Vorbemerkung:
Der Samsung SyncMaster 203B hat meiner Meinung nach das Problem, erklärungsbedürftig zu sein. Es erscheint auf den ersten Blick nicht einsichtig, dass man einen 20 Zoll TFT-Monitor mit einer Auflösung von 1400x1050 Punkten kaufen soll, wenn es auch 20-Zöller mit einer Auflösung von 1600x1200 Punkten gibt.
Der Vorteil der niedrigeren Auflösung ist, dass sie ungefähr der Punktedichte eines 19 Zoll TFT-Monitors mit 1280x1024 (86 DPI) entspricht. Ein 20,1-Zöller mit 1600x1200 Punkte hätte dagegen eine Punktedichte von 100 DPI. Eine höhere Punktedichte ist zwar grundsätzlich vorteilhaft, doch leider erscheinen damit unter Windows XP einige Icons und Systemschriften doch recht klein. Auch die Umstellung der DPI-Einstellungen unter Windows XP auf einen höheren Wert kann hier nicht überzeugen, da nicht alle Textelemente und Icons entsprechend skaliert werden. So kommt es dann häufig vor, dass die Beschriftung einzelnen Buttons nicht mehr auf diese passt. Mit dem künftigen Windows Vista bzw. auch unter Linux sollten diese Probleme nicht auftreten.
Ich erwähne diese Hintergrundinformationen, da sie anscheinend nicht allen Testern bekannt sind (vgl. ).
Die Idee hinter dem SyncMaster 203B ist also, einen 20-Zöller mit "augenfreundlicher Auflösung" (vgl. ) anbieten zu können. Ich persönlich finde diese Kombination aus Bildschirmgröße und Auflösung sehr angenehm. So arbeite ich beruflich an einem fünf Jahre altem 21-Zoll-Röhrenmonitor von EIZO mit der Auflösung von 1400x1050. Bei der größeren Auflösung von 1600x1200, welche der EIZO problemlos darstellen könnte, ist mir die Darstellung einfach zu klein.
Mit dem SyncMaster 203B habe ich nun die Möglichkeit, auch privat zuhause mit dieser augenfreundlichen Auflösung zu erschwinglichen Kosten arbeiten zu können.
Zum Monitor selbst:
Wie bereits in obigem c't-Artikel erwähnt liefert der 203B ein scharfes Bild mit schönen Farben. Es ist jedoch ein TN-Monitor mit entsprechend erhöhter Blickwinkelabhängigkeit. Bei der normalen Arbeit (Textverarbeitung und Programmierung) merke ich jedoch gar nichts davon. D.h. wenn ich einfach nur den Kopf bewege, merke ich nicht, dass die Farben verblassen würden. Wenn man jedoch Bildbearbeitung (z.B. mit PhotoShop) betreibt und sich auf dem Schreibtischstuhl entspannt zurücklehnt, um den Gesamteindruck seines Werkes zu betrachten, verändern sich die Farben schon ein wenig. Für Quasi-Office-Anwender wie mich (ich verwende nicht MS Office, sondern LaTeX) ist es auf jeden Fall ein sehr geeigneter Monitor. Und insbesondere mir erscheint die Auflösung von 1400x1050 zum Arbeiten ideal.
Ein paar technische Eindrücke:
Der Monitor hat zwei Eingänge (DVI und VGA) und besitzt eine Pivot-Funktion. Letztere habe ich noch nicht ausprobiert. Ich habe auch nicht die beiliegende Software zur Bildschirmeinstellung installiert, da ich im Wesentlichen nur die Helligkeit und den Kontrast über das On-Screen-Menü angepasst habe und ansonsten über jedes Stück Software froh bin, dass nicht installiert und damit regelmäßig aktualisiert werden muss.
Über die Bedientasten ist die Helligkeitseinstellung, die Eingangssignalauswahl und die Auswahl für voreingestellte Farbprofile unmittelbar zugänglich. Der Ein-/Ausschaltknopft unten rechts leuchtet dezent blau, ohne störend aufzufallen.
Das erste Exemplar, das ich erhalten habe, musste ich jedoch sofort wieder zurückschicken, da der Monitor bei einer Helligkeit von unter 70 nach einer gewissen Betriebszeit deutlich vernehmbar zu summen anfing. Dieses Summen im Zusammenhang mit der Bildschirmhelligkeit wurde hier im Forum z.B. auch bzgl. des Samsung 930BF erwähnt. Beim zweiten Gerät, dass ich dann erhalten habe, tritt dieser Effekt nicht auf.
Pixelfehler habe ich bis jetzt auch nicht gefunden. Allerdings ist bei diesem Exemplar der Bildschirmrahmen rechts unten im Bereich der Bedienknöpfe in Richtung Panel ca. 1 mm dicker als der Rest des Rahmens. Wenn man genau hinsieht, sieht man dass auch am dargestellten Bild, da an dieser Stelle die Pixel an den Bildschirmrahmen anstoßen. Ich habe das Gerät trotzdem behalten, da mir die Pixelfehlerfreiheit und die Lärmfreiheit wichtiger sind und ich nicht weiß, was mich beim nächsten Austausch erwarten würde.
Der Bildschirm lässt sich drehen und neigen und in der Höhe um 8 cm verstellen. In der untersten Position, die ich verwende, beginnt der sichtbare Bildschirmbereich unten ca. 11 cm über der Schreibtischoberfläche. Zusätzlich hat das Gerät die Pivot-Funktionalität. Diese verwende ich zwar nicht, sie ist aber zum Anstecken der Kabel ganz praktisch. Außerdem entdeckt man bei dieser Gelegenheit den gut versteckten Netzschalter.
Der Monitor schwingt beim Anschubsen ein paar mal nach. Dies ist jedoch nicht tragisch und keinesfalls mit dem gefährlich wirkenden Wackeln eines Fujitsu-Siemens P19-II vergleichbar.
Fazit:
Ich bin sehr zufrieden mit dem Monitor und der Auflösung und würde ihn wieder kaufen. Ob unter Windows Vista eine höhere Punktedichte Vorteile bringen wird, kann ich nicht beurteilen. Ebensowenig kann ich irgend etwas über die Eignung des Monitors für Spiele sagen. Für Office-artige Anwendungen ist er auf jeden Fall sehr zu empfehlen. Allerdings scheint bzgl. der Qualität eine gewisse Serienstreuung vorzuliegen (siehe oben).