Lenovo Thinkvision L220x (Prad.de User)

  • Lange hat meine Entscheidungsfindung gedauert, letztlich habe ich mich für den Lenovo L220x entschieden.


    Ich werde diesen Testbericht nach und nach vervollständigen, ich wollte jedoch gleich mal meine ersten Erfahrungen mitteilen.


    Installation:


    Das Aufstellen und Verkabeln des Monitors war kein Problem. Das erste große Staunen ereilte mich bei der tiefe des Monitors bzw. des Standfußes, welcher weit tiefer ist, als der meines Vorgängers (iiyama ProLite E481S). Dadurch steht der Monitor auf dem Schreibtisch nun wesentlich weiter vorne, was mir bislang etwas missfällt, ist vielleicht aber auch nur eine Gewöhnungssache.
    Ferner sollte erwähnt werden, dass dem Monitor keine gedruckte Bedienungsanleitung beiliegt. In Zeiten von pdf mag das banal erscheinen, ich habe jedoch ganz gern eine Bedienungsanleitung die ich auch in die Hand nehmen kann.


    Die beigelegten Treiber lassen sich problemlos installieren und auch der Installationsprozess ist bis ins kleinste Detail (idiotensicher) beschrieben. Weniger glücklich bin ich mit der OSD-Software, mit der man den Monitor im Windows einstellen kann. Diese läuft einfach nicht, nach der Installation und dem darauf obligatorischen Neustart erhalte ich lediglich eine nette Fehlermeldung und das wars. Ich werde auch hier noch ein bisschen basteln, in der Hoffnung dass dies noch klappt, da dadurch auch die Pivot-Funktion nicht funktioniert.*


    Bild:


    Die Werkseinstellungen mit denen der Monitor ausgeliefert wird sind wirklich grausig. Könnte mir vorstellen dass man hier nach kürzester Zeit Kopfschmerzen bekommt. Dieses Schicksal hat mich glücklicherweise nicht ereilt, da ich schnell die Einstellungen manuell geändert habe.
    Da ich nicht über (semi-)professionelle Bildkalibrierungssoft- oder hardware verfüge muss ich hier noch ein bisschen basteln, was ein bisschen dauern kann. **


    Auflösung:


    Eine meiner Sorgen war ob die 1920x1200 nicht etwas viel sind für einen 22 Zöller (dass dadurch alles sehr klein würde etc). In dieser Beziehung kann ich volle Entwarnung geben.
    Sollte man mit einigermaßen guten Augen gesegnet sein, ist dies alles sehr gut zu verkraften.
    Glücklicherweise ist mein Modell komplett Pixelfehlerfrei.


    Geräuschentwicklung:


    Bis jetzt gibt der Monitor keinen Mucks von sich, ich hoffe das bleibt auch so.


    Office-Gebrauch:


    Bei Word verpufft der Auflösungsvorteil im Nichts, es sei denn man hat Spaß daran zwei volle Din-A4 Seiten nebeneinander darzustellen. Was Excel betrifft, nun, wenn man gerne in die Breite wandert, hat man seinen Spaß am Monitor. Wenn man aber eher nach unten wandert bringts einem nix. Siehe Word. Diese Kritik müssen sich allerdings alle Widescreen Modelle gefallen lassen.


    Spieletauglichkeit:


    Da ich nicht mehr der passionierte Spieler bin der ich vor einiger Zeit noch war (tjaja, die Zeit vergeht so schnell), hege ich keine allzugroßen Ansprüche an die Reaktionsgeschwindigkeit usw. Dennoch kann ich berichten dass die Spiele die ich getestet hab (je unter der nativen Auflösung) allesamt sehr flüssig und ohne Schlierenbildung abgelaufen sind.
    Ferner zu erwähnen sind allerdings die nicht unerheblichen Hardware-Anforderungen um modernere 3D-Spiele in der maximalen Auflösung spielen zu können.
    Bspw. fing das mittlerweile doch etwas angestaubte Elder Scrolls: Oblivion unter 1920x1200 (sowie maximalen Details sowie HDR-Effekte) leicht zu ruckeln an (und das auf nem Intel Q6600, 8800GT, 4GB Ram).


    Blickwinkel:


    Hier gibts ganz leichte Kritik. Bei einem durchschnittlichen Sitzabstand von ca. 50cm und mittiger Ausrichtigung des Sichtfelds verändert sich die Farbe der oberen Fensterleiste im Windows leicht ins Helle (das Standard-XP-Blau wird am oberen rechten sowie linken Rand leicht hellblau wenn man es aus dem Augenwinkel beobachtet). Wenn man den Kopf dann mitbewegt bzw. sein Sichtfeld mehr auf diesen Bereich ausrichtet, verschwindet die farbliche Veränderung.


