NEC MultiSync EA231WMi - Color Banding

  • Hi


    seit heute habe ich den mit voller Vorfreude erwarteten Monitor erhalten. Soll einen TN-TFT ersetzen, welcher wieder zurück gehen musste, weil ich von der Qualität der Farbwiedergabe (Color-Banding, Farbverschiebungen je nach Blickwinkel) doch nichts war, was ich so hinnehmen konnte...


    Daher habe ich sogar auf ein paar Zoll Bilddiagonale verzichtet um mit meinem Budget einen Monitor mit IPS-Panel eines renommierten Herstellers zu bekommen...


    Nun habe ich den hier, heute angestöpselt (Leider derzeit nur über VGA, da mein aktuelles Notebook keine andere Möglichkeit bietet...aber das Bild ist überraschend scharf und klar...wahnsinn) und gleich mal Testbilder gewälzt...und ernüchtert festgestellt, dass die Verläufe trotzdem Banding aufweisen. Ehrlich gesagt ist das nicht viel besser, als die Verlaufsqualität von meinem Samsung P2450, welcher am anderen Rechner hängt. Und dafür zahlt man jetzt also ungefähr 100€ drauf?! Ich mein - klar...die Blickwinkelstabilität ist schon ganz nett...aber wenn man nicht grad Tänze vorm Monitor aufführt, ist das eigentlich auch nur bedingt von Interesse...


    Naja...ich habs trotz allem nicht gleich aufgegeben und mir eine Spider 2 Pro geliehen und den Moni mal in allen erdenklichen Arten kalibriert. Habe mittlererweile 5-6 Profile angelegt und versucht...und ja...die Farben sind schön...die Stufen in den Verläufen bleiben aber trotzdem.
    Derzeit betreibe ich den Monitor im User-Mode und habe den mittels Spider auf 6500K und Gamma von 2,2 eingestellt. Auf dem Testbild mit den Ziffern erkenn ich auch in beiden Feldern leicht die 1...das passt also. Insgesamt wirken die Farbtöne schon wirklich schick. Wenn ich jedoch in PS ein Dokument anlege (AdobeRGB, 3500*2500 z.B) und dort einen Verlauf von Links oben nach rechts unten von Schwarz zu Weiß mache, da kann ich schon einige Treppen erkennen.
    Ich dachte, das wäre bei den TNs der Fall, da die eben nicht die vollen 8 Bit pro Kanal zeigen können...und ein IPS-Panel soll das ja können...daher bin ich jetzt schon irgendwie ernüchtert.
    Gerade weil ich in den Tests auch gelesen habe, dass die Farbdarstellung des Monitors gerade seine Stärke sein sollte. Im Test auf Prad steht ja auch, dass kein Banding zu sehen sei.


    Die Helligkeitsverteilung, welche von Prad hingegen bemängelt wird, sieht bei mir dagegen echt gut aus. Mir fällt da nichts in der Richtung auf...


    Mach ich vielleicht was falsch? Ist das mit dem Banding wirklich normal so?
    Farbkalibrierung und alles drumherum ist für mich noch ziemliches Neuland...daher bin ich für jede Aufklärung dankbar...

  • Zitat

    Wenn ich jedoch in PS ein Dokument anlege (AdobeRGB, 3500*2500 z.B) und dort einen Verlauf von Links oben nach rechts unten von Schwarz zu Weiß mache, da kann ich schon einige Treppen erkennen.


    Bitte mache dir bewußt, dass 8-Bit pro Kanal bei ausreichend großer Fläche nicht für völlige Streifenfreiheit reichen können. Wenn du einen Verlauf von Schwarz nach Weiß machst, hast du 256 Abstufungen. Idealerweise wird der Tonwertumfang durch den Bildschirm nicht weiter eingeschränkt. Schau dir an, ob die leichten Stufen, die du siehst regelmäßig breit sind. Ich kann an der Stelle natürlich deinen Bildschirm nicht sehen. Für einen ersten Test solltest du das Monitorprofil aus Windows herausnehmen und ihn auf die Werkseinstellung zurückstellen. Das sollte den maximalen Tonwertumfang sichern.


    Zitat

    Derzeit betreibe ich den Monitor im User-Mode und habe den mittels Spider auf 6500K und Gamma von 2,2 eingestellt.


    Durch eine Softwarekalibrierung büßt du mehr oder weniger stark an Tonwertumfang ein, da Korrekturen in der 8-Bit Grafikkarten-LUT realisiert werden. Hier kommt es dann darauf an, wie sehr die LUT verbogen werden muß, um deine Vorgaben zu erreichen. Je nach Bildschirm und Vorgaben kann es also durchaus zu verstärktem Banding kommen. Im gehobeneren Segment verfügen die Bildschirme selbst über eine LUT >8-Bit, so dass Einstellungen mit Bordmitteln des Bildschirms faktisch verlustfrei bleiben.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Arbeiten...und genau dafür bräuchte ich die glatten Verläufe...


    Entschuldige, wenn dir meine Probleme unsinnig vorkommen...ich wollte einfach nur mal ein paar weitere Meinungen einholen...

