Beiträge von nachthell

    Mir gehts ähnlich. Der 2690WUXi2 ist zurück zu Händler gegangen und stattdessen steht nun ein neuer Eizo SX2461 vor mir. Viel kann ich noch nicht sagen, zumindest mechanisch spielt er in einer anderen Liga als der NEC. Auch die Graubalance gelingt dem Eizo WESENTLICH besser als dem NEC-Gerät. Mit der Kalibrierung bin ich noch nicht soweit gekommen wie mein Vorposter. Ich bitte um die konkreten Geräteeinstellungen, momentan hab ich Gamut Volume ISO 99%, sRGB 96%, AdobeRGB 95% und ECI 89%, 120 cd erreiche ich erst mit 30% Helligkeit.


    Schwierigkeiten beim Eizo machen mir die genaue Gamma-Einstellung: Bei Vorgabe 2.2 misst iColor 2.27, und am Gerät kann ich nur in 0.2-Schritten verstellen. Auch die Auflösung der anderen Parameter in % finde ich ungünstiger als in 2^8 Schritten.


    Gehört hier eigentlich nicht mehr hin, vielleicht im Eizo-Thread weiterdiskutieren?

    Hallo,


    habe fast das selbe Problem.


    Meine Recherche bei einem großen nicht-blöden Elektronik-Markt war nicht sehr ergiebig: Für 750 Euronen gibts entweder Full-HD oder 100Hz, aber nicht beides. Ein ordentliches Panel, was auch bei seitlicher Betrachtung satte Farben liefert, ist dafür aber drin. Angenommen, man müsste sich zwischen Full-HD und 100Hz entscheiden, plädierte der Verkäufer für 100Hz. Gründe: Zum einen strahlt kein Sender Full-HD aus (soweit mir bekannt ist, nur einzelne PremiereHD-Sendungen). Das öffentlich-rechtliche HD (ab olympischen Winterspielen) wird auch nur in 720p50 ausgestrahlt, soweit mir bekannt. Full-HD lohnt sich also nur, wenn man eine externe Signalquelle hat, die Full-HD liefert. Idealerweise ist das ein BlueRay-Spieler. Dieses Format wird die DVD über kurz oder lang beerben, aber das kann dauern.


    Der Witz an den derzeitigen HD-ready-Geräten ist, dass sie selbst ein 720p-Signal skalieren müssen, weil sie in der Regel 1368x768 nativer Auflösung haben. Je nach Qualität der verbauten Komponenten trägt das zur Verschlechterung der Bildqualität bei. Die Hochskalierung gelingt auch bei qualitativ schlechtem Analog-Signal schlecht, so dass man ohne DVB-S (digitalen Satellitenempfang) kaum zu brauchbaren Bildern kommt und sich seine Röhre mit gnädig vermatschtem Bild zurückwünscht.


    Was hat es nun mit 100 Hz auf sich? So habe ich es bisher verstanden: Die Schirme zeigen 50 oder 60 Bilder pro Sekunde an, meist 50 bei Fernsehern. Das Bild wird für jeden Frame (jedes Einzelbild) neu aufgebaut und bleibt so über 20 ms stabil. Bewegt sich nun ein Objekt durch das Bild (ein Auto im Film zum Beispiel), sieht das folgendermaßen aus: Braucht das Heck des Autos eine halbe Sekunde, um das ganze Bild zu durchqueren, so sind 25 frames davon betroffen. Bei 1368 Pixeln muss das Auto also 54,7 Pixel pro Bild weiterrücken. Wir als Betrachter interpolieren die Bewegung, die ja in Wirklichkeit kontinuierlich ist und nicht aus ruckartigen Bewegungen um 54 Pixeln besteht. So erwarten wir das Auto nach 10ms bereits 22 Pixel vorgerückt, während es noch an der alten Stelle zu sehen ist. Weitere 10ms später stimmen Erwartung und Bild überein, weitere 10ms später nicht - das Auto hängt zurück. Dieser Effekt wird als Unschärfe wahrgenommen, das Auto scheint einen Schleier nachzuziehen. Dieser Effekt kann durch Trägheit der Pixel und die Signalverarbeitung im Gerät noch verstärkt werden. Lösung: Das Bild wird einfach 100 mal pro Sekunde neu aufgebaut, anstatt nur 50 mal. Und schon sehen die Bewegungen schärfer aus.