    Video:


    Zunächst habe ich, um den "aha-Effekt" am besten nutzen zu können, Full-HD Videos getestet. Und nunja, was soll ich sagen. Schön scharf und detailreich, aber hat mich jetzt irgendwie nicht vom Hocker gehauen.
    Einen Schreck habe ich dann allerdings bekommen als ich mir zum Vergleich SD-Videos (bspw. TV-Aufnahmen) angesehen habe. Der Unterschied ist erschreckend. Der Monitor kann Full-HD offensichtlich gut wiedergeben.



    Sollten noch Fragen offen sein, einfach posten.


    ------------------
    * - Habe mittlerweile den Fehler gefunden. Um die OSD-Software nutzen zu können muss(!) man den Monitor auch per USB an den Rechner anschließen. Ich habe dies zunächst unterlassen, da ich dachte dass es sich hierbei lediglich um einen USB-Hub am Monitor handeln würde, der keine weitere Funktion erfüllt, aber dies ist nicht der Fall!
    Nun, da der Monitor auch via USB am Rechner hängt funktioniert die Software einwandfrei, genauso wie die Pivot-Funktion.


    ** - Habe mittlerweile eine Bildeinstellung gefunden mit der ich vorläufig leben kann. Werde zwar weiter experimentieren, aber so ist es um Welten besser als die Werkseinstellung.
    Für die Interessierten, hier die Werte:
    Helligkeit 25 %
    Rot 70 %
    Grün 40 %
    Blau 40 %
    Rotschwarz-Stufe 15 %
    Grünschwarz-Stufe 18 %
    Blauschwarz-Stufe 18 %

  • Da ich meinen eigenen Beitrag nicht mehr editieren kann (geht anscheinend nur 720 Minuten), schreibe ich hier eben noch eine Ergänzung.


    Interpolation:


    Definitiv keine Stärke des Monitors. Im Windows-Betrieb ist keine andere Auflösung (egal ob Breitbild oder Standard) auch nur annähernd so scharf wie die native 1920x1200er Auflösung. Mir ist zwar klar dass ein TFT die native Auflösung immer am besten darstellt, jedoch war meines erachtens der Unterschied bei meinem alten Monitor längst nicht so groß.
    Beim zocken von Elder Scrolls: Oblivion fällt dies ehrlichgesagt nicht sonderlich ins Gewicht... werde aber mal weiter testen, auch bei anderen Spielen.


    Ergänzung:


    Die OSD-Software hat erneut ihren Dienst quittiert. Nach einem Gespräch mit der Lenovo Hotline (die übrigens vorbildlich unter einer normalen Nummer zu erreichen ist) hat sich herausgestellt, dass vermutlich(!) das Programm Daemon Tools für die Probleme mit der OSD-Software verantwortlich ist.*


    Abschließendes Fazit:


    Die Verarbeitung des Geräts ist ausgezeichnet, das Bild in nativer Auflösung hervorragend und mit ein wenig Justigerungsarbeiten stimmt auch die Sache mit der Farbe.
    Der entscheidende Faktor der zum Kauf geführt hat, war der Wunsch nach einer hohen Auflösung auf einem möglichst kleinen Display. Abgesehen von Notebookdisplays erfüllt dies aktuell nur der Lenovo.
    Trotz der "geringen" Displaydiagonale, lässt sich im regulären Office- bzw. Windowsbetrieb alles gut lesen. Auch die Pivotfunktion finde ich gelungen, obwohl ich sie wohl eher selten nutzen werde. In meinen Augen ist eine Auflösung von 1920x1200 für eine 22 Zoll Bildfläche ideal, andererseits möchte ich mir wirklich nicht vorstellen wie diese Auflösung dann auf einem 27 Zöller aussieht, für den dies ja auch die Standardauflösung ist.


    Bei soviel Licht gibt es natürlich auch Schatten. Die Interpolation könnte in meinen Augen wirklich besser sein, gerade im Windows Betrieb werden bei einem interpolierten Bild die Schriften sehr matschig, hier habe ich schon besseres gesehen und auch erwartet.
    Der zweite Punkt ist der Standfuß. Dieser ist meiner Meinung nach viel zu klobig und vor allem zu tief ausgefallen. Die Vorderseite des Monitors (also da wo man das Bild sieht) ist mit 24cm sehr deutlich von der Wand entfernt. Manch einen mag dies nicht stören (insbesondere wenn der Schreibtisch freistehend aufgestellt oder einfach keine Wand hinter dem Monitor ist), mich stört dies sogar ziemlich.
    Als dritter und letzter Punkt ist die etwas mangelnde Anschlussvielfalt zu erwähnen. Ich hätte mich sehr über einen zusätzlichen DVI oder HDMI Eingang gefreut, dies ist allerdings auch bei der Konkurrenz nicht Standard (wirklich umfangreich ist hier nur Dell aufgestellt).


    Dennoch kann ich abschließend sagen, dass trotz der Kritikpunkte die positiven Eigenschaften des Monitors überwiegen. Für die 390 Euro die ich für das Display gezahlt habe, bietet er wirklich viel fürs Geld. Ich werde den Monitor nun definitiv behalten (habe anfänglich noch ein bisschen mit dem 2408 von Dell geliebäugelt) und kann diesen auch bedenkenlos empfehlen.


