EIZO: Hardwarekalibrierung oder mehr Platz?

  • Hallo liebe Community!


    Jetzt habe ich mich schon 2 Stunden durch die Weiten der PRAD-Foren geschlagen und bin erstaunt, welche Tiefe die Diskussion über Monitore erreichen kann. Und das zurecht. Für mich ist der Monitor das wichtigste Arbeitsinstrument. Ich sitze täglich mindestens 8 Stunden davor. Jetzt brauche ich einen neuen und – ja genau – das ist gar nicht so einfach!


    Ich arbeite in der Grafik, wie auch in der Entwicklung von Online-Applikationen. Die Farbtreue ist mir also genauso ein Anliegen, wie genügend Platz für all die tausend Paletten und Fenster von Entwicklungsumgebungen. Das wäre ja kein Problem, wenn ich unbegrenzt Budget hätte :)


    Klar ist, dass es ein EIZO sein sollte. Ich habe jahrelang an einem gearbeitet und war sehr zufrieden damit. Nach verschiedenen Empfehlungen in diesem Foum beschränkt sich meine Auswahl nun auf:


    1. S2433
    2. SX2462
    3. CG222


    Eigentlich ist das Rennen aber nur noch unter dem S2433 und dem CG222 auszumachen. Der SX ist mir doch etwas zu teuer.
    Die Frage, die mich beschäftigt:


    Was habe ich tatsächlich von der Hardware-Kalibrierung des CG?
    Wo liegt der Vorteil darin?


    Ich habe schon einen Spyder und dachte, die normale Kalibrierung sei schon sehr gut, aber ich kann das halt nur von Aug beurteilen – was ja eigentlich auch sinnlos ist.


    Ich bin im Umgang mit Farbkalibrierung eh sehr ungeübt, vielleicht würde mir der Einstieg in das Thema aber doch einiges bringen. Auf meinem Computer werden beispielsweise auch Drucke für den Textildruck vorbereitet und für die Farbwahl wäre das schon ein entscheidender Vorteil, wenn man womöglich gleich mit dem richtigen Profil sieht, wie der Druck wird, resp. welche Farben überhaupt möglich sind. Genauso könnte es vorteilhaft sein, wenn ich sehen könnte, wie eine Grafik oder ein Layout auf dem Windows (ich arbeite auf Mac) aussehen könnte, usw.


    Aber eben: Kann ich das alles Softwaremässig auf dem S2433 machen oder ist da der CG222 in einem entscheidenden Vorteil?

  • Zitat

    Was habe ich tatsächlich von der Hardware-Kalibrierung des CG?
    Wo liegt der Vorteil darin?


    Im Rahmen der Hardwarekalibrierung werdne die Kalibrationsziele komplett über die Monitor-LUT sichergerstellt. Damit bleibt der Tonwertumfang höher (wobei die Eizos ab Werk generell ziemlich neutral sind, bei den üblichen Kalibrationszielen im Rahmen einer Softwarekalibrierung entsprechend auch nur wenig über die Grafikkarten-LUT korrigiert werden muß) und sie ist tendentiell etwas genauer. Der CG bietet im Workflow der Hardwarekalibrierung aber auch eine flexible Farbraumemulation, mit der du die korrekte Farbwiedergabe auch in ungemanagten Anwendungen sicherstellen kannst. Darüber hinaus sind die CGs ab Werk sehr exakt eingemessen, was in "Tateinheit" mit dem DUE für eine sehr gute Bildhomogenität sorgt (zumindest war es bei den beiden Testmodellen so).


    Für den ambitionierten Einsatz würde ich Richtung CG tendieren, auch wenn die beiden anderen Schirme alles andere als schlecht sein werden.


    Viele Grüße


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Hallo Denis


    Vielen Dank für Dein Feedback. Das hilft schon sehr!


    Also, wenn es schlussendlich "nur" um Nuancen in der Genauigkeit geht, würde ich dem S2433 wohl den Vorzug geben, da er mir doch einige Pixel mehr Platz bietet. Jedoch finde ich den Punkt der Farbraumemulation sehr spannend. Hier habe ich leider keinerlei Erfahrung.


    Bekomme ich denn genrell Probleme mit dem Wide-Gamut des S2433 bei ungemanagten Anwendungen? Ich habe schon einige Beiträge von Usern gelesen, die mit dem Wide-Gamut schon Probleme beim Surfen im Internet haben. Das könnte ich natürlich gar nicht gebrauchen, da ich die meisten grafischen Arbeiten fürs Internet mache. Kann ich den S2433 nicht auch im sRGB-Modus laufen lassen und bei Bedarf, also für Druck-, reps. Foto-Anwendungen in einem anderen Farbraum wechseln? Sorry für die Fragerei, ich bin in dem Thema einfach nocht nicht zuhause und habe auch (noch) keine gute Informationsquelle gefunden, in die ich mich etwas einlesen könnte.

  • Zitat

    Bekomme ich denn genrell Probleme mit dem Wide-Gamut des S2433 bei ungemanagten Anwendungen?


    Ja. Laut Handbuch gibt es zwar einen sRGB-Modus, aber ich weiß nicht wie gut der ist. Da würde ich schon eher dem sRGB-Modus des SX vertrauen. Wirklich ideal wäre hier aber wirklich erst die Farbraumemulation des CG. Die ist auch vom Workflow her perfekt eingebunden: Einfach per Klick zwischen deinen verschiedenen Targets wechseln.



    Wenn es allerdings nur um den Browser geht: Firefox 3.x unterstützt Farbmanagement. In jedem Fall brauchst du eine Meßsonde.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Ok, das scheint mir tatsächlich ein trifftiger Grund für den CG222 zu sein. Jedenfalls möchte ich auf keinen Fall, dass ich plötzlich mehr Probleme mit dem Farbmanagement habe, als mit einem Monitor ohne Wide-Gamut :)


    Also, nochmals zum Mitschreiben. Nehmen wir an, ich möchte folgende Situationen mit meinem Monitor simulieren:


    • Digitaldruck oder Siebdruck auf Stoff
    • sRGB an PC mit einem dünkleren Gamma, also "Office-PC", für meine Internet-Layouts
    • Etwas dünklere und etwas hellere Monitore, um zu simulieren, wie die Layouts auf verschieden eingestellten Monitoren aussehen könnte
    • AdobeRGB für Fotos
    • Normales sRGB

    Dann könnte ich das mit dem CG222 problemlos einrichten und auf Knopfdruck wechseln, während ich mit dem S2433 schon mit Problemen oder zumindest erschwertem Vorgehen rechnen müsste? Habe ich das richtig verstanden?



    Und: Somit müsste ich mir dann doch überlegen, ob sich der Aufpreis für einen CG241 oder CG242 nicht doch lohnen würde (was ist eigentlich der Unterschied von CG241, 242, 243?)? Könntet Ihr diesen genauso empfehlen, wie der CG222?


    Vielen Dank für Euren Support!
    Marco