Schriftgröße
Tja, was soll man dazu sagen? Eigentlich sollte ich mich vielleicht lieber zurückhalten, sehe mich aber doch gezwungen ein paar Sachen richtig zu stellen, damit niemand abgeschreckt wird.
Die Schriftgröße kann sich jeder vor dem Kauf selbst ausrechnen. Die Pixelgröße steht nicht nur im Testbericht, die kann auch auf Wikipedia nachgelesen werden. Eigentlich kann die jeder auch selbst ausrechnen, wenn er die Grundrechenarten beherrscht. (z.B.: Breite in mm geteilt durch horizontale Auflösung.)
Ein Abstand von 75cm ist zudem vielleicht auch etwas weit. Die ergonomische Empfehlung bei meinem 26" beträgt ca. 50cm. Tatsächlich genutzt ergibt das bei mir ehr 60 bis 70cm. Bei 24" und gleicher Auflösung, also so wie bei dem HP, sitzt man halt 50cm bis 60cm vor dem Gerät.
Der Abstand ist nicht primär von der Bildschirmgröße, sondern von der DPI-Zahl, also von der Pixelgröße Abhängig.
Ich gehe also stark davon aus, daß Du den 17" CRT mit 1024x768 benutzt hast. Das entspräche bei 17" sichtbarer Diagonale (was ein 17" Monitor allerdings nicht hat) 0,337mm.
Bei einem 17" CRT-Monitor sind in der Regel nur 16" sichtbar.
Da bei 15" und 1024x768 der Pixelabstand ( =Größe) 0,297mm beträgt, ist die Mitte wohl eine gute Näherung: 0,317mm.
Ein 24" mit 1920x1200 Bildpunkten hat eine Pixelgröße von 0,270mm.
Ein 27" mit 1920x1200 Bildpunkten hat eine Pixelgröße von 0,303mm.
Für viele User sind 19" mit 1280*1024 nicht nur der quasi-Standard, sondern auch angenehm. (0,294mm)
=> Du hast Dir also aus Unwissenheit den falschen Monitor gekauft und hättest MINDESTENS einen 26" Monitor wählen sollen, wobei auch dann bereits die Schrift sichtbar kleiner ausgefallen wäre. Selbst bei einem 27", bei dem sich einige User über die Grobkörnigkeit beschweren, wäre die Schrift noch immer eine Idee kleiner gewesen.
Zudem hättest Du Dir zuvor, ohne Rechnen, Denken oder nachlesen, auch einfach irgendeinen anderen 24-Zoll Monitor in irgendeinem Geschäft angucken können, denn die Auflösungen sind bei allen 24"-TFTs identisch, somit auch die Schriftgrößen, solange nichts am System verstellt wurde.
Da stellt sich mir automatisch die Frage, wieso Du einen solchen Monitor überhaupt gekauft hast, ohne jemals einen 24-Zoll Monitor gesehen zu haben.
Denn wenn Du schonmal einen gesehen hättest, dann wäre Dir jawohl die Schriftgröße bekannt gewesen, oder nicht?
Einem Monitor ein "ungenügend" zu verpassen, da man sich selbst offenbar unzureichend über den Monitor informiert hat, ist schon ganz schön hart. Vor allem, wenn es nichts mit dem Monitor selbst, sondern nur mit der Pixelgröße aller 24-Zöller, zu tun hat.
