Hallo Community,
ich habe gerade eine Sünde begangen...
Sie heißt HP LP2480zx DreamColor...
Nun, ich habe ein DreamColor auf einem Laptop (HP EliteBook 8730w 17" DreamColor NN269EA, €2000,-) gesehen, konnte eine Weile damit spielen und konnte nun nicht mehr widerstehen.
Das Display kann 10Bit Farbtiefe darstellen.
Ich besitze eine GTX260 Karte und frage mich, wie ich unter Windows Vista (oder später Windows 7) 10Bit Farbtiefe pro Kanal an den Monitor übertragen kann. Welche Grafikkarte ist dazu geeignet (außer den extrem teuren FireGL- und Quadro-Karten)?
Bisher habe ich folgendes herausgefunden; was davon richtig ist, weiß ich schlicht und ergreifend nicht.
Wißt Ihr vielleicht Rat?
- Es muß wohl Grafikkarte, Treiber, Monitor, System und Anwendung geeignet sein.
- ATI wirbt bei den Radeon-Karten mit einer "10Bit Display Engine", sagt aber nicht, daß tatsächlich 10Bit Farbtiefe an das TFT übertragen werden - ganz im Gegenteil zur FireGL, wo dies ATI ausdrücklich sagt:
Siehe hier Bildunterschrift auf Seite 5.
- Laut Spezifikation kann DVI ohnehin nur 8Bit übertragen. Ich habe einen Forumsbeitrag irgendwo im Netz gelesen, in dem jemand meinte, daß ATI Radeon 10Bit pro Kanal übertragen könnte, dann aber nur noch 2Bit für den Alphakanal übrig bleiben (also RGB jeweils 10Bit + Alpha 2Bit = 32Bit, was von der Bandbreite her identisch ist mit RGB jeweils 8Bit und Alpha 8Bit). Höööö?!
- Nvidia schreibt ( , ganz unten), daß 10Bit ausgegeben werden können, allerdings: "Requires external DisplayPort transmitter. 10-bit per component scanout requires future GeForce driver support."
- Könnt Ihr mit einem solchen externen "Displayport Transmitter" etwas anfangen? Und der Hinweis auf zukünftige Treiber ist auch nicht gerade ermutigend...
Nun, was meint Ihr?
Wie bekommt man mit einer erschwinglichen Grafikkarte den 2480zx gefüttert, oder geht das noch überhaupt nicht?
Ach ja, HP sagt, man bräuchte gar keine 10Bit Karte, da das Panel über eine 36Bit Look-Up-Table verfügt...
Vielen Dank für Eure Meinungen und
Grüße, McFly
10Bit Farbtiefe an HP LP2480zx schicken? Welche Grafikkarte?
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So. Habe mir mal die online stehende Gebrauchsanweisung des LP2480zx angesehen. Die Papierform ist ausgesprochen beeindruckend.
In gewisser Weise steht bei Grafikkarten und Bildschirmen für Windows 7 folgende ein Generationenwechsel an, bei dem wir uns aber erst in den Anfängen befinden. Ein preiswerter Massenmarkt mit ausgereiften Produkten hat sich noch nicht entwickelt.
Bislang sind für DisplayPort oder HDMI-Schnittstelle optionale (=kann, muss aber nicht) Betriebsarten definiert, in denen 10 bis 16 Bit pro Farbkanal verwendet werden, z.B. in "Deep Color 30 .. 48 Bit RGB". DVI-D blieb außen vor.
Wenn die Schnittstelle 10 oder mehr Bit pro Farbkanal überträgt, bedeutet das aber keinesfalls automatisch, dass das Panel im Monitor dies in eine entsprechend gute Farbauflösung umsetzt. So werden billige TN-Panels mit 6-Bit-Ansteuerung und entsprechend mieser Farbauflösung trotz 8-Bit-Ansteuerung über DVI-D oder HDMI angeboten.
