Optimale Kalibrierung eines NEC P221W mit BasicColor?

  • Hallo,
    ich sitz wie der Ochs vorm Berg und versuche eine optimale Kalibrierung für einen NEC P221W hin zu bekommen, so das ich mir sicher kann, den Monitor auch wirklich auszunutzen und nicht völlig Farbfalsch liege. Schlimm wird es, wenn ich mit ähnlichen Werten die BasicColor und die Sypder3 Elite Software füttere und das danach vergleiche. Die Ergebnisse sind so höchst unterschiedlich, das ich nicht mal mehr sagen kann ob eine davon nun stimmt oder nicht. Deshalb hier mal die Frage ob und was ich Falsch mache.


    Kurz vorweg: Ich hab mittlerweile so dermaßen viel über das ganze Thema gelesen das es mich eher komplett verwirrt hat.
    Und mein Wissen darüber eigentlich nur noch weiter in Frage gestellt hat :(


    Kurz die Ausgangsbasis:
    - Ich bin Fotograf. sRGB juckt mich nur wenig (klar, mal ab & zu ein Webbildchen).
    - In Adobe (Photoshop, InDesign, etc.) verwendet: Adobe-RGB (1998) und ISO Coated v2 ECI für CMYK.
    - Druckvorbereitung ist ebenfalls immer wieder ein Thema. Also versuche ich zumindest so Druckverbindlich zu arbeiten wie es mir halt möglich ist.
    - Hardware: MacBookPro, NEC P221W Monitor, BasicColor, Spyder3 Elite (ich Depp...)
    - Mein Schreibtischbild sind grad diverse Testbilder von Color Solutions (Version 3.0), also keine "nur optische" Beurteilung
    - Wunschprofil wäre: D65, 160 cd/m2 oder anders gesagt: ca. 6500K, Gamma 1,8 (wäre eine ander K Zahl wirklich besser?)


    Zur Kalibrierung tue folgendes (Alles was mir unklar ist, ist Kursiv geschrieben und Rot.):
    1) Über Monitoreinstellungen/Farbe im Mac wechsele ich auf das hauseigene P221W Profil
    2) Im OSD des Monitors erstmal die Werksrückstellung ausführen
    3) Im RGB Reiter des OSD stelle ich auf P


    In BasicColor:
    1) Monitortyp: LCD
    2) Kalibrierungsmethode: Kombinierte Hard- und Softwarekalibration (???)
    3) Kalibrierungseinstellungen: ISO 3664 & 12646
    4) Profilierungseinstellungen: Tabellengenau
    5) CIE Normlicht: D65
    6) Tonwertkurve: L* (???)
    7) Leuchtdichte Auswählen: Weiß- und Schwarzluminanz (???)
    8) Weißluminanz: 160cd/m2 (???)
    9) Schwarzluminanz: Min. Nativ (???)

    10) Profiltyp: 16-bit Tabellenprofil
    11) Chromatische Adaption: CAT02 (???)



    Meine Fragen dazu:
    1) Ich belasse die Grundeinstellungen des Monitors bei Hellligkeit (100%), Kontrast (50%) und Schwarzwert (50%). Ist das Richtig?
    2) Welche Kalibrierungsmethode sollte beim NEC gewählt werden?
    3) Belasse ich als Tonwertkurve die L* oder sollte ich zu Gamma 1,8 wechseln?
    4) Leuchtdichte Auswählen: Hier bin ich total Planlos
    5) Weißluminanz: Welche Einstellung reizt den Monitor am besten aus? Maximum, fester Wert oder lieber Messen?
    6) Schwarzluminanz: Ebenso wie Weißluminanz, nur wüsste ich hier nicht mal einen empfohlenen festen Wert.
    7) Bin ich mit der Chromatischen Adaption CAT02 wirklich gut bedient?


    Liege ich mit diesen Einstellungen total daneben, oder liege ich gar einigermaßen Richtig?
    Kann mir bitte jemand Licht in mein Dunkel bringen?


