HP LP2475w trotz Kalibrierung immer noch übersättigt

  • Hallo!


    Vor ca. zwei Wochen habe ich mir den HP LP2475w gekauft. Da ich in verschiedenen Internetforen schon gelesen habe, dass er von Haus aus wegen dem Wide Gamut übersättigt ist, habe ich mir gleich ein Spyder3 bestellt. Nachdem ich ihn kalibriert habe, fiel mir auf, dass die Farben immer noch übersättigt sind (vorallem rot und grün). Das Problem liegt wohl darin, dass ich bei meinen ganzen Fotos immer im sRGB Modus arbeite. Im Photoshop sehen die Fotos eh "normal" aus, aber im Irfanview oder in der Windows Fotogalerie sehen sie entweder übersättigt (bei Profil sRBG) oder blass (beim von Spyder3 erstellen Profil) aus.


    Nach weiterem Problemlösungen suchen im Internet bin ich auf folgende PRAD Reportage gestoßen:


    Ich wollte nur fragen, ob das von euch schon ein paar auf dem oben genannten Monitor angewandt haben und ob es wirklich hilft, denn Monitor auf den sRGB Farbraum einzugrenzen?


    Ich danke schon im vorraus für jede Hilfe!!
    lg
    Canonfan

  • Zitat

    Nachdem ich ihn kalibriert habe, fiel mir auf, dass die Farben immer noch übersättigt sind (vorallem rot und grün). Das Problem liegt wohl darin, dass ich bei meinen ganzen Fotos immer im sRGB Modus arbeite. Im Photoshop sehen die Fotos eh "normal" aus, aber im Irfanview oder in der Windows Fotogalerie sehen sie entweder übersättigt (bei Profil sRBG) oder blass (beim von Spyder3 erstellen Profil) aus.


    Die gemäß Quellprofil korrekte Darstellung entsteht erst im Rahmen des Farbmanagement aus (natürlich) farbmanagementfähigen Anwendungen heraus. Diese nutzen das während der Profilierung entstandene Monitorprofil, in dem insbesondere der Farbraum des Gerätes vermerkt ist (bei einem Matrix-Profil über die Primärfarben). In ungemanagten Anwendungen profitierst du nur von der Kalibrierung, die der Profilierung vorausging und den Monitor gemäß deinen Vorgaben (Weißpunkt, Gamma) "neutralisiert" hat. Der Farbraum des Gerätes bleibt damit unangetastet.


    Mit dem HP hast du leider keine Möglichkeiten, da etwas zu ändern. Die 6-Achsen-Farbkontrolle einiger Eizos erlaubt Eingriffe, alternativ ein vernünftiger sRGB-Modus, der auch tatsächlich den Monitorfarbraum begrenzt. Wenn es dann ganz bequem und flexibel sein soll, blieben noch die Eizo CG, die eine sehr umfangreiche Fabraumemulation mitbringen - wobei spätestens diese Geräte in einem ganz anderen Preisbereich angesiedelt sind.


    Ansonsten bliebe ein Display ohne erweiterten Farbraum. Zwar kannst du so nicht wirklich vernünftig z.B. in AdobeRGB arbeiten, aber dafür paßt die Darstellung von entsprechendem Content (sRGB) auch in nicht farbmanagementfähiger Software deutlich besser.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • ...

    Einmal editiert, zuletzt von Denim ()

  • Zitat


    1. Der Hype um die Wide-Gamut-Monitore ist bald wieder vorbei?
    2. Die Betriebssysteme werden mit Wide Gamut umgehen können?
    3. Das Irritationen werden auf unbestimmte Zeit so weitergehen?


    2. Ist faktisch nicht automatisch systemweit hinzubekommen. Natürlich kann das Betriebssystem, so wie im Falle von Vista, Windows 7 oder MacOS, ein vernünftiges CMM bereitstellen, aber die einzelnen Anwendungen werden damit nur von der Last befreit, selbst Eines zu implementieren. Die Anforderung sollte also schon von der Anwendung her kommen. "Erzwungenes Farbmanagement" ist problematisch.


