Wie groß sind die Unterschiede in der Farbtreue wirklich?

  • Hallo zusammen!


    Ein neuer (TFT-) Monitor, der meinen Iiyama CRT ablösen wird, steht eigentlich schon seit Anfang des Jahres an, hat sich dann aber immer weiter verzögert. Jetzt soll es dann "endlich" soweit sein...


    Was Anfang des Jahres noch ein Eizo S1910 sein sollte, wurde dann zum S1931 und dann zum BenQ FP91GP und jetzt eigentlich wieder zum Eizo S1931. Als dann aber der Belinea 1980 S1 auftauchte fand ich den sehr interessant und als ich herausfand, dass dort wohl dasselbe Panel wie im kürzlich getestetem Philips 190P7ES verwendet wird, habe ich halt auf besagten Test gewartet. Das mir daran der Corona-Effekt sowie die verhältnismäßig schlechte Farbtreue nicht so gut gefällt sollte klar sein, doch hier nun die eigentliche Frage um die es geht:


    Wie genau habe ich mir diese Unterschiede in der Farbtreue eigentlich vorzustellen? Es geht sich jetzt nämlich darum, dass ich schon was Grafisches machen will, aber jetzt keine Genauigkeit für irgendne Druckvorstufe brauche oder sowas und da finde ich die Unterscheidung in den Tests etwas unpräzise, denn für mich wird da immer Schwarz/Weiß-malereitechnisch zwischen einem kindergeburtstagigem Urlaubsfotos-Editieren und einem professionellem Grafikbearbeiten unterschieden. Gibt es denn irgendwo mal zwei Bilder, die exakt dasselbe zeigen, nur eben von zwei verschiedenen Monitoren mit verschiedenen Farbtreuen wiedergegeben? Auf die Weise kann man zwar nicht sehen, welcher nun der Genauere ist, doch würde man einen Eindruck davon bekommen, wie groß die Unterschiede im Endeffekt wirklich ausfallen...


    Das würde mich nämlich aus dem Dilemma retten, das mir beim S1931 etwaige Farbabstufungen nicht gefallen und etwa beim Belinea 1980 S1 (vorausgesetzt das Overdrive ist hier gelungener als beim Philips) bzw. BenQ FP91GP eben die schlechtere Farbtreue...


    Ich danke schon im Voraus für eure Antworten!


    Mahlzeit
    Käsetoast

  • Käsetoast, vergiss das mit der Farbtreue gleich wieder. Denn hier im Board wird teilweise unglaublicher dünnsch*** in Verbindung mit dem Wort Farbtreue verzapft.
    Oft von den Leuten, die grad mal von einem Aldi Röhrenmonitor umsteigen, und in ihrem Leben noch nie ein Farbechtes Bild gesehen haben. ;)
    Als "Farbecht" wird in diesem Fall also angenommen, dass das Bild genauso "schlecht" sein muss, wie man's bisher kennt. Alles andere ist natürlich nicht "farbecht". Auch wenn das Gerät deutlich besser wäre, scheint's ungewohnt. Also wird über die Farbechtheit des Gerätes diskutiert, ohne überhaupt den Ansatz einer Vorstellung zu haben, worüber man gerade spricht.
    Beispiel: Hilfe, der Bootbilschirm bei XP hat oben links eine helle Stelle, oder auch sehr beliebt, die Leiste von Internet Explorer hat plötzlich einen Farbverlauf...
    Nicht staunen, ist hier alles schon vorgekommen :D


    Nur soviel:
    Die von dir genannten Geräte genügen mehr oder minder selbst semiprofessionellen Ansprüchen. Nur das geübte Auge eines Profis braucht mehr und muss dann gleich (mindestens) doppelt soviel Kies aus der Grube scheffeln. ;)


    Herausragend sind Geräte mit 10- oder 12-bit LUT. Siehe Eizo S1931, oder NEC 1990SXi. Die genügen selbst sehr anspruchsvollen Nutzern bereits voll und ganz. Ganz ausreizen kann man selbst diese Geräte erst, wenn man sie mit entsprechenden Messgeräten einpegelt. Von Hand, oder mit ungeübtem Auge bekommst du das schon gar nicht mehr hin. -So gut sind die bereits.