  • So, ich hab jetzt gerade deinen Beitrag noch einmal richtig gelesen und du hast PS verwendet. Das dithert bei Verläufen i.d.R. eh, d.h. relativ glatt sollten sie aussehen. Allerdings gibt es in Verbindung mit dem Farbmanagement auch noch ein paar Fallstricke. Wie auch immer: Um wirklich mal zu schauen, was der Bildschirm kann, lädst du dir am besten den Eizo Monitortest von unserer Seite. Da gibt es auch Verlaufspattern. Das Farbprofil, wie gesagt, rausnehmen und den Bildschirm auf Standardeinstellungen (nur automatische Helligkeits- bzw. Kontrastregelungen aus). Die Verläufe sollten im Idealfall möglichst bandingfrei sein, wobei sie, wie gesagt, nicht völlig stufenfrei sein werden (wie sich die Abstufungen in der Intensität verteilen, hängt von der Gradation ab). Achte einfach darauf, ob mehrere Stufen "zusammenfallen". Danach kannst du den Bildschirm mal auf deine Vorgaben kalibrieren. Schaue dir die Pattern nochmal an und du bekommst schonmal einen guten Eindruck, wie stark der Tonwertumfang eingeschränkt wurde.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis


  • Es erscheint mir praxisfern. Du hast dir einen vergleichsweise günstigen Monitor gekauft, erwartest aber selbst in synthetischen Tests höchste Qualität. Das passt nicht zusammen. Selbst ein zig-mal teurerer Monitor hat mit Streifenbildung zu kämpfen. Mache dir doch bitte mal auch die übrige Qualität des Monitors bewusst. Zum einen hast du in der Preislage keine Alternative, zum anderen kannst du in unzähligen Threads nachlesen, welche Mängel von den Spitzengeräten berichtet werden.


    Du hast einen Truthahn in der Hand und träumst von einem Spatz auf dem Dach. ;)

    Ganz ehrlich...das wusste ich wirklich nicht. Ich habe mich zwar vorher ganz ordentlich belesen, jedoch dachte ich, dass 8Bit IPS für streifenfreie Grafiken ausreicht. Zumal in den Tests auch immer von keinem Color Banding und toller Farbqualität die Rede war. Ich mein...ich bin zufrieden mit dem Monitor - gerade auch jetzt, wo ich diese Fakten höre, jedoch wusste ich es einfach nicht besser und erwartete daher wohl einfach zu viel.
    Für mehr hat das Budget aber eben zur Zeit auch nicht gereicht und ich war vorher einfach nur die Preise von TN-TFTs gewöhnt, wo man für das Geld des NEC ja auch schon 26" und mehr bekommen kann...und ich muss halt auch sagen, dass vom Kontrast und von der Qualität der Farbverläufe her das Bild auch auf meinem 24" Samsung mit TN nicht wirklich schlechter war. Beim NEC ist nur eben das Bild deutlich stabiler bei den Winkeln und der Kontrast gerade in hellen Bereichen besser...von daher passt das schon ;)


    Die Tests und Threads von teureren Geräten habe ich nicht gelesen, da die für mich auf Grund des Preises einfach sowieso nicht Interessant waren.


    @Sailor Moon


    Danke für die ausführliche Antwort. Tool hab ich runtergeladen. Ich nutze für die Kalibrierung und das einsetzen des Profils den Profile Chooser von dataColor, der bei der Spider mit installiert wird. Da ich aber nicht weiß, wie man das Profil dort deaktiviert (man kann ja nur welche auswählen) konnte ich es jetzt nur mit Farbprofil laufen lassen. Allerdings habe ich immerhin die RGB-Werte des Monitors mal auf Native und mein entsprechendes ICC-Profil dafür gestellt. Die Verläufe dort sind soweit recht weich...soweit eigentlich sogar fast besser als in PS :)
    Die feinen Stufen sehe ich, was aber auch Sinn macht, bei nur 256 Stufen für die gesamte Monitorbreite ist das ja auch verständlich. Die Banding-Probleme scheinen aber kein Banding zu sein, denn es werden keine Stufen zusammengefasst. Viel eher ist es so, dass es alle 15-20 Stufen (oder so...habs nicht genau gezählt) einen etwas härteren Bruch zur nächsten gibt. Man hat einfach das Gefühl der Übergang wäre mehr als eine Wertstufe. Daher bilden sich diese "Treppchen" in den Verläufen. Wie nennt man dieses Phänomen?

  • Zitat

    Viel eher ist es so, dass es alle 15-20 Stufen (oder so...habs nicht genau gezählt) einen etwas härteren Bruch zur nächsten gibt. Man hat einfach das Gefühl der Übergang wäre mehr als eine Wertstufe. Daher bilden sich diese "Treppchen" in den Verläufen. Wie nennt man dieses Phänomen?


    Wie die Helligkeitsverteilung in diesem Fall exakt aussieht, hängt von der Gradation deines Bildschirms ab, d.h. über welches Gamma sie beschrieben wird. Um eine gleichmäßige Verteilung zu haben, müßte der Bildschirm ein Gamma von LStar ab Werk haben (du kannst ihn natürlich entsprechend kalibrieren, was aber doch größere Tonwertverluste ergeben würde - außerdem wäre diese Gradation für das Arbeiten in ungemanagter Umgebung mit dem üblichen Content auch ungeeignet).


    Zitat

    Da ich aber nicht weiß, wie man das Profil dort deaktiviert (man kann ja nur welche auswählen) konnte ich es jetzt nur mit Farbprofil laufen lassen.


    Du kannst es einfach aus Windows "herausnehmen" (bei Windows XP über die Anzeigeeigenschaften => Farbverwaltung). Alternativ wähle für den Test der "nativen Fähigkeiten" deines Bildschirms einfach ein Arbeitsfarbraumprofil aus (z.B sRGB). Dort sind keine Korrekturen für die Grafikkarten-LUT hinterlegt.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Das mit den Profilen und Farbräumen macht mir solangsam etwas Kopfschmerzen ob der Menge an neuen Informationen. Kannst du mir vielleicht ein wenig Einstiegsliteratur empfehlen? Irgendwas grundlegendes, EINSTEIGERFREUNDLICHES zu dem Thema, womit ich mich mal grundsätzlich darauf einlassen kann? Das sind für mich zur Zeit alles böhmische Dörfer...