    Sehen wird man davon allerdings erst etwas, wenn das Bild an sich scharf genug und hinreichend detailreich ist. Bei einem hochskalierten Analogsignal verliert sich der Effekt vollkommen. Aber man will das Gerät ja eine Weile nutzen, und wenn ein HD-Zuspieler dran hängt, soll es ja immer noch ordentlich aussehen.


    Zur Geräte-Auswahl: Ich habe den Samsung LE32B650 im Blick, da bekommt man für deutlich unter 700 Euro beides: Full-HD und 100Hz-Technik. Dazu noch einige Medien-Funktionen, die eine Netzwerkeinbindung erlauben. Das scheint mir ein gutes Angebot zu sein. Panasonic hat auch Geräte dieser Art, lässt sie sich aber ein paar hundert Euro teurer bezahlen. Auch bei Sony sind knappe 900 Euro fällig.


    Über die Qualitätsunterschiede kann ich nichts sagen. Ich fürchte, man wird einige Einstell-Orgien vornehmen müssen, bis vertretbare Farben, besonders bei Hauttönen, zu sehen sind. Dazu müssen noch Schwarzpegel und Leuchtdichte stimmen. Kontrastwerte sind ja sowieso enorm.

    Moment mal. Ich finde es zwar prinzipiell ungünstig, in zwei Threads ein Thema parallel zu diskutieren. Trotzdem will ich das hier so nicht stehen lassen.


    Der UGRA-Test kann auf allen Monitoren, Wide-Gamut oder nicht, bestanden werden. Unterschiedlichste Absolutfarbwerte führen nicht dazu, die Zertifizierung zu versagen. Daraus folgt, dass der UGRA-Test keine absoluten Farben misst. Vielmehr geht aus den Parametern Schwarzwert, Weißwert und Gamma eindeutig hervor, wie die Farben rechnerisch richtig auszusehen haben, und der Test misst den tatsächlichen Output im Vergleich zum berechneten Wert. Die Kalibrierung dient dazu, sich den rechnerischen Werten möglichst genau anzunähern. Wie gut das gelingt, das misst der UGRA-Test. Nun ist dieser genormt auf 5800 K und Gamma 1.8 bei 120 cd/m² - was für die meisten Anwender mit Tageslicht am Arbeitsplatz unbrauchbar ist. Im dunklen Keller bei D50-Normlicht zu sitzen ist eben nicht jedermanns Sache.


    Ich sehe den UGRA-Test daher eher als Werkzeug zur Bewertung von Monitor- und Kalibrationsgüte, weniger als absolutes Instrument, das nur die Anpassung eines Geräts an eine Norm misst und sonst nichts.

    Wer kam denn bitte auf die Idee eine UGRA-Zertifizierung bei einer Kalibration des Gerätes auf 6500K durchzuführen und sich dann zu wundern, daß der Test nicht bestanden wird?


    Bei einer falschen Kalibration ist es kein Wunder, daß der Monitor durchfällt! -> Falscher Gammawert = falsche Grautöne. Falscher Weißpunkt = farbliche Abweichungen vom Sollwert in Grautönen und für Weiß.


    Die UGRA-Vorgaben sind eindeutig. Jede Kalibration, die davon abweicht, kann nicht mit dem UGRA-Test bewertet werden.

    Ich finde die Idee gar nicht so abwegig. Mag sein, dass die UGRA-Vorgaben andere Einstellungen vorsehen und für das "echte" Zertifikat auch nur diese Werte eingestellt sein müssen. Andererseits ist es - wie ich oben schon schrieb - ziemlich lebensfremd, eine Kalibration auf 5800 K zu bewerten. Schön, wenn der Monitor den Test besteht. Das sagt aber immer noch wenig über die Eignung unter Realbedingungen aus. Und da ist in den allermeisten Fällen sicher sRGB oder AdobeRGB angesagt.


