Hallo,
da ich nicht mehr den PRAD-Test des LGW2420R RGB LED Monitors abwarten konnte, habe ich ihn mir zwischenzeitlich zugelegt, bei den ersten Kalibrierungsversuchen jedoch erhebliche Probleme festgestellt:
- Die Menüeinstellungen am Gerät "hängen" sich ab und zu auf. D.h.: Egal welche Sensor-Taste am Gerät betätigt wird, es erscheint dann immer nur das On-Screen-Display (OSD) für die Farbmodusumschaltung (User/sRGB/AdobeRGB etc.). Auch die roten LEDs der Sensortasten gehen dann nicht mehr nach einigen Sekunden aus, sondern brennen ständig weiter. Dies lässt sich nur in den Normalzustand bringen, indem man das Gerät aus- und wieder einschaltet. Auch ein Rücksetzen auf die Werkseinstellungen löste das Problem nicht.
- Die Kalibrierhilfe (Spyder 3) scheint offenbar ebenfalls einen Defekt zu haben: Eine Kalibrierung gelingt nur in Ausnahmefällen, in der Regel jedoch wird während des Kalibriervorgangs die Monitor Lookup-Table (LUT) derart verdreht, dass anschließend bestimmte Grautöne Pink, blau oder gelb erscheinen - nicht einfach nur farbstichig, sondern wirklich totale Fehlfarben. Der Kalibriervorgang bricht dann auch mit einer Fehlermeldung ab. Dies geschieht unabhängig vom Umgebungslicht z.B. auch bei abgedunkelter Umgebung. Selbst wenn die Kalibrierung durchläuft, ist das Ergebnis unbrauchbar. Nutzt man danach Software, die das erzeugte Farbprofil verwendet, ergeben sich deutlich farbstichige Darstellungen (z.B grün/gelb-stichig).
Gemäß Youtube-Videos, die den Ablauf der Kalibrierung mit Spyder 3 zeigen, müsste eigentlich auch während des Vorgangs zeitweise eine blaue LED am Kalibriergerät leuchten. Dies ist jedoch bei dem gelieferten Exemplar ebenfalls nicht der Fall. - Die werksseitig im Monitor vorbelegten Profile (sRGB und AdobeRGB) erscheinen zumindest augenscheinlich korrekt. Überprüft man sie allerdings mit dem beiligenden Spyder 3 und der beiligenden "True Color Finder" Software, wird angeblich eine erhebliche Farbtemparatur- und Farbraum-Abweichung festgestellt. Die Farbtemparatur wird z.B. mit Werten ermittelt, die angeblich zwischen 8000 und 9000 Kelvin liegen (obwohl es 6500 sein müssten). Auch der ermittelte Farbraum weicht erheblich von dem tatsächlichen sRGB bzw. AdobeRGB Farbraum ab (siehe die anhängenden Darstellungen aus der Software). Diese falschen Messungen sind jedoch m.E. auf einen defekten Spyder 3 zurückzuführen, da derartige Abweichungen in den vorbelegten Profilen schon mit bloßem Auge wahrnehmbar sein müssten.
Da ich mit Hardware-Kalibrierung noch nicht so erfahren bin, frage ich mich natürlich auch, ob ich selbst etwas falsch mache. Ich betreibe den Monitor an einem relativ neuen Notebook (einem HP Elitebook 2530p) mit "Mobile Intel(R) 4 Series Express Chipset Family", die auch das DDC2-Protokoll unterstützt. Außerdem nutze ich den analogen Monitorausgang, da das Notebook keinen DVI-Anschluss bietet. Das Bild ist jedoch dank des offenbar sehr hochwertigen DVI-I Kabels trotzdem extrem scharf und mit bloßem Auge kein Unterschied zum DVI-D-Bild auszumachen. DVI-D kann ich zumindest über einen Display-Link USB-zu-DVI-Adapter zum Vergleich nutzen, allerdings lässt sich hierüber der Monitor nicht kalibrieren, da diese Lösung offenbar kein DDC2 unterstützt.
Die Frage für mich ist also, ob es sich tatsächlich um einen defekten Spyder 3 oder um einen defekten Monitor handelt und wie ich das mit größerer Sicherheit herausfinde. Oder mache ich doch etwas grundsätzlich falsch? Auch wenn ich derzeit nicht kalibriert arbeiten kann, erscheinen mir zumindest die werksseitigen Einstellungen für sRGB und AdobeRGB brauchbar.
Mit der Bildqualität des Panels bin ich ansonsten zufrieden, auch wenn ich mir einbilde, dass weiße/hellgraue Flächen zu den Rändern hin ganz leicht in rosa übergehen. Ist auch das bei einem Monitor dieser Preisklasse noch normal?