Wie wichtig sind 8, 10 oder 12 Bit ?

  • Hallo,
    bei meinen (endlosen) Recherchen nach menem ersten TFT bin ich jetzt bei zwei Modellen angelangt und komme nicht weiter.


    Ich habe noch den NEC LCD1990SXi und den HP LP2065 am Start. Beide haben im Test sehr gut abgeschnitten und werden für Bildbearbeitung, Grafik und Design empfohlen. Der NEC hat 12 Bit Lookup Table, der HP scheinbar nur 8 Bit. Wie wichtig ist das denn. Kann denn der HP trotz 8 Bit überhaupt die Farbtreue des NEC erreichen? Wenn ja, was bringt dann 12 Bit überhaupt?


    Ich hoffe, jemand kann mir helfen - ich möchte das Thema TFT-Kauf jetzt nämlich gerne mal zu Ende bringen ;)


    Ach ja, bei mir zählt nur Bildqualität, Farbumfang und Farbtreue. Spiele sind für mich unwichtig.


    Gruß
    Rainer

  • Hallo,


    Es gibt Paneelen die haben nur 6 bit der Rest wir über dithering erzeugt. das ist nicht wirklich gut.
    Die meisten vernüftigen TFT haben 8bit und somt eben die gebräuchlichen 16,7 mio Farben, auch die Grafikarte gibt pro Farbe nur 8 Bit aus, bei den sogenannten 32 bit bei den Grafikeigenschaften ist 8 Bit bzw 24 bit gemeint, nur eben die 32bit lassen sich bei den Rechnern schneller verarbeiten.
    MPEG II oder IV hat auch nur 8bit.
    So jetzt kommen wie zu den vermehrten bit, die werden im Framebuffer gebraucht, damit sich bei der Verarbeitung der Daten nicht so viele Fehler einschleichen. Ich weiß das ist banal ausgedrückt.


    Natürlich kann man das auch nutze damit die Paneele mehr Farben darstellen kann, aber ich weiß nicht ob es bei den TFTs mehr als 8 bit Paneelen gibt, Farben darüber hinaus werden zb. LCD TV mit hilfe von dithering erzeugt.
    Gibt es 10 Bit Paneelen?


    Gruß
    Schlumie


    Bitte berichtigt mich falls ich inhaltliche Fehler gemacht haben sollte!

  • Es gibt Panels mit mehr als 8 Bit in der Medizintechnik (Auslösung von Röntgenbildern mit vielen Graustufendetails).


    Im Consumerbereich werden 8 Bit genutzt, und diese noch per FRC (grob: zeitliches Dithering) auf 10 oder 12 Bit per optischem Trick gebracht. Vorteil gegenüber reinen 8 Bit Geräten ist, dass die interne Datenverarbeitung mit 14 Bit bzw. 16 Bit höher ist. Und dass man mit 10 und 12 Bit Darstellung Gammawerte und Farbwerte (RGB) beliebig verstellen kann, ohne dass Farben verworfen werden. Senkt man z.B. bei einem reinen 8 Bitter den Farbanteil für Rot, dann werden von den 256 möglichen Farbstufen (8 Bit) mit sinkendem Wert immer mehr Stufen verworfen. Bei 10 Bit und 12 Bit Geräten kann das Gerät aber mehr als 256 Abstufungen darstellen, entsprechend werden z.B. beim Senken des Rotanteils alle 256 Stufen dunkler, es bleiben aber 256 Stufen.

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  • Zitat

    Original von Timur ....Und dass man mit 10 und 12 Bit Darstellung Gammawerte und Farbwerte (RGB) beliebig verstellen kann, ohne dass Farben verworfen werden. Senkt man z.B. bei einem reinen 8 Bitter den Farbanteil für Rot, dann werden von den 256 möglichen Farbstufen (8 Bit) mit sinkendem Wert immer mehr Stufen verworfen. Bei 10 Bit und 12 Bit Geräten kann das Gerät aber mehr als 256 Abstufungen darstellen, entsprechend werden z.B. beim Senken des Rotanteils alle 256 Stufen dunkler, es bleiben aber 256 Stufen.


