"Flüssigkeit" in dem Sinne, dass dein Auge keinen Unterschied zur realen Welt bemerkt, ist erst in Bereichen oberhalb von 200 Hz gegeben. Allerdings kann auch Stop-Motion-Animationen unterhalb von 24hz ästhetisch sein und Bewegungen werden bereits bei einem 24hz-Kinofilm als flüssig wahrgenommen. Relevant sind aber vier Effekte:
- Eine Gleichmäßige Wiedergabedarstellung ist der wichtigste Aspekt - indem die Bildwiederholrate ein glattes Vielfaches der Bildwiederholfrequenz ist. 60hz ist zum Beispiel kein glattes vielfaches von 24hz, sondern das 2,5-fach - also kommt es zum 3:2 Pull-Down-Effekt. Ein 120hz-OLED-Display kann aber beide Bildwiederholraten (60hz und 24hz) glatt darstellen, während ein 144hz-Display 60hz nicht mehr glatt darstellt - jeweils von fixen Bildwiederholraten ausgehend. Heutzutage haben aber selbst Office-Displays (bspw. Lenovo ThinkPads) mittlerweile Adaptive-Sync, wodurch sich das Display auch wechselnden Bildwiederholraten (bspw. Computerspiele) anpassen kann und auch jeder gute Monitor sollte das mitbringen.
- Panel-Reaktionsverhalten: Die Hz-Angabe eines Monitors gibt nur die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Monitors an. Sind die Pixelreaktionszeiten des verbauten Panels langsam, so werden Bilder gar nicht stabil und scharf angezeigt, sondern blenden nur ineinander über. Daher kann ein Monitor mit weniger Hz sogar besser aussehen.
- Bildschirmgröße: Auf großen Bildschirmen (oder umgekehrt besonders scharfen Bildschirmen), ist die wahrgenommene Differenz einer Bewegung zwischen aufeinanderfolgen Bildern, größer. Hier unterstützt es das Auge, wenn eine höhere Bildwiederholrate zum Einsatz kommt, spätestens ab 27" sollte man hier geringfügig bspw. auf 75hz sukzessive hochgehen. Dies hängt aber von eigenem Anspruch und Sitzabstand mit ab.
- Immersion: Wenn du gut in das Geschehen eintauchen kannst, lässt sich das technische drumherum leichter ausblenden. Auf einem kalibrierten Monitor kann man auch teilweise auf den Berechnungsaufwand für Anti-Aliasing in Computerspielen verzichten, weil dieses kaum noch auffällt. Insbesondere wenn man sowieso eher Videos, Filme und Fernsehen wiedergibt, machen höhere Bildwiederholraten keinen Sinn, sondern es sollte stattdessen in die Grafikqualität (ggf. ein Grafikmonitor) investiert werden.
- Unter Windows 11 ist die Funktion "Farbe für Apps automatisch anpassen" für alle Monitore ohne Hardwarekalibrierung zu empfehlen. Windows 11: Farbe für Apps automatisch verwalten in den Einstellungen kommt - Deskmodder.de