Hallo!
Ich habe mir den U2413 als bezahlbaren Bildbearbeitungsmonitor gekauft, als Ersatz für einen NEC2180. Dass der Dell dabei nicht einem guten Eizo oder NEC das Wasser reichen kann, war mir klar.
Ich erhoffte mir aber akzeptable Ergebnisse. Also mal schauen…
Das Kalibrieren ist für mich ein steiniger Weg, da ich am Mac arbeite. Bislang nutzte ich die Basiccolor-Software, damit gab es auf Anhieb gute Ergebnisse beim NEC und beim iMac, da beide von der Software unterstützt werden. Der Dell leider nur per Softwarekalibrierung, aber das war mir vorher klar. Mein Plan war eine HW-Kalibrierung unter Windows für eine gute Ausgangsbasis, ergänzt von einer Software-Kalibrierung auf Mac-Seite für die Feineinstellung (falls nötig).
Das Ergebnis mit Werkseinstellung "AdobeRGB" und Softwarekalibrierung mit Basiccolor konnte nicht überzeugen, NEC und iMac liefern exaktere Farben.
Also unter Windows 7 per Bootcamp booten (funktioniert *nicht* mit Parallels, der Monitor wird nicht als 2413 erkannt) und die mitgelieferte Software installieren.
(Wer möchte, darf nun die Firma x-rite für die Kundenfeindlichkeit verfluchen, das ausschließlich das Retail-Messgerät erkannt wird. Quato und Basiccolor-OEM-Geräte bleiben aussen vor!)
Nun die Hardwarekalibrierung starten mit der Dell/x-rite Software. Dort ist alles recht übersichtlich. Es gibt zwar optionale Einstellungen, die aber nicht erklärt werden. Für den Normaluser bleibt die Wahl zwischen sRGB und AdobeRGB, sowie die Wahl von Gamma (1,0 bis 3,0, leider keine L*-Option) und Helligkeit. 2 Slots (Cal1 und Cal2) stehen zur Verfügung. Danach läuft alles automatisch.
Zurück zum Mac. (Kurz die iProfiler Software getestet. Ungefragt werden viele Unterprogramme installiert, die den laufenden Betrieb stören. Keine Information von x-rite, wie man die Geister wieder los wird. Nervig! Von Hand die verschiedenen Daemons gesucht und entfernt, nun startet iProfiler nicht mehr.)
Mit Basiccolor habe ich den 2413 dann für meine Einstellungen kalibriert (L*, D65, 130cd). Die besten Ergebnisse erhielt ich bisher, wenn ich vorher unter Windows "AdobeRGB", "Gamma 2,2" und "160cd" kalibriert habe. Dann ist das Ergebnis schon recht anständig.
Ich habe dann noch ein Testbild von Basiccolor zum erweiterten Farbumfang angeschaut, mit mittelprächtigem Ergebnis: Im ersten Bild sind die Fehler fast nicht zu erkennen, dafür im zweiten schon deutlich. Der iMac zeigt selbst im dritten Bild kaum Fehler.
Im Wide-Gammut-Bereich also nicht super, aber brauchbar. Vielleicht der Grund, warum Eizo (laut Prad-Test) beim neuen CG246 ein anderes Panel nutzt.
Sehr homogen ist das Bild des 2413 nicht, bei meinem gibt es im linken Viertel einen Bereich, der bei diesem Testbild schon ganz leicht bunt wird (mein iMac hat so einen Bereich im oberen rechten Drittel). Korrekt wäre ein neutral grauer Eindruck:
Im Normalbetrieb ist aber für mich nur in den unteren Ecken eine leichte Aufhellung sichtbar - kann auch IPS-Glow sein?
Aber was ist das? Wenn der Monitor schlafen geht und wieder aufwacht, ist das "Paneltest"-Testbild auf einmal richtig schlecht bunt! Hat sich da etwas verstellt? Sobald ich im Menü auf "Voreingestellte Modi" tippe, dauert es etwa eine Sekunde, dann ist das Testbild wieder in Ordnung – ohne, dass ich irgendetwas im Untermenü angewählt habe. Beliebig reproduzierbar, sowohl unter Mac OS als auch unter Windows. Zum Vergleich: beim iMac ändert sich gar nichts!
Ich habe noch diverse "Rücksetzungen", Strom weg, anderes Kabel (DVI statt Display-Port) probiert: Der Fehler bleibt. Ist aber nur anhand dieses Testbildes sichtbar!
Scheint mir ein Firmware-Bug zu sein. Kann vielleicht jemand diesen Punkt bestätigen?
Gruß, Gegl
Hinweis: Kalibrierung ist ein weites Feld, ich bin kein Profi auf dem Gebiet. Ich habe viel dazu gelesen, wenig wirklich verstanden, und Fußangeln finde ich immer wieder.