Hallo,
ich wollte auch mal einen kurzen Testbericht zum 2231 schreiben. Ich habe das Gerät erst einen Tag, von daher kann ich erstmal nur den ersten Eindruck abliefern. Werde natürlich nach ein paar Wochen editieren.
[0] – Modell
Ich habe mir das Modell mit dem Säulenstandfuss in der Farbe Grau ausgesucht. Die genaue Modellbezeichnung lautet demnach:
Eizo FlexScan S2231WH-GY. Der Monitor ist ein 22“ Widescreen-Modell mit PVA-Panel. Es ist der erste Monitor dieser Art.
[1] – Bestellung
Bestellt habe ich im FM-Shop. Dort war der Monitor für 550 Euro zu haben. Dies war der günstigste Preis, den ich finden konnte. Der Versand mit GLS (Vorkasse) erfolgte sehr schnell (24.1. bestellt, 28.1. war der Monitor da (Wochenende dazwischen, GLS liefert Samstags nicht aus). Kann den Shop also nur weiterempfehlen. Der Monitor kam ordentlich verpackt an und das Auspacken und Aufstellen ging schnell von der Hand. Was mir sofort auffiel: Der Monitorstandfuss ist ganz schön schwer.
[2] – Meine Hardware
Alle Angaben, die ich im Folgenden mache, wurden mit folgender Hardware „ermittelt“:
Grafikkarte: GeForce 6600 GT
Kabel: DVI [Digital]
Betriebssystem: Debian Linux
Grafikkartentreiber: Nvidia Linux Display Driver 169.07
Maus: Funkmaus von Cherry und Kabelmaus von Logitech (MX510)
CRT zum Vergleich: Samtron PDF98 an VGA-out
[3] – Erster Eindruck und Konfiguration unter Linux:
Der Monitor hat hinten einige Anschlüsse. So findet man dort zB die drei USB-Anschlüsse, den Kopfhörerein- und Ausgang, einen DVI und einen VGA Eingang und den Stromstecker (es werden alle nötigen Kabel in mehr als ausreichender Länge mitgeliefert). Die Kabelführung ist ganz gut gelöst, man kann die Kabel einfach in den Fuss „einklinken“ (siehe Bilder bei [4]). Man muss den Kabeln etwas Luft lassen, falls man Pivot nutzen möchte. Durch die gute Kabelführung sieht man aber selbst, wenn man gut Luft lässt, von vorne gar nichts von den ganzen Kabeln. Nun konnte ich den PC zum ersten Mal hochfahren:
...“Wow, ist das Bild groß!“ - Der Umstieg von der 19 Zoll Röhre ist schon enorm. Obwohl der Monitor nun viel weiter hinten steht, ist das Bild sehr groß. Man kann aus einem Meter Abstand die Schrift aber noch sehr gut lesen.
Beim ersten Booten kam schon direkt ein Popup „DVI-Digital“, die Grafikkarte hatte den Eizo also direkt als DVI-D-Taugliches Gerät entdeckt. Als der PC fertig gebootet hatte, viel mir auf, dass die Auflösung noch auf 1280x1024 Pixel steht. Dies war aber mein Fehler, weil ich vergessen habe, die xorg.conf zu ändern. Für den Eizo muss die Datei wie folgt ändern:
[...]
Section "Screen"
Identifier "Default Screen"
Device "nVidia Corporation NV43 [GeForce 6600 GT]"
Monitor "EIZO"
DefaultDepth 24
Option "AddARGBGLXVisuals" "True"
SubSection "Display"
Depth 24
Modes "1680x1050" "1280x1024" "1024x768" "832x624" "800x600" "720x400" "640x480"
EndSubSection
EndSection
[...].
für Pivot muss folgendes ergänzt werden:
[...]
Section "Device"
Identifier "nVidia Corporation NV43 [GeForce 6600 GT]"
Driver "nvidia"
Option "UseFBDev" "true"
Option "RandRRotation" "1"
EndSection
[...]
Danach sprang die Auflösung auch direkt auf 1680x1050 Pixel um. Die Konfiguration sollte also nicht allzu schwer sein. Zu Windows kann ich nichts sagen, ich denke aber, dass es dort ebenso einfach ist.
Pivot unter Linux funktioniert gut, man kann unter System – Einstellungen – Bildschirmauflösung die Ausrichtung drehen (alternativ: In der Konsole eintippen: xrandr -o left / xrandr -o normal).
Anschließend habe ich die OSD-Werte von Prad übernommen [Helligkeit 54 %, R=94 %, G=100% und B=100%. Kontrast 50 % und Gamma 2.2 ]
[4] Ein paar Bilder
(Farbverschiebungen oder "Krümmungen" sind von meiner Kamera, nicht vom Monitor!
