Hallo PRAD Community! Da mir sowohl Webseite als auch Forum schon mehrfach bezüglich der Monitorwahl geholfen haben, wollt ich mich mit meinem kleinen Testbericht zum BenQ V2400W "revanchieren".
Einleitung
Da mir mein alter 20"er langsam zu klein wurde (ein BenQ FP202W, mit dem ich sehr zufrieden war), wollt ich auf einen größeren TFT umsteigen und auch einen entsprechend großen Sprung machen. 22" waren nicht genug, also sollten es schon 24" sein, die passen bei meiner aktuellen Sitzposition nämlich genau in mein Blickfeld und ich kann von meiner Couch aus auch mal bequem nen Film ansehen.
Meine erste Wahl fiel auf einen Samsung 2493HM, allerdings hab ich den nach einigen Tagen gegen hiesigen BenQ ausgetauscht. An sich war der Samsung nicht schlecht, aber einiges gefiel mir daran nicht : zu klobig (ich mag schlanke Geräte und Formen), kein Einrasten der Pivotfunktion (absolut nervig), die Touchbuttons (hat der BenQ auch, aber beim Samsung sind die nicht beleuchtet, also so gut wie zu erkennen), etc. Von daher werden hier evtl. einige Vergleiche zwischen den beiden 24"ern Fallen (sind ja beides auch TN).
Nach etwas Recherche stieß ich dann auf das Schmuckstück von BenQ und wollte ihn unbedingt auf meinem Schreibtisch stehen haben. Nachdem mich mein alter BenQ schon überzeugt hatte, tauschte ich den Samsung gegen den V2400W aus und bereue nichts. Der BenQ sieht nicht nur genial aus (und sorgt für Aha-Effekte), er nimmt auch sehr wenig Platz auf dem Schreibtisch ein und die inneren Werte stimmen auch.
Hinweis zu den Bildern : Meine Digicam ist ein recht altes Modell und daher ist die Qualität der Bilder nicht sonderlich gut. Ich hoffe aber sie reichen aus um zu vermitteln wie der Monitor wirkt.
Außerdem kann man hier im Forum leider keine Vorschaubilder einbinden. Von daher müsst ihr euch mit Bildlinks begnügen.
Das Gerät
Technische Daten gibt es auf der BenQ-Produktseite zum V2400W.
Der V2400W wird in einer optisch schon ansprechenden Box geliefert (Bilder spare ich mir an dieser Stelle) und ist komplett montiert. Was mir beim Auspacken direkt positiv auffiel, war die Tatsache dass alle lackierten Stellen (auch die komplette Rückseite ist schwarz lackiert) mit einer Schutzfolie abgeklebt waren. Das hab ich bisher noch nicht gesehn, macht aber direkt beim Auspacken schon den Eindruck etwas hochwertiges in den Händen zu halten. Aufgestellt war der BenQ recht schnell, ein DVI-Kabel hing noch am Rechner. Im Lieferumfang befindet sich leider nur ein VGA-Kabel, wäre toll wenn BenQ da in Zukunft noch ein DVI-Kabel mit in den Karton legen würden. Der restliche Lieferumfang ist auch nicht revolutionär, eine CD und eine sehr sehr kurze Anleitung (die Anleitung gibts als PDF auf der CD) und natürlich ein Kaltgerätestecker, Standard halt.
[*]Bild 1
[*]Bild 2
[*]Bild 3
[*]Bild 4
Der V2400W macht also eine sehr schlanke Figur auf dem Schreibtisch und ist momentan laut BenQ der dünnste 24"-TFT am Markt. Als ich den Samsung 2493HM weggeräumt hab, war ich ziemlich erstaunt, wie sehr viel dünner allein das Display des BenQ ist (welches übrigens auch viel weniger Abwärme produziert). Von der Seite (Bild 2) und von oben (Bild 4) wird klar was ich meine. Bild 3 zeigt eine kleine, aber feine Sache die ich bisher an allen BenQs gesehen hab : eine Kabelhalterung. Billiges Plastikteil, dass aber für Ordnung sucht und damit sehr praktisch ist.
Der asymmetrische Standfuß passt ins schicke Design (zusammen mit dem rechts angebrachten OSD) und ist in Wirklichkeit stabiler als er wirkt. Zwar nicht so standfest wie der mächtige Standfuß des 2493HM, aber er sieht gut aus und tut seinen Dienst. Umkippen wird der Monitor also nicht.
