Linux und Auflösungen - ein Krampf

  • Ich habe ein durchschnittliches TFT von Acer und ein sehr hochwertiges von Dell. Seit dem Umstieg von Röhre auf TFT fallen mir Probleme mit Linux bzw. X und den Monitoren auf. Warum ist keine einzige Installations- oder Live-CD in der Lage, die Monitordaten korrekt auszulesen und zu setzen? Das gleiche gilt auch für BSD-Derivate.
    Ich installiere z.B. Mandriva oder Ubuntu, weil diese besonders gute Hardwareunterstützung haben sollen. Mandriva ist toll - es zeigt mir Name und Daten der Grafikkarte sowie des Monitors an. Alles wird offenbar per Plug'n'Play erkannt. Astrein, so gehört sich das. Also stelle ich auch je die maximal mögliche Auflösung ein, während die Installation mich danach fragt. Installation ist beendet, Rechner startet neu, Resultat: Bildschirm bleibt schwarz, die TFTs können die Auflösungen nicht anzeigen. Das habe ich jetzt in ungezählten Tests bemerkt, und es geht mir gehörig auf die Nerven. Warum ist das so ein Problem, die richtige Auflösung anzuzeigen, wenn sich Monitor und Grafikkarte längst darüber geeinigt haben? Windows kann das doch auch. Stelle ich dort 800x600 in 60Hz ein, bekomme ich sofort ein Bild. Mache ich das gleiche in dem Installer von Mandriva, Ubuntu oder wem auch immer, kann die Anzeige nicht dargestellt werden. Das ist doch hohl!
    Ich begreife echt das Problem nicht. Manchmal kommt nach dem Umschalten auf einen der anderen Monitoreingänge und Zurücksschalten dann doch ein Bild, aber in aller Regel nicht. Dabei klappt das nicht einmal in Minimalauflösungen wie 640x480 und 60Hz. Da komme ich mir als Anwender echt veralbert vor. Das Dumme ist, daß ich nicht weiß, wen nun eigentlich die Schuld trifft. Warum kann ich z.B. das Installationsprogramm von Mandriva in 1024x768 betrachten, doch wenn ich diese Auflösung für meine Arbeitsumgebung speichere plötzlich nicht mehr, weil das OSD der Monitore anzeigt "Auflösung nicht unterstützt" und solches Zeug? Kann doch nicht sein, daß dieselben Werte während der Installationsroutine gehen und nach "erfolgreicher" Einrichtung nicht mehr, wo es doch die gleiche Hardware bleibt. Ich baue ja nicht plötzlich eine andere Grafikkarte ein. Warum sind die TFTs da so unfähig, was jeder Röhrenmonitor immer anstandslos hingekriegt hat?
    Außerdem kommt es oft vor, daß mir die OSDs erzählen, sie stellten gerade so schwachsinnige Auflösungen wie 4073x1 Pixel dar. Das macht der Dell z.B. gern. Angezeigt wird sehr wohl ein sinnvollerer Teil des Bildes.
    Also wenn ich mir diese Krankheiten angucke, bereue ich es echt, die Röhren abgeschafft zu haben. Die konnten immer alles klaglos und sofort darstellen, waren sogar tolerant bei leichten Abweichungen. Ich hatte nie ein Problem damit. Aber die TFTs können es ja nicht einmal, wenn die Werte absolut überein stimmen.
    Wenn jetzt einer kommt und sagt "ändere doch einfach die Auflösungseinträge in der Konfigurationsdatei", dann antworte ich "warum muß ich den Mist zweimal machen, wenn ich es bereits während der Installation korrekt angegeben habe oder der Installer es gar selbst ermittelt hat und es danach plötzlich nicht mehr kann?" Außerdem hilft das ja nichts, weil die Werte korrekt sind und trotzdem keine Anzeige zustande kommt. Wenn nicht einmal Minimalauflösungen wie 640x480 oder 800x600 in 8 oder 16bit funktionieren, dann kann ja was nicht stimmen. Und ich habe ganz gewöhnliche Grafikkarten von Matrox und NVidia, die von Linux sehr wohl unterstützt werden. An der Röhre war das ja nie ein Problem.

  • Bis zu einem gewissen Grad verstehe ich Deine Verägerung. Ich hatte unter Suse 9.3 auch arge Probleme mit der Einrichtung meines TFT-Displays, da SaX in guter Absicht versucht hat, mein Display mit der höchstmöglichen Bildwiederholrate anzuzeigen. Das TFT hat daraufhin die Zusammenarbeit mit dem Hinweis verweigert, daß es nur mit 1280x1024@60Hz betrieben werden möchte. Dummerweise konnte ich aus unerfindlichen Gründen keine Einstellungen per YaST/SaX vornehmen. Aus Wut habe ich dann Ubuntu 6.06 installiert. Die Erkennung von Grafikkarte und Monitor war soweit ok, allerdings konnte ich anfangs nur mit einem "ausgedehnten" Desktop arbeiten. Nach manueller Einstellung über die Konsole war das Problem aber schnell behoben. Der Trick war, daß man keine Frequenzbereiche für die Bildwiederholfrequenz angeben durfte, sondern nur eine feste Frequenz (60 Hz) verwenden mußte.


    Um noch Deine Frage "warum muß ich den Mist zweimal machen, wenn ich es bereits während der Installation korrekt angegeben habe oder der Installer es gar selbst ermittelt hat und es danach plötzlich nicht mehr kann?" zu beantworten : Weil ein manueller Eingriff offenbar notwendig und vorallem möglich ist ;)
    Sei doch froh, wenn Du die Auflösungseinstellungen überhaupt per Hand ändern kannst und nicht der Willkür eines automatischen Installers ausgeliefert bist.

  • Ups, ich hatte das ganz vergessen, bis ich mal die neue Knoppix 5.2 eingelegt habe und wieder aus allen Wolken fiel: 800x600, immerhin in 32Bit, auf meinem 24"-TFT. Mir ist das echt unklar: da werden beim Booten alle Hardwaredaten abgefragt. Bei Bei Soundkarte, DVD-Laufwerk, Festplatten usw. ist das alles kein Problem, aber dann wird für ein mehr als 2 Jahre altes Display das falsche Modell erkannt und die Grafikkarte von vor 4 Jahren, die nun wirklich in jeder Linux-Distri drin sein muß, kann angeblich auch bloß 1024x768, dabei kann sie in Wahrheit das Vierfache.

    Zitat

    Original von Prometheus
    Um noch Deine Frage "warum muß ich den Mist zweimal machen, wenn ich es bereits während der Installation korrekt angegeben habe oder der Installer es gar selbst ermittelt hat und es danach plötzlich nicht mehr kann?" zu beantworten : Weil ein manueller Eingriff offenbar notwendig und vorallem möglich ist ;)


    Möglich ist durchaus gut. Notwendig ist er allein, weil die Hardwareerkennung offenbar noch viel Spielraum nach oben hat. Dummerweise wird das "möglich" aber dadruch auch nicht besser", denn trotzdem ich die Werte dann von Hand eingetragen habe, die mir das OSD während der Installation anzeigte, kam kein Bild mit diesen Werten bei späterer Benutzung zustande.
    Ich meine, so schlecht Windows auch ist: bei der Hardwareerkennung macht ihm keiner was vor. Anstecken, Autoerkennung abarten, läuft.