Helligkeit
Das Bild ist sogar unter 120cd/m² justierbar. Da ich selbst einen älteren CRT noch immer nutze, der nur noch 70cd/m² erreicht, kann ich dazu mit Sicherheit sagen, daß der HP nicht zu hell ist. Meines Erachtens wirken TFTs erst dann subjektiv vergleichbar hell, wenn sie meßtechnisch ungefähr 20cd/m² mehr Helligkeit aufweisen als ein daneben stehender CRT. Wie das kommt kann ich allerdings nicht so ohne Weiteres erklären. (Fußnote °1°)
Bei meinen 70cd/m² kann ich nur unter Anstrengung noch Texte lesen, sobald die Sonne in das Zimmer scheint und muß dann gezwungener Maßen etwas abdunkeln. Bei einem TFT mit 120cd/m² ist das auch nötig, wenn die Sonne stark ins Zimmer scheint und (direkt) auf eine weiße Wand trifft. Bei 140cd/m², der von mir maximal erträglichen Helligkeit, ist das m.E. nicht mehr unbedingt nötig. Allerdings bevorzuge ich auch ehr 120cd/m² für Office-ähnliche-Arbeiten - bin aber zu faul ständig den Raum abzudunkeln oder die Helligkeit meiner Verwendung anzupassen.
Da auch Grafikprofis (wie z.B. die Spezialisten von Quato) Helligkeiten AB 120cd/m² empfehlen, teilweise sogar 150cd/m² als angebracht halten können, und auch die Standards AdobeRGB, ECI RGB 2.0 und andere 120cd/m² als Zielhelligkeit vorschlagen, wage ich es stark zu bezweifeln, daß ein Monitor, der ~100cd/m² erreicht, "viel zu hell" sein kann.
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(Fußnote °1°)
Eventuell doch: Die Helligkeit bei einem CRT wird auch nur gemittelt gemessen. Wenn man "Hochgeschwindigkeitsaufnahmen" (relativ kurze Belichtungszeit von 1/320s) bei einem CRT macht, wie ich es auch bei Inputlag-Messungen mache, dann sieht man, daß nur ein relativ schmaler Streifen tatsächlich hell erleuchtet wird (Phosphor, der gerade von der Elektronenkanone aktiviert wurde und Licht emmitiert) und danach stark in der Helligkeit verblasst bis fast zu Schwarz.
Der gerade erhellte Bereich ist also heller als das, was man mit einem Kolorimeter messen kann, da das auch nur einen Mittelwert über eine längere Zeitspanne bildet.
Das Menschliche Auge ist eine Besonderheit für sich. Eventuell nimmt es die hellen Impulse verstärkt wahr und aufgrund seiner eigenen Trägheit lange genug, so daß die Dunkelbereiche nicht gleichwertig in die Mittelung des Auges eingehen.
Ein TFT leuchtet hingegen (fast) ununterbrochen mit der gleichen Intensität. Es gibt also keine kurzen stärkeren Helligkeitsmaxima, denen Dunkelheit folgt. Meßtechnisch wird immer nur über den gleichen Helligkeitswert gemittelt.
Für die, die sich das nicht so gut vorstellen können:
Beim CRT: Werden dann z.B. in einem festen Zeitintervall folgende Helligkeiten gemittelt: 140, 120, 60, 30, 10 => 360 / 5 = 72
Bei einem TFT wäre es vielleicht im gleichen Intervall: 100, 102, 100, 98, 100 => 500 / 5 = 100.
Mit meiner Theorie über die Augenempfindlichkeit für höhere Helligkeiten, würde das den Unterschied zwischen Meßwert und wahrgenommener Helligkeit erklären.
Also: Das Meßgerät zählt nur auftreffende Photonen, kommt also wie oben auf "72" als Helligkeitswert.
Das Auge bekommt aber den Reiz von 140, 120 und 60 (gemittelt grob 100) danach brauchen die Nerven erst wieder etwas Zeit für die nächste Reizübertragung, so daß das Auge die Werte 30 und 10 gar nicht richtig wahrnimmt.
Beleg für trägheit des Auges bei Hell-dunkel-Wechseln: Abends in einem normal beleuchteten Raum das Licht ausschalten. Wie lange dauert es, bis sich das Auge an die Dunkelheit angepasst hat? Wenn man das Licht hingegen wieder einschaltet, nimmt man die Umgebung schnell(er) wahr.
Ohne Anspruch auf Korrektheit. Mediziner mögen mich bitte korrigieren!