Günstige Lösung für einfache Bildverarbeitung gesucht - Wieviel Aufwand macht Sinn?

  • Grüße zusammen.


    (Zusammenfassung und Ergänzungen in Stichworten am Ende)


    Seit längerem lese ich hier auf Prad und auch TFTCentral die Testberichte in der Hoffnung, einen geeigneten Monitor zu finden. „Geeignet“ hat sich dabei in letzter Zeit recht deutlich verändert.


    Die Ausgangslage


    Das liegt hauptsächlich daran, dass ich wieder auf Hobbyebene angefangen habe zu zeichnen (Bleistift sowie farbig) und Aquarelle zu erstellen und diese einzuscannen oder gleich digitale Bilder male. Als Bildschirm steht hier momentan ein BenQ VW2420H (, einzige halbwegs geeignete Übersicht), der zum damals stark reduzierten Preis verlockend war, an den heutigen Maßstäben aber momentan scheitert. Ähnliches gilt für die Bewegtbilddarstellung, die dank alten MVA-Panels nicht die Beste ist; im Office-Betrieb war das noch ok, aufgrund vermehrten Filmeschauens und Zockens am PC stört es inzwischen aber verstärkt.


    Eingescannt werden die Bilder übrigens mit einem Epson Stylus DX 8400 (), ein einfaches Multifunktionsgerät, das vor fünf Jahren ursprünglich für das Studium gekauft wurde. Ausgedruckt werden die Bilder nicht so oft, es kann allerdings auch schon mal vorkommen.


    Als Software fürs Einscannen nutze ich bisher die von Epson mitgelieferte Software (Epson Scan 3.20G) und zur Bearbeitung/Erstellung
    übliche Freeware wie Paint.NET, Gimp und Inkscape.



    Über Farbmanagement, Profilierung und Kalibrierung habe ich mich inzwischen etwas eingelesen, aber ansonsten keinerlei praktische Erfahrung damit. Einzig erste Versuche mit vom Hersteller zur Verfügung gestellten ICC-Profilen habe ich unternommen. Alles in allem stehe ich noch recht weit am Anfang, was die gesamte Kette und Optimierungsmöglichkeiten angeht.



    Die Wünsche


    Plump ausgedrückt: Ich wünsche, dass die Bilder auf dem Bildschirm so aussehen wie auf dem Papier. Realistischer ausgedrückt: Ich
    erhoffe mir eine Verringerung der Farbfehler am Bildschirm von momentan „deutlich und unumgänglich“ auf „nicht mehr störend oder auffallend“. Zusätzlich sollte die Bewegtbilddarstellung deutlich schärfer und besser sein als bisher (was nicht schwierig sein dürfte). Da ich weiterhin aufs Geld achten muss sollten der Bildschirm und etwaige weitere Maßnahmen natürlich auch noch möglichst günstig sein. Ernsthafte, professionelle Geräte fallen damit sofort raus. Das finde ich selber schade, aber solange mich niemand mit einem Geldsack
    verprügelt und den dann liegen lässt, muss ich kleine Brötchen backen. Da ich zudem (noch?) nicht irgendwelche Kunden beliefere, ist das wohl zu verschmerzen.



    Die bisherigen Ergebnisse


    Beim bisherigen Stöbern fiel mir nämlich unter anderem der Dell U2414H auf, der bisher wohl nur von TFTCentral getestet wurde (). Mit Preisen ab ca. 220 € befände der sich absolut im bezahlbaren Bereich. Den dortigen Tests zufolge sieht schon die „Factory Calibration“ ganz brauchbar aus. Auch die Reaktionszeit scheint annehmbar, Overshoot und damit Ghosting treten wohl fast gar nicht auf. Dazu USB 3.0, nettes Extra.


    Unweigerlich fiel mir natürlich auch der Dell U2413 () ins Auge, der günstigste mit erweitertem Farbraum, sowohl hier als auch bei den anderen getestet (wobei TFT da falsche Grafiken drin zu haben scheint). Für fast das doppelte Geld, das auch noch gerade aufzubringen wäre, gibt es hier wohl in erster Linie den erweiterten Farbraum, etwas(?) mehr Ghosting und die Möglichkeit zur Hardwarekalibration.



    Womit wir bei Colorimetern wären. Viele Informationen finden sich hier leider nicht, wobei mich gerade hier interessieren würde, was die
    günstigeren Modelle zu bieten haben. Andererseits steht natürlich zunächst die Frage im Raum, ob sich so ein Teil für mich überhaupt lohnen würde.



    Die Fragen


    Mir stellen sich also primär folgende Fragen:


    Welcher der beiden Monitore wäre wohl für meine Zwecke angemessener?


    Wäre ein erweiterter Farbraum notwendig oder würde ein guter sRGB-Monitor ausreichend?


    Könnte ich überhaupt irgendwie vom erweiterten Farbraum des U2413 profitieren?


    Fällt euch sonst ein Monitor ein, der geeigneter wäre? (Der U2414H scheint der günstigste Monitor für meine Zwecke zu sein, der U2413 der einzig erreichbare mit größerem Farbraum.)


    Welchen Sinn würde wohl ein Colorimeter in Kombination mit einem der Monitore für mich machen? Rechtfertigt die Verbesserung gegenüber Normalzustand die zusätzlichen Ausgaben? Nur ein Colorimeter zu kaufen scheint für meinen BenQ nutzlos, korrekt?


    Welches Colorimeter, speziell mit Blick auf günstigere Modelle, würde sich dann anbieten (vom i1 Display Pro-Zwang bei
    Hardwarekalibration des U2413 einmal abgesehen)?


    Macht es Sinn/Besteht Bedarf, beim Scanner in neue Hardware (ungerne) oder ein Target für die Kalibration zu investieren?


