Wegen der hervorragenden Beratung in diesem Forum und den vielen Informationen von prad.de über TFTs, die ich hier erfahren habe, möchte ich einen Testbericht zurückgeben.
Ich habe mich wegen meiner Neigung zu Spielen und zur Bildbearbeitung für ein S-PVA Panel und eine gute Marke entschieden. Zuerst war nur ein 17er geplant, aber jetzt möchte ich keinen Zoll fantastischer TFT-Qualität mehr missen. Nun aber zum Eizo 1931 SE-BK oder Flexscan S1931-SE wie er von Eizo genannt wird.
Ich habe das Gerät vor 4 Monaten bei MFE-PC bestellt. An dieser Stelle sei gesagt, dass das ein klasse Laden ist, alle meine Anfragen (es musste besonders schnell gehen) wurden im Voraus zügig per E-Mail beantwortet und dabei ist der Preis (laut geizhals.at) fast der billigste.
Lieferumfang:
Neben dem Monitor fand ich im Karton alle notwendigen Kabel vor:
Strom
Digital
Analog
Sound
USB-Kabel
Handbücher
CD mit Treibern und Software (zur Kalibrierung über USB-Kabel)
Standfuß / Gehäuse:
Die SE-Version hat den Easy-Up-Standfuß wie er auf der Eizo Seite virtuell dargestellt ist. Ich finde die paar Euro Aufpreis haben sich in jedem Fall rentiert: man kann den Monitor sehr einfach drehen, neigen oder verstellen. Genau der richtige Widerstand. Nicht zu leichtgängig, nicht zu schwergängig und man findet im Nu die genau waagrechte Position. Meinen Messungen nach beträgt die minimale Höhe des Rahmens über der Tischplatte ca. 6cm und die maximale ca. 17,5cm.
Für meine Facharbeit habe ich den Monitor einfach um 90° gedreht (und das Bild meiner Graka ebenfalls) und konnte so sehr übersichtlich im Textbearbeitungsprogramm arbeiten. Dabei haben die Kabel (man muss nur genug Kabellänge geben) nicht gestört.
Leider gibt es an der SE-Version auch eine schlechte Seite: Man kann den Monitor nur sehr schwer einpacken. Als regelmäßiger LANer baue ich meinen Rechner häufig ab. Um den 1931SE einzupacken, muss man allerdings die TFT-"Platte" um 90° auf auf den Standfuß "legen". Erstmal ist es sehr schwer, den Fixier-Hebel zu öffnen und ihn aus der Einrasterung zu befreien. Außerdem fährt die Platte von alleine immer wieder in die senkrechte Position. Zum Einpacken habe ich bisher immer Hilfe gebraucht: Einer muss den Monitor mit sanfter Gewalt in der kompakten Position halten, während ihn der andere mit den Styropor-Ecken (aus dem Verpackungskarton) fixiert. Diese Info mag für viele irrelevant sein, aber ich will sie den LANern unter euch nicht vorenthalten.
Das Plastikteil zur Kabelabschirmung benutze ich nicht. Alle Anschlüsse sind nebeneinander hinten in einer Leiste schön versteckt, aber auch blind gut erreichbar.
Anschluss / Bedienung:
Angeschlossen war er sehr schnell und die mitgelieferten Treiber funktionierten bei mir (Windows XP, Asus A8N-SLI Premium, Nvidia GeForce 7800GT).
Zur Bedienung ist folgendes zu sagen: Es ist zwar sehr leicht sich im Menü zurechtzufinden und alles einzustellen, doch ist das keine Kunst, denn die Einstellungsmöglichkeiten beschränken sich im Wesentlichen auf Gesamthelligkeit und Helligkeit der einzelnen Farben. Die restlichen Menüpunkte sind reine Datenanzeigen. Daher finde ich die Einstellmöglichkeit per Software (die aber keine weiteren Menüpunkte bringt) mehr als überflüssig. Also mir reicht es gerade so, aber ich bin sicher dass an dieser Stelle so mancher professionellere Anwender rotieren wird.
Zum Glück bietet meine Grafikkarte detailiertere Einstellungsmöglichkeiten. Ich habe den Monitor über digital angeschlossen und momentan so eingestellt:
Am Monitor: Alle Farben auf 100%, Helligkeit auf 75%.