    Schon mal vielen Dank für Eure Antworten, ich hoffe das hier keine Nerven strapaziere oder sonderlich dumme Fragen gestellt habe.
    Digitale Grüße
    Toasti

  • Zitat

    - Wunschprofil wäre: D65, 160 cd/m2 oder anders gesagt: ca. 6500K, Gamma 1,8 (wäre eine ander K Zahl wirklich besser?)


    Hängt von deinen Umgebungs-/ Abmusterungsbedingungen ab. Total stabil werden die i.d.R. ohnehin nicht sein. D65 oder 6500K sind allerdings absolut kein Muß (das Auge adaptiert sich ohnehin).


    Zitat

    2) Kalibrierungsmethode: Kombinierte Hard- und Softwarekalibration (???)


    Soweit ich informiert bin, kann der NEC P221W über SpectraView Profiler hardwarekalibriert werden; diese "NEC-Ausgabe" brauchst du dann allerdings auch für eine Hardwarekalibrierung. Alternativ SpectraView II aus den USA.


    Zitat

    3) Kalibrierungseinstellungen: ISO 3664 & 12646


    Was hast du denn sonst für Optionen (ich kenne die Software nicht)?


    Zitat

    4) Profilierungseinstellungen: Tabellengenau


    Bei einem Bildschirm würde ich zu einem Matrix-Profil raten, da sie linear genug sind. LUT-Profile würde man u.a. für einen Drucker nehmen.



    Zitat

    5) CIE Normlicht: D65


    Siehe oben. D65 ist für die meisten Umgebungen OK, aber absolut kein "heiliger Gral".


    Zitat

    6) Tonwertkurve: L* (???)


    Wähle am besten die Gradation, die dein Betriebssystem voraussetzt. Beim Mac war das lange ein Gamma von 1,8, aber meines Wissens ist man aktuell auch dort inzwischen bei 2,2. In gemanagter Umgebung bekommst du aber sowieso die Gradation, die im Quellprofil hinterlegt ist => betrachtest du z.B. ein Bild mit sRGB Profil also ein "sRGB-Gamma", unabhängig vom Kalibrationsziel.


    Zitat

    7) Leuchtdichte Auswählen: Weiß- und Schwarzluminanz (???)
    8 ) Weißluminanz: 160cd/m2 (???)
    9) Schwarzluminanz: Min. Nativ (???)


    Du könntest hier einen Schwarzpunkt vorgeben, der über dem minimalen Schwarzpunkt des Bildschirms liegt, um evtl. Neutralität und Genauigkeit zu verbessern, aber ich würde erstmal "min nativ" lassen.


    Zitat

    10) Profiltyp: 16-bit Tabellenprofil


    Siehe oben. Ich würde ein Matrix-Profil nehmen.


    Zitat

    11) Chromatische Adaption: CAT02 (???)


    Nimm Bradford (die Adaption ist notwendig, da im ICC-Profil-Workflow immer relativ zu D50 als Weißpunkt gearbeitet wird).


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Erstmal Danke Dir für die Antworten.


    Ich ging eigentlich davon aus das die "NEC Spectraview Profiler 4" Software die gleiche Software wie "BasICColor Display 4" wäre. Damit müsste dann ja auch die Hardwarekalibrierung die gleiche sein. Und vor allem Funktionieren. Aber alles was in dieser Richtung Heute getestet habe, brachte gar fürchterliche Ergebnisse in Photos (RGB-Farbraum, auf zuvor farbneutralem Monitor erstellt): Farb-Säume, platte Flächen, total seltsame Farben. Geht mal gar nicht!


    Okay, beim Weißpunktwert D65 lag ich ja wohl ziemlich daneben. D50 ist korrekt, da haste Recht (und D65 wohl für sRGB Darstellung geeignet).


    Kalibrierungsvoreinstellungen gibt es ja einige in BasicColor. Druckvorstufe, Fotografie, Iso3664&12646 wären am ehesten, allerdings ist das egal, man kann ja durch eigene Einstellungen ergänzen/ändern.


