Welcher Monitor >=24" ist der richtige für mich?

  • Zur Zeit habe ich einen (unkalibrierten, aber mit den üblichen Bildern eingestellten) Fujitsu / Siemens P19-1S, mit dem ich zufrieden bin. Nutzung ist z. Z. ca. 20% Internet, 20% Office, 10% Video, 30% Spiele (mein Monitor wird ein Inputlag haben, welches mich aber nicht stört), 20% Bildbearbeitung (Monitor, Kamera etc. auf sRGB gestellt, kleinere Änderungen mit FIXFOTO, die Dateien lasse ich ausbelichten).


    Die private Bildbearbeitung (die in Zukunft mehr werden wird) ist der Grund über einen größeren Monitor nachzudenken, da ich beim Aussortieren der Fotos einfach zu wenige Bilder in geeigneter Größe auf den Schirm bekomme, um mich zu entscheiden. Außerdem möchte ich durch einen farbverbindlichen Monitor Fehlerquellen ausschließen (obwohl aus meiner Erfahrung heraus die Schwankungen beim Entwickler den größeren Einfluss haben). Um für die Zukunft gerüstet zu sein ist ein Wide Gamut Monitor angedacht (mit der Option, diesen am Anfang auf sRGB zu kastrieren). Außerdem soll ein Kalibriergerät (welches?) die Einstellung des Monitors unterstützen.


    Folgende Monitore sind in der Auswahl:


    DELL U2410 - leider noch keinen vernünftigen Test gefunden, im Internet gibt es verschiedene Meinungen, die Helligkeit soll sich nicht weit genug nach unten regulieren lassen - billigste Lösung, aber auch ausreichend?


    NEC 2690 ...2 - soll im Graustufenverlauf Schwierigkeiten haben, SVII könnte ich über Studienfreund in USA besorgen, soll brummen, soll sich schlecht auf sRGB einstellen lassen, gibt Video nur mit 60 Hz wieder - etwas billiger als EIZO SX und größer


    EIZO SX2462 - mein Favorit, leider keinen vernünftigenTest gefunden, welche Frequenzen kann der bei der Videowiedergabe?, wird von den Bild- / Farbeigenschaften ähnlich dem tollen CG243 sein


    EIZO CG243 - eigentlich zu teuer, kann aber alles (auch die Videofrequenzen), tolle sRGB Farbraumemulation, ich werde das Gerät wahrscheinlich nie richtig ausnutzen


    Irgendwie kann ich mich nicht entscheiden. Wie wichtig sind die Videofrequenzen? Zur Zeit schaue ich ab und an DVB-T / youtube / DVD auf meinem Monitor - ruckeln ist mir noch nicht störend aufgefallen. Habe ich Argumente übersehen?


    Was bringt die 10 bit Zuspielung über Displayport bei den EIZO's? Das Panel ist doch weiterhin mit 8 bit angeschlossen? Haben dann Displayportgrafikkarten auch ein 10 bit LUT?


    Gehe ich richtig in der Annahme, das man für den nichtprofessionellen Einsatz auf eine Hartwarekalibrierung verzichten und die Einstellungen am Monitor selbst vornehmen kann. Geht dann halt nicht automatisch.


    Ich hoffe auf eure Anregungen :) .

  • Zitat

    Was bringt die 10 bit Zuspielung über Displayport bei den EIZO's? Das Panel ist doch weiterhin mit 8 bit angeschlossen? Haben dann Displayportgrafikkarten auch ein 10 bit LUT?


    Im konkreten Fall (Eizo CG243W) erfolgt die Panelansteuerung weiter mit 8-Bit pro Kanal, vor der allerdings eine Ditheringstufe (FRC) sitzt. Das implementieren so auch fast alle anderen Computer-LCDs mit "besserer" Elektronik, um Tonwertverluste zu vermeiden. Als Besonderheit akzeptiert er auch ansteuerungsseitig 10-Bit pro Kanal über Displayport. Die Anwendung muß das natürlich auch unterstützen.


