Hallo Exer,
die Ursache dafür kann an verschiedenen Stellen (evtl. auch mehreren) liegen.
Zum Einen wissen wir bisher nicht, welches Betriebssystem verwendet wird. Ist es beispielsweise Windows XP, so würde das (egal mit welcher Grafikkarte) mit der Kalibrierung von zwei Monitoren am gleichen Rechner schnell nach hinten losgehen.
Spyder erstellt ein Monitor ICC-Profil. Dieses Profil besteht aus zwei Teilen. Der erste und kleinere Teil ist die Weißpunkt-Korrektur, die durch die verwendeten Programme erfolgt, sofern diese dazu in der Lage sind (Farbmanagement-Fähigkeit). Der zweite und größere Teil ist die Farbkanalkorrektur (Linearisierung der Primärfarben), welche auf die LUT (Look Up Table der Grafikkarte) geschrieben wird. Dieser Teil korrigiert den Luminanzanstieg der RGB-Farben. Die Grafikkarte muss, um beide Monitore farbkorrigiert ansteuern zu können, zwei LUT haben. Hat sie das nicht, so eignet sie sich nicht für die Profilierung zweier Monitore.
Die Anzeige eines Bildes mit verschiedenen Programmen (mal mit und mal ohne Farbmanagement) beinhaltet immer (sofern auf dem Rechner alles in Ordnung ist) die Linearisierung der RGB-Kanäle. Lediglich die Farbbalance (Weißpunktkorrektur) wird von Farbmanagement fähigen Programmen durchgeführt, während sie bei Programmen ohne FM nicht beachtet wird.
Ein weiterer Punkt sind die verschiedenen Lichtquellen-Arten. Monitore mit LED-Backlight haben ein anderes Lichtspektrum, als Displays mit herkömmlicher Neon-Beleuchtung. Aber auch die Art des Panels ist von Bedeutung. Sind es Twisted Nematic (TN)-Panels, die verglichen werden oder handelt es sich evtl. um ein TN- und ein MVA/PVA-Panel etc.?
Weiter könnte auch einer der beiden Monitore eine Funktion aktiviert haben, die die Hintergrundbeleuchtung des Panels an das Umgebungslicht anpasst. Eine solche Funktion beeinflusst nachhaltig die Kalibrierung und muss deshalb dringend deaktiviert werden.
Zum Schluss bleibt noch zu sagen, dass es unter Windows viele Tools gibt, die ebenfalls die Kalibrierung beeinflussen. Das Problem liegt daran, dass Grafikkartenteiber oft ein eigenes - softwarebasiertes - Farbmanagement mitbringen. Oft braucht dieses zum Starten länger als unser Spyder3Utility, so dass die von uns in die Grafikkarte geschriebenen Informationen von dem Controlcenter der Grafikkarte wieder überschrieben werden. Je nach Grafikkarte gibt es dafür verschiedene Ansätze: Bei nVidia einfach nach dem Control-Panel schauen. Je nach Version des Treibers wird dieses entweder als "ncpl.dll" oder als "nwiz.exe" gestartet. Dafür kann man das Programm msconfig (Systemstart) oder einen anderen Startupmanager nutzen. Bei ATI-Grafikkarten heißt das Control-Panel "cli.exe". Diesen Eintrag können sie ebenfalls mit msconfig ausschalten.
Spyder3-Sensoren eignen sich selbstverständlich für die Kalibrierung von LED- und auch Wide-Gamut-Displays.
Sinnvoll ist es aber auf alle Fälle unseren Support zu kontaktieren. Unter der Web-Adresse von Datacolor () findet man unter Support die Rubrik "Online-Support". Dort einfach ein Ticket absetzen und die abgefragten Punkte über den eigenen Computer beantworten und schon können wir recht effizient weiterhelfen.
Ich hoffe aber, mit dieser Antwort schon weitergeholfen zu haben und wünsche allen Lesern noch ein paar schöne Herbsttage,
Oliver Mews
Pro-Trainer
Datacolor AG