Welcher FPS/Hz Wert gilt als "flüssig"?

  • Ich beschäftige mich gerade ernsthaft mit einem Monitorupgrade. (aktuell 32" VA UHD Samsung 16:9 60Hz)


    Wenn ich einen neuen Monitor kaufe, würde ich auch gerne in die flüssigere Bilddarstellung jenseits der 60Hz upgrade.


    Ich spiele wohl eher ältere Spiele, allerdings bedeutet dies trotzdem, dass ich auch ein GPU und wahrscheinlich auch CPU Upgrade brauchen werde, um die dafür notwendigen FPS überhaupt zu erreichen. Zusätzlich hat die gewünschte Auflösung auch einen entscheidenden Einfluss. Ob 1440p oder 2160p macht da einen großen Unterschied.


    Meine Frage ist daher, ab welchem FPS/Hz Wert hat man einen spürbaren Unterschied? Alles über 60? Erst ab 80+ oder gar 100+? Ich spiele keine Shooter, das actionreichste ist etwas wie z.B. The Witcher. Die Ziel FPS/Hz bei nativer Monitorauflösung bestimmen am Ende den Preis für alle Komponenten.

  • Ich habe gelernt, dass das Thema sehr subjektiv ist, aber das tendenziell die Hz des Monitors wichtiger sind als die FPS. Sprich, 60fps wirken auf einem Monitor mit z.B. 144Hz sehr wahrscheinlich "besser". Außerhalb von Spielen soll man überhaupt keinen Unterschied merken.

    • Offizieller Beitrag

    Ein einfaches Beispiel, OLED-Panels sind rasend schnell mit 0,1 ms und dennoch ist die Bilddarstellung bei schnellen Bildfolgen nicht scharf. Das passiert erst, wenn die Hz-Zahl entsprechend hoch ist. Ich denke, 144 Hz dürfte ein solider Wert sein. Und wenn zusätzlich noch Adaptive Sync implementiert ist, umso besser.

  • "Flüssigkeit" in dem Sinne, dass dein Auge keinen Unterschied zur realen Welt bemerkt, ist erst in Bereichen oberhalb von 200 Hz gegeben. Allerdings kann auch Stop-Motion-Animationen unterhalb von 24hz ästhetisch sein und Bewegungen werden bereits bei einem 24hz-Kinofilm als flüssig wahrgenommen. Relevant sind aber vier Effekte:

    • Eine Gleichmäßige Wiedergabedarstellung ist der wichtigste Aspekt - indem die Bildwiederholrate ein glattes Vielfaches der Bildwiederholfrequenz ist. 60hz ist zum Beispiel kein glattes vielfaches von 24hz, sondern das 2,5-fach - also kommt es zum 3:2 Pull-Down-Effekt. Ein 120hz-OLED-Display kann aber beide Bildwiederholraten (60hz und 24hz) glatt darstellen, während ein 144hz-Display 60hz nicht mehr glatt darstellt - jeweils von fixen Bildwiederholraten ausgehend. Heutzutage haben aber selbst Office-Displays (bspw. Lenovo ThinkPads) mittlerweile Adaptive-Sync, wodurch sich das Display auch wechselnden Bildwiederholraten (bspw. Computerspiele) anpassen kann und auch jeder gute Monitor sollte das mitbringen.
    • Panel-Reaktionsverhalten: Die Hz-Angabe eines Monitors gibt nur die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Monitors an. Sind die Pixelreaktionszeiten des verbauten Panels langsam, so werden Bilder gar nicht stabil und scharf angezeigt, sondern blenden nur ineinander über. Daher kann ein Monitor mit weniger Hz sogar besser aussehen.
    • Bildschirmgröße: Auf großen Bildschirmen (oder umgekehrt besonders scharfen Bildschirmen), ist die wahrgenommene Differenz einer Bewegung zwischen aufeinanderfolgen Bildern, größer. Hier unterstützt es das Auge, wenn eine höhere Bildwiederholrate zum Einsatz kommt, spätestens ab 27" sollte man hier geringfügig bspw. auf 75hz sukzessive hochgehen. Dies hängt aber von eigenem Anspruch und Sitzabstand mit ab.
    • Immersion: Wenn du gut in das Geschehen eintauchen kannst, lässt sich das technische drumherum leichter ausblenden. Auf einem kalibrierten Monitor kann man auch teilweise auf den Berechnungsaufwand für Anti-Aliasing in Computerspielen verzichten, weil dieses kaum noch auffällt. Insbesondere wenn man sowieso eher Videos, Filme und Fernsehen wiedergibt, machen höhere Bildwiederholraten keinen Sinn, sondern es sollte stattdessen in die Grafikqualität (ggf. ein Grafikmonitor) investiert werden.