Hallo,
liebe Prad-Mitglieder.
Ich möchte ein kleines Dankeschön sagen, da ich bei Prad viel über TFT's gelernt habe.
Ich habe hier zwar nicht meinen Monitor gefunden, aber zumindest Anregungen bekommen deswegen habe ich hier meine Eindrücke des S2232W in unverblümten Worten niedergeschrieben.
Für die meisten User ist dieser Testbericht vermutlich nicht aussagekräftig genug und wird vermutlich als "nicht relevant" angesehen, gerade weil er keinerlei messtechnischen Werte beinhaltet. Zumindest aber hoffe ich, dass er einen kleinen Eindruck auf den Nachfolger des 2231 gibt und einige Fragen klärt... mit Sicherheit aber viele aufwirft 
Naja, kommen wir zur Sache:
Der Eizo s2232w steht seit einigen Tagen auf meinem Schreibtisch (normales 80iger Jahre Produkt)
Ich hatte bis jetzt noch keinen Pixelfehler (toitoitoi), gekauft wurde bei... (auf Anfrage)
ZU MEINER PERSON
- Meine beruflicher Schwerpunkt: Messtechniker in der QS/QM, Auditor & Akustiker in einem weltweit aufgestellten größeren Betrieb.
- Ich sitze viel vor Monitoren, auch PVA's oder ähnliches.
- Ich bin grundsätzlich sehr kritisch (beruflich bedingt) oder empfindlich was Umgebungslautstärke, Blickwinkel, Schlieren (Spiele gerne Shooter, Strategie, RPG, Aktion-RPG), Farbabweichungen in meinen Bildern oder die Qualität im Allgemeinen betrifft, bin aber auch bereit Kompromisse einzugehen wenn diese meine Hauptpunkte nicht beeinträchtigen.
- Ich hatte privat bisher nur Röhren und als Zwischenlösung einen WhiteLabel 15Zoll TFT *brrrrrrrrr*
- Bisher konnte mich aber auch noch nie ein TFT so richtig überzeugen, zumindest keiner den ich bei Freunden, geschäftlich oder im Laden gesehen habe. Hauptkritikpunkte waren bisher immer die Blickwinkelabhängigkeit und der optische allgemeine Eindruck oder andere Faktoren.
- Im Prad Forum lese ich schon seit längeren, konnte aber ebenfalls keinen für mich passenden TFT finden... der Eizo war ein Schuss ins Blaue, frei nach dem Motto "no Risk no Fun".
- Hobby: Fotografie inkl. Bildbearbeitung, angesiedelt im ambitionierten semiprofessionellen Bereich.
- Ich fotografiere im Raw Modus und AdobeRGB mit Festbrennweiten oder hochwertigen LowRangeZooms mit min. 2,8er Blende oder besser
- Maximal wollte ich immer bis 500€ gehen, es wurden dann schlussendlich 540€.
TESTUMGEBUNG
- Den Monitor habe ich mir mit unbewaffneten Auge angeschaut, also keine Lupe in der Hosentasche.
- Mein Arbeitsabstand beträgt selten weniger als 60cm.
- Brillenträger (Kurzsichtig 1 Dioptrin), also ab 4Meter wird's kritisch mit dem schärfesehen.
- Leichte Rot-Grün Blindheit besteht, keine Angst die Ampelfarben kann ich unterscheiden 
- Nvidia 8800GTS640MB über DVI
- Wasserkühlung / Eigenbau... nur die Pumpe ist leicht wahrnehmbar
- Maus: Logitech MX510
- PC: Core2Duo Overclocked 4Ghz, Windows XP
- meistens ab 21Uhr im nicht beleuchteten Abeitszimmer, oder mit Schreibtischlampe die die Wand hinter dem Monitor beleuchtet.
- keine Nebengeräusche
- Leider noch kein Spyder oder Sonstiges, kommt aber auch.
- Pixelfehler und Farbverläufe u.s.w wurden mit Eizo-test.exe getestet... ich bin allerdings skeptisch ob man einen Monitor mit Software vom selben Hersteller testen sollte... aber wie eine Manipulation seitens Eizo mit diesem Programm gehen sollte, kann ich mir nicht erklären. Deswegen habe ich diesen anfänglichen Bedenken verworfen... vielleicht belehrt mich hier ja noch jemand eines besseren.
!!! Selbstverständlich sind die Aussagen als subjektiv auf meiner Person bezogen zu sehen !!!
