Mein NEC MultiSync 225WXM-BK ist nun auch eingetroffen! Nachfolgend einige Eindrücke und Erfahrungsberichte nach dem ersten Tag.
Bestellung & Lieferung
Donnerstag bei HoH.de bestellt, in zwei bis drei Werktagen sollte er laut Auskunft versandfertig sein (nicht im Lager vorrätig). Gestern ging er dann auch tatsächlich 'raus und DHL war mit nur einem Tag angenehm fix. Gesamtkosten (inkl. NN und Versand): 352 Euro. HoH.de war für mich ein bisher unbekannter Händler, aber ich muss sagen, ich bin beeindruckt von der Zuverlässigkeit der Lieferangaben und den humanen Versandkosten (nur die Mail, dass der Monitor verschickt wurde, traf lediglich eine Stunde vor dem Postboten ein!).
Das Gerät kam in der Originalverpackung und wurde mit ziemlicher Sicherheit auch nicht vorher geöffnet (also keine Retoure-Ware). Alles ordentlich verpackt und mit dem faszinierenden Geruch des Neuen. Mein erster Eindruck war, dass der Monitor leichter als von mir gedacht war, insbesondere im Vergleich zu meinem NEC 1960NXi (19" TFT). Nach dem Auspacken habe ich dann erst einmal das ansprechende Design bewundert und nach den Lautsprechern gesucht, die unterhalb so angebracht sind, dass man sie von vorne nicht sieht und der untere Rahmen auch nicht klobig ausfällt (und der in der Tat auch schmaller als beim 19" ist). DVI-, VGA- und Audiö-Kabel lagen bei, ein Stromkabel selbstverständlich auch, plus eine CD mit Treibern und Screenmanagersoftware für Windows.
Der Monitor ist deutlich "niedriger" als mein anderer TFT, aber das ist bei den 22"-Modellen wohl normal. Solide Verarbeitung, nichts knarrt oder knirscht, alles sehr sauber produziert.
Erster Eindruck
Eigentlich ist der Monitor für einen neuen Rechner gedacht, aber der ist leider noch nicht eingetroffen, also hab' ich ihn über DVI an meine jetzige Kiste angeschlossen (an eine ATI X700 Pro). Linux/Ubuntu hochgefahren und erst einmal bemerkt, dass 1280x1024 gar nicht so schlecht aussieht. Nun, danach dann schnell das Xorg-Konfigurationsprogramm durchlaufen lassen und die Auflösung auf 1680x1050 geändert. (Das ist für Windows-Nutzer natürlich uninteressant, aber Xorg-Config hat die Auflösung automatisch gefunden und vorgegeben.) X neu gestartet und da waren wir: 1680x1050.
Bereits mit den Standardeinstellungen ist das Schriftbild gestochen scharf. Nach intensiver Prüfung konnte ich keinerlei Pixelfehler finden, weder tote noch feststeckende Pixel. Das bin ich von NEC eigentlich auch gewohnt, aber ein großer Brocken ist mir dann doch vom Herz gefallen. Wer schickt schon gerne ein riesiges Gerät wieder weg und wartet dann auf die bereits bezahlte Kohle?
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung ist gleichmäßig, obwohl die ganz äußeren Ränder ein wenig heller sind. Das ist aber wohl bei allen TN-Panels so und man sieht es auch nur bei komplett dunklem Bildschirm. Es gibt keine hellen und dunklen Flecken (Lichthöfe). Ich hatte mich vorher gefragt, ob 1680x1050 auf 22" merklich "kleiner" als 1280x1024 auf 19" ausfallen würde. Den Zahlen nach ist das theoretisch zwar so, aber praktisch und subjektiv bemerke ich keinen Unterschied, ich musste also die Schriftgröße nicht verändern. Nur Platz hat man mehr! Schwarz sieht übrigens auch schwarz aus, nicht etwa dunkelgrau (ich hatte allerdings schon seit Jahren keinen CRT mehr).
Farben und Blickwinkel im Vergleich zum NEC 1960NXi mit S-IPS-Panel
Bisher hatte ich ein Display mit einem S-IPS Panel, und natürlich merkt man den Unterschied schon. Die Farben sind ein bisschen weniger brilliant, "natürlicher" könnte man sagen, und der eingeschränktere Blickwinkel fällt auf, besonders wenn man darauf achtet. Horizontal ist das praktisch gar kein Problem (da muss man schon genau hinschauen bzw. sich auf gegenüberliegende Ecken in hellen Farben konzentrieren), aber vertikal ist meistens entweder das obere oder untere Ende heller bzw. dunkler als die gegenüberliegende Seite. Das fällt beim normalen Arbeiten nicht auf, außer man zieht einen Fenster von ganz unten nach ganz oben und vergleicht die Helligkeit des Balkens, was es bei dem S-IPS Panel nicht gab. Mit entsprechender Anpassung der Höhe und Neigung kann man das ganz gut hinbekommen (ein geneigter Bildschirm ist für mich eine neue Erfahrung). Für ein TN-Panel scheint der Blickwinkel jedenfalls ziemlich gut zu sein und ich hatte mir das wirklich schlimmer und störender vorgestellt. Eine angenehme Überraschung also. Für Bildbearbeitung würde ich allerdings kein TN-Panel verwenden wollen.