    Habe ich in euren Augen wichtige Aspekte übersehen?



    Viel Text, viele Fragen. Lieber versuche ich jedoch zu viel als zu wenig zu nennen. Um es aber auch übersichtlicher zu machen, das ganze nochmal kompakt als



    Zusammenfassung


    Ich habe wieder angefangen, zu zeichnen, Bilder einzuscannen und digital Bilder zu erstellen.


    Arbeiten auf Hobbyniveau, nicht hauptberuflich, höchstens mal als niedlicher Nebenverdienst (nicht wahrscheinlich, aber nicht unmöglich)


    Bisheriger Monitor: BenQ VW2420H ()


    Scanner: Epson Stylus DX8400 ()


    Farbdarstellung am Bildschirm momentan unbefriedigend, bessere Bewegtbilddarstellung auch wünschenswert -> neuer Monitor bietet
    sich an


    Geld schwebt über allem, daher möglichst günstige Lösung gesucht


    Platz reicht zunächst nur für einen Monitor mit 24“ oder 27“


    Bildverhältnis ziemlich egal (16:9 oder 16:10), 1920x1080/1200 bevorzugt, kein 2560x1440


    USB 3.0 und VESA-Halterung gerne gesehen, aber kein „Must have“


    Bewegtbilddarstellung soll ebenfalls besser werden, kein 120 Hz-TN-Niveau benötigt


    Zahlreiche Reviews auf Prad und TFTCentral gelesen


    Bisher am attraktivsten: Dell U2414H ()


    Für größeren Farbraum einzig: Dell U2413 ()


    Größerer Farbraum notwendig/ratsam/unnötig?


    Anschaffung eines Colorimeters notwendig/ratsam/unnötig?


    Schritte beim Scanner (neue Hardware, Target) notwendig/ratsam/unnötig?


    Irgendetwas wichtiges übersehen, günstigere Alternativen übersehen?



    Danke im Voraus und danke für die gute Arbeit bei den Testberichten
    Der schwarze Quader


    Edit: Die Links spinnen ein bisschen, die Formatierung versuche ich nachher noch zu korrigieren, sorry.

    3 Mal editiert, zuletzt von SchwarzerQuader ()

  • Das Preis-Leistungs-Verhältnis des i1 Display Pro ist so gut, das es sinnlos ist was anderes zu empfehlen.


    Selbst bei meinem Billig 70% sRGB Thinkpad X120e rentiert sich das kalibrieren, denn dann ist schon mal der Lenovo-typische Blaustich weg. Zur ernsthaften Bildbearbeitung ist er aber dann auch nicht geeignet...


    Die Dells die Du ansprichst hatte ich selber noch nicht in den Fingern.
    Ob Wide-Gamut für Diene Bilder was bringt, hängt von den Farben ab die Du verwendest und davon was Du mit den Bildern machst. Wenn Du intensive Farben hast und auch gerne Drucke machst, dann bringt es was. Aber unbedingt notwendig ist es nicht.


    cheers
    afx

    Life is too short for crappy pictures


  • Moin moin.


    Danke für die flotte Antwort. :) Wenn ich die anderen Threads richtig verstehe, ist das Color Munki Display prinzipiell ein i1 Display Pro, das künstlich verlangsamt und mit anderer Software verkauft wird, ansonsten aber gleich ist, oder?
    Nur ein Colorimeter anstatt eines neuen Monitors zu kaufen hatte ich auch schon überlegt. Das lustige Fadenwirrwarr im verlinkten Test meines aktuellen Bildschirms sowie andere Berichte, die von einem Farbraum deutlich kleiner als sRGB sprechen, haben mich zweifeln lassen, ob es das Geld wirklich wert wäre. Zudem wäre damit die Reaktionszeit/Schlierenneigung nicht behoben.


    Als Farben kommen bei mir momentan hauptsächlich Aquarellfarben zum Einsatz, wobei ich mich da nicht zwangsläufig drauf beschränken würde.

  • Wenn ich die anderen Threads richtig verstehe, ist das Color Munki Display prinzipiell ein i1 Display Pro, das künstlich verlangsamt und mit anderer Software verkauft wird, ansonsten aber gleich ist, oder?


    Jo.


    Zitat

    Nur ein Colorimeter anstatt eines neuen Monitors zu kaufen hatte ich auch schon überlegt.


    Naja, vermutlich reicht das nicht. Trotzdem würde ich vermutlich zuerst das Messgerät und dann den neuen Schirm kaufen.


    Zitat

    Als Farben kommen bei mir momentan hauptsächlich Aquarellfarben zum Einsatz, wobei ich mich da nicht zwangsläufig drauf beschränken würde.


    Mir ging es dabei eher um deren Intensität...
    Da macht sich dann der weite Farbraum bemerkbar.


    cheers
    afx

    Life is too short for crappy pictures


  • Naja, vermutlich reicht das nicht. Trotzdem würde ich vermutlich zuerst das Messgerät und dann den neuen Schirm kaufen.


    Ok, aus welchem Grund genau? Meine Überlegung war nämlich gerade umgekehrt vorzugehen. Also zunächst einen Monitor zu kaufen, der auch ohne Hilfsmittel ein annehmbares Bild bietet, und später mit einem Colorimeter das Gerät auszureizen.


    Zitat


    Mir ging es dabei eher um deren Intensität...
    Da macht sich dann der weite Farbraum bemerkbar.


    Das kann ich leider nur schwierig einschätzen, auch da mir Maßstäbe dafür fehlen. Ich könnte mir natürlich mal den Spaß machen und schauen, was für Messungen ich bei uns im Physiklabor durchführen kann. Alleine aus Neugier müsste ich das eigentlich mal überlegen. :) Wie viel Sinn die Messungen dann am Ende machen bleibt natürlich offen.