    Ich wüsste nicht, wie man die Güte eines Monitors unter sRGB-Bedingungen sonst ermitteln soll. Ein entsprechendes Labor dürfte kaum jemand zur Verfügung haben - ein Colorimeter samt Software schon. Also was solls. Es mag nicht normgerecht sein, so zu messen - total abwegig ist es nicht. Immerhin sehe ich beim U-DACT-Test, warum die Graustufen durchfallen. Die Abweichung im Chrominanz-Kanal ist einfach zu groß. Und dieses Ergebnis stimmt mit den subjektiven Wahrnehmungen überein. Wie hervorragend man die Ergebnisse findet, hängt einerseits an Vergleichswerten und andererseits an Erwartungen. Ich möchte, ich brauch saubere Grauwerte. Mein Hauptanwendungsgebiet ist die Fotografie. Farben in unfarbigen Flächen sind ein K.O.-Kriterium für mich.

    Hier nun die Protokolle der bestandenen UGRA-Tests bei Gamma 1.8 / 5800 K / 120 cd und 150 cd. Der Test ist die 3er-Version, sollte also erhöhte Anforderungen an die Grau-Balance mit sich bringen. Oder liege ich da verkehrt? Ich finde die Erklärung gerade nicht, war in einem Eizo-Test beschrieben glaub ich.


    Die Monitor-Einstellungen für Weißpunkt, Gamma und Leuchtdichte für den UGRA-Test bei 120cd:
    Brightness: 65,6 %
    Contrast: 51,0 %
    Black Level Main: 130
    Gamma: Custom: 1.8
    Color Control: Red: 236, Green: 255, Blue: 249


    Einstellungen für 150cd:
    Brightness: 71,9%
    Contrast: 51,0 %
    Black Level Main: 130
    Gamma: Custom: 1.8
    Color: Red: 234, Green: 255, Blue: 244


    Bei 150cd sieht es überraschend gut aus. Selbst die Graubalance ist solide im grünen Bereich. Hätte ich nicht einen sRGB-kalibrierten Monitor daneben stehen, könnte man es fast so lassen. Leider sind die Farben viel zu warmtönig. Schade eigentlich.

    Ein Verlust an Tonwertumfang hat ja an sich keinen Einfluß auf die Primärvalenzen. Auch mit nur 100 differenzierbaren Tonwerten bleibt der Farbraum an sich unverändert, nur die Abstufen wären "ein wenig" ;) grob.

    Wenn man aber für einen vernünftigen Weißpunkt den Rotpegel auf 208 runterdrehen muss, wird die ganze Rot-Ecke des Farbraumes zusammengestaucht. Oder sehe ich da was verkehrt?Wie sieht es mit dem Einfluss der Grafikkarte eigentlich aus, kann das auch eine Schwachstelle sein? Sozusagen eine weitere Quelle für Signalungenauigkeiten?

    wieso erreicht denn dann das vorgängermodell die ugra bedingungen? und schneidet bei allen anderen tests so gut ab? sollte ich mir nun das alte modell zulegen LCD2690WUXi ?

    Der Hersteller hat offenbar so sehr auf den Erfolg des Vorgängers gebaut, dass er sich kaum eine Änderung der Typebezeichnung geleistet hat. Trotzdem bewirbt er den Nachfolger mit 107% AdobeRGB und so weiter. Nach meiner Erkenntnis geht die Mehrleistung zu Lasten der Präzision. Ohnehin verschluckt die Softwarekalibrierung so viele Tonwerte, dass nicht mal 100% AdobeRGB übrig bleiben. Schlimmer noch: Die Grauwerte leiden mit am stärksten, und selbst auf dem U-DACT-Protokoll sieht man, wie die Grauwerte mit der größten Abweichung sichtbar farbig ausfallen, teils magenta, teils grün. Vom Tonwerte-Input der Grau-Skala bleiben kaum 95% übrig. Das vermeintliche Profi-Gerät patzt also bei ganz elementaren Aufgaben. Wenn man die LUT im Gerät beschreiben könnte, wie es die SpectraView-Reihe kann, wäre vielleicht Abhilfe in Sicht.


    Ich denke tatsächlich, dass der Vorgänger die bessere Wahl ist. Dennoch muss ich einem Missverständnis vorbeugen: Der WUXi2 schafft den U-DACT-Test sehr wohl (zumindest in der 2er Version), aber denkbar knapp und nur mit den Einstellungen, die für den Test spezifiziert sind: Gamma 1.8, Farbtemperatur 5800K. Unter diesen Bedingungen ist der Test aber nur akademischer Natur, arbeiten kann ich mit solchen Einstellungen nicht. Ich würde mir deshalb auch von den prad-Tests wünschen, dass ein U-DACT-Test unter RGB-Bedingungen gemacht wird, mit Gamma 2.2 und 6500 K bei 120 cd. Das entspricht wohl eher dem beabsichtigten Einsatzzweck bei den meisten Nutzern.