    Zitat

    Gehe ich richtig in der Annahme, das man für den nichtprofessionellen Einsatz auf eine Hartwarekalibrierung verzichten und die Einstellungen am Monitor selbst vornehmen kann. Geht dann halt nicht automatisch.


    Eine Hardwarekalibrierung ist nice to have, aber eine Softwarekalibrierung bei den Displays im gehobenen Bereich i.d.R. völlig ausreichend, da durch die gute Abstimmung ab Werk und umfangreiche Bordmittel nur wenig über die Grafikkarten-LUT korrigiert werden muß. Allerdings fallen mögliche Features, wie z.B. eine Farbraumemulation, weg. Auch gibt es gibt Situationen, in denen die Änderungen der Grafikkarten-LUT wieder verworfen werden (z.B. beim Start eines Spiels) - das umschifft man mit einem hardwarekalibriebaren Gerät natürlich elegant. Insgesamt werden die allermeisten User aber gut "ohne" leben können.


    Zitat

    Irgendwie kann ich mich nicht entscheiden. Wie wichtig sind die Videofrequenzen? Zur Zeit schaue ich ab und an DVB-T / youtube / DVD auf meinem Monitor - ruckeln ist mir noch nicht störend aufgefallen. Habe ich Argumente übersehen?


    Wenn es dir jetzt nicht auffällt, wird es da keine Probleme geben. Die Ruckler bei unpassender Frequenz kannst du ganz gut bei einem Sender beurteilen, der einen News-Ticker eingeblendet hat.


    Zitat

    NEC 2690 ...2


    Ein gutes Gerät. Im Test war letztlich nur der fixe sRGB Modus in seiner Umsetzung ein wirklicher Kritikpunkt. Bezüglich der Bildwiederholfrequenzen muß man natürlich festhalten, dass wir hier von einem Computer-Bildschirm reden - eine judderfreie Umsetzung verschiedener Frequenzen ist einfach (noch) sehr selten.


    Zitat

    EIZO SX2462 - mein Favorit, leider keinen vernünftigenTest gefunden, welche Frequenzen kann der bei der Videowiedergabe?, wird von den Bild- / Farbeigenschaften ähnlich dem tollen CG243 sein


    Ohne das Gerät gesehen zu haben, kann man sicherlich einige Rückschlüsse vom CG243W ziehen. Man lehnt sich wohl nicht aus dem Fenster, wenn man davon ausgeht, dass auch der SX2462 kein schlechtes Gerät sein wird.


    Zitat

    Gehe ich richtig in der Annahme, das man für den nichtprofessionellen Einsatz auf eine Hartwarekalibrierung verzichten und die Einstellungen am Monitor selbst vornehmen kann. Geht dann halt nicht automatisch.


    Ein Colorimeter mußt du in jedem Fall einplanen, sonst kannst du deine sRGB Dateien nicht vernünftig auf einem Gerät mit erweitertem Farbraum bearbeiten. Solange du dich in gemanagter Umgebung bewegst, wirst du dann gut arbeiten können.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Hallo Denis,


    vielen Dank für Deine Einschätzung.

    Zitat

    Wenn es dir jetzt nicht auffällt, wird es da keine Probleme geben. Die Ruckler bei unpassender Frequenz kannst du ganz gut bei einem Sender beurteilen, der einen News-Ticker eingeblendet hat.

    Ich habe gerade mal bei N24 geschaut - ist für mich im grünen Bereich. Da stört eher die Kompression des DVB-T.

    Zitat

    Ein Colorimeter mußt du in jedem Fall einplanen, sonst kannst du deine sRGB Dateien nicht vernünftig auf einem Gerät mit erweitertem Farbraum bearbeiten. Solange du dich in gemanagter Umgebung bewegst, wirst du dann gut arbeiten können.

    Das Quato iColor Display (Silver Haze Pro) ist mein Favorit. Oder gibt es besseres in der 200,00 Euro Klasse?


    Bei der Entscheidung EIZO SX oder NEC 2690 kann ich eine Münze werfen? Du hast Dich ja für EIZO entschieden ;) .


    Ralf

  • Kann ich beim NEC mit SVII Profile hinterlegen, die ich dann einfach abrufe?