    Das würde ja eigentlich einen 8Bitter für eine Kalibration disqualifiziern, oder? Denn da muss ich ja die RGB-Kanäle einzeln anpassen, also erhöhen oder absenken - je nach dem, was mein Messgerät sagt. Sagen wir, ich müsste den Rotkanal um 8% reduzieren, dann würde das bedeuten, dass dort Abstufungen verworfen werden, was wahrscheinlich zu unsauberen Farbverläufen führen wird. Sehe ich das richtig?


    Gruß
    rainer

  • Softwarekalibration funktioniert über die Grafikkarte (auch nur 8 Bit) und verwirft sowieso Farben, da macht es keinen Unterschied ob Du am 8 Bit Monitor drehst oder nicht. Überhaupt betrifft diese Einstellung erstmal nur den Weißpunkt (Farbtemperatur), ab da wird's kompliziert. 10 Bit und 12 Bit Monitore erlauben aber die Einstellung des Weißpunkts und vor allem der Gammawerte ohne Verlust an Farben, dadurch muss die Softwarekalibration weniger über die Grafikkarte nachregeln. Das ist also besser als 8 Bit, aber disqualifiziert 8 Bit deshalb noch nicht. Nachteile hat die FRC Lösung von 10/12 Bit Geräten zudem, da empfindliche Augen evtl. ein Flimmern erkennen können, das Bild ist also unter Umständen etwas unruhiger, aber lange nicht so sehr wie bei 6 Bit + FRC.


    Nur hardwarekalibrierte Monitore behalten den vollen Farbraum bei der Kalibration bei, und die sind teuer. Darum steht in den PRAD Tests immer, wie weit die Kalibrationskurve vom Optimum abweicht. So weiß man, wie weit die Kalibrationssoftware die Farben verbiegen muss, um das Ergebnis zu erreichen. Je näher ein Monitor von Werk ab am gewünschten Zielfarbraum und Gammawert liegt, umso weniger muss kalibriert werden.

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  • Zitat

    Original von Timur Darum steht in den PRAD Tests immer, wie weit die Kalibrationskurve vom Optimum abweicht. So weiß man, wie weit die Kalibrationssoftware die Farben verbiegen muss, um das Ergebnis zu erreichen. Je näher ein Monitor von Werk ab am gewünschten Zielfarbraum und Gammawert liegt, umso weniger muss kalibriert werden.


    O.K. Die Tests habe ich natürlich rauf und runter gelesen. Aber mit der Interpretation der Messdiagramme hatte ich so meine Schwierigkeiten. Wo kann ich denn das ablesen, wie weit die Farben "verbogen" werden müssen. Sagt mir das die Kurve in dem Diagramm? Je deckungsgleicher, um so weniger Verbiegung?
    Gibt es irgendwo einen kleinen Einführungskurs (auf Prad.de oder einen Link wo anders hin) nach dem Motto: Was ist eine LUT? Wie funktioniert eine Kalibrierung/Profilierung? usw. Dann müsste ich nicht immer so dumm fragen.


    Ich denke, ein 10 oder 12 Bit Gerät wäre für mich doch die bessere Wahl (und wenn es nur die Nerven beruhigt). Ich schaue mal, ob ich noch irgendwo einen Eizo S1910-K bekommen kann. Der scheint mir für meine Aufgaben eventuell noch etwas besser geeignet zu sein, als der NEC 1990SXi.

  • Je näher die RGB-Linien an der Diagonalen (45°) liegen, umso weniger wird verbogen. Nicht nur Eizo und Nec nutzen 10/12 Bit, meine Viewsonics nutzen ziemlich sicher ebenfalls FRC, nur wird nicht damit geworben. Ich schätze mal die Hersteller ziehen immer mehr nach, und verpassen einfach das entsprechende Marketing.

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