    Das in Zukunft weniger WCG-Bildschirme auf den Markt kommen, ist unwahrscheinlich, der Trend wird sich fortsetzen. Wünschenswert wäre ein wirklich jeweils brauchbarer sRGB Modus.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Es ist mit dem neuen Betatreiber (190.38 Beta) von Nvidia möglich die Sättigung zu reduzieren.
    http://www.nvidia.de/Download/Find.aspx?lang=de
    Mittels "Digitaler Farbanpassung" ist es nun möglich auch Negativwerte einzustellen. Das lässt sich bis zu einem schwarz/weiß Bild einstellen.
    Die Sättigung sollte man aber nur bei Programmen reduzieren, die kein Farbmanagement besitzen. Mit einem Wide Gamut Monitor ist es auf jedenfall sinvoll bei Spielen die Sättigung zu reduzieren.


    Das ist auch interessant:

    Bis jetzt habe ich keine Antwort auf meine Anfrage bekommen. Mal abwarten, vielleicht befindet sich diese Software in Entwicklung.


    Mfg.


    semo

  • Die gemäß Quellprofil korrekte Darstellung entsteht erst im Rahmen des Farbmanagement aus (natürlich) farbmanagementfähigen Anwendungen heraus. Diese nutzen das während der Profilierung entstandene Monitorprofil, in dem insbesondere der Farbraum des Gerätes vermerkt ist (bei einem Matrix-Profil über die Primärfarben). In ungemanagten Anwendungen profitierst du nur von der Kalibrierung, die der Profilierung vorausging und den Monitor gemäß deinen Vorgaben (Weißpunkt, Gamma) "neutralisiert" hat. Der Farbraum des Gerätes bleibt damit unangetastet.

    Heißt das jetzt, dass ich beim HP lp2475 die poppigen, krellen, ... Farben auch nicht mit z.B. Spyder 3 wegbekomme? Wenn dem so ist gebe ich den Monitor gleich wieder zurück. Bin ein Apple Display gewohnt und mir fallen beim Anblick der Farben die Augen raus (zumindest bei rötlichen Tönen).

  • Zitat

    Heißt das jetzt, dass ich beim HP lp2475 die poppigen, krellen, ... Farben auch nicht mit z.B. Spyder 3 wegbekomme?


    In ungemanagten Anwendungen (z.B. Desktop, Spiele*) nicht. Dagegen bekommst du mit entsprechendem Monitorprofil in farbmanagementfähigen Anwendungen (Standardbeispiel: Photoshop) eine im Rahmen des Monitorfarbraums korrekte Darstellung. Möchtest du in besagten, ungemanagten Anwendungen eine vernünftige Darstellung von sRGB Content auf einem WCG-Bildschirm, muß dieser über einen brauchbaren sRGB Modus verfügen. Im High-End Bereich gehen einige Bildschirme noch weiter und erlauben eine Farbraumemulation, bei der letztlich das Farbmanagement in die Bildschirmelektronik "verlegt" wird.


    Gruß


    Denis


    *
    D.h. nicht, dass es bis auf alle Ewigkeiten so sein muß. Bspl.: Wenn der Betriebssystemhersteller will, so kann er auch den Desktop farbmanagementfähig machen

    Gruß


    Denis

  • Wenn ich jetzt alles richtig verstanden habe heißt das:
    ... bei Programmen wie z.B. Photoshop (oder andere die Farbmanagement unterstützen) bekomme ich mit dem HP Monitor (zuzüglich Spyder 3) eine gute Farbdarstellung hin, auch ohne grellem Rot?
    ... bei den restlichen Programmen muss ich so lange warten bis diese umgestellt werden?


    Aber Spyder ist dann Pflicht, oder?

  • Zitat

    bei Programmen wie z.B. Photoshop (oder andere die Farbmanagement unterstützen) bekomme ich mit dem HP Monitor (zuzüglich Spyder 3) eine gute Farbdarstellung hin, auch ohne grellem Rot?


    Ja.


    Zitat

    ... bei den restlichen Programmen muss ich so lange warten bis diese umgestellt werden?


    Hier liegt es einfach an den Herstellern - ich würde mir da keine Wunder erwarten. Ein vernünftiger sRGB-Modus oder gar eine Farbraumemulation sind auf absehbare Zeit die effektivsten Maßnahmen für eine korrekte Darstellung entsprechender Inhalte auf WCG-Bildschirmen.


    Zitat

    Aber Spyder ist dann Pflicht, oder?


    Wenn Colorimeter, würde ich zum DTP94 von X-Rite tendieren.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis