Gotsche: Die PS3, die ich hier nur für die Testberichte als BD-Player stehen habe, läuft auch am NEC wunderbar. Da der NEC auch HDCP (also die Verschlüsselung für FullHD-Inhalte) versteht, ist die BD-Wiedergabe kein Problem.
Nochmal zur Kalibration:
Die exakte Justierung der Graubalance ist das mit abstand wichtigste bei der Kalibration. Es heißt auch: "Wenn die Grauwerte stimmen, sind die Farben automatisch korrekt."
Eine Kalibration versucht also natürlich erstmal den Weißpunkt zu justieren, und dann die verbliebenen Abweichungen bei unterschiedlichen Grautönungen auszumerzen.
Wie Du schon selbst geschrieben hast, wird eben nicht die gesamte Monitorausgabe so verbogen, daß ein wunsch-Ergebnis hinten raus kommt.
Bei einer Hardwarekalibration ist es immerhin so, daß i.d.R. der Weißpunkt passt und die Grautöne annähernd perfekt dem Sollwert entsprechen, darüber hinaus sogar der Gamma-Wert auf den Wunschwert angepasst wird.
Das Farbprofil selbst beinhaltet dann keine (oder nur minimale) Korrekturen mehr, sondern liefert nur noch die eingestellten Werte, also z.B. die Farbraumgröße, den Weißpunkt, etc.
Bei einer Softwarebasierten Kalibration kann man meistens nur den Weißpunkt justieren. Wenn die Grauabstufungen noch farbliche Abweichungen beinhalten, dann muß dies im Farbprofil ausgeglichen werden.
Unterschiede:
Monitore, die hardwarekalibrierbar sind, haben i.d.R. große LUTs, so daß auch bei den im Monitor durchgeführten Anpassungen noch immer 256 Farbabstufungen pro Kanal übrig bleiben. (Vereinfacht formuliert).
Bei den Softwarekalibrationen gibt es das Problem, daß in die 8-bit LUTs der Grafikkarten eingegriffen werden muß. Hierdurch werden Farbwerte zwangsweise verworfen, wodurch keine 256 Farbabstufungen pro Grundfarbe mehr verfügbar sind.
Sind die nötigen Eingriffe relativ klein, so ist das normalerweise egal. Werden die Eingriffe jedoch groß, dann kann man in manchen Situationen das sogenannte "Banding" in Farbverläufen wahrnehmen. Sind die Eingriffe sehr groß, z.B., da auch der Gamma-Wert des Monitors stark vom Sollwert abweicht, dann gehen insgesamt Bilddetails verloren, da sehr viele Farbwerte zusammenfallen. Letzteres tritt eigentlich nur bei einigen billig-Monitoren auf.
Farbprofilverwendung von Anwendungen
WENIGE Programme interessieren sich für die in Windows hinterlegten Farbprofile. Der IE stört sich nicht dran, Office interessiert sich nicht für das Farbprofil, und 99,5% der übrigen Programme ebensowenig.
FireFox 3 kann Farbprofile verwenden und somit beim Surfen korrekte Farben darstellen! (Allerdings ist die Aktivierung etwas versteckt.)
Wenn Du in Windows in der Bildvorschau ein Foto betrachtest, dann sieht es also auf einem Wide-Gamut-Display auch nicht so aus, wie es eigentlich aussehen sollte. Die Unterschiede sind manchmal sehr groß, vor allem, wenn es in die Bereiche geht, in denen der Monitorfarbraum weit vom eigentlich dargestellten Farbraum (meistens sRGB) abweicht.
Wide Gamut Farbräume sind auch unter Windows merkbar. Selbst Icons werden dann nunmal mit den Farben des größeren Farbraumes dargestellt, wodurch die Farben teilweise extrem knallig wirken. Beim NEC sind gerade Rot und Grün die Stärken des Monitors und schreien einen erstmal regelrecht an. 
Es gab schon einige Benutzer, die sich darüber zuvor nicht im klaren waren und meinten, daß Monitore deswegen vollkommen ungeeignet wären und Farben "falsch" darstellen würden.
Ich finde es toll. Da, wo es drauf ankommt, arbeitet man einfach mit Farbprofilen und erhält somit eine korrekte Farbdarstellung. Bei dämlichen Icons ist es mir herzlich egal und ich "genieße" einfach die zusätzliche "Farbdynamik".
In Computerspielen ist der erweiterte Farbraum oftmals nicht störend. C&C3 oder Assassins Creed könnte ich als Beispiele heranziehen. C&C3 wirkt einfach nur intensiver. Während das rot von NOD auf meinem Laptop ehr rostrot aussieht, ist es auf dem NEC schön kräftig. Andere Farben sind intensiv, aber nicht störend. Bei Assassins Creed sind die Farben insgesamt ehr gedeckt. Damit fallen auch die Abweichungen des Farbraums nicht so sehr auf. Wann ist der Natur schonmal etwas Knall-Rot oder Knall-Grün? Eigentlich nie. Da die Farben in Assassins Creed eben recgt weit von den Maximalfarbwerten entfernt sind, gibt es keine nennenswerten negativen Auswirkungen.
Bei Joint-Ops wird z.B. die Vegetation hingegen etwas zu grün angezeigt. Die Grafik ist aber auch auf anderne Monitoren weit ab von Realismus, mit dem NEC allerdings noch weiter.
Andererseits kann man das neon-grün umrandete HUD nun nicht mehr übersehen, was durchaus positiv sein kann.
Ein Computerspiel ist nur ein Spiel. (Achtung, Behauptung!)Die, die die Spiele basteln, sitzen selbst nicht an hardwarekalibrierten Monitoren. Das fällt spätestens dann auf, wenn man einen solchen vor sich hat und plötzlich nicht zusammenpassende Grautöne vorfindet. 
Zusammenfassend: Wide-Gamut, also ein erweiterter Farbraum, hat zur Zeit Vor- und Nachteile. Vor allem muß man bei der Bildbearbeitung das richtige Farbprofil verwenden.
Man sollte zumindest in Ruhe darüber nachdenken und sich sicher sein, ob man dieses Feature haben möchte.
------
@SailorMoon:
Nunja, beim 2480zx SOLL es funktionieren, aber der SOLL auch eigentlich "perfekt" voreingestellt sein und keine nachträgliche Kalibration erforderlich machen. 
Es ist immer so eine Sache mit dem, was die Hersteller gerne hätten und was dann in der Realität dabei rauskommt.
... wenn ich da nur an meinen letzten Monitortest eines Gerätes denke, das, laut Hersteller, perfekt für "Grafikdesigner und die Filmproduktion" geeignet sein sollte... 
------
Schön, daß hier andere Fachkundige die Farbprofildebatte derartig bereichert haben! Dank an Flexigem und lxxl. 