    ---------------------
    * Nach weiteren Versuchen habe ich einen möglichen Kandidaten gefunden der für das Nichtfunktionieren der OSD-Software verantwortlich ist. Es ist tatsächlich nicht Daemon-Tools sondern offenbar meine Norton Personal Firewall, die offenbar die OSD-Software behindert, obwohl ich alle Programmstarts genehmigt habe. Dennoch, solange die Firewall komplett abgestellt ist, funktioniert die OSD-Software einwandfrei.
    Nach weiterem wildem Rumgeteste bin ich nun soweit, dass die OSD-Software wenigstens in den meisten Fällen nach einem Systemstart funktioniert. Leider aber eben nicht immer, obwohl ich sämtliche Dateien als vertrauenswürdig eingestuft habe und auch sonst alles getan habe damits klappt.

  • Hi,


    danke für Deinen Bericht...
    Habe seit ein paar Tagen auch den L220x und bin an sich begeistert... Auflösung ist top, Verarbeitung ebenfalls, man sieht was das Teil leisten könnte, nur komme ich mit der Einstellung nicht zurecht.
    Egal ob ich wie im anderen Thread empfohlen das mitgelieferte Farbprofil installiere und die Voreinstellung sRGB verwende oder mit irgendwelchen Testbildern herumexperimentiere... irgendwie wird das nichts. Immer ist mir entweder das Bild zu rotstichig oder zu blaustichig.
    Was kann ich tun?


    Grüße


    Chris

  • Hmmm... unglücklicherweise kann ich dir (ausser weiter rumprobieren) keine bessere Empfehlung geben als dir Kalibrierungssoft- und/oder Hardware zu besorgen.
    Ich bin mit den genannten Einstellungen bis Dato ganz zufrieden, sicherlich ist es nicht das Optimum, aber es kommt meinen Wünschen zumindest recht nahe.


    Achja, die Voreinstellung sRGB ist für mich nahezu unbenutzbar, da einfach viel zu hell... zugegeben, meine Einstellung ist etwas rotlastiger, dennoch finde ich das Bild hier natürlicher. Aber es ist natürlich auch denkbar dass es bei den Monitoren Fertigungsunterschiede gibt, so dass die gleichen Einstellungen auf verschiedenen Monitoren unterschiedlich aussehen.

  • Falls Du noch irgendwo nen CRT rumstehen hast, könntest du dann den Input-Lag testen? Das wär wirklich cool.


    Ansonsten Glückwunsch zum L220x, ist momentan mein Favorit. :)

  • Sorry, kann ich leider nicht. Vor dem L220x hatte ich ja schon den iiyama E481S. Und auch mein TV-Gerät ist keine Röhre mehr. ;)
    Ich habe allerdings gestern seit Uhrzeiten mal wieder Steam installiert und ne Runde Counter-Strike gespielt. Habe keinerlei Probleme feststellen können.

  • Hallo reallort.


    Im Vergleich zu meinem alten Belinea 17" CRT Bildschirm konnte ich einen Inputlag von mindestens 12ms und maximal 31ms ausmachen.


    Für einen Monitor mit S-PVA Panel denke ich ist das schon ein guter Wert.
    Wirklich gemerkt habe ich davon nämlich noch nichts.


    Grüße,
    Flo.

  • Quote

    Original von Schoenfelder
    Sorry, kann ich leider nicht. Vor dem L220x hatte ich ja schon den iiyama E481S.



    Ist ja lustig, ich hab momentan auch den E481S und hab mich grad mal über die Lage der aktuellen TFTs schlau gemacht! Und der Lenovo wär einer von gerade zwei TFTs in der Klasse die für mich sinnvoll und leistbar wären! (falls meiner mal den Geist aufgeben sollte)


    Wie würdest du denn die Bildqualität in Sachen Farbstabilität etc. vom Lenovo gegenüber dem Iiyama beurteilen? Meiner hat ja ein IPS-Panel (soll wohl auch E481S mit TN geben) und ich brauchs hauptsächlich für Grafik, sollte aber auch spieletauglich sein!


    In Sachen Pixelgröße bin ich auch noch am überlegen wie der Lenovo wirken könnte, bei uns in der FH haben wir nu lauter 20" Widescreen-Displays von Apple und Dell und da merkt man schon leicht, dass alles etwas kleiner ist als bei meinem E481S! (mal nachgemessen, die sind in der Höhe 3cm kleiner, haben aber 1050px statt 1024px Höhe) Denke mal dass das beim Lenovo ähnlich wirkt (nur dann halt in 22")


    Der andere TFT wär der 22" Eizo mit S-PVA, aber von dem hört man ja dass der son Regenbogeneffekt hat und für Grafik wär das dann wieder Mist...