[siehe Ende vom Post]
[5] Bildqualität/Ergonomie
a Pixelfehler:
Ich habe nach mehrmaligem Suchen keinen einzigen entdeckt. Hoffe, es bleibt so.
b Ausleuchtung:
Wie schon auf dem Bild gezeigt, kann man an den Ecken bei dunklem Raum + dunkles Bild Ansätze eines „X“ entdecken. Dies sieht man aber wirklich nur, wenn diese beiden Bedingungen erfüllt sind. Im Normalbetrieb am Desktop merkt man davon nichts. Wer sicher gehen will, kann ja bei der Bildbearbeitung das Bild in die Mitte und die Paletten an den Rand schieben. Ich bin zufrieden mit der Ausleuchtung, auch wenn sie nicht perfekt ist.
c Blickwinkel
Sind wie zu erwarten gut! Man kann sich am Schreibtisch hinsetzen, wo man möchte, das Bild ändert sich kaum, wird höchstens etwas flauer, aber bleibt farbecht. Bei 22“ TN Bildschirmen meiner Freunde konnte ich bebachten, dass – bei gerader Sicht auf den Monitor! - die obere Hälfte schon merklich dunkler wurde als die untere. Dies ist hier nicht der Fall. Das PVA Panel scheint für die 22“ Klasse echt ideal zu sein. Wenn man allerdings extreme Blickwinkel nutzt, wird man schon feststellen, dass das Bild deutlich kontrastärmer wird (ab 140 Grad pro Seite etwa.) - aber wer macht das schon? Bei den normalen Blickwinkeln (am Schreibtisch mal hin und her bewegen oder so) sieht man so gut wie gar keinen Unterschied. Bin wirklich begeistert!
d Qualität an sich
Im Vergleich zum CRT fällt mir sofort die viel bessere Schärfe auf und auch die Farben sind lebendiger. Inwiefern der Eizo objektiv die richtigen Farben liefert, kann ich mangels Kalibriergerät nicht sagen, aber subjektiv wirkt alles realstisch und nichts übertrieben stark betont. Es macht richtig Spaß, sich die Bilder von der Digitalkamera auf dem Eizo anzuschauen oder zu bearbeiten. Die vorgefertigen Modi (Bild, Text usw) können mich allesamt nicht überzeugen, da entweder zu dunkel oder zu grellig. Daher habe ich die prad-Einstellungen einfach übernommen.
e Schlieren etc.
Da mein Nutzprofil Spiele so gut wie gar nicht beinhaltet, kann ich dazu nicht viel sagen. Unter Linux gibt es sowieso nicht soo viele 3D-Spiele, und wenn, sind es meist keine Action Shooter. Ich habe jedenfalls kein solches Spiel und kann daher zur Spieltauglichkeit nicht viel sagen. Im Normalbetrieb (Fenster verschieben z.B.) sehe ich allerdings keine Schlieren oder „Korona“-Effekte.
f Glitzereffekt
Den oft erwähnten Glitzereffekt bei PVA-Panels konnte ich nur bei Abständen von weniger als 30cm zum Monitor feststellen. Sitzt man weiter weg, merkt man davon gar nichts
g Höhenverstellung
Wie schon auf den Bildern gezeigt, kann man den Eizo schön in der Höhe einstellen. In der niedrigsten Einstellung sind es 12cm zum Rahmen und etwa 13,5cm zum Bild, in der höchsten etwa 20,3 / 21,8 cm. Die Höhenverstellung ist angenehm leicht, aber straff genug, dass der Monitor auch oben bleibt.
h Drehbarer Fuss
Man hat ausreichenden Spielraum, den Monitor so zu drehen, wie man ihn gerne hätte. Wieviel Grad das sind weiß ich nicht genau, aber der Spielraum reicht definitiv aus. Der Monitor ist leicht zu drehen.
i neigbares Panel
Man kann das Panel nach vorne/hinen neigen. Leider ist die Verstellung nur schwer möglich – ich habe immer ein wenig Angst, dabei etwas kaputt zu machen, weil man schon etwas kräftiger drücken muss. Das gefällt mir nicht so gut.
j Pivot
Den Monitor kann man einfach drehen, es sind keine Anschlagpunkte (die meistens sowieso nicht gerade sind) vorhanden. Man muss den Monitor also nach Augenmaß gerade einstellen. Da die Pivotfunktion nicht zu schwergängig ist, kann man dies auch recht genau tun. Für die Pivotfunktion muss man den Monitor vorher hoch genug stellen, damit das Pabel nicht auf den Boden stößt.