OPTISCHER ERSTER EINDRUCK
Der Monitor sieht Klasse aus, schön matt und mit viel Kanten und Ecken, wie ich es mag.
MECHANIK & ERGO (bis auf Tasten)
Leichtgängig, ein bisschen hat mich die niedrigste Arbeitshöhe abgeschreckt.. dachte es ist weniger. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und wenn die Bildfläche tiefer wäre würde es mich sogar stören. Hochkant funktioniert auch alles und nichts klemmt stört oder knarzt. Es wackelt übrigens nichts wenn ich auf der Tastatur rumhämmere, zumindest beim Säulenfuss kann ich somit Entwarnung geben. Beim EasyUp soll das ja Probleme machen. Auch beim ein und ausstöbseln der USB Kabel wackelt nichts oder verstellt sich. Sehr gut.
ANSCHLÜSSE
2 USB Anschlüsse sind links oben angebracht, der Audio Anschluss links unten. Sie sind alle leicht zu erreichen.
Der USB Anschluss zur Steuerung des Monitors befindet sich neben dem DVI.
Neben dem Stromanschluss befindet sich ein Ein/Aus Schalter, man braucht lange Finger um diesen zu betätigen... aber man gewöhnt sich dran.
OSD + TASTENSTEUERUNG + SOFTWARE
Das OSD in Kombination mit den Tasten war fast ein Grund den Monitor zurückzugeben. Es war unmögich/bzw. schwer für mich das OSD zu steuern, da ich die Tasten nicht erkennen konnte.
Man kann, wenn man lange draufstarrt evtl. die Tasten erkennen, aber auf keinen Fall die Symbole. Ich benutzte eine Taschenlampe die erste Stunde
weil ich nicht gerne bei Flutlicht arbeite nur um mein OSD zu bedienen.
Zum Glück habe ich dann doch noch die Software entdeckt, mit der man den Monitor mit der Tastatur steuern kann.
Die Tasten sind frei belegbar auch mit Sondertasten und alle erdenklichen 4er Kombinationen. Nur linke und rechte STRG, ALT oder Shift Tasten unterscheidet sie nicht, ebenso ist Tab nicht belegbar.
Man kann auch Programme mit den verschiedenen Modi kombinieren, dass heisst bei Firefox=sRGB, Photoshop=Picture u.s.w.
Insgesamt eine echte Erleichterung. Isngesamt bekommt das OSD nur ein Gut, wegen den nur in hellen Räumen zu gebrauchenden Tasten.
Hinweis: die Umrahmung des TFT's ist im Bereich der Tasten abstehend, soll heissen: der Rahmen gibt um ca. 1mm in Richtung Panel nach wenn man eine Taste drückt... hat mich am Anfang etwas gestört und empfand ich auch als komisch was die Qualität angeht. Letztendlich stört es mich aber nicht weiter, da ich eh die Software benutze.
AUSLEUCHTUNG
Miniminiminiminiminimale dunklere Seitenränder die nur bei reinen Weiß auffallen wenn man ewig draufstarrt und dann schon die Augen wehtun. Im normalen Alltag def. nicht spürbar. Ehrlich gesagt bin ich mir noch nicht absolut sicher, ob mir meine Augen nicht einfach nur einen Streich spielen. Dieser Eindruck der dunkleren Seitenränder fällt mir nämlich nicht im Augenfokus auf, sondern nur im Unschärfebereich des Auges. Ein X kann ich nicht sehen.
RAINBOWEFFEKT
Keiner, weiss ist weiss und grau ist grau
FARBEN
Ich arbeite momentan noch mit den Werkseinstellungen, habe daran noch nichts auszusetzen. Ein Vergleich mit meinem gewohnten prof.Fotolabor steht noch aus, wird aber die nächsten Tage erfolgen. Kalibrierungssoftware/-hardware besitze ich wie geschrieben leider noch nicht.
Subjektiv stellte ich keine Übersättigung fest, wie bei WideGamut Monitoren immer berichtet wird.. finde die Farben normal.
Im Picture Modus sehen die Bilder für mich aus wie in Natura gesehen.
FARBVERLAUF
Klare Trennung der Verläufe bis 256 Steps, bei Blau nur bis 128, bei 256 Stufen sind diese nur noch zu erahnen.
Meine Augen haben den Eindruck, dass bei 256 Stufen die Farben stellenweise verlaufen, ich bin aber zu dem Schluss gekommen das dies durch die leicht mattierte Oberfläche des Schirms kommt. Negativ ist mir diese aber bisher nur bei den Farbverlaufstest aufgefallen, im Alltagsbetrieb nicht.
