Eizo S1923H Kurztest (Prad.de-User)

  • Gestern konnte ich den o.g. Monitor in Ausführung -BK in Betrieb nehmen, gedacht für den Büro-Einsatz. Die Nutzerin ist ziemlich stark sehbehindert, da ist keine hohe Pixeldichte gefragt, zumal schon ein 19-Zöller nicht mehr am Stück zu überblicken ist. Blickwinkel zählt dafür umso mehr. Also dachte ich mir beim Bestellen, nimmste besser ein PVA-Panel, auch wenn's etwas teurer ist (war eh teilweise gefördert) - bei dem Preis werden die Jungs von Eizo sich wohl ein paar auf Halde gelegt haben.


    Auspacken:


    Wie eh und je "Made in Japan" (mein NEC 1990SXi war "Made in China"). Macht mechanisch wie gewohnt einen soliden Eindruck. Eizo halt.


    Mitgeliefert wurden Netzkabel, DVI-, VGA- und Audiokabel. Die Pivotfunktion erleichtert das Anstöpseln merklich.


    Der Standfuß ist recht platzsparend und erlaubt auch Blinde-Huhn-Betrachtungabstände (~30 cm). Noch ein wenig mehr läßt sich durch Aufstellen der Tastatur (hier eine Cherry G80) herausholen. Würde mir im Normalfall reichen, auch ohne Arm. Der vertikale Verstellbereich ist wie üblich großzügig bemessen, keine Probleme.


    Menüführung:


    Klassisches Eizo-Menü mit nicht übermäßig vielen Optionen, ähnlich S1921. (Also keine verunglückte "mystery meat navigation" wie beim S1932. Möchte mal wissen, was die da geraucht hatten.) Nur die automatische Helligkeitseinstellung ("Auto Eco View") hat einen eigenen Knopf plus Menü bekommen, mitsamt Anzeige der gesparten Energie - wer's braucht. Einschalten, vergessen.


    Bildeindruck:


    Voreingestellt war Farbmodus "Custom" mit R/G/B = 100%. Das ergab auch ein überzeugendes Weiß, was ja bei VA-Panels nicht immer selbstverständlich ist (mein oller Samsung 191T ist schon merklich gelblich). sRGB sah mir ziemlich grünlich aus, also habe ich alles so gelassen.


    Ausleuchtung kam mir etwas ungleichmäßig vor. Zusätzlich war ein leichtes horizontales Streifenmuster zu sehen. Naaa-ja.


    Die Maximalhelligkeit ist in einem gut beleuchteten Raum adäquat, extrem hoch würde ich sie aber nicht nennen - bin aber vielleicht von meinem 1990SXi verwöhnt, der hat ordentlich Power. Die automatische Nachführung der Helligkeit funktioniert dafür sehr überzeugend, es paßt einfach immer. (Daran könnte sich mein S1932 im Büro mal ein Beispiel nehmen, der hängt ständig an unteren Ende des Regelbereichs. Bin mir immer noch nicht sicher, ob das normal oder ein Produktionsfehler ist.) Flimmern o.ä. ist mir nicht aufgefallen, die Helligkeit mußte hier aber auch nicht unter 42%.


    Beim Blickwinkel war ich etwas irritiert. Seitlich dunkelt er bei Weiß recht schnell ab, das machen meine "Oldies" in der Form nicht. (Der Effekt erinnert ein wenig an TN-Panels, aber ohne deren vertikale Unschönheiten.) Schwarz hält sich recht gut, das hellt nur unter größeren Winkeln leicht bläulich auf. Hmm. Ob das wohl doch nur ein MVA ist?


    Die Reaktionszeit ist mir jetzt zumindest nicht negativ aufgefallen, also sollte sie wohl besser sein als bei meinem 191T.


    Ton:


    Ist etwa so dünn wie man sich das bei zwei Winz-Lautsprecherchen von kaum 2 cm Durchmesser vorstellt. Für übliches Office-Getöse reicht's aber.