    Dann könnte ich ein nach Denis' (Sailor Moon) Anleitung per Hand eingestelltes sRGB-Profil (Artikel Wide Color Gamut vs. sRGB - also den Monitor beschränken) speichern und zwischen dem normal kalibrierten Profil mit Wide Gamut und diesem nach Bedarf wechseln.
    Also wenn ich spielen will vorher das sRGB-Profil aufrufen und wenn ich farbmanagementfähige Software habe auf Wide Gamut umstellen.


    Das wäre dann die Farbraumemulation der EIZO CGxxx - Serie, nicht ganz so komfortabel aber billiger?


    Oder übersehe ich etwas?

  • Zitat

    Kann ich beim NEC mit SVII Profile hinterlegen, die ich dann einfach abrufe?


    Das geht.


    Zitat

    Also wenn ich spielen will vorher das sRGB-Profil aufrufen und wenn ich farbmanagementfähige Software habe auf Wide Gamut umstellen.


    Das wiederum wird so nicht gehen. Die 6-Achsen Farbkontrolle ist bei NEC anders ausgeführt als bei Eizo (was beim Verfassen des Artikels damals noch nicht klar war). Mit der Eizo Variante kann man schon einiges machen (allerdings fehlt die Beeinflussung der Helligkeitskomponente), aber die Monitore (SX-Reihe, CG-Reihe), die sie implementieren, haben auch einen fixen sRGB Modus. Früher war der in Sachen weiterer Parameter (insbesondere Weißpunkt) beschränkt, was sich bei den ganz aktuellen Varianten geändert haben dürfte.


    Ob wirklich jeder NEC 2690WUXi2 in Bezug auf den sRGB Modus so schlecht abschneidet, bezweifle ich weiter etwas, kann es aber mangels Vergleichsgerät nicht mit Bestimmtheit sagen. Wie auch immer: Solche fixen Modi können naturgemäß nicht an eine Farbraumemulation heranreichen, die die aktuelle Monitorcharakteristik per Meßsonde berücksichtigt. Wobei man durchaus brauchbare Ergebnisse erzielen kann (siehe hier oder hier).


    Viele Grüße


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Nochmals vielen Dank für die Erklärungen. Ich werde wahrscheinlich den EIZO SX2462 + Quato iColor Display (Silver Haze Pro) nehmen.


    Dann kann ich entscheiden, ob ich den Monitor als Wide Gamut mit Profil fahre und bei Bedarf den fixen sRGB Modus nehme (wenn der so super ist wie bei der CG Reihe und dort die Helligkeit reduziere) oder per Hand nach Deiner Anleitung den Farbraum reduziere.

  • Ich habe heute den SX2462W vom TFTShop abgeholt und aufgestellt. Super groß und viel Platz auf dem Bildschirm. Er gibt keinerlei Geräusche von sich, ist gleichmäßig hell (oder dunkel) über den ganzen Schirm (bis auf die äußersten paar mm) und scheint keine Pixelfehler zu haben. Erst einmal auf RGB gestellt, Helligkeit 18%. Subjektiv gut. Anbei mal die ersten Messungen im Werks sRGB Modus und auch eine von meinem P19-1S (find ich auch nicht so schlecht). Aus meiner Sicht auch gut, auch verglichen mit dem CG243 aus dem Test.


    Zwei Fragen:


    Was mir aufgefallen ist - bei der HCFR Messung ist zuviel rot vorhanden (mehr als blau und grün) bei der iColor Messung ist es umgedreht. Warum?


    Und wie bekomme ich mit iColor dieses Farbraumvergleiche 2D und 3D und den UGRA Test?

  • Zitat

    Was mir aufgefallen ist - bei der HCFR Messung ist zuviel rot vorhanden (mehr als blau und grün) bei der iColor Messung ist es umgedreht. Warum?


