Monitor kalibriert - manche Anwendung haben einen Rotstich?

  • Hi!
    Ich hab meinen NEC PA241W mit Spectrasensor pro und Spectraview II Software kalibriert und in Lightroom bin ich auch mit der Darstellung vollauf zufrieden. Genauso wie mit den Testbildern aus der Druckerei.


    Da allerdings der Windows Bildbetrachter oder auch Faststone (was ich auch ganz gerne mal für ne schnelle Bearbeitung nutze) vor allem rot und grün recht unansehnlich darstellt bin ich jetzt etwas unsicher wie das ganze auf fremden Bildschirmen aussieht. wenn ich das ins Netz hochlade oder jemand eine CD in die Hand drücke. Hat da dann auch alles einen Rotstich?


    Zudem frage ich mich wie ich die Bilder aus Lightroom exportieren muss um spätere Probleme zu vermeiden - sRGB oder proPhoto oder doch AdobeRGB?

  • Zitat

    Ich hab meinen NEC PA241W mit Spectrasensor pro und Spectraview II Software kalibriert


    Hast du mal 'ne Bestellnummer für mich? Dann heb ich dich mal schnell auf benötigten Kenntnisstand. :thumbup:

    Top Beratung zu TFT Monitoren direkt vom Fachhändler. :thumbup:

  • Hast du mal 'ne Bestellnummer für mich? Dann heb ich dich mal schnell auf benötigten Kenntnisstand. :thumbup:

    Bestellnummer? Nein, ich habe nicht bei dir bestellt da du nicht ins Ausland liefern möchtest :(

  • Axo. Dachte aufgrund der Gerätekombination dass... -Egal. ;)


    Schau mal in diese Tabelle:

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  • Soo, hab jetzt nochmal quer durchs Internet gelesen und bin irgendwo ziwschen "jetzt versteh ichs" und "ich kapier gar nichts mehr".


    Ich habe meinen Monitor "auf" wide gamut per SVII kalibriert und bearbeite Bilder in Lightroom. Diese werden dann an eine Druckerei gegeben die mir Bilder entwickelt. Gleichzeitig kommen die Bilder auf eine CD und werden damit einmal als Print und einmal als digitales Bild an den Kunden gegeben. Inzwischen habe ich auch verstanden dass es Programme gibt die das eingebundene Farbprofil nicht auslesen und dementsprechend "Müll" anzeigen. Problematisch ist dass dann wenn ein Kunde eben ein solches Program nutzt und entsprechend enttäuscht ist (Internet Explorer 8 ehört leider auch dazu und manchmal lade ich auch Bilder ins Netz hoch)


    Sehe ich das richtig, dass ich um dies zu vermeiden die Bilder aus Lightroom mit sRGB exportieren muss. Damit sind die Bilder für normale Menschen mit unkalibrierten Monitoren halbwegs vernünftig sichtbar, oder? (natürlich mit dem bei solchen Monitoren üblichen leichten Blaustich?) Oder geht da noch mehr verloren? Um der Druckerei (von der ich weiß dass sie mit mehr als sRGB umgehen kann) gutes Material zu liefern muss ich die Bilder also nochmal in ProPhoto exportieren. Ist dies soweit ein korrektes Vorgehen?


    Problematisch ist noch folgendes: rein subjektiv würde ich behaupten, dass der Monitor rot zu stark darstellt. Bearbeite ich Bilder so, das sie vernünftig aussehen und schau sie danach auf meinem unkalibrierten Laptopdisplay an sind die Bilder z.T. leicht farblos. Kann dies sein oder ist das wiederum nur subjektives Empfinden? Wie müsste ich korrekt vorgehen um den Rot wert etwas zu verringern?


    Dann habe ich leider etwas zu viel im Internet gelesen. Die meisten Empfehlungen besagen, dass man den Monitor auf einen Weißpunkt von D65 und Gamma von 2.2 kalibrieren soll. Allerdings habe ich auch gelesen dass es eigentlich korrekter ist auf D50 und Gamma 1.8 (nicht nur bei Mac) zu kalibrieren wenn es hinterher um ausgedruckte Medien geht. Heißt das ich muss die ganze Zeit hin und her wechseln? Da krieg ich ja dann die Krise dran. Oder nach welcher Empfelung sollte man kalibrieren? Oder irgendwas dazwischen?


    Danke für eure Hilfe!

  • Zitat

    ie meisten Empfehlungen besagen, dass man den Monitor auf einen Weißpunkt von D65 und Gamma von 2.2 kalibrieren soll. Allerdings habe ich auch gelesen dass es eigentlich korrekter ist auf D50 und Gamma 1.8 (nicht nur bei Mac) zu kalibrieren wenn es hinterher um ausgedruckte Medien geht.