    Wenn du sehr anspruchsvoll bist, musst du eins dieser Geräte nehmen. Ansonsten genügen auch die üblichen 8-bit Geräte. -Also alle Geräte außer den zwei Spitzenreitern. -Denn nur diese zwei können mehr.

    Top Beratung zu TFT Monitoren direkt vom Fachhändler. :thumbup:

  • @Tiefflieger:
    Schonmal danke für deine Antwort - ich habe das bisher ähnlich gesehen. Ich würde aber eben gerne mal wissen, was jetzt der praktische Unterschied zwischen einem Monitor mit DIESEN und einem mit DIESEN Eigenschaften ist. Ich meine diese Grafiken suggerieren ja ein "Boah - die Linien gehen aber verdammt weit auseinander!" , aber was das im Endeffekt bedeutet erschließt sich mir nicht so ganz. Zwar hat man links so eine Art Skala für die Y-Achse, doch was ich davon zu halten habe, weiß ich auch noch nicht...


    Prinzipiell hätte ich ja den S1931 genommen, doch die im Prad-Test genannten Abstufungen bei Grün- und Grauverläufen finde ich im Angesicht des Aufpreises dann nicht mehr so prickelnd. Auf der anderen Seite wären da aber eben auch die 5 Jahre Garantie und die ansonsten ja auch erstklassige Bildqualität des Eizo... ?(


    Aber ich glaube ich werde dem FP91GP einfach mal eine Chance geben, zumal mir metai's Bericht sehr zugesagt hat... :)


    Mahlzeit
    Käsetoast

  • Eine eigentlich recht gute Erläuterung bekommst du wenn du das Diagramm anklickst:


    Zitat

    Diese Grafik stellt die Farbtreue des Displays dar. Die von der Grafikkarte ausgegebenen RGB-Farbwerte sollten möglichst genau vom Display wiedergeben werden. Gleiche Farbwerte für RGB (z.B. rot = 128, grün = 128 und blau = 128 ) ergeben immer einen Grauton. Der von der Grafikkarte ausgegebene Grauton sollte mit dem vom Display wiedergegebenen Grauton möglichst genau übereinstimmen. Eine gerade Linie, in der die RGB-Farben deckungsgleich dargestellt sind, stellt damit das Optimum an Farbtreue dar.


    Bezogen auf das Diagramm des Philips kann man sagen, dass der Blau- und Rotanteil in den dunkleren Grautönen ein wenig zu stark ist während Grün nah am Idealverlauf liegt. Zur Hälfte hin verläuft Rot dann eigentlich für den Rest fast optimal während der Blauanteil nach dem 1/4 wieder deutlich abfällt. Grün wiederum macht im mittleren Bereich einen leichten Bogen nach unten und normalisiert sich dann wieder.


    Nehmen wir mal die Mitte als konkretes Beispiel: ganz links siehst du den dazugehörigen Grauton. Der Monitor stellt diesen Grauton insofern leicht verfälscht dar weil der Grünanteil und vor allem der Blauanteil zu gering ausfällt.


    Werf mal einen Blick auf das angehängte Bild. Das Grau links ist quasi perfekt, alle Farben auf dem Wert 128. Rechts wiederum habe ich ein wenig Grün und noch etwas mehr Blau herausgenommen. In die Quadrate habe ich in der Mitte jeweils nochmals das andere Grau untergebracht.


    Wie gut dieses Beispiel jetzt hinhaut kann ich nicht beurteilen. In der Realtiät dürfte es vermutlich kaum sichtbar sein. Ich habe bewusst ein Beispiel gewählt, wo man den Unterschied ganz gut erkennen kann. Ich denke jetzt sollte klar sein wie sich die Unterschiede in der Kurve auswirken :)

  • Shoggy:
    Danke für deine Antwort!
    Dann habe ich die Diagramme auch direkt richtig interpretiert. Ich wollte halt nur nochmal nachhaken, da ich nicht recht wusste, was auf der X-Achse aufgetragen werden soll und ich solchen Grafiken gegenüber generell skeptisch eingestellt bin... ;)


    Da ich aber erstmal sowieso kein Geld für ein Gretag Macbeth Eye-One oder so habe (und es höchstwahrscheinlich auch nicht wirklich brauchen werde), würde ich von der maximal möglichen Genauigkeit eines Eizo S1931 wohl sowieso nicht viel haben... :D


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