    Weil es da um etwas ganz anderes geht. Das, was du bei HCFR meinst, ist das RGB-Tracking. Das schlüsselt die Intensitätsanteile in Bezug auf die Grauachse auf. Weil der Weißpunkt des Bildschirms im sRGB Modus ein gutes Stück wärmer (wobei die RGB-Gain Regler bei den neuren SXen ja auch im sRGB-Modus verfügbar sind, du hier also mit Bordmitteln eingreifen kannst) als die verwendete Referenz (D65) ist (was für dich unproblematisch ist), decken sich die einzelnen Kanäle nicht und du hast aus Sicht von HCFR einen Rotüberschuß. Wichtig ist für dich erstmal, dass die Grauachse in Bezug auf den tatsächlichen Weißpunkt möglichst neutral ist (was hier der Fall ist).


    Der Profiltest von iColor gibt das gar nicht wieder. Als Referenzweiß wird der tatsächliche Weißpunkt des Bildschirms verwendet (deswegen ist das DeltaE bei 100% white auch 0). Die Tabelle unter "Profile Statistic" gibt die Abweichung wieder, die sich aus dem Vergleich anliegender RGB-Werte mit der entsprechenden Transformation aus dem Profil ergeben (in deinem Fall das sRGB Profil). Den Profiltest verwendest du normalerweise nach erfolgter Kalibrierung/ Profilierung - damit kann man insbesondere gut erkennen, wann es Zeit für eine Wiederholung des Vorgangs ist.


    Zitat

    Und wie bekomme ich mit iColor dieses Farbraumvergleiche 2D und 3D und den UGRA Test?


    Für die 3D Aufbereitung in Lab kannst du ICC3D nehmen und mit dem nach der Profilierung erstellten Monitorprofil füttern. Du kannst auch weitere Profile einbinden, um einen anschaulichen Vergleich zu haben. Der UGRA-Test funktioniert aus iColor heraus, wenn du den Radiobutton "Werkskalibration für Intelli Color Monitor" auswählst und auf Profiltest gehst (=> U-DACT Zertifizierung).


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Zitat

    Die Tabelle unter "Profile Statistic" gibt die Abweichung wieder, die sich aus dem Vergleich anliegender RGB-Werte mit der entsprechenden Transformation aus dem Profil ergeben (in deinem Fall das sRGB Profil). Den Profiltest verwendest du normalerweise nach erfolgter Kalibrierung/ Profilierung - damit kann man insbesondere gut erkennen, wann es Zeit für eine Wiederholung des Vorgangs ist.

    Wenn ich einen auf das sRGB - Profil gestellten Monitor mit sRGB vergleiche dürfte das doch passen?



    Seit vorgestern habe ich den Monitor auf "seinem" Wide Gamut Farbraum laufen und ihn profiliert und kalibriert. Über iColor in Verbindung mit der EIZO Software geht das sehr komfortabel. Bei 6.000 k und 6.500 K schafft er den UGRA Test nicht, bei 5.800 K locker (beides mit Gamma 2.2). Warum ist das so? Warum schafft er mal 100% aRGB und mal nicht?


    Ich habe gelesen, das die Farbtemperatur der Umgebung des Monitors bzw. der Umgebung wo die Fotos mal hängen nachempfunden werden soll. Bei normalem Kunst- (Glühbirnen-) Licht dürften dann doch eher die 5.800 K passen? Krass ist der Unterschied eh nur beim umschalten - irgendwie gewöhnt sich das Auge schnell daran.


    Den Windows Farbraum (Windows Farbsystemstatus) habe ich auf sRGB eingestellt. Das scheint so zu passen. Gehe ich recht in der Annahme, wenn ich mal aRGB Fotos bearbeiten will, müsste ich dieses umstellen? Wo bekomme ich dann ein WCS-Profil für aRGB her?


    Was auch toll ist, das die EIZO Software erkennt, welche Anwendung aktiv ist und das Monitorprofil online umschaltet. Ich habe alle farbmanagementfähigen Programme mit den Voreinstellungen der Kalibrierung verknüpft - alle anderen bekommen automatisch sRGB. Wenn man sich noch ganz viel Mühe geben will, kann man an Stelle des Standard sRGB-Profils auch eines per Hand nach Denis' Anleitung erstellen und dann aufrufen lassen. In diesem Zusammenhang die Frage, wie und wann die iColor Software die Anpassungen ins LUT der Grafikkarte lädt. Im Autostart habe ich das Programm QuatoCalibrationLoader (gibt es da eine Dokumentation zu?) entdeckt - wenn ich es aufrufe taucht es aber nicht mal im Process Explorer auf. Wie kann ich prüfen was ins LUT der Grafikkarte geladen wurde? Subjektiv sehen auch die sRGB Anwendungen (auf die die Kalibrierung ja nicht passen dürfte) aber gut aus.