Das Bedienfeld ist unten links angebracht und passt in das schöne Design des Monitors. Es sind wie beim 2493HM keine echten Buttons, sondern berührungsempfindliche "Tasten". Man muss sich daran gewöhnen, aber beim V2400W haben diese einige Vorteile die die Bedienung ggü. dem Samsung einfacher macht. Die wichtigste : Wenn man das Menü öffnet werden alle Knöpfe beleuchtet, beim Samsung musste man sogar bei Tageslicht u.U. mit nem Licht nachsehen wo welcher Knopf ist. Ausserdem sind sie hier leicht voneinander abgetrennt, haptisches Feedback ist also gegeben. Zu guter Letzt geben diese beim Berühren auch Töne von sich. Also Haptik und Optik als Zielhilfen. Finde ich persönlich sehr gelungen. Das OSD an sich ist übersichtlich und logisch aufgebaut und daher leicht zu navigieren.
[*]Bild 5
[*]Bild 6
Geräusche macht der BenQ auch keine, selbst wenn ich mein Ohr direkt an die wenigen kleinen Lüftunslöcher auf der Rückseite presse kann ich kein Summen, Brummen oder Zirpen vernehmen. Da gibt es andere Modelle die hier negativ auffallen, der BenQ nicht (weder bei 100% Helligkeit noch darunter).
In Sachen Ergonomie liegt der V2400W hinter dem 2493HM zurück, hier sollte man sich darüber im Klaren darüber sein, was genau man will. Der Monitor lässt sich nur nach vorne bzw. nach hinten neigen (-5°/+20°). Das war bei meinem FP202W (und den meisten anderen BenQs) auch so, und die Höhe passt mir genau. Von daher misse ich hier nichts. Pivot bei einem 24"er TN ist sowieso keine tolle Sache (Blickwinkel), und Höhenverstellbarkeit brauch ich wie gesagt nicht. Ein USB-Hub wäre ein schöner Zusatz gewesen, aber kein Muss.
Anschlüsse sind Standardkost. Also DVI-D (HDCP), VGA und ein HDMI-Anschluss (HDCP). Eine aktuelle Konsole besitze ich nicht, zur Skalierung via HDMI kann ich also nichts sagen. Laut eines englischen Nutzerreviews wird hier aber 1:1 gemappt, also so wie es ein sollte (beim Samsung leider nicht).
Interessant ist in meinen Augen auch der von BenQ angegeben Energieverbrauch, der laut Datenblatt bei weniger als 55W liegen soll (Standby <2W). Das ist fast die Hälfte dessen was Samsung für den 2493HM angibt. Leider konnte ich hier mangels Messgerät nicht genauer nachforschen. Aber allein von der viel geringeren Wärmeentwicklung des BenQs (sowohl direkt vorne am Panel als auch an der Lüftung) könnte das schon hinkommen.
Das Panel
Ausgeschaltet macht der V2400W also einen sehr schicken Eindruck und könnte glatt als schönstes "Möbelstück" meine Einrichtung durchgehen. Doch bei einem Monitor zählt nicht nur das Aussehen, sondern viel mehr seine Darstellung. Auch hier bin ich sehr zufrieden, wenn man bedenkt dass es sich "nur" um ein TN-Panel handelt. Nach einigen Tagen kann ich auch sagen, das dass hier verwendete TN-Panel (wenn ich nicht irre eins von AU Optronics) besser ist als das im Samsung 2493HM.
Und eins vorneweg : keine Pixelfehler. Der V2400W unterliegt Pixelfehlerklasse II, von daher war ich überglücklich keinen einzigen Pixelfehler zu haben. Selbst nach längerer Suche mit passenden Monitortestbildern fand ich weder tote, noch dauernd leuchtende Pixel. Das war beim Samsung aber auch so (bei meinem alten BenQ auch schon).
Das Panel selbst ist übrigens matt, nur der Rahmen ist in Klavierlackoptik gehalten (komplett, also vorne und hinten, sehr schön). Ich hab mir einen HP mit glossy Panel in Aktion angesehn und hab mich da echt gewundert wer sich sowas auf den Tisch stellt. Rasieren will ich mich vorm Spiegel, ned vorm Monitor (auch wenns praktisch sein mag).
