Beiträge von rentier

    Hallo Tobias,


    Vorweg: Ich stelle meine Kameras auf Adobe RGB, fotografiere aber überwiegend RAW. Weiterverarbeitung Lightroom & die CS2-Flöte.


    So ganz einverstanden bin ich nicht, was deine Einschätzung bezüglich der Verwendung von unkalibrierten Monitoren angeht - es sei denn, du nennst Ross und Reiter. Ein bisschen Ross hast du schon genannt, denn oben hast du 3 Grafiken gezeigt, die die Farbdarstellung von 3 Monitoren zeigen - dabei den Eizo S2431. Den hatte ich mir nämlich auch zugelegt, nachdem ich von meinen guten alten Eizo F931 kommend - markentreu - mir einen "besseren" TFT zugelegt habe. Ergebnis: unkalibriert nicht verwendbar, aber dann auch nicht korrekt kalibrierbar, d.h. Bilder im Print sahen auch nach verzweifelten Kalibrierversuchen anders aus als am Bildschirm: im Print die Gesichter rotstichig. Ursache ist m.E. die viel zu "weiße" Hintergrundbeleuchtung , die ca. 10000 K reinhaut, wobei der hohe Blauanteil (siehe auch das von dir oben gezeigte Diagramm) dem TF-Panel das Leben schwermacht. Ich könnte jetzt noch paar Monitore von diversen Herstellern aufzählen: Siemens Fujitsu - da möchte ich dir recht geben, mein Macbook sicher auch - so etwa, einen LG hier, na ja, so lala. Natürlich hab ich sie dann alle doch kalibriert - man möchte ja am einen Bildschirm etwa das gleiche sehen wie am anderen.


    Da ich nun auch Quato kenne und mir das reine Licht der Backpanels angeguckt habe: Wide Gamut ist was Feines, wenn die Lichtquelle stimmt. Weil dann hat man eben alle Optionen. Und es stimmt dann mitnichten, dass man damit sRGB-Bilder falsch dargestellt bekommt. Ich muss Bilder für Foto-Prints entwickeln, aber zu 90% eben auch Sachen, die gehen ausschließlich ins Web. Bilder, die man als "Gute Fotos" verkaufen will, sollen eben auch das Mögliche an Farbraum abbilden können. Wers wissen will, soll sich demnächst mal ein Körbchen Erdbeeren fotografieren und dann damit üben.


    Fazit: Der Begriff "Wide Gamut" allein ist ungfefähr so hilfreich wie "Maximale Pixelzahl" bei den Kameras. Eine alte 6 MPix EOS 300D macht selbst mit ner Billigscherbe dran allemal die deutlich besseren Bilder als jede 12 MPix - Bridge - ohne wenn und aber.


    Ähnlich siehts halt bei den Schirmen aus: Ein Bildschirm, den man mit Gewalt auf hohe Helligkeit und Wide Gamut getrimmt hat, ist dann verglichen mit nem soliden sRGB-Moni eben auch nur ein Gimmick-Protz, aber noch lang kein vertrauenswürdiger Bildschirm.


    Was nun? Mein Rat: In den Laden gehen, eigenes Bild auf nem Stick mitnehmen, ein Print-Foto dazu (man kann ruhig die Normbilder nehmen, die z.B. von Saal verteilt werden) - hoffen, dass das Umgebungslicht leidlich neutral ist und selber gucken.


    Rudolf