    Für eine D50-Normlicht Abstimmung zur parallelen Papierabmusterung ist D50 als Bildschirmweißpunkt nicht geeignet. Hier u.a. Einschränkungen der Messtechnik hinein*. Wähle den Weißpunkt so, dass er in deinem Setup für dich visuell neutral ist. Der Einsatz von entsprechendem Normlicht ist zur Beurteilung der Drucke eine gute Idee. Verwende ich hier als Deckenbeleuchtung (TL-D Graphica Pro 950) ebenfalls. Das ist zwar im Ergebnis vom Optimum (Normlichtkasten, neutralgraue Wände, etc.) immer noch ein gutes Stück entfernt, aber für meinen Einsatzbereich, ohne einfallendes Außenlicht, vollkommen ausreichend. Ein guter Ausgangspunkt für die Abstimmung in dem beschriebenen Szenario wäre 5800K.


    Die Gamma 1.8 Empfehlung rührt vornehmlich aus der Charakteristik im Offset-Druck, an die diese Gradation näher heranreicht. Im Softproofing lassen sich theoretisch so Tonwertverluste in der Anzeige verringern. ProPhoto RGB basiert ebenfalls auf dieser Gradation. In farbmanagementfähiger Umgebung erhältst du, unabhängig von der Gradation des Bildschirms, natürlich trotzdem eine (in den Grenzen seines Farbumfangs) korrekte Darstellung, weil entsprechend transformiert wird. Es besteht für dich erstmal kein zwingender Grund, nicht mit einer Gamma 2.2-Gradation zu kalibrieren (damit stimmt die Helligkeit der Mitteltöne auch in ungemanagter Umgebung für das meiste Material halbwegs). Natürlich kannst du auch einfach ein weiteres Target anlegen.


    Zitat

    Sehe ich das richtig, dass ich um dies zu vermeiden die Bilder aus Lightroom mit sRGB exportieren muss


    Das hängt von deinem Workflow ab. In der Regel wirst du in einen anderen Arbeitsfarbraum exportieren, z.B. ECI-RGB v2 (guter Kompromiss, wenn die Dateien später gedruckt werden sollen und sehr interessant durch die perzeptive L* Gradation), AdobeRGB oder eben ProPhoto RGB. Bitte jeweils mit 16bit pro Kanal. Später kann man dann ja für die Bereitstellung im Web nach sRGB konvertieren und als 8bit jpg speichern.


    Damit hast du natürlich trotzdem keine garantiert vernünftige Darstellung für alle User im Web. Ein Nutzer, der einen WCG-Bildschirm in einem nicht farbmanagementfähigen Workflow betreibt, wird sich womöglich über einen Sonnenbrand von dargestellten Personen beschweren. Dagegen kannst du aber nichts machen. Trotzdem wäre der sRGB-Export für's Web fast immer das Mittel der Wahl.


    Zitat

    natürlich mit dem bei solchen Monitoren üblichen leichten Blaustich?


    Nein. Wie die Darstellung letztlich beim Endanwender aussieht (s.o.) kannst du nur für normative Bedingungen vorhersagen.


    Zitat

    Problematisch ist noch folgendes: rein subjektiv würde ich behaupten, dass der Monitor rot zu stark darstellt.


    Der NEC hat einen relativ großen Farbumfang. Deswegen kann man hier ja auch vernünftiges CMYK-Softproofing betreiben und beispielsweise AdobeRGB und ECI-RGB v2 ohne große Einschränkungen nutzen. "Zu rot" ist da aber nichts. Der gemanagte Workflow macht ja gerade die notwendigen Transformationen möglich. Der Farbumfang des Laptop-Displays ist natürlich deutlich geringer. Wenn du nach sRGB konvertierst und das Laptop ebenfalls kalibrierst und profilierst (mit dem Weißpunktziel experimentieren, bis eine visuelle Übereinstimmung zwischen den beiden Bildschirmen erreicht ist) sollte die Darstellung einigermaßen vergleichbar sein.


    Gruß


    Denis


    *
    Der normative 2 Grad CIE-Normalbeobachter ist fehlerbehaftet bzw. durch die große Varianz zwischen verschiedenen Menschen "beeinträchtigt".

    Gruß


    Denis

  • Den "workflow" hatte ich mir eigentlich so vorgestellt:
    Monitor ist auf wide gamut kalibriert (momentan D65 und Gamma 2.2).
    Die Bilder werden von der Kamera als .raw in Lightroom importiert und dort bearbeitet.
    Für den Druck werden sie als ProPhoto exportiert (oder wäre hier ECI-RGB v2 besser - ich frag mal das Labor was die dazu sagen).
    Für Kunden DVDs und Internet werden die Bilder dann mit sRGB exportiert.


    Habe ich da grobe Denkfehler drin?