Ausgangslage
Ich habe lange mit zwei Monitoren an einem PC gearbeitet: Eizo TFT L568 und einem alten CRT von Eizo (F56). So konnte ich immer diverse Software auf den zwei Bildschirmen parallel betrachten und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht arbeiten. Der CRT hat nun leider seinen Geist aufgegeben und die Bildschirmfläche des TFT (1024x1280) reicht mir allein nicht mehr aus, u. a. auch weil ich hier fast ausschließlich im Porträt-Modus arbeite. Also suche ich einen neuen Monitor, der den TFT komplett ersetzt.
Auflösung: 1600x1200(!) wäre nett, aber da gibt es ja kaum (bezahlbare) Panels! Gelesen habe ich nur von 1920x1200er sowohl als 22" als auch 24"-Bildschirm. Ob ich auf einem 1920x1200er ebenfalls noch im Porträt-Modus arbeiten würde, sei dahingestellt, sicherheitshalber sollte der Monitor dennoch über einen Pivot-Modus verfügen.
Anwendungsbereich
Der Monitor dient dem Informationsmanagement, also Texte, Daten, aber auch Grafiken und Bilder (weniger Fotobearbeitung) verschiedenster Software sollten gleichzeitig auf dem Bildschirm passen. Textbearbeitung, Text-Datenbanken, Tabellenkalkulation in jeder Form (Texte lesen, Texte vergleichen, Texte Layouten, Daten mit anderer Software abgleichen, Nachschlagen im Internet, nebenbei läuft in einem kleinen Fenster ein Filmchen etc.) ist Hauptanwendung.
HD-Videos (externe Einspielung ohnehin nicht) oder aufwendigere Spiele kommen dagegen nicht auf dem Schirm.
Blickwinkelproblematik
Ich hatte mir eigentlich schon den EIZO S2402 ausgeguckt, ABER dann las ich in der c't folgenden Satz:
Zitat
„Da bei Monitoren mit TN-Panel das Bild bereits aus geringeren Einblickwinkeln von unten dunkel wirkt, muss man vor den hochkant gedrehten Schirmen von Lenovo und NEC sowie vor Eizos S2402W still sitzen: Schaut man nur leicht von der Seite auf die Monitore, erscheint das Bild ziemlich düster.“
Quelle c’t 2009, Heft 8, S. 128
Da ich diese Einblickwinkelprobleme von meinem 17" Eizo TFT mit TN-Panel überhaupt nicht kannte, habe ich mir mal diesen Effekt bei einem 22" "Billig"-TFT eines Bekannten angeschaut und bin schon ein wenig entsetzt.
Das wäre bei mir ein entscheidendes Kriterium, dass der Monitor auch im Porträt-Modus keine Probleme mit leicht veränderten Sitz- und Blickwinkelpositionen hat. Wohlgemerkt, ich sitze allein vor dem Bildschirm, also keine Gruppe, die Videos schauen will. Ist dies beim Eizo S2402 im Porträt Modus ähnlich wie bei Billig-TN-Monitoren? Wer hat Erfahrungen? Über den Samsung 2443BW hatte ich Kommentare gelesen wie: "Porträt-Modus nur für Masochisten".
Der HP ZR24w wäre mir nach allem was ich gelesen (nicht gesehen!) habe zu hell, da ich auch beim alten EIZO die Helligkeit des Bildschirms sehr stark reduziere (arbeite häufig mit verringertem Tageslicht). Zudem soll der HP ZR24W in der Pivot-Position einrasten und nicht mehr beliebig nachjustierbar sein (schiefer Bildschirm?). EIZOs Standfuss kann ich beliebig drehen und justieren.
Pixelgröße
22"er mit 1900x1200 schrecken mich ein wenig ab wegen der geringen Pixelgröße (0,247 mm). Da ich fast den ganzen Tag konzentriert Texte, Daten bearbeite und lesen muss, könnte es hier schnell für die Augen dank der kleinen, oft voreingestellten Schriften in vielen Programmen ermüdend werden. Leider habe ich mit dieser Art Augenermüdung (speziell bei einer sehr hellen Tageslichtumgebung) schon meine Erfahrungen gemacht. Ich habe aktuell eine Pixelgröße von 0,264 mm, darunter sollte es nicht sein, eher darüber. Bei einem Bekannten werde ich diese Woche mal den EIZO S2243 mit 22“ und 1900x1200 begutachten. Vielleicht ist die geringe Pixelgröße ja nicht so schlimm wie ich mir es vorstelle?
Oder weiß jemand Abhilfe, wie man auch mit einem 22" den ganzen Tag Texte bearbeiten kann, ohne dass die geringe Pixelgröße stört? (okay Schriftgröße in jeder Software anpassen, sieht aber oft nicht gut aus - und für das Ändern der DPI für die Systemschriften und Symbole unter Windows gilt ähnliches).
Energieverbrauch und Brummen
Letztes Kriterium, was mir einfällt, wäre ein geringer Energieverbrauch im Betrieb.
noch was: Stichwort Brummen!
Brummen hört sich nach niederfrequenten Tönen an. Damit könnte oder müsste ich eigentlich leben können. Allerdings wären Pfeiftöne oder schrille, unregelmäßige Töne ein No-Go. Mein PC ist nicht der leiseste, aber das hat mich noch nie gestört, im Gegenteil, wenn die laute Straße draußen durch ein gleichmäßiges(!), permanentes(!) sehr tiefes Brummen übertönt wird, erhöht dies bei mir sogar die Konzentration.
Störend empfinde ich ein gelegentlich auftretendes Geräusch, das immer wiederkommt aber zwischendurch verschwindet. Letztlich ist aber das, was störend ist immer subjektiv und kann nur am laufenden Gerät eingeschätzt werden.
Der aufmerksame Leser wird nun festgestellt haben, dass ich bisher EIZO-Geräte bevorzugt habe, und damit immer sehr zufrieden war: stabil, gute Verarbeitung, sehr gute Bildqualität, 5-Jahre Garantie. Aber ich bin durchaus auch mal offen für andere Fabrikate, wenn es denn die gleiche Qualität ist. 
Viele Grüße und Danke vorab fürs Lesen und ggf. weiterführende Hinweise!
Rio