    Ja, Mac hat wohl ab Snow-Leopard einen Gamma-Wert von 2.2 (Hab noch nicht upgedatet). Allerdings frage ich mich immer noch, welche Rolle dieser spielt wenn man eh kalibriert.


    Bradford stellt die Farben leicht kräftiger dar als Cat02, so beschreibt es mal zumindest die Hilfe PDF von BasicColor. Hm, das müsste ich dann wohl mal durchtesten wenn der andere Kram denn läuft.


    Morgen früh werde ich wohl mal bei BasicColor direkt anrufen und fragen ob die eine Antwort auf mein Problem (wegen Hardwarekalibrierung) haben. In ihrer Liste der dazu fähigen Monitore ist der p221w zumindest aufgeführt. Warum dann also den Kompromiss machen und doch zur kombinierten Hard- und Softwarekalibration greifen?


    Ich hab heute eigentlich nichts anderes gemacht als Kalibrierungsmethoden getestet. Mittlerweile sehe ich diesem Smile hier doch sehr ähnlich: :wacko:
    Ich melde mich Morgen noch mal nach dem Telefonat mit BasicColor.

  • Zitat

    Ich ging eigentlich davon aus das die "NEC Spectraview Profiler 4" Software die gleiche Software wie "BasICColor Display 4" wäre.


    Ja, ist es eigentlich auch, aber ich war davon ausgegangen, dass dieses Feature nur in der "NEC gelabelten" Variante funktioniert.


    Zitat

    Okay, beim Weißpunktwert D65 lag ich ja wohl ziemlich daneben. D50 ist korrekt, da haste Recht (und D65 wohl für sRGB Darstellung geeignet).


    Mit D50 wird intern gearbeitet - was du als tatsächlichen WP nimmst, ist deutlich flexibler. Probier hier einfach mal aus, was am Besten paßt.


    Zitat

    Ja, Mac hat wohl ab Snow-Leopard einen Gamma-Wert von 2.2 (Hab noch nicht upgedatet). Allerdings frage ich mich immer noch, welche Rolle dieser spielt wenn man eh kalibriert.


    Ist für ungemanagte Anwendungen interessant, die dann i.d.R. diese Gradation unterstellen.


    Zitat

    Aber alles was in dieser Richtung Heute getestet habe, brachte gar fürchterliche Ergebnisse in Photos (RGB-Farbraum, auf zuvor farbneutralem Monitor erstellt): Farb-Säume, platte Flächen, total seltsame Farben. Geht mal gar nicht!


    Settings in der jeweiligen Anwendung (z.B. Photoshop => Farbeinstellungen) nochmal überprüft (bzw. falls das betriebssysteminterne CMM genutzt wird, hier auch alles korrekt eingestellt)? Korrektes Quellprofil (sRGB, AdobeRGB, etc.) für das jeweilige Bild hinterlegt? Das wären so die ersten Ansatzpunkte. Wenn das alles nichts hilft, lade doch mal das Profil hoch. Würde, wie gesagt, jetzt erstmal ein Matrix-Profil benutzen.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Thema erledigt.
    Warum? Will mir bisher nicht einleuchten. Ich dachte das in all meinen Angaben irgendwo ein Fehler sein müsste, da es partout fürchterliche Ergebnisse gab.
    Nach Tagelangen Fehlversuchen dann plötzlich die Erlösung. Plötzlich tat die Hardwarekalibrierung und seit dem ist alles paletti und auch so wie ich mir das Vorgestellt hatte.


    Vielen Dank noch mal.

  • Hallo Toasti,


    ich habe nun das gleiche vor mir. Könntest Du bitte Deine Erfahrungen mit dem P221W und basICColo Display schildern, was Du wo eingestellt hast, und vielleicht Deine eigenen Fragen mittlerweile beantworten?


    Gruß,
    Dennis.