    Ich werde wohl den 2690WUXi zurückgeben und entweder gegen den Vorgänger tauschen oder gegen den Eizo SX2461. Wenn die Fehler schon sichtbar sind, bereue ich sonst die Ausgabe von 1000 Euro.

    Ok, noch ein Versuch. Noch einmal habe ich an den Monitoreinstellungen rumgebastelt, nun sieht es etwas besser aus. Die UGRA-Zertifizierung scheitert zwar immer noch, aber denkbar knapp. Hab diesmal ein Matrix-Profil genommen.


    Die Ehre des 2690WUXi2 ist weitgehend gerettet. Noch was: NEC liefert auf der CD eine Software namens "Adobe Gamma Comp" mit, deren Beschreibung sich verdächtig nach Hardware-Kalibrierung anhört - so, als könnte man die Kurven direkt in den Monitor laden und die LUT bearbeiten. In der Kompatibilitätsliste der Software taucht der NEC 2690WUXi auf, nicht aber der WUXi2. Folglich erkennt die Gamma Comp den Monitor auch nicht an. Wisst ihr, was das bedeutet, und was Gamma Comp leistet?


    Lutz


    EDIT: Protokoll aktualisiert, neue Version von iColor Display mit U-DACT Version 3.


    Einstellungen am Monitor für Weißpunkt, Gamma und Leuchtdichte:
    Brightness: 67.2 %
    Contrast: 51.0 %
    Black Level Main: 130
    Gamma: Custom: 2.2
    Color Control: Custom: Red: 208, Green: 235, Blue: 255

    Hallo,


    Ich bin gespannt, ob und wann der WUXi2 es ins prad-Testlabor schafft. Ich bin seit kurzem Besitzer dieses Gerätes. Die von "Gähn" kritisierten Punkte kann ich nicht bestätigen. Geräusche vom Monitor oder Netzteil kann ich nicht wahrnehmen, egal bei welcher Einstellung. Ich halte die Aussage, dass "laut NEC-Service" Geräusche hingenommen werden müssen, auch für äußerst fragwürdig. Über die Ausmaße des Gerätes gibt es hingegen keine Zweifel: Sehr tief und äußerst massiv - man sollte schon gut Platz auf dem Schreibtisch haben.


    Zu meinen Kalibrier-Werten (iColor Display 2 mit Quato SilverHaze Pro):


    Es ist zu bedauern, dass der Monitor die UGRA-Zertifizierung nicht schafft, zumindest wenn man auf sRGB mit 6500 K und Gamma 2.2 kalibriert. Die Graubalance lag ja schon beim Vorgänger hart an der Grenze, das Nachfolgemodell reißt in dieser Disziplin deutlich. Für 5800K und Gamma 1.8 [Voreinstellung: UGRA (Softproof)] klappt es dann, allerdings gefällt mir die viel zu warme Farbabstimmung überhaupt nicht, und bin so auf sRGB und 6500K angewiesen. Wen es näher interessiert: Ich habe die Protokolle der UGRA-Tests angehangen.


    Subjektiv betrachtet zeigen sich in Grauverläufen etliche farbige Streifen, das ist sehr unschön. Ich überlege nun, ob ich den Monitor behalten werde oder nicht. Die Zertifizierung war mir schon ein wichtiger Punkt, und der abermals erweiterte Farbraum sollte keinesfalls zulasten der Genauigkeit gehen. Meine Hauptanwendungsgebiete sind Fotobearbeitung und -aufbereitung für verschiedene Wiedergabemedien, Grafik und Gestaltung. Nun überlege ich, ob ich das Gerät zurückgebe. An Alternativen fehlt es mir gleichwohl - vielleicht habt ihr Vorschläge für mich.


    Gruß


    Lutz


    EDIT: Ich habe die angehangenen Protokolle gelöscht. Durch weitere Einstellungen am Monitor und eine aktualisierte Version von iColor Display ergaben sich zum Teil andere Messwerte, die zugehörigen Protokolle sind den weiter unten stehenden Beiträgen angefügt.