CORONA-EFFEKT
Keinen gesehen, weder mit dem Prad Test, bei Spielen oder Filmen.
REAKTIONSVERHALTEN UND INPUTLAG
Sehr gut, keine Schlieren oder spürbares/bzw.relevantes Inputlag.
Getestet mit XP, Farcry, Crysis, Gothic 3, Supreme Commander, Diablo 2 (das ich in und auswendig kenne)
Es besteht für mich kein Unterschied zu einer Röhre.
Hinweis: ich spiele regelmäßig
BLICKWINKEL
Die Oberfläche des Panels ist leicht seidig, habe mich mittlerweile daran gewöhnt und nehme das nicht mehr war.
Die Farben ändern sich bei extremen Blickwinkeln nicht, sie werden nur minimal kontrastärmer.
Aber um das zu erreichen muss ich schon arg auf dem Stuhl rumrutschen und seitlich reinschauen, was ich nicht vorhabe.
Hinweis: ich habe einen L-Schreibtisch, ich bewege mich also schon mal einen Meter von links nach rechts.
Ich sehe diesen Hauptkritikpunkt für mich als nicht relevant und somit als sehr gut an.
SCHRIFT BEI 1680*1050
Erster Eindruck: Scharf, ob mit oder ohne Cleartype.
Zweiter Eindruck: siehe ersten.
Kritik an alle Berichte die mich verrückt gemacht haben: Wenn ich mit einem Abstand von 5 cm auf den TFT starre und wirklich seeeehr fies bin, kann ich mit aktivierten ClearType selbstverständlich einen Farbsaum erkennen. Aber mal ehrlich, wie soll Antialiasing ohne diesen Saum funktionieren ?
Vielleicht gibt es wirklich schlechte Geräte bei Eizo, mag sein... kann ich nicht gänzlich ausschliessen und der 2232 ist der einzigste denn ich kenne... bis auf eine ehemalige Röhre. Aber auch bei dem 2231 eines Arbeitskollegen ist die Schrift scharf. Zumindest nach seiner Aussage und die glaube ich. Vielleicht sollte man mal eine Umfrage starten, wie weit die Nase eines Users, der die Schrift als unscharf empfindet vom Panel wegsitzt... mein ich ernst, weil ohne diesen Faktor bei Annahme einer normalen Sehstärke, kann alles an Ergebnissen herauskommen.
Wie gesagt mein Abstand beträgt 60cm. Ich will keinen Ärgern, aber ich bin es beruflich gewohnt den Fehler erst bei mir selber zu suchen.
INTERPOLATION
Sehr gut bis hinunter 800x600, komischerweise empfinde ich solche 4:3 Auflösungen gar nicht als stark verzerrt bzw. störend.
Hinweis: Die Interpolation benutze ich nur bei Spielen.
FILME
sehen super aus... vor allem in HD
Bei 16/9 Filmen sind Ränder oben/unten leicht sichtbar.. vermutlich ein Problem der größeren Helligkeit oder weil ich noch nicht kalibriert habe.
Hinweis: Ich kucke Filme nur über den PC im Modus Picture... Im Modus Movie sind mir die Kontraste zu gering.
Eine andere Änderung oder warum der Modus Movie besser oder schlechter sein sollte, konnte ich bisher nicht erkennen.
Im Picture Modus, sind die Ränder aber am dunkelsten.
AKUSTIK:
Es ist ein auf- und abschwellendes Sirren zu hören unterhalb 50% Helligkeit, bei 36% hat dieses Sirren seinen Höhepunkt erreicht, weiter in Richtung 0% wird das Sirren nur geringfügig langwelliger von der Lautstärke bleibt es gleich. Ab 50% Helligkeit ist nicht zu hören.
Hinweis: Sobald man den Kopf von der Gehäuserückseite in die übliche Position (für die ein TFT geschaffen wurde) bewegt, ist ab 20cm Augenabstand zur TFT Oberfläche .. rein gar nichts mehr zu hören 
Mein Fazit: Der Monitor wird bei mir sehr alt werden ..zumindest 5 garantierte Jahre lang.
Kritik übe ich nur an den Tasten, vielleicht sind diese beim 2233 endlich mal beleuchtet und man kann diese auch noch in ihrer Helligkeit regeln. NEC zeigt hier ein besseres Bedienungs Konzept, zumindest bei den Monitoren die ich kenne.
LG, Heidi