Zitat
Wie gesagt, schaue es dir in Natura an. Solange die "Verarbeitungspipeline" vernünftig implementiert wurde, ist das Ergebnis visuell gleichwertig. Du profitierst umfänglich von der erhöhten Farbtiefe des Eingangssignals. Ich bin da nur verhalten, weil das System der 10bit Zuspielung selbst derzeit leider noch sehr wakelig ist.
Den prinzipiellen Unterschied zwischen 8 bit (256 Stufen) und 10 bit (1024 Stufen) Jedem zu zeigen ist leider nicht trivial,
aber ich möchte trotzdem hier einen Versuch machen:
Beides sind 8 bit (256 Stufen) Graukeile:
Grauskala-256.bmp
Der Erste hat eine Breite von genau 256 Pixeln, so dass sich die Helligkeit von Pixel zu Pixel um jeweils eine Stufe ändert.
Ich denke hier ist klar, dass das visuelle Auflösungsvermögen des Auges in der Regel nicht ausreichen dürfte zwischen den einzelnen Bildpunkten (klar) zu unterscheiden und somit verschwimmt die Grauskala zu scheinbar weichen Übergängen.
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Der zweite Graukeil hat ebenfalls 256 Stufen, nur hat er eine Breite von 1792 Pixeln, so dass erst nach jeweils 7 Pixeln sich die Helligkeit um eine Stufe ändert...
...ich denke, dass bereits hier die durchschnittliche Sehfähigkeit ausreicht, um an durchschnittlichen Desktopmonitoren die einzelnen, 7 Pixel breiten Stufen zu erkennen:
Grauskala-1792.bmp
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Stellen wir uns nun in einer 8 bit Umgebung einen kleinen, gleichmäßigen Gradienten von 10 Stufen innerhalb eines tiefblauen Himmelsabschnitts mit 80 Pixeln Breite vor...
(das heißt alle 8 Pixel eine Helligkeitsstufe)
...das dürfte man an einem durchschnittlich auflösenden Monitor besser sehen, als die 7 Pixel breiten Stufen in obigem Beispiel.
Hätte man in der selben Situation 10 bit zur Verfügung, hätte man alle 2 Pixel sanftere Helligkeitsstufen, die man wahrscheinlich nicht mehr so einfach erkennen könnte.
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Daran kann man meines Erachtens sehen, dass die Notwendigkeit von 10 bit abhängig ist von:
- der individuellen Sehfähigkeit
- dem Betrachtungsabstand
- der Pixeldichte des Bildschirms
- der Größe des betrachteten Bildabschnitts
- dem Bildinhalt
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Jemand mit Sehschwäche, der an einem hochauflösenden Monitor kleine kontrastreiche Strukturen anschaut, braucht wohl nicht unbedingt 10 bit.
Jemand mit normaler Sehstärke an einem durchnittlich auflösenden Monitor, der feine, großflächigere Strukturen anschaut, freut sich meines Erachtens sicher über 10 bit...
...erst recht wenn er verbindliche Diagnosen, oder Reproduktionen erstellen muss.
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Ich hoffe ich konnte hiermit die Problematik (für die meisten Leser und Betrachter) etwas verdeutlichen.