    Die Fotobearbeitung an einem 24 Zoller macht richtig Spaß. Man sieht allerdings auch jeden Mangel wie falsche Schärfenebene etc. sofort. Ich habe mir von Saal Digital ein Testfoto zuschicken lassen und deren ICC-Profil in FixFoto mit eingebunden. Ich kann in FixFoto zwischen Anzeigeprofil (Monitor) und Ausgabeprofil (Saal) umschalten. Das Ausgabeprofil sieht bei Extremfarben (Testbild) deutlich blasser aus, entspricht aber dem zugeschickten Testfoto. Wie gehe damit in der Praxis um? Optimiere ich auf das Anzeige- oder Ausgabeprofil?


    Die gemessene (letzter Report) Helligkeitsgleichmäßigkeit ist nicht so der Brüller (fällt allerdings in der Praxis nicht negativ auf) - gab es nicht bei EIZO eine Funktion, die das optimiert? Habe ich in den Einstellungen nicht gefunden.

  • Zitat

    Den Windows Farbraum (Windows Farbsystemstatus) habe ich auf sRGB eingestellt. Das scheint so zu passen.


    Ich habe, wie gesagt, kein Vista/ Windows 7, aber das kann an der Stelle eigentlich nicht richtig sein. Mit der Auswahl eines sRGB Profiles bekommst du ja keine entsprechend korrekte Darstellung. Du willst auch hier das Profil haben, das deinen Monitor farbmetrisch beschreibt (also das Monitorprofil). Ich würde als Einstellungen unter "Erweitert" als Windows-Farbsystemstandards:


    - Geräteprofil: Das von deiner Kalibrierungs-/Profilierungssoftware erstellte Monitorprofil eintragen (das du auch dem Display selbst im ersten Reiter zugewiesen hast)


    - Profil für Anzeigbedingungen: WCS-Profil für ICC-Anzeigebedingungen


    eintragen. Das sollte passen. Ich werde demnächst selbst mal endlich Windows 7 installieren und das alles nochmal genau überprüfen.


    Zitat

    Warum schafft er mal 100% aRGB und mal nicht?


    Mit der Änderung der Farbtemperatur veränderst du den Monitorfarbraum leicht, weil du ja Einfluß auf die Intensität für Rot, Grün und Blau nimmst. Das ist aber nicht dramatisch. Ein Gerät mit RGB-LED Backlight könnte die Farbtemperatur über das Backlight selbst anpassen, wobei das eher nur in Bezug auf den Tonwertumfang Bedeutung hat (und ebenfalls zu leichten Veränderungen in Bezug auf den Monitorfarbraum führt). Auch müssen wir die Adaptionsvorgänge im Auge berücksichtigen, aber das führt an der Stelle jetzt zu weit. Kurz: Alles i.O.


    Zitat

    Ich habe alle farbmanagementfähigen Programme mit den Voreinstellungen der Kalibrierung verknüpft - alle anderen bekommen automatisch sRGB.


    Einfach ein sRGB Profil zuweisen kann ja nicht funktioneren, weil der Bildschirm diesen Farbraum ja nativ nicht aufweist. Weise anwendungsseitig da erstmal gar nichts zu. Einfach die Einstellungen wie oben übernehmen. Farbmanagementfähige Software sollte damit auf dein Bildschirmprofil zurückgreifen. Ungemanagte Anwendungen bilden weiter einfach auf den Monitorfarbraum ab, was du aber nicht verhindern kannst. Hier müßtest du, wie bereits angeklungen, den Gerätefarbraum selbst verändern (z.B. über das sRGB-Preset am Display).


