Textdarstellung je Paneltyp


  • Hallo,


    Wie beurteilt Ihr die verschiedenen Paneltypen(TN, PVA, IPS..) nach der Qualität der Textdarstellung? Wie ist es mit der Scharfzeichnung, der Wirkung von Font-Aliasing, dem nutzbaren Helligkeitsbereich, was gibt es für weitere Kriterien für Monitore, die in erster Linie zu Lesen benutzt werden, viele Stunden am Tag?


    Mir fehlt bei allen Beurteilungen immer grundsätzlich die professionelle Anwendungstauglichkeit als Office-Monitor, die
    sich doch um Einiges von zb. Monitoren für Grafiker unterscheidet.

  • Der Monitor sollte sich beim Schärfen eher zurückhalten, wobei man die korrekte Einstellung mit Hilfe von Testbildern wie z.B. diesem auf lagom.nl vornehmen kann.
    Das Anti-Aliasing oder ein Subpixel-Rendering von Fonts ist im Betriebssystem am besten aufgehoben. So wirkt z.B. ClearType nur auf die Fonts, nicht auf den Rest des Bildes. Solche Algorithmen müssen natürlich auf den Monitor abgestimmt werden, wenn sie verbessern und nicht verschlechtern sollen.
    (Zum Feintuning unter Windows siehe auch ClearType XP).


    Ein für Textbearbeitung guter Kontrast ist mit jeder üblichen Panel-Technologie zu erzielen. Da sollte man den Augenmerk auch auf die Güte der Antireflexbeschichtung lenken, denn es ist z.B. wenig ergonomisch, wenn man mit dem Kopf hin und her gehen muss, um die Reflexionen von Lampen im Raum zu umgehen.


    Der nutzbare Helligkeitsbereich ist zumindest nach oben vorrangig eine Sache der Hintergrundbeleuchtung, denn auch ein IPS-Panel mit gegenüber der Konkurrenz geringerer Lichtdurchlässigkeit bekommt man letztendlich so stark beleuchtet, dass bei hochgedrehter Helligkeit auf Dauer die Augen tränen.
    Erst bei großer Helligkeit am Arbeitsplatz wird die maximal einstellbare Helligkeit wichtig. Bei niedriger Helligkeit am Arbeitsplatz haben viele Monitore leider eine zu hohe minimal einstellbare Helligkeit. So sollte man bei einem Monitor die Helligkeit per Hintergrundbeleuchtung mindestens auf 100cd/m² abregeln können (was PRAD leider ander als z.B. die c't nicht ausdrücklich in die Testkriterien aufgenommen hat). In normal heller, ergonomisch gestalteter Arbeitsumgebung benötigt man normalerweise kaum über 150cd/m².


    Nicht vernachlässigen sollte man für das entspannte stundenlange Arbeiten den Betrachtungsabstand. Der muss zur Pixelgröße passen, d.h. meine Augen sind mit gut 0,28mm Pixelgröße bei einem Arbeitsabstand von knapp 80cm recht zufrieden. Mehr darf sein, ggf. bei erhöhtem Arbeitsabstand. Allerdings bediene ich die Tastatur blind und habe höchst selten Konzepte auf Papier, sodass die Augen wenig häufig den Fokus wechseln müssen. Ansonsten muss man Abstand zum Monitor kleiner wählen (z.B. 50 - 60cm).
    Moderne Anwendungen sind in der Schriftgröße häufig frei skalierbar, sodass man auch mit kleinerer Pixelgröße auf dem Monitor gut zurechtkommen kann. Dabei sollte aber auch das Betriebssystem stufenlos skalierbare Systemschriften bieten, was z.B. beim immer noch weit verbreiteten Windows XP nicht der Fall ist.


    Die notwendigen Infos, um die Bürotauglichkeit eines Monitors einordnen zu können, kann man den Testberichten von PRAD eigentlich entnehmen.
    Man könnte natürlich die vorhandenen Daten nach Einsatzkriterium (Büro, EBV, Preisbereich) unterschiedlich aufbereitet darstellen. Aber man muss dabei aufpassen, dass die Bedienung der Site nicht zu komplex wird. Dabei sollte klar sein, dass PRAD nur einen Bruchteil aller Neuerscheinungen auf dem Markt beurteilen kann und schon deshalb Schwerpunkte oberhalb der Billigklasse setzt.
    Für professionellen Einsatz kommt es auch auf den Service des Herstellers an, der von PRAD nur begrenzt abzuschätzen ist. Da sind die Rückmeldungen im Forum schon recht wertvoll. Wobei die Einordnung gelernt sein will.


    Ein Monitor mit guter EBV-Eignung kann bezüglich der technischen Eigenschaften kaum ein schlechter Office-Monitor sein.
    Nur muss er nicht unbedingt preiswert sein.