Hi,
für alle, die es interessiert:
Ich hab nach einigem Herumprobieren eine Möglichkeit gefunden, die SXGA-Limitierung bei Anschluss eines TFT an den DVI-Port von Thinkpad Portreplikatoren bzw. Dockingstations zu umgehen.
Das Problem:
IBM gibt den in Portreplikator II, Minidock und Full Dock II integrierten DVI-Port nur für Auflösungen bis SXGA frei, d.h. 1280x1024. Für Displays über 19" ist dies freilich ungeeignet.
Nach einiger Recherche liess sich bereits im Vorfeld die Einschätzung treffen, dass dies eher ein Treiber- als ein Hardware-Problem ist.
Folglich erlaubt der von IBM gelieferte Video-Treiber als maximale Einstellung am DVI-Port nur SXGA.
Die Lösung:
Teil1 - Treiber:
Zunächst einmal muss der Treiber selbst aktualisiert werden. Ich hab alle möglichen Varianten durchprobiert, das aktuelle Treiberupdate (06.07.2004) von IBM selbst löst das Problem nicht, die Installatiion eines aktuellen Catalyst-Treibers von ATI schlägt zunächst fehl, da der Installationsroutine die Notebook-Grafikchips gänzlich unbekannt sind (in meinem Fall Mobility FireGL T2). Ein Tool namens Mobility Modder schafft hier zwar Abhilfe (www.driverheaven.net/patje). jedoch ergibt sich damit ein neues Problem: der original-Catalyst-Treiber unterstützt wiederum die proprietäre Notebook-Auflösung von 1400x1050 Bildpunkten (SXGA+) nicht. Für aktuelle T42p-Notebooks mit 1600x1200 Pixeln nativer Auflösung würde diese Lösung vermutlich funktionieren.
Auch der bei ATI angebotene FireGL unified driver ist nur für Desktops ausgelegt und erkennt den Mobility Chip bei der Installation nicht. Ein manueller Installationsversuch führte zum selben Ergebnis, wie beim gemoddeten Catalyst-Treiber.
Die letztliche Lösung fand ich im DNA-Treiberpaket (www.dna-drivers.nl), Version 2.6.4.7, das auf Catalyst 4.7 beta basiert. Das DNa-Paket macht einen rundherum ausgereiften Eindruck und unterstützt die Mobility Chips.
Teil 2 - IBM Presentation Director:
Der Presentation Director erlaubt nun freilich immernoch nicht die Erstellung eines Display Profils mit mehr als 1280x1024 Bildpunkten auf dem DVI-Display. Dies lässt sich jedoch durch einen kleinen Registry-Hack beheben...
Dazu erstellt man zunächst sein DVI-Profil nach Wunsch und gibt bei der Auflösung des externen Displays 1280x1024 an. Ausserdem erstellt man ein Fake-Profil, bei dem man für das externe Display den VGA-Port angibt und (in meinem Fall) 1600x1200 Pixel als Aufläsung einstellt.
Dann öffnet man den Registry-Editor (regedit) und hangelt sich zu HKEY_CURRENT_USER/Software/IBM/NPdirect/Data/Common/Presentation Schemes/[Fake-Profil-Name]/01 durch und kopiert den Wert des Resolution-Keys. Diesen fügt man nun als Wert des Resolution Keys von ....../[DVI-Profil-Name]/01 ein. ([Fake-Profil-Name] und [DVI-Profil-Name] sind entsprechend durch die bei der Erstellung der Profile vergebenen Namen zu ersetzen.)
Nachdem man regedit geschlossen (und evtl. einen Neustart durchgeführt hat), sollte im Presentation Director bei den Profileigenschaften für das DVI-Profil die richtige Auflösung (1600x1200) stehen.
Verbleibende Probleme:
Bei Fullscreen-Video flackern bei mir in den schwarzen Bereichen blaue Streifchen auf und im Web-Browser hatte ich auf dunklen Bildflächen auch schon ein leichtes blaues Pixelfeuerwerk. Dies ist vermutlich der Grund dafür, warum IBM keine höheren Auflösungen freigibt. Es stört mich aber kaum, ich hab lieber generell eine ordentliche Auflösung auf meinem NEC.
Gruss,
André.