    Zitat

    Ich habe mir von Saal Digital ein Testfoto zuschicken lassen und deren ICC-Profil in FixFoto mit eingebunden


    Ich kenne das Programm nicht, würde hier aber auf Photoshop vertrauen (habe ganz kurz die Anleitung überflogen und bei "Beim Laden eine Bildes wird das bestehende Farbprofil - sofern eins im Bild enthalten ist - nach sRGB gewandelt" gleich wieder aufgehört). Da kannst du ebenfalls eine Proof-Ansicht einrichten, die ein Ausgabeprofil berücksichtigt.


    Nochmal zu Sicherheit: Ich habe Windows Vista/7 derzeit selbst nicht im Einsatz, aber die vorgeschlagenen Einstellungen müßten eigentlich passen. Sobald ich das selbst mal installiert habe, wird es eine entsprechende Rückmeldung geben.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Hallo Denis,


    vielen Dank für Deine Hilfe. Ich habe jetzt die Einstellungen im Vista Farbmanagement (Erweitert) geändert - sehe allerdings keinen Unterschied. Der Windows Desktop ist immer noch atombunt, FixFoto, Firefox Modus 1, Vista Bildvorschau machen es meiner Meinung nach richtig, der VLC Player und DVB-T schalten über Eizo Screenmanager 3.0 den Bildschirm in den sRGB Modus und zeigen deshalb auch richtige und nicht übersättigte Farben an. Das ich keinen Unterschied sehe kommt mir zwar komisch vor, mir fehlt aber das Wissen, dem nachzugehen.


    Zitat

    Kurz: Alles i.O.

    Wenn mit den Messwerten, auch bezüglich der Homogenität, alles im grünen Bereich ist kann ich ja zufrieden sein :) . Subjektiv bin ich das sowieso.


    Zitat

    Einfach ein sRGB Profil zuweisen kann ja nicht funktioneren, weil der Bildschirm diesen Farbraum ja nativ nicht aufweist.

    Da habe ich mich falsch ausgedrückt. Der Eizo Screenmanager 3.0 schaltet den Monitor ins sRGB-Profil und damit ist er im sRGB Farbraum, genau wie die nicht farbmanagementfähige Software. Das müsste meiner Meinung nach sogar mit einem der drei Custom Profile, welches man nach Deiner Anleitung über die 6 Achsenfarbkontrolle auf sRGB beschnitten hat, funktionieren.


    Die iColor Software kann LUT und Matrix Profile erstellen - was ist für meinen Fall zu empfehlen?


    Ralf

  • Hallo Denis,

    Zitat

    Die iColor Software kann LUT und Matrix Profile erstellen - was ist für meinen Fall zu empfehlen?

    Ich hab im Forum gefunden, das Du schon mal an anderer Stelle das Matrixprofil empfohlen hast.


    Zitat

    Das ich keinen Unterschied sehe kommt mir zwar komisch vor, mir fehlt aber das Wissen, dem nachzugehen.

    In einem anderen Form habe ich gelesen, dass beim Vista Farbmanagement die Systemvoreinstellungen unter dem Reiter Erweitert abgespeichert sind (meine Interpretation - für Geräte ohne Profil) und diese dann von den Werten unter dem Reiter Geräte (für Geräte mit Profil) überschrieben werden. Würde den fehlenden sichtbaren Unterschied erklären. Dann wäre unter Erweitert allerdings sRGB sinnvoller. Wenn Du mal dazu kommst, mit WIN7 zu experimentieren würde ich mich über ein Statement freuen.

  • Hallo,


    vielen Dank an Gecko für die vielen Infos. Ich tendiere nämlich aktuell auch zu einem EIZO SX2462. Mein aktueller LG L245WP gibt nach nunmehr rund zwei Jahren (!) seinen Geist auf. 2/3 des Bildschirmes sind nun grundsätzlich ca. 20% dunkler. Da macht das Arbeiten richtig Spaß... ;)


    Denis: Da ich selbst auch demnächst Windows7 nutzen werde, würde mich eine Info bzgl. der vorstehenden Thematik auch brennend interessieren.



    Ciao Pick