Moin zusammen,
ich denke ich stelle eine recht einfache, dennoch für mich entscheidene Frage (bzw. mehrere).
Nachdem ich nun gerade alles nochmal durchgelesen habe. Vorsicht lang 
Folgendes muss der neue Monitor beherrschen:
Auflösung >= 1920 x 1200
Diagonale >= 23"
Eingänge: 2 digitale. 1x HDCP
Ergonomie: Höhenverstellbar, Neigbar in + und - Richtung
1:1 Darstellung von Auflösung 1600 x 1200
zusätzliche wünschenswerte Features:
USB-Hub
Kartenleser
Wiedergabe von Signalen 24Hz,50Hz
Anwendung:
Audioverarbeitung mit Cubase / Ableton
Programmierung, Mathe- und Signalverarbeitung mit MATLAB (ohne Simulink)
Filme: DVD, Bluray, erstmal über PC ggf. später über externen Player (muss nicht), TV-Ersatz
Spiele: Anno oder ähnliches, Falcon 4.0
Bildverarbeitung jedoch eher auf einem mathematisch abstrakteren Level, weniger Farbrelevant
Latex
Aufgrund diesen Anforderungen habe ich einfach mal die FeatureList durchgeschaut, und wenn man es genau nimmt, findet man nur zwei passende Monitore, die noch neu käuflich zu werben sind:
Dell u2410
HP L2475w
Nimmt man die 1:1 Darstellung raus, kommt der HP ZR24w zusätzlich dazu.
Die Eizos sind leider, kommt mir schon aus dem CRT-Zeitalter bekannt vor, außerhalb meines Preisrahmens.
Grundsätzlich wäre ich einem Gebrauchtkauf nicht abgeneigt, jedoch sollten die Preise, die zurzeit bezahlt werden, realistisch sein. Für ein gebrauchtes Elektronikgerät (Alter 1-2 Jahre) würde ich nie mehr als 50% des Neupreises bezahlen. Mit zunehmenden Alter weniger.
Jetzt kommen wir zu meinen hauptsächlichen Fragen: Wide-Gamut
Ich hoffe ich habe das soweit richtig verstanden. Der Großteil der oben aufgeführten Anwendungen arbeiten nur im sRGB-Farbraum. Das heisst, je Primärfarbe habe ich 8 Bit zur Verfügung, deren Maximalwerte standardisiert sind. Das heisst Rot=#FF bekomme ich ein Rot mit Wellenlänge xyz nm. Man hat also das eindimensionale Spektrum auf zwei Dimensionen aufgeblustert, vereinfacht ausgedrückt, und bestimmt nun anhand der Abhängigkeiten zu Rot, Grün und Blau die Farbe die dargestellt wird.
Wird nun in einem größeren Farbraum gearbeitet, wie bei Wide-Gamut-Monitoren üblich, d.h. die Maximalwerte, die weiterhin die Werte #FF besitzen, sind in der zwei dimensionalen Darstellung weiter nach Außen gerückt. Daraus folgt, das ein #FF im sRGB Raum beispielsweise nur ein #DF im AdobeRGB Raum ist. Daraus folgt jedoch, dass wenn ich ohne Transformation der Quellmatrizen im sRGB-Raum die Farben ausgebe, andere Farben erhalte. Weiterhin muss es aber auch heißen, dass ich innerhalb des sRGB-Raumes mit sRGB eine feinere Abstufung erhaltung muss, als wie es mit AdobeRGB sein kann, solang man bei 8Bit / Kanal bleibt, unabhängig davon, ob AdobeRGB ein linearer oder nichtlinearer Raum ist (gibt es diese überhaupt). Da mein Computer selbstverständlich dumm ist, macht er nur das was einem befohlen wird und stellt die Farben dann "übersättigt" dar? Ich hoffe soweit habe ich das richtig mitbekommen.
Da ich, aufgrund meiner Anwendungsgebiete, mich zwangsläufig im sRGB-Raum aufhalten werde, muss man nun den Monitor zusätzlich einschränken. Vergleichbar mit einem Motorroller, den ich mit MoFa-Führerschein fahren möchte.