k OSD
Das OSD hat erstaunlich viele Tasten: Es sind genau 10 Stück! Die ersten zwei dienen für die Lautstärkeeinstellung, danach gibt es den Knopf für die Eingangswahl (DVI/VGA), danach den Modusknopf (sRGB, Bild, Text, Video, Custom), danach den Menü/OK Knopf, und die oben, unten, links und rechts Tasten sowie den Ein-/Ausknopf. Die Tasten sind optisch in Ordnung, nicht zu aufdringlich (ebenso die dezente blaue Power-LED (die man im Menü auch ausschalten kann)). Allerdings sind die Tasten sehr fummelig und die Anordnung der Richtungstasten ist für mich nicht ganz logisch. Vielleicht brauche ich etwas Eingewöhnungszeit. Das OSD-Menü ist einfach gehalten (kaum ein Vergleich zu anderen Menüs, die optisch richtig schick sind!) - Hier könnte Eizo ruhig etwas dran ändern. Auf der anderen Seite ist man ja nicht jeden Tag im Menü. Immerhin bietet es jede Menge Optionen: Helligkeit, Kontrast, Farmtemperatur, Gamma, Sättigung, „Hue“ (Farbverschiebung ist rote/grüne), Gain (Farbmischung RGB in %), Power-Optionen (DMPM an/aus), Interpolationsverfahren (Vollbild, skaliert, 1:1, bei den letzen Beiden ist auch die Helligkeit der Ränder einstellbar), Off-Timer, OSD-Größe und Position und Zeit und Transparenz, Helligkeitssensor an/aus (keine Stufen), Menüausrichtung und Power-LED an/aus. Damit kann man schonmal sehr viel einstellen, was ich persönlich gut finde. Hier folgt Eizo wie gesagt dem Motto „Form follows Function“ statt umgekehrt.
l Helligkeitssensor
Ich habe ihn deaktiviert, weil ich lieber eine feste Helligkeit habe. Zum Test hatte ich ihn mal an, er hat einen recht großen Regelbereich und reagiert flott (2 Sek. nach Leuchten mit Taschenlampe fuhr er die Helligkeit hoch, nach 4 Sek. maximum).
m Lautsprecher
Die rückseitigen „Brüllwürfel“ reichen für Hintergrundmusik so grade eben aus, aber Partybeschallung kann man damit vergessen, Qualitativ sehr stark höhenbetont, Bass gibt es gar nicht. Man kann auch einen Kopfhörer anschließen, da ich keinen habe, kann ich zu der Qualität nichts sagen
n USB
Es gibt einen USB Port für eine Verbindung von Monitor-PC (Kabel wird mitgeliefert) und zwei für Monitor-USB Gerät. Da ich bereits über einen USB Hub verfüge, habe ich das nicht ausgetestet.
[6] „Mouse-Lag“...
Hier gibt es ja gespaltene Meinungen drüber... Ich habe einen minimalen Unterschied zur Röhre gespürt, die Maus fühlte sich minimal(!) träger an. Nach kurzer Zeit hat man sich dran gewöhnt. Wenn ich die Kabelmaus (MX510) anstelle der Funkmaus nutze, kann ich den minimalen Effekt nahezu verschwinden lassen. Ich denke, hier spielen viele Faktoren ein: Monitor, Maus (Funk/Kabel), „Aufmerksamkeit“ des Nutzers...
Eine CRT-Vergleichsmessung wird folgen, dazu bin ich noch nicht gekommen. Ich will aber nochmal betonen:
Es gibt keinen Grund, sich das Gerät aus „Angst“ vor einem Mauslag nicht zu kaufen! (Zocker sollten sich das Gerät vorher aber schonmal anschauen – da ich nicht zocke, kann ich dazu nichts sagen. Im Normalbetrieb ist der Mauslag absolut zu vernachlässigen, außerdem: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
[7] Fazit
Das Gerät ist für mich optimal. Es passt gut auf meinen Schreibtisch, hat durchdachte Funktionen (Pivot, Höhenverstellung usw.) und bietet ausgezeichnete Qualität. Für mich persönlich hat sich die Anschaffung auf jeden Fall gelohnt und die 550 Euro sind sehr gut angelegt gewesen.
Wie gesagt, ich werde noch ein paar Bilder und Vergleiche mit dem CRT nachliefern. Wenn ihr fragen habt, fragt sie einfach, ich bemühe mich, alles zu beantworten!.
mfg
Bilder:
[1] Monitor niedrig
[2] Monitor hoch
[3] prad.de Landscape
[4] prad.de Pivot
[5] Standfuss
[6] Anschlüsse
[7] Anschlüsse II
[8] Kabelführung
[9] Ausleuchtung