Der LP2480zx sollte die 10 Bit Auflösung natürlich umsetzen können und bietet 10-Bit-Ansteuerung über DisplayPort bzw. HDMI auch laut Manual an.Die Aussage von HP trifft aber auch den ausgereiften Stand der Technik, d.h. die Möglichkeiten von Monitoren mit internen Lookup-Tabellen, die der LP2480zx eine in 12 Bit Auflösung besitzt (vermutlich / hoffentlich 8 bzw. 10 Bit 'rein, 12 Bit 'raus) besitzt.
In den Lookup-Tabellen im Monitor werden Werte mit 10 und mehr Bit Auflösung gespeichert, sodass man den über z.B. DVI-D kommenden Werten zwischen 0 und 255 nach Hardware-Kalibration fein abgestufte Ansteuerungswerte fürs Panel zuweisen kann.Bei einem derzeit üblichen PC + Betriebssystem bleibt aber der Flaschenhals von 8 Bit bei der Übertragung zwischen Grafikkarte und PC. So ist es z.B. nicht möglich, dass eine Anwendung in einem Fenster ein Bild im Adobe-RGB - Farbraum anzeigt und gleichzeitig eine andere Anwendung ein Bild im sRGB - Farbraum, beide mit minimal 8 Bit Farbauflösung.
Bislang habe ich noch keinen hübsch aufbereiteten Grundlagenartikel zu den Möglichkeiten des Farbmanagements in Windows 7 gesehen. Insbesondere dazu, ob die bisherige Beeinflussungsmöglichkeit über eine 8-Bit-Lookup-Tabelle in der Grafikkarte durch bis zu 16-Bit auflösende Lookup-Tabellen in der Grafikkrate ersetzt werden. Was dafür sorgen könnte, dass das farbtreue Arbeiten in wechselnden Farbräumen sowohl preiswerter als auch einfacher wird.
Und ja, ATI wirbt bei seinen Radeon 4xxx - GPUs damit, dass 10 Bit pro Farbkanal übertragen werden können. Ein vernünftiges Ergebnis wird - wie oben beschrieben, aber nur im Gesamtkunstwerk geliefert, d.h. Treiber und Schnittstelle müssen das unterstützen.
P.S.: Die Informationen eines Alphakanals werden nicht direkt zum Bildschirm geschickt, sondern spätestens von der Grafikkarte verrechnet. Eine separate Übermittlung von Alphakanälen ist nur in sehr speziellen Szenarien erforderlich, z.B. wenn zwei Zuspieler gleichzeitig auf einen Monitor arbeiten. Dann könnte über Alphakanäle übermittelt werden, wo auf dem Bildschirm welcher Zuspieler in welchem Maße das Sagen hat.
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Zitat
Bislang sind für DisplayPort oder HDMI-Schnittstelle optionale (=kann, muss aber nicht) Betriebsarten definiert, in denen 10 bis 16 Bit pro Farbkanal verwendet werden, z.B. in "Deep Color 30 .. 48 Bit RGB". DVI-D blieb außen vor.
Korrekt, wobei auch schon mit HDMI < 1.3, also ohne "DeepColor" bis zu 12-Bit pro Kanal möglich sind. Allerdings nur mit ChromaSubsampling in YCbCr 4:2:2.ZitatWenn die Schnittstelle 10 oder mehr Bit pro Farbkanal überträgt, bedeutet das aber keinesfalls automatisch, dass das Panel im Monitor dies in eine entsprechend gute Farbauflösung umsetzt
Exakt - wir müssen hier sowieso differenzieren. Die von Eizo und NEC für den ambitionierteren User angebotenen Bildschirme verfügen alle über eine 12-Bit LUT und arbeiten dabei sogar mit einer Genauigkeit von 16-Bit pro Kanal. Sofern der Bildschirm nicht hardwarekalibrierbar ist, bleiben immerhin die Einstellungen mit Bordmitteln faktisch verlustfrei. Das Panel wird dort aber weiterhin mit 8-Bit pro Kanal angesteuert.ZitatBei einem derzeit üblichen PC + Betriebssystem bleibt aber der Flaschenhals von 8 Bit bei der Übertragung zwischen Grafikkarte und PC. So ist es z.B. nicht möglich, dass eine Anwendung in einem Fenster ein Bild im Adobe-RGB - Farbraum anzeigt und gleichzeitig eine andere Anwendung ein Bild im sRGB - Farbraum, beide mit minimal 8 Bit Farbauflösung.
