Vorgeschichte
Ich habe ein Notebook mit VGA-Ausgang und einen 4 Jahre alten PC, bei dem die Grafikkarte auch nur VGA-Anschlüsse hat.
Bisher habe ich einen 19"-CRT-Monitor genutzt und diesen immer Wechselweise an den Desktop-PC und an das Notebook angeschlossen.
Allein dieses Umstecken ist recht nervig und da bei langem Arbeiten am CRT-Monitor die Augen doch recht schnell ermüden, habe ich mich entschlossen mir einen TFT-Monitor mit möglichst hoher Auflösung und signifikanten Vorteilen zu meinem CRT (höhenverstellbar und Pivot) zuzulegen.
Ich arbeite übrigens hauptsächlich mit Mails, Texten, Internet und Fotos. Aber auch Filme schaue ich mir relativ häufig an und ab und zu spiele ich auch.
Zum HP LP2065
Um es kurz zu machen: Ich habe mir nach langem Überlegen und Lesen von vielen Testberichten den HP LP2065 vor zwei Wochen für ca. 460 EUR bei Amazon bestellt.
Daten von der Rückseite meines Monitors:
Produktnummer: EF227A
OCTOBER 2006
REV: GSM002
Der Monitor kommt in einem relativ großen Karton daher. Schon beim Auspacken merkt man, dass sich hier jemand richtig Gedanken gemacht hat:
Wenn man den Karton öffnet kommt man zuerst an die Kurzanleitung und die Software. Nach einer Lage Styropor folgen die Kabel und der komplette Standfuß, den man nur aus dem Karton nehmen muss und auf den Tisch stellt. Unter der nächsten Lage Styropor liegt dann der Bildschirm, den man aus dem Karton hebt und einfach in den Sockel mit Schnellverschluss einhängt. Schon steht der Monitor.
Wie man auch in den anderen Testberichten lesen kann, ist das Zubehör (Kabel) wirklich vollständig.
Ich habe mich - wie oben beschrieben - u.a. für den Monitor entschieden, weil ich nun die beiden DVI-I Anschlüsse über die beiden mitgelieferten VGA-Kabel an mein Notebook und meinen PC anschließen kann und einfach zwischen den beiden Eingängen hin und her schalte. Mein nächster PC und vielleicht auch das nächste Notebook sollen dann einen DVI-Anschluss haben und der LP2065 ist auch dafür gut gerüstet.
Der eingebaute USB-Hub mit zwei USB-Anschlüssen an der Seite und zwei Anschlüssen unten ist sehr praktisch.
Im Sockel ist eine Kabelführung hinter Gummilippen vorgesehen. Dahinter lassen sich die Anschlusskabel verstecken und das sieht sehr gut aus. Es ist allerdings auch ziemlich anstrengend, die Kabel da rein zu bekommen.
Ergonomie =)
Ich liebe die "Beweglichkeit" dieses Monitors schon jetzt. Man kann den Monitor um 13 cm in der Höhe verstellen (das war mir wichtig, weil ich recht groß bin), man kann ihn drehen und neigen und auch die Pivot-Funktion ist bei Arbeiten mit Texten, Webseiten und E-Mails sehr genial.
Alles an diesem Monitor lässt sich sehr leicht, aber auch nicht zu leicht verstellen. Dabei steht der Monitor sehr stabil und selbst starke Stöße können ihn nicht aus der Ruhe bringen (bis vielleicht auf ein leichtes nachschwingen).
Bildqualität und Blickwinkel
Ich hatte erst ein bisschen Bedenken, ob dieser TFT auch bei so einer hohen Auflösung und beim Anschluss über VGA ein gutes Bild liefern kann:
Er kann es!
Das Bild ist scharf, die Farben sind klar und kräftig es gibt keine Schlieren - auch nicht bei Filmen oder bei Spielen.
Bei hellen Bildern ist der Monitor aus verschiedenen Blickwinkeln sehr Farbstabil und auch der Kontrast ist gut (rein subjektiv). Bei dunklem Bild - insbesondere bei Schwarz - sieht es auf den ersten Blick so aus, als seien die Randbereiche zu hell, das liegt dann aber wohl doch am Kontrastabfall bei größeren Blickwinkeln, d.h. wenn man in diesen Bereichen senkrecht auf den Bildschirm schaut, dann ist das Bild auch richtig Schwarz.
Insgesamt also nicht perfekt, aber für diesen Preis durchaus annehmbar - zumal der Bildschirm immernoch ein um längen besseres Bild liefert, als die meisten TFTs mit TN-Panel.
Einen Memory-Effekt habe ich übrigens nicht feststellen können auch nicht nach langer Zeit mit gleichem Bild.
Helligkeit
Nach den ganzen Testberichten dachte ich eigentlich der Bildschirm wäre zu dunkel. Tatsächlich ist er mir - insbesondere in den Abendstunden, bei wenig Umgebungslicht - eher zu hell.
Inzwischen habe ich aber festgestellt, dass die Einstellung von "sRGB" anstatt von "6500K" eine angenehme Veränderung der Helligkeit bewirkt. Damit lässt sich der Monitor jetzt von angenehm dunkel bis angenehm hell einstellen.
Interpolation
Diesen Punkt spreche ich extra an, weil das insbesondere beim Spielen sehr wichtig ist und andere Monitore hier nicht so viele Möglichkeiten bieten. Der Monitor bietet hier im Menü einen Punkt "Benutzerdefinierte Größe" in dem man zwischen drei Optionen auswählen kann: Bildschirmfüllend, Seitengetreu (wichtig, wenn man Auflösungen wählt, die nicht 4:3 sind und das Bild nicht verzerrt werden soll) und "1:1" (das Bild wird also nicht vergrößert).
Lautstärke
Diesen Punkt sollte es im Testbericht eigentlich nicht geben aber ich bin immernoch am Grübeln, ob ich deshalb den Monitor zurückschicke.
Normalerweise ist der Monitor völlig still. Das ist auch wichtig, denn mein Notebook macht so gut wie keine Geräusche und so ist es bei mir auch sehr still. Nun habe ich aber festgestellt, dass bei bestimmten - meist sehr hellen - Bildinhalten der Bildschirm ein hochfrequentes Fiepen erzeugt. Das stört ungemein.
Fazit
Insgesamt ein Top Bildschirm mit guter Verarbeitung, vielen Anschlüssen, hervorragender ergonomischer Verstellbarkeiten, guter Bildqualität und schneller Reaktionszeit.
Allerdings auch mit einer nicht ganz perfekten Blickwinkelabhängigkeit (insbesondere bei dunklem Bildschirm), einem vergleichsweise geringen Regelbereich für die Helligkeit und einem in einer sehr leisen Umgebung störenden hochfrequenten Geräusch/Fiepen (abhängig vom Bildinhalt).
Trotz kleinerer Mängel konnte ich keinen anderen so guten Allround-Monitor zu diesem Preis finden, weshalb ich wohl bei dem Gerät bleiben werde.