Danke für eure Hilfe! Erstmal zu der Sache mit den Datacolor-Korrekturprofilen: Das wäre ja eine wahnsinnige Sauerei von BenQ. Wenn sie die Spyder-Colorimeter nicht richtig unterstützen, sollten sie die erst gar nicht als kompatibel ausweisen. Wie kann man rausfinden, ob das wirklich so ist? Das geht wahrscheinlich nur im direkten Vergleich mit einem Messgerät von X-Rite? Ich hatte noch die Idee, Farb-Profile mit DisplayCal/ArgyllCMS auszumessen und mit den von BenQ bzw. Eizo ausgemessenen Profilen zu vergleichen. Idee: Wenn BenQ die Korrekturprofile nutzt, müsste ein ähnliches Profil mit DisplayCal rauskommen. DisplayCal kann nämlich die Korrekturprofile vom Spyder5 laden. Leider ist der Plan nicht aufgegangen. Je nach Einstellungen kommen bei DisplayCal unterschiedliche Farbprofile raus, die alle schlechter waren, als das gemessene Profil von BenQ (und ich hab wirklich nur profilliert und nicht kalibriert, denn das wurde ja vorher schon bei der Hardwarekalibrierung erledigt).
Nun zum eigentlichen Thema: Ich wollte ja, dass der BenQ der Abstimmung vom Eizo möglichst nahekommt. Das ist mir nach langem Rumprobieren nun tatsächlich gelungen und die beiden unterscheiden sich nach meinem optischem Empfinden nur noch in minimalen Nuancen. Der Trick war, die Voreinstellung des Weißpunktes nicht in Kelvin vorzunehmen, sondern händisch einzugeben (mit x,y Koordinaten). Ausgangspunkt waren 6000K (0.322,0.338 ) beim Eizo. Beim BenQ bin ich bei (0.310, 0.335 ) gelandet. Das korrigiert quasi den Rotstich. Bei verschiedenen Testbildern waren keine Unterschiede zu sehen, aber ich werde noch ein paar Tests machen.
[Falls es jemanden interssiert, hier noch ein paar Worte zur Findung der Werte: Es war ein Herantasten an die idealen Werte. Die Eizo-Software ColorNavigator bietet zum Glück eine manuelle Justierung an. Daher konnte ich den Rotstich des BenQ beim Eizo simulieren und schauen, wie die x,y-Koordinaten sich geändert haben. Danach zurückrechnen und die Differenz beim BenQ von den Ausgangswerten 6000K (0.322,0.338 ) abziehen. Das der CIE XYZ Farbraum ziemlich kompiziert und alles andere als linear ist, kann man allerdings dieses "Zurückrechnen" höchstens als erste Annäherung betrachten. Daher war nach dem ersten Versuch der BenQ schon näher am "idealen" 6000K-Ergebnis des Eizo, aber noch nicht so nah am Ergebnis, wie gewünscht. Also wieder manuelles Justieren beim Eizo und die Prozedur von vorn.... so kann man das weitertreiben, bis irgendwann halbwegs das gleiche rauskommt.]
So weit bin ich nun erstmal zufrieden. Was mich jetzt jedoch stört: Die Werkseinstellungen, wie AdobeRGB, passen natürlich nicht zum aktuell ausgemessenen Profil. Eigentlich auch logisch: Man braucht ja theoretisch für jedes Monitor-Preset und für jede Helligkeitsstufe ein eigens ausgemessenes Profil, dass den aktuellen Monitorfarbraum korrekt beschreibt. Aber wer macht sich denn so eine Arbeit? Man müsste bei Windows ja dann auch immer in den Farbeinstellungen den Farbprofil-Standard für den Monitor ändern, wenn man ein anderes Preset und eine andere Helligkeit wählt. Ich frage nach, weil ich gerne das AdobeRGB-Preset mit einer höheren Helligkeit (so etwa 180can) für Filme und Spiele verwenden würde. Aber immernoch manuell das Profil in Windows umzustellen ist ja doch sehr umständlich. Und wie messe ich das Profil überhaupt aus? Eine andere Lösung als DisplayCal/ArgyllCMS fällt mir da gar nicht ein. Oder gibt's da doch so ne Art Standard-Profile irgendwo zum Runterladen? Müssten theoretisch nicht jedem hochpreisigem Monitor verschiedene Profile für die Presets auf CD beiliegen?