Den Abschnitt habe ich mir jetzt mehrmals durchgelesen, ohne auf die Quintessenz zu kommen ;-). Dem CMM ist es Wurscht, ob verschiedene Bilder mit unterschiedlichen Quellfarbräumen geöffnet sind. Die Anzeige ist im Rahmen der Möglichkeiten (Farbraum Monitor, Profilgenauigkeit, Rendering-Intent) korrekt. Das es u.a. in der Situation: Quellfarbraum < Zielfarbraum zu Tonwertverlusten kommt, sollte auch klar sein, ist aber unabhängig von parallel geöffneten Bildern. Eine Möglichkeit zur Linderung wäre eine Farbraumemulation auf Monitorseite. Aber, wie gesagt, vl. kannst du das noch etwas konkretisieren :-).Gruß
Denis
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Wenn ein Monitor z.B. im AdobeRGB-Farbraum arbeitet und über 8 Bit pro Kanal angesteuert wird, dürfte ein in sRGB mit 8 Bit pro Kanal aufgenommenes Bild zwar in vollem Farbumfang, aber wegen Rundungsfehlern nicht in voller Farbauflösung dargestellt werden.
Kann man den Monitor mit 10 Bit pro Kanal ansteuern, bleiben innerhalb des sRGB-Farbraumes allemal über 8 Bit pro Kanal übrig. Wie auch immer es für den Normalverbraucher sinnvoll sein mag, Geld dafür zu investieren.
Verblüffend war für mich übrigens, dass der LP2480zx laut Manual ausdrücklich mit 10 Bit pro Kanal angesteuert wird.
Zitat... the LCD module in the LP2480zx monitor provides a 10 bits/color (30 bits/pixel) input,
with true 10-bit drivers within the LCD itselfDas messtechnische Nachvollziehen dürfte eine knifflige Aufgabe sein. Ein Kolorimeter wie das DTP94B könnte da an seine Grenzen geraten.
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Zitat
Wenn ein Monitor z.B. im AdobeRGB-Farbraum arbeitet und über 8 Bit pro Kanal angesteuert wird, dürfte ein in sRGB mit 8 Bit pro Kanal aufgenommenes Bild zwar in vollem Farbumfang, aber wegen Rundungsfehlern nicht in voller Farbauflösung dargestellt werden.
Letztlich arbeiten wir, bis auf wenige Ausnahmen, ja immer auf dem nativen Monitorfarbraum, der im Profil erfaßt wurde. Mit diesem Profil und fm fähiger Software übernimmt das CMM die korrekte Umrechnung in Monitor-RGB. Dabei wird u.a. im Szenario WCG-Bildschirm und sRGB Bilddatei der *mögliche* Tonwertumfang schon eingeschränkt (letztlich gibt es viele solcher Situationen, die man anhand von Quell- und Zielfarbraum, Rendering-Intent und natürlich konkreter Bilddatei einschätzen kann).Zitat
Verblüffend war für mich übrigens, dass der LP2480zx laut Manual ausdrücklich mit 10 Bit pro Kanal angesteuert wird.
Im Computer-LCD Bereich tatsächlich (noch) selten. Im LCD-TV Bereich werden desöfteren Panels mit 10-Bit Ansteuerung angeboten - und die sich preislich nicht großartig abheben.Gruß
Denis