    Sonstige Geräusche hat der Monitor übrigens keine wahrnehmbaren von sich gegeben. Am lautesten war die Heizung, gefolgt vom auf dem Tisch stehenden Rechner (und der war subjektiv angenehm leise, wie man das von einem gut belüfteten Officekasten mit SSD erwartet).


    Wärmeentwicklung:


    Auch mit LED-Hintergrundbeleuchtung und großzügiger Belüftung wird es hinten oben doch merklich warm. Mein 1990SXi wird aber noch deutlich wärmer, der zu erwartende Faktor 2 könnte also hinkommen.


    Summa summarum:


    Der S1923H-BK hat einen recht gemischten Eindruck hinterlassen. Der gewohnten Solidität und gut funktionierenden automatischen Helligkeitseinstellung stehen eine nicht unbedingt überragende Winkelabhängigkeit beim Panel und eher ungleichmäßige Ausleuchtung gegenüber. Bisher habe ich als Ersatz für "Antiquitäten" i.d.R. gebrauchte S1921 o.ä. beschafft, das scheint mir im Office-Betrieb die bessere Wahl (der kann halt kein HDCP, jo mei).


    Wäre mal interessant, wie sich das IPS-Panel im S1933 so schlägt und ob das besser ist. Die aktuellen TNs sehen übrigens von den Specs her auch nicht übel aus. (Was Eizo veranlaßt hat, im letzten Jahr nochmal Modelle bis runter zum klassischen 15-Zöller mit 1024x768 herauszubringen, ist mir allerdings ein Rätsel. Es gibt zumindest bei uns exakt eine Stelle, wo ich einen 15-Zöller gebrauchen kann, und das ist am Server.)

  • Ich bin ja eigentlich nicht nachtragend, muß hier aber mal eine Ausnahme machen: ;)


    Nicht bei Lichte, nein, bei ausgeschalteter Raumbeleuchtung besehen stellt sich der Blickwinkel schon nicht mehr ganz so dramatisch dar - helles Umgebungslicht betont den Abfall der Helligkeit. (Die automatische Helligkeit zieht übrigens gut mit.) Das Verhalten erinnert mich dann noch am ehesten an das MVA-Panel eines BenQ FP992, wie ihn meine Eltern vor der Nase zu stehen haben. Mein alter Syncmaster 191T (PVA) ist da jedenfalls ganz anders gestrickt (auch wenn seine Farbdarstellung recht eigenwillig ist). Ich würde also immer noch stark auf MVA tippen.


    Das Muster bei weißem Hintergrund hat sich übrigens gegeben, dafür sind nun im Bereich der VESA-Halterung zwei Schatten zu sehen. Und der Panel-Rahmen macht im übrigen gerade seitlich einen recht dünnen Eindruck. Ich schätze mal, das Gehäuse entspricht dem des günstigeren S1933.

  • Ich weiß nicht, ob es hier erwünscht 2 Jahre alte Threads wieder "auszugraben", vom Thema her passte meine Frage aber gut hierein, daher habe ich mich mal an diesen Thread gehalten.


    Aktuell suche ich einen neuen guten Monitor im 5:4 Format und bin bei meinen Recherchen auch auf die Eizo-Modelle FlexScan S1923 und S1933 mit 19 Zoll-Diagonale gestoßen.

    Eizo FlexScan S1923

    Panel-Typ: VA
    Kontrast: 2000:1
    Reaktionszeit (Black to Black): 20 ms


    Eizo FlexScan S1933
    Panel-Typ: IPS
    Kontrast: 1000:1
    Reaktionszeit (Grey to Grey): 14 ms


    Zum S1923 gibt es hier User-Test-Berichte, zum S1933 leider nicht. Mich würden daher Erfahrungswerte interessieren, wie sich der S1933 mit IPS Panel im Vergleich zum S1923 mit VA-Panel schlägt. Aktuell ist das VA-Model ca. 100 Euro teurer als das IPS-Model.


    Vielen Dank für Kommentare.