Farbraumemulation bei Colornavigator 6

  • Ich da mal eine Frage zu Colornavigator 6 und dessen Farbraumemulation: Die Farbraumemulation ist ja für Anwendungen ohne Farbmanegement gedacht, sprich z.B. Webbrowser, Spiele usw. . Das heißt also, wenn ich jetzt Photoshop verwende (CS5) und dort das Farbmanagement nutze, dann sollte ich schon den nativen Farbraum meines CG246 nutzen und nicht irgendeine Emulation, hab ich das richtig verstanden? CN6 erstellt ja nach der Kalibration ein ICC Profil und installiert das in den entsprechenden Windows Ordner. Photoshop kann also auf das ICC Profil zugreifen und die Farben daher auch weitestgehend richtig auf dem Monitor ausgeben, soweit die Theorie ne?


    Ich hab jetzt einfach mal eine Raw-Datei mit Adobe RGB als eingebettetes Profil erstellt und diese mit Photoshop geöffnet. Photoshop fragt mich jetzt, ob ich das eingebettete Profil verwenden will, da klicke ich ja. D.h. soweit sollte das Farbmanagement ja mal funktionieren. Wenn ich jetzt aber in der Farbraumemulation z.B. Adobe RGB einstelle, nur mal testweise, dann sieht das Bild in Photoshop anderst aus. Die Farben sind nicht ganz so gesättigt wie mit dem nativen Farbraum des CG, das Bild ist blasser.


    Was mich jetzt interessieren würde - woran liegt das genau? Ist mir irgendwie noch nicht ganz so verständlich.

  • Zitat

    Das heißt also, wenn ich jetzt Photoshop verwende (CS5) und dort das Farbmanagement nutze, dann sollte ich schon den nativen Farbraum meines CG246 nutzen und nicht irgendeine Emulation, hab ich das richtig verstanden?


    Richtig, die Farbraumtransformation übernimmt hier der Farbrechner von PS. Mit aktiver Farbraumemulation, Variante "zweite Emulationsfunktion" (siehe Testbericht), wären die Umrechnungen dann sogar fehlerbehaftet, weil das Bildschirmprofil den Ist-Zustand des Gerätes nicht mehr beschreibt.


    Zitat

    Photoshop kann also auf das ICC Profil zugreifen und die Farben daher auch weitestgehend richtig auf dem Monitor ausgeben, soweit die Theorie ne?


    So ist es. Das Profil darf allerdings nicht in PS als RGB-Arbeitsfarbaum eingestellt werden.


    Zitat

    Wenn ich jetzt aber in der Farbraumemulation z.B. Adobe RGB einstelle, nur mal testweise, dann sieht das Bild in Photoshop anderst aus.


    Hier die Frage: Was stellst du wo und wie ein? Wenn so wie hier:



    unter "zweite Emulationsfunktion" beschrieben, sind die Transformationen von PS, wie angedeutet, fehlerhaft, weil das Bildschirmprofil nach wie vor den Basiszustand beschreibt, der Bildschirm intern aber selbst eine Farbraumtransformation durchführt.

    Gruß


    Denis

  • Hier die Frage: Was stellst du wo und wie ein? Wenn so wie hier:



    unter "zweite Emulationsfunktion" beschrieben, sind die Transformationen von PS, wie angedeutet, fehlerhaft, weil das Bildschirmprofil nach wie vor den Basiszustand beschreibt, der Bildschirm intern aber selbst eine Farbraumtransformation durchführt.

    Ahhja klar, ich hab die zweite Emulationsmethode verwendet. Ich hab jetzt z.B. zuerst Photography kalibriert - dazu habe ich dann untergeordnete Profile von sRGB und Adobe RGB erstellt - diese habe ich allerdings auch nochmal kalibriert mit Adjust (unnötig, wie ich grade gelesen habe) - es sind dann also praktisch eigene Targets geworden. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann sind diese Targets aber nach wie vor vom Profil "Photography" abhängig, da ich das ja unter Associated Target ausgewählt habe. Das heißt also, dass im CG dann ne Umrechung ausgehend vom Photography Profil stattfindet, richtig? Und diese gerät dann wiederum mit den Umrechnungen in Photoshop in Konflikt?


    Mann ist das kompliziert :D .

  • Zitat

    Das heißt also, dass im CG dann ne Umrechung ausgehend vom Photography Profil stattfindet, richtig?


    Richtig, letztlich wird ein RGB to RGB DeviceLink zwischen der Charakterisierung über das Photography-Target mit nativem Farbraum und dem AdobeRGB Emulationsprofil erstellt und in die Bildschirm LUT geladen. Photoshop "sieht" nur diese übergeordnete Charakterisierung um rechnet entsprechend um. Der Bildschirm erwartet aber AdobeRGB-Eingangsdaten. Wenn du ein Bild in AdobeRGB ohne Farbmanagement anzeigen lässt, wird es passen (z.B. Vollbildmodus in der Windows-Bildvorschau oder in Paint öffnen oder dem Bild das "falsche" Monitorprofil zuweisen (nicht konvertieren)).

    Gruß


    Denis

  • Alles klar, jetzt hab ich s verstanden :thumbup: .


    Bei diesen Devicelinks wirds aber schon sehr sehr speziell. So ein Devicelink beschreibt also eine Konvertierungsformel, mit der man die Farbwerte des einen Raumes in die des anderen umrechnen kann, ohne dabei die normale Variante über den L*A*B-Farbraum zu verwenden, ist das richtig?

  • Ja, das ist richtig, wobei die Berechnungen für die Stützstellen der 3D-LUT natürlich über Lab als Verbindungsfarbraum laufen.

    Gruß


    Denis

  • Alles klar :) . Vielen Dank für die Hilfe Dennis.


    Is sehr interessant, wie wahnsinnig viel Technik hinter so einem alltäglichen Gerät steckt - da macht man sich ja als Normalsterblicher keinen Kopf drüber wie n Monitor funktioniert oder gar Farbmanagement ^^ .