Die Ausleuchtung ist ziemlich gut und bleibt v.a. recht stabil. Beim Samsung fiel mir auf dass diese sich nach längerer Betriebsdauer verschlechterte (bzw. veränderte), beim BenQ hat man nur unten einen leicht hellen Streifen. Bitte beachten dass meine Digicam nichts besonderes ist, und der Streifen unten am Bildrand eigentlich nicht so stark ausfällt. Der Rest der Bildfläche ist sehr gleichmäßig ausgeleuchtet, Lichthöfe konnte ich keine ausmachen.
[*]Bild 7
Schlieren oder Ähnliches konnte ich auch nicht ausmachen. Das Panel wird mit 2ms beworben (gtg) und 5ms für einen Komplettwechsel. Ich spiele auch gerne mal schnelle Shooter und Rennspiele und konnte weder bei UT3 oder Racedriver GRID Schlierenbildung ausmachen. Ausserdem kann man im OSD noch AMA (Advanced Motion Accelerator) aktivieren, wodurch der Bildaufbau abermals beschleunigt werden soll. Ich habs ausgelassen, da mir der Normalzustand schon schnell genug ist (wie von TN-Panels an sich gewohnt). Inputlag o.ä. konnte ich übrigens auch nicht ausmachen, schnellen Spielen steht also nichts im Wege.
Der Blickwinkel ist für ein TN-Panel sehr gut. Beworben wird mit 160°/160°, genau wie auch der Samsung beworben wird. Allerdings ist der Blickwinkel beim BenQ trotz gleicher Angaben definitiv besser, denn beim Samsung reicht schon eine leichte Rückenstreckung bzw. -beugung um Farbunterschiede zu sehen, beim BenQ geht das nicht so schnell. Ansonsten gibt es hier nicht viel zu sagen, es ist halt ein TN-Panel. Man sollte sich also nicht unbedingt unter den Schreibtisch legen um Filme zu schaun
In Sachen Farbwiedergabe gibt es auch nichts zu beanstanden. Sehr gut finde ich die Tatsache dass der BenQ im Auslieferungszustand (zumindest bei mir) im Standardprofil daherkommt, also kein dynamischer Kontrast oder ähnlicher Kram der die Farben knallbunt aber unrealistisch rüberkommen lässt (war bei meinem Samsung so, das sah auf den ersten Blick toll aus, war aber total unnatürlich). Der Monitor bietet wie gewohnt verschiedene Farbpprofile, wobei ich momentan das sRGB-Profil bevorzuge und nutze, da ich Spiele entwickle und dafür Grafiken erstelle die möglichst farbgetreu sein sollen. Auch wenn TN-Panels hier nicht das Optimum liefern können finde ich die Farbwiedergabe des BenQ im sRGB-Profil als sehr gelungen. Auf dem Foto könnt ihr den Unterschied erahnen (leider halt keine tolle Digicam). Links normal, rechts mit dynamischem Kontrast (4000:1). Übrigens sind die Farben selbst mit aktivem dynamischen Kontrast immernoch im Rahmen (nicht so knallig wie z.B. bei Samsungs MagicColor oder MagicBright), so dass ich diesen Modus gerne aktiviere wenn ich Spiele oder Filme schau.
[*]Bild 8
Abschliessend kann man also sagen dass hier ein sehr gutes TN-Panel verbaut wurde mit dem ich mehr als zufrieden bin. Ich falle an sich nicht in eine typische Nutzungsprofil, von daher freut mich dieses für fast alle Anwendungszwecke nutzbare TN-Panel. Es ist selbst dann noch gut zu gebrauchen wenn man Grafiken bastelt (solange es nichts professionelles ist bzw. solange man nicht direkt Photos bearbeiten muss). Filme und Spiele kommen auch sehr gut rüber und hier kann man dann den dynamischen Kontrasmodus (gibt mehrere, u.a. Film, Foto) aktivieren.
Fazit
Nachdem mir der Samsung mit seinen vielen kleinen Mängel, der klobigen und nicht durchgängigen Optik usw. nicht zusagte ist es beim BenQ V2400W dass genaue Gegenteil. Allein schon die sprichwörtlich schlanke Optik und das gute TN-Panel haben mich vollends überzeugt. Die ~350€ die ich für dieses Schmuckstück ausgegeben haben waren jeden Cent wert! Auch das Panel weis zu überzeugen und ist für meine persönlichen Einsatzzwecke mehr als geeignet (3D-Programmierung, aktuelle Games, ab und an mal nen Film oder TV sehen, Bildbearbeitung im Bereich Texturen).