Jetzt kommt der Punkt, der mich doch stutzig macht, bzw. weshalb ich jetzt schreibe. Natürlich habe ich mir auch Testberichte von vergleichbaren nicht-Wide-Gamut-Monitoren angeschaut. Da ich den Eindruck habe, dass es kaum noch ordentliche, nicht-Wide-Gamut-Monitore gibt, sind diese zwangsläufig älter bis alt (~ 3-6 Jahre alt). Natürlich wurden die Tests mit der Zeit immer ausgeklügelter und komplizierter, jedoch scheint es so, als sei das Problem der Darstellung für Ottonormalverbraucher, die AdobeRGB nicht brauchen, bei diesen Monitorarten garnicht gegeben. Ebenso scheint es, dass die Farbdarstellung im sRGB-Raum besser war. Bitte korrigiert mich, wenn ich da falsch liege. Ich hoffe ich liege falsch, weil sonst hätte ich besser vor 5 Jahren 10 Monitore gekauft
.
Da wir schon beim Transformieren sind, transformieren wir diese allgemeine Problemstellung auf mein Eigenes.
Es führt dazu, dass ich grundsätzlich den Monitor im allgemeinen Betrieb auf sRGB beschneiden muss. Im Anbetracht dessen, dass ich erstmal keinen Grund sehe, mir ein Colorimeter zu kaufen, muss dieser sRGB-Modus sehr gut sein. Weil wenn wir ehrlich sind, will ich natürlich mir schon mal das ein oder andere Foto angucken. Und Rot soll Rot bleiben und nicht ins lilafarbende abrutschen.
Das war im Prinzip Frage Nr 1, bzw. Problemstellung Nr 1.
Problemstellung Nr. 2 ist die Judderproblematik:
Unabhängig davon, welche Eingangssignale der Monitor akzeptiert, haben die meisten Panels eine feste Bildwiederholungsfrequenz von 60Hz, bzw. eher 60 Vollbildern/s. Als europäischer PAL-Seher ist man jedoch gewöhnt, dass aus der Dose 50Hz bzw. 50 Halbbilder/s kommen. Daraus folgt, dass der Bildwechsel bei PAL nicht 1:1 mit der Panelwiederholungsfrequenz ist, sondern PAL:Panel bei 1,2:1 liegt. Daraus folgt, dass es oft genug vorkommt, dass nicht jeweils ein neues Halbbild dargestellt wird, sondern auch zwei mal hintereinander das gleiche Halbbild dargestellt wird. Die anderen Halbbilder sind zusätzlich zeitlich verschoben. Daraus kann oder folgt ein zittern, welches manchen Menschen auffällt und wiederum anderen egal ist.
Bei der Zuspielung über einen PC, egal ob von DVD, Bluray etc oder Platte, übernimmt eine ordentliche Software, dass die Wiederholungsfrequenz des Quellmediums (Film / TV) von 50 Hz, 24Hz etc. auf 60Hz angepasst wird. Schlechte Software schiebt es einfach weiter, so wie es das Panel automatisch macht.
Problemstellung Nr. 3: Interlacer
Der Interlacer sorgt nur dafür, dass aus Halbbildern Vollbilder werden. Durch sinnvolle Heuristik kann man die fehlende Bildzeile berechnen und diese, anstatt einer nicht vorhandenen senden. Allerdings ist diese Rekonstruktion grundsätzlich verlustbehaftet, da wir hier von Heuristik sprechen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch falsch liegt.
Ich möchte nun langsam mal meine Problematiken beendet. Schwerpunkt bei den Antworten sehe ich bei Problemstellung 1 und 2, da ein ordentlicher Interlacer im externen Zuspieler vorhanden sein sollte, insbesondere wenn man diesen über die digitale Schnittstelle verwendet.
Da ich ein Duo-Monitorsetup betreiben möchte, aber ungern zwei der doch nicht gerade absolut günstigen Monitore erwerben möchte, dachte ich an eine Erweiterung in Form eines 21" 4:3 mit 1600 x 1200 - Auflösung. Dies passt natürlich zu dem Pixelabstand der 24-Zöllern. Die auf dem Gebrauchtmarkt befindlichen ordentlichen Monitore haben allerdings zum Großteil ein PVA-Panel. Nun hier eine Ja- oder Nein-Frage: Bei der Anschaffung zweier Monitore, lieber gleichen Paneltyp oder IPS und PVA grundsätzlich kombinierbar, unter der Berücksichtigung, dass man eine sehr ähnliche Farbdarstellung auf beiden Monitoren haben möchte.
