ViewSonic VP181s (Prad.de User)

  • Tag mal wieder...


    Am 07.02.2004 hatte ich einen Testbericht für den VP171s geschrieben. Leider bietet der VP171s eine erheblich geringere Farbauflösung als andere TFT-Displays (18bit statt 24bit), was mich letztendlich so störte, dass ich den Monitor zurückschickte und stattdessen den nächstgrößeren bestellte, den VP181s. Dazu jetzt nach einigermaßen langer Testphase mein Testbericht.



    Die Daten:


    • 18"-Display im 5:4-Format

    • Optimale Auflösung 1280x1024

    • IPS-Panel LG Electronics

    • 24bit Farbgenauigkeit

    • Video-Eingänge: 1x D-Sub, 1x DVI

    • Integrierter 4x USB2.0-Hub

    • Gewicht: 8,0kg (mit Fuß)

    • Sehr schmaler Rand (nur 18mm)

    • Höhenverstellbar per Gasdruckfeder, optional mit Wandhalterung

    • Pivot-Funktion - um 90° drehbar

    • Um je 45° schwenkbar

    • Um 25° nach oben, 5° nach unten kippbar

    • Integriertes, lüfterloses Netzteil


    Im Lieferumfang:


    • 1x Monitor

    • Je 1x Kabel: VGA (1,8m), DVI (1,8m), USB, Euro- und US-Kaltgeräte-Steckerkabel

    • ViewSonic Quick Start Guide

    • ViewSonic Installation Software

    • PerfectPortrait Pivot-Software v7.0 (kostenl. Update auf 7.x)


    Aufbau/Anmutung:


    Das Display ist ziemlich schwer, und es zu bewegen ist nicht unbedingt einfach, wenn man es nicht am Panel tragen will, um die Höhenverstellung zu schonen. Wenn das Display dann steht, steht es aber auch so sicher wie ein CRT - es besteht im Alltagsgebrauch keine Gefahr, dass das Display umfällt. Bei der Kabelinstallation - die bei kompletter Nutzung des USB-Hubs recht umfangreich ausfällt - hilft es, das Panel um 90° zu drehen (Pivot), um sich beim Festziehen der Schrauben am DVI-/D-Sub-Stecker nicht die Finger zu verknoten. Anschließend können die Kabel an der Rückseite des Display-Fußes durch drei Kabelhalter geführt werden. Achtung: Werden die Kabel im normalen Modus zu straff geführt, können sie im Pivot-Modus unter starkem Zug stehen und evtl. abreißen, also sollten beide Modi bei der Installation überprüft werden!
    Die Höhenverstellung macht dank der Gasdruckfeder einen hochwertigen und stabilen Eindruck. Der Pivot-Mechanismus ist recht widerspenstig, nach dem etwas instabileren Mechanismus am VP171s fiel es mir anfangs nicht leicht, so viel Kraft auf das Display auszuüben.
    Auch optisch ist das Display ansprechend, mit schmalem silbernem Rahmen und schwarzem Fuß macht es sich auf dem Schreibtisch um Längen besser als jeder CRT-Monitor. Selbst von hinten ist es recht ansehnlich, so dass es auch mit der Rückseite in den Raum zeigen kann, auch wenn dann der Kabelsalat (bis zu 8 Kabel!) nicht mehr zu verstecken ist.
    Das OSD ist sehr durchdacht, man kommt schnell zu jeder gewünschten Einstellung - verglichen mit mit einem CRT sind die Einstellmöglichkeiten insbesondere bei Benutzung eines DVI-Kabels ja auch erheblich weniger.



    subjektive Bildqualität:


    Arbeiten:
    Das Bild ist erwartungsgemäß sehr scharf, zumindest in der optimalen Auflösung. Bei geringeren Auflösungen wird die nicht abschaltbare Interpolation sichtbar - wohl dem, der im Grafiktreiber die Interpolation unterbinden kann. Die Schrift ist bei einer Auflösung von 1280x1024 auf 18" recht klein, wem auf einem 19"-CRT eine Auflösung von 1280x1024 oder auf einem 17" eine Auflösung von 1152x864 zu klein ist, der sollte sich überlegen, ob ihm die Auflösung nicht zu hoch ist und gegebenenfalls auf ein 19"-TFT ausweichen.
    Der Kontrast ist TFT-typisch wesentlich Blickwinkelabhängiger als bei CRTs, besonders schwarz verändert sich schon bei leichten Bewegungen Richtung orange-braun. Zum normalen Arbeiten (alles was mit Text zu tun hat) reicht der Blickwinkel aber völlig aus, wer farbkritische Arbeiten wie Bild- oder Videobearbeitung macht sollte sich das Display allerdings nur mit Rückgaberecht kaufen.
    Im Gegensatz zum VP171s ist der Pivot-Modus wesentlich blickwinkelstabiler - die deutlichen Farbverschiebungen von rechts nach links treten hier nicht auf. Der Pivot-Modus ist eigentlich genauso gut nutzbar wie der normale Modus.


    Spielen:
    Ich muss zugeben, dass ich noch nicht viel gespielt habe mit diesem Monitor. Allerdings bin ich recht unempfindlich, was Schlieren angeht. Einen großen Unterschied zum VP171s habe ich jedenfalls nicht feststellen können, nur wenn ich gleichmäßige Bewegungen aktiv mit den Augen verfolge, verschwimmt das Bild. Das wird allerdings bei jedem TFT-Panel durch den Sampling-and-Hold-Effekt hervorgerufen, der auch bei noch so geringen Reaktionszeiten immer vorhanden ist. Hält man den Blick konstant auf einen Bereich des Displays fixiert - was wohl normal ist, wer verfolgt mit den Augen schon die am Spieler vorbeiziehende Landschaft - fallen Schlieren kaum auf.
    Letztendlich sind Schlieren aber sehr subjektiv, und ob sie als störend empfunden werden oder nicht hängt vom Betrachter ab. Also im Zweifelsfall das Display mit Rückgabemöglichkeit kaufen und innerhalb dieser Zeit viel spielen - erst nach einigen Stunden kann man ein aussagekräftiges Urteil fällen, da man anfänglich nach Schlieren Ausschau hält und sich häufig erst nach einiger Zeit wieder voll auf das Spielen konzentriert.
    Zur Interpolation in Spielen kann ich nichts sagen, da ich Spiele nur in der nativen Displayauflösung spiele.



    Fazit:


    Ich kann das Display eigentlich Jedem, der sich ein 18"-TFT zulegen will nur empfehlen, solange es nicht um farbkritische Anwendungen geht; in dem Bereich sind aber ohnehin noch CRTs am besten geeignet. Zum Arbeiten (und nach meiner Erfahrung auch zum Spielen) ist dieses Display gut geeignet, und sowohl an Ausstattung als auch Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen.
    Wer sich nicht sicher ist: Lesen, viel lesen! Hier im Board findet man sehr viele Erfahrungsberichte anderer User und kann sich so ziemlich genau über den oder die Monitor(e) seiner Wahl informieren. Und wer sich dann noch nicht sicher ist, der kann den Monitor zumindest beim Online-Kauf immer noch zurückschicken, wenn er (nach einiger Testzeit) nicht gefällt.