An der Graka: Alles Standard außer: Kontrast 35%, Gamma: 1%
Reaktionszeit / Helligkeit / Kontrast - Der TFT in der Praxis:
Ich habe das Gerät wie gesagt 4 Monate und die Nutzungsdauer steht nun bei genau 670 Stunden (also ca. 30 Tagen). Das Gerät ist von Anfang an frei von Pixelfehlern gewesen. Wenn auch relativ unwichtig, sei angemerkt, dass man das Bild quasi bei jedem Winkel hell und kontrastreich sehen kann.
Da ich viel spiele (auch schnelle Spiele) aber auch viel Bild- und Homepagebearbeitung mache, habe ich mir wie gesagt ein Modell mit S-PVA Panel ausgesucht. Ich bin sehr zufrieden.
Ich habe alle Prad-Test Programme benutzt und kam zu folgenden Ergebnissen.
Die Ausleuchtung ist gleichmäßig. Schwarz ist (bei 50% Monitorhelligkeit und Standard-Graka-Einstellungen) für mich im normal beleuchten Zimmer genauso schwarz wie der ausgeschaltete Monitor.
Im Test sind leichte Schlieren beim schwarz-rot Quadrat zu bemerken und (im Eizo-Test) nur bei dem mit 800 Pixeln pro Sekunde fallenden weißen Quadrat ca. 10-15% der Quadratlänge zu sehen.
Farb und Helligkeitsverläufe gelingen sehr gut.
Beim Spielen kam ich zu folgendem Ergebnis:
Ich spiele zwar nicht professionell, aber doch sehr häufig Ego-Shooter (BF, UT, AvP). Strategiespiele wie Warcraft und Command and Conquer würde ich als mein Gebiet bezeichnen. Ich kann dazu sagen:
Mir sind keine Schlieren aufgefallen. Der Kontrast und die Helligkeit waren mindestens genauso gut wie mit Röhre (meistens natürlich viel besser). Der TFT hat sich optisch nur vorteilhaft ausgewirkt. AAABER:
Seit dem TFT ist meine Mouse nachgezogen. Mir kam es jedenfalls so vor. Es liegt vermutlich an der Reaktionszeit. Auf dem Desktop habe ich es kaum gemerkt, im Spiele dafür umso mehr. Beim Zielen und Einheiten anwählen. Nach 1-2 Wochen hat sich das gelegt, ohne dass ich groß Einstellungen geändert habe (ich habe natürlich am Mousetreiber herumgespielt). Diese "Eingewöhnungszeit" unterstützt meine These mit der Reaktionszeit. Ich muss jedoch sagen, dass meine Leistung in keinem Spiel schlechter geworden ist. Jedoch spiele ich nicht professionell.
Dies ist der einzige Punkt, an dem ich (unter o.g. Umständen) vom Kauf des 1931SE abraten könnte und für ein TN Model plädieren würde. Persönlich bereuhe ich den Kauf an dieser Stelle nicht.
Ich muss allerdings noch etwas über Battlefield 1 auf diesem TFT loswerden: Wird der Monitor digital angeschlossen, so erlaubt Battlefield nur die Auflösungen 640x480, 800x600, 1024x768; auch eine manuelle Eingabe in die .ini wird beim Spielstart rückgängig gemacht. Ich habe den Monitor deshalb sowohl über DVI, als auch über analoges Kabel angeschlossen und switche für BF1 auf den anderen Anschluss (der geringfügig helleres, kontrasärmeres Bild liefert). Dort funktioniert die .ini-Einstellung 1280x1024. Diese Anmerkung wollte ich nur für all diejenigen gemacht haben, die eventuell ähnliche Probleme bei älteren Spielen haben.
Abschließend kann ich über diese Paneltechnologie als TFT-Anfänger, aber Fortgeschrittener in der Nutzung diverser Programme sagen, dass sie kein schlechter Kompromiss ist, sondern die Vorteile von beiden sehr gut vereint.
Da ich jetzt schon lange an diesem Gerät arbeite, kann ich, so denke ich, bei diesem Fazit bleiben:
Auch für Vielspieler und Hobbybildbearbeiter ein super Gerät, das alle Wünsche erfüllt.
Fragt bitte nach, wenn irgend etwas unklar ist oder nicht erwähnt wurde!
Wenn es Bildwünsche gibt, werde ich demnächst eine Session schießen.
Ich will aber vorher genau wissen in welchen Posen ich den TFT fotographieren soll und es sollten schon mehrere Leute sein, damit sich der Aufräum- und Abbauaufwand lohnt
Grüße aus Franken