Erstmal habe ich dabei folgende Modelle ins Auge gefasst:
Samsung 214T
Samsung 215T
NEC LCD2170
NEC LCD2180
Diese liegen ungefähr im Preisbereich von ~ 100 - 150 Euro. Der Preisbereich soll auch nicht erhöht werden. Das heisst, ein Eizo S2100 liegt definitiv außerhalb des Preisrahmens.
Schlußendlich komme ich dazu, dass der Dell u2410 sich problemlos mit dem HP LP2475w vergleichen lässt, auch preislich, und bei gleichen Panel, mehr Ergonomie bzw. Sonderausstattung (Anschlüße etc) bietet. Die sagenumworbene Pixelfehlergarantie lasse ich mal außen vor.
Allerdings bleibt hier noch der HP ZR24w. Zusammen mit einem 21" 4:3 für ~100 Euro gebe ich das gleiche aus wie bei den anderen beiden Kandidaten, habe allerdings auf dem großen Monitor dann keine 1:1-Darstellung, z.B. von externen Zuspielern, jedoch einen großen Monitorbereich.. Was fehlt, ist der Composite-Eingang und der YPbPr-Eingang. In wiefern kann man die von Dell durchgeführte Werks(vor)kalibrierung der Modi Beachtung schenken?
Das was ich noch nicht gemacht habe, ist das lesen des Testberichtes des HP ZR24w, aufgrund von Fehlen von PayPal und nur Vorhandensein eines MobFuTels. Da bin ich sehr skeptisch bei Telefonrechnungsbezahlerei.
Ich hoffe ich könnt mir ein wenig Licht ins Dunkeln bringen. Die Entscheidung zum Schluß, werde ich, bei Vorliegen ausreichender Informationen allein treffen können.
Vielen Dank
Max
Edit: Vielleicht sollte ich kurz noch sagen, was mich zurzeit ein meinem derzeitigen Setup stört und was ich gut finde:
Negativ:
Ich betreibe zurzeit einen 22" 16:10 LG 226W und einen 15" Siemens MCF 3811 TA. Erstmal stört mich die unterschiedliche Höhe beider Monitore. d.h. sie stimmt nicht überein. Weiterhin habe ich bei meinen Hauptanwendungen zu wenig Platz. Insbesondere da man auf dem 15"-Monitor eine DIN-A4 Seite nur ungenügend in der Höhe darstellen kann. Weiterhin ist aufgrund der Technik der Blickwinkel beider Monitore ungenügend. Starke Kontrast- und Farbverfälschungen sobald man aus der optimalen Sichtposition rausgeht sind die Folge. Dies fällt insbesondere beim 22" LG auf, auf dem ich Filme abends mal gucke, da der Blickwinkel leicht von unten gerichtet ist. Weiterhin stimmt mich der Klavierlackfuß des LGs negativ . Egal ob ich gerade gereinigt habe oder nicht, er ist grundsätzlich staubig und von Fingerabdrücken ganz zu schweigen. Das muss nicht sein. Beim Duomonitoreinsatz ist außerdem der Rahmen des Siemens mit fast 5cm doch sehr breit. Blaue LEDs müssen auch nicht sein. Ausschaltbar wäre klasse. Schlußendlich fehlen beiden Ergonomiefunktionen wie die Höhenverstellbarkeit. Ich behelfe mir im Moment mit einer externen Soundkarte, deren Platz unterhalb des 15"ers nicht ideal ist. An die Mikro-Vorverstärker möchte ich gern, ohne Kabelsalat auf dem Schreibtisch dran kommen (ggf. später im Rack oder unterhalb des Tisches)
Positiv finde ich:
Das externe Netzteil des Siemens ist schon klasse. Die Abwärme hält sich in Grenzen. Der schmale Rahmen des LGs ist ideal. Ebenso die silberfarbende Farbe des Rahmens oder auch das Beige des Siemens sind ok. Weiterhin ist die kleine grün/orangene LED des Siemens dezenter und nicht so störend wie die blaue des LGs. Die Reaktionsfähigkeit des LGs bei Spielen ist vollkommen ausreichend. Ich kann jedoch nicht einschätzen, ob dieser nun sehr schnell ist.
Ich danke euch nochmals. Falls Ihr andere, nicht erwähnte Alternativen habt, immer her damit
Mehr Auswahl macht es vielleicht nicht einfacher, aber ich habe genug Zeit das Geld auszugeben 