Ergonomiefunktionen und Lautsprecher
Der Monitor ist neig- und höhenverstellbar. In der niedrigsten Höheneinstellung beginnt die "aktive" Fläche des Bildschirms (nicht der Rahmen) bei etwa 7.2 cm, in der höchsten Einstellung liegt sie bei etwa 12.4 cm, jeweils von der Tischplatte aus gemessen. Den Neigungsgrad kann ich nicht einschätzen oder messen, aber es geht nach vorne (ein wenig) und nach hinten (ein wenig mehr), wobei hier bei einigen Modellen der Spielraum nach hinten wohl größer ist. Man muss schon beide Hände verwenden um die Höhe oder Neigung zu verstellen, aber das ist ein Vorteil, da sich so nichts ungewollt oder gar von selbst verändert. Die Anschlüsse sind alle hinten angebracht und einfach zu erreichen, ohne herauszustehen.
Der 225WXM hat eingebaute Lautsprecher die, wie schon erwähnt, im normalen Betrieb von vorne überhaupt nicht sichtbar sind. Eigentlich hatte ich die Leutsprecher eher als Nachteil betrachtet, sie aber dann natürlich dennoch ausprobiert. Zu meiner Überraschung fand ich sie durchaus akzeptabel, ja, sogar richtig brauchbarl. Klar, vernünftigen und tiefen Bass kann man da nicht erwarten, aber die Klang ist verhältnismäßig gut und, man höre und staune, sie sind richtig laut. Beim Anschauen einer DVD musste ich eben sogar die Lautstärke herunterdrehen, weil es einfach zu laut war (dies geht mit dem +/- Bedientasten vorne). Für hochwertigen Audio-Genuss sind die Lautsprecher sicher nichts, aber für den Alltagsgebrauch und selbst zum Filme anschauen wesentlich besser geeignet als ich gedacht hätte. Sie werden jedenfalls mein kleines Boxensystem am Rechner ersetzen da ich, wenn es mir auf gute Qualität ankommt, sowieso Sennheiser-Kopfhörer aufsetze und die eingebauten Lautsprecher für alles andere wirklich ausreichend finde.
Geräuschentwicklung und OSD-Einstellungen
Der Monitor macht keinerlei Geräusche, auch nicht bei 0% Helligkeit. Kein Brummen, Fiepen oder Pfeifen. Die Lautsprecher verursachen ebenfalls keine ungewollten Nebengeräusche. Das Bild flimmert nicht. Die Standardeinstellung für die Helligkeit ist 100%, aber das musste ich dann recht rasch auf 80% herunterdrehen, da es mir zu hell war. Der Kontrast ist vom Werk aus auf 50% eingestellt, was ich auch als angenehm empfand. Die Farbeinstellungen habe ich nicht veändert sondern auf "native" gelassen. Das OCD-Menü ist das von NEC bekannte System und intuitiv mit den fünf großen Tasten an der unteren Fronsteite bedienbar. Man kann hier übrigens auch zwischen aspektgerechter und Vollbild-Interpolation umschalten.
Fazit
Nach einigen Stunden mit dem Monitor bin ich sehr zufrieden. Die Unterschiede zum S-IPS Panel verblassen schon etwas, und ich hatte weder mit DVDs, AVI-Videos noch mit Anwendungen Probleme. Spiele habe ich keine getestet, aber bei 5ms sollte es da keine Schwierigkeiten geben (ich muss allerdings zugeben, dass ich selbst mit Shootern auf meinem 19" mit 25 ms Reaktionszeit nie wirkliche Probleme hatte -- meine Augen sind da wohl nicht empfindlich genug). Die Umgewöhnungszeit war sehr kurz, wesentlich kürzer als damals von CRT zu TFT. Ich hatte mir ein TN-Panel schlimmer vorgestellt und hatte echte Bedenken bezüglich der Ausleuchtung. Letzteres wird in fast allen Userberichten zu nahezu allen 22"-Modellen bemängelt. Vielleicht hatte ich mit meinem Gerät Glück -- oder der NEC 225WXM findet zu wenig Beachtung.
Ich bin froh, dass ich mich für diesen Monitor entschieden habe. Er ist sicher nicht das preiswerteste Model im 22"-Sektor, aber 30-40 zusätzliche Euro waren mir die Qualität, gute Verarbeitung und erstaunlich gleichmäßige Ausleuchtung dann doch wert. Die eingebauten Lautsprecher haben sich unerwartet als Plus herausgestellt. Es hat sich also ausgezahlt, NEC treu zu bleiben. Ich hatte eigentlich vor, den Monitor bis zum Eintreffen des neuen Rechners wieder wegzupacken, aber jetzt gefällt er mir bereits so gut, dass ich ihn bis dahin einfach am alten Rechner lassen werde. Der zusätzliche Platz auf dem Desktop ist schon nett!
Bilder gibt es leider keine, aber Deckard hat in seinen Bericht (hier) Fotos eingefügt. Meiner sieht genauso aus, nur eben kein Windows.
Kurzum, wer auf der Suche nach einem soliden 22" TFT-Monitor für den Allround-Einsatz ist, kein HDCP benötigt und bereit ist, für Qualität 30-40 Euro mehr zu bezahlen, sollte sich den NEC Multisync LCD225WXM anschauen. Das Datenblatt ist hier zu finden!