Hallo,
Ich bin neu hier, daher erstmal kurz etwas zu meiner Person:
Ich bin 40 Jahre alt, Drucktechniker und im technischen Bereich im Verlagswesen tätig. Mein Hobby, das ich erst seit kurzem auf den digitalen workflow umstellte, ist die Photographie. Früher noch im chemischen Labor experimientiert, habe ich mir letztes Jahr eine Canon 40D und die CS 3 gekauft und erste bescheidene Bildbearbeitung auf meinem Vaio 17-Zöller betrieben…. Der ist jetzt nach 4 Jahren Betriebsdauer unrettbar durchgebrannt und meine räumlichen Verhältnisse erlauben es mir aber nun nach einem Umzug, einen Miditower mit entsprechend gutem Monitor anzuschaffen und richtig einzusteigen in die photographische Bildbearbeitung. Nach einiger Recherche sieht es so aus, als würde ich mehr Geld für den Monitor als für den PC ausgeben - aber das ist ja irgendwo auch logisch. Die Rechenleistung von CPU und GPU und die gefallenen Speicherkosten erlauben es, sein Geld letztlich ins letzte Glied der Kette, der Bildausgabe, zu stecken und endlich die volle Pracht dessen, was man da eigentlich fabriziert hat, zu sehen (natürlich im Adobe RGB-Farbraum, aber eine perfekte S-RGB-Simulation gehört auf jeden Fall dazu).
Budget für den Monitor sollte (inkl. Kalibrierungswekzeug) dennoch nicht deutlich über 1.000 € liegen.
Was das Kalibrierungswerkzeug angeht scheint das Mittel der Wahl im bezahlbaren Consumerbereich sicher das DTP94 zu sein, also etwa 200 -250€.
Was die Marke des Monitors angeht, gibt es die Wahl zwischen Eizo, HP und NEC. LaCie wird als "Exot" auch ab und zu mal ins Spiel gebracht.
Bezüglich der Monitorgröße erscheint mir 22 Zoll derzeit das beste Preis/Leistungsverhältnis zu bieten, aber 24 Zoll wäre natürlich toll.
Ich tendiere stark zum Eico CG 222 W, welcher derzeit im Abverkauf ab 760,-- € noch ab und zu zu haben ist, voll hardwarekalibierbar ist und eine 12 bit LUT hat. Das tolle daran erscheint mir, dass ich irgendwann nachrüsten könnte auf einen zweiten "billigen" Eico, der praktisch gleich ausschaut und um die 300 € zu haben wäre und die Werkzeuge und Paletten im 2-Monitor-Betrieb dorthin auszulagern. Vielleicht wäre dieser 2. Monitor dann auch besser zum Computerspielen geeignet als der CG222W, der kann diesbezüglich ja nur ein Kompromiss sein. (Kann man eigentlich auch einen Hood kaufen für einen Eizo, für den kein Hood vorgesehen ist?)
Es gibt aber auch noch 24-Zoll-Monitore, die bezahlbar wären. Einerseits der Eizo S2433w für etwa 705,-- €, doch dieser ist von den Eckdaten deutlich (?) schlechter für die Bildbearbeitung geeignet als der CG222W.
Daneben gibt es noch den NEC PA 241W in der Mulitisync-Variante für etwa 900,-- €. Dieser Monitor ist für mich noch schwer einschätzbar, aber die Eckdaten und Testergebnisse hier bei Prad sind ja ziemlich phantastisch. Offenbar ist er aber andererseits nur hardwarekalibrierbar mithilfe einer Software, die in Europa nicht erhältlich ist. Kann / darf ich mir diese Software in USA bestellen, ist das legal möglich? Was kostet diese? Und: bekomme ich einen Hood für diesen Monitor? Was kostet der dann? Bin ich dann am Ende bei der Spectraview-Variante? Bin zwar Techniker, aber der Test über Dutzende Seiten und die ähnlich lange Diskussion hier im Forum zur Kalibrierung des NEC PA241 W haben mich dennoch abgeschreckt, scheint mir, als würden nur echte Profis das volle Potential dieses sicherlich sehr guten Monitors ausreizen können. Ist es eigentlich wirklich nur mit dieser Software aus USA möglich, den Bildschirm hardwaremäßig zu kalibrieren? Das ist ja so, als würde man mir einen Ferrari "light" verkaufen, den ich zwar 20.000 € billiger bekomme, aber den Schlüssel zum freischalten von 250 der gesamten 500 PS müßte ich mir in USA besorgen - oder gar nicht erhalten können?! Irgendwie total bescheuert. Okay, es ist zwar im Test davon die Rede, die softwaremäßige Kalibrierbarkeit wäre auch schon richtig toll, aber 250 PS sind auch schon richtig toll, trotzdem blöd.
Das erscheint mir bei dem Eizo CG 222W deutlich einfacher, da nehm ich vielleicht lieber den, auch wenn es dann nur 22 Zoll ist. Ein Argument ist für mich der gute Werterhalt, die 5-Jahre-Garantie und das Design, welches mir erlaubt, einen billigeren, aber praktisch optisch identischen Monitor später für die Werkzeugpalette danebenzustellen. Letztlich ist es auch eine Tatsache, das ich noch in keinem Prepress-Betrieb etwas anderes als einen Eizo-Monitor am Bildbearbeitungs-Arbeitsplatz gesehen habe. Aber das sind dann die richtig teuren Kisten. Ist die Frage, wieviel von dieser Qualität wirklich noch im Consumer-Bereich ankommt.
Ein Argument für den NEC könnte das bessere Preis/Leistungsverhältnis sein bzw. die Tatsache, dass er wirklich der bessere Monitor für Bildbearbeitung sein könnte im Vergleich zum Eizo CG222W. Noch eine Frage zum Langzeitbetrieb beider Monitore: Ich habe irgendwo etwas gelesen über eine Funktion, welche die Alterung des Displays bzw. der Beleuchtung ausgleicht, scheint mir sehr interessant. Funktioniert das gut und haben das diese beiden Monitore? Kann man generell was über die langlebigkeit solch hochwertiger IPS-Monitore sagen? 5 Jahre Garantie und das wars dann eigentlich auch schon im Großen und Ganzen oder sind 10 Jahre oder gar mehr realistisch bei gleichmäßig gut bleibender Leistung?
Okay, ich will nicht zu lange schwafeln, also letztlich bleibt die Frage: Welchen Monitor haltet ihr für den besseren für einen engagierten Hobbyphotographen und Bildbearbeiter (der in Zukunft gerne auch mal Geld mit seinem Hobby verdienen möchte) ? Eine Diskussion über weitere Alternativen möchte ich eigentlich gar nicht mehr lostreten, bin schon genug verwirrt bei der Wahl zwischen diesen genannten 3, 4 Geräten.
Danke sehr für eure Meinungen und Argumente,
Gruß aus Schwabing,
Frank