Eizo CG243W Magentastich?

  • Hallo miteinander,


    bin schon leicht am Verzweifeln - Basis meines Problems ist der Abgleich der Darstellung meines CG243W (kalibriert mit Spyder4) mit den Druckergebnissen (Canon iPF6350) - die Darstellung am Schirm ist im Vergleich magentastichig (natürlich mit Softproof-Darstellung und entsprechenden Druckerprofilen, Simulation Papierfarbe etc. etc.). Win7/64, Grafikkarte AMD Radeon 7700, angeschlossen über Display Port.


    Mittlerweile glaube ich fast, dass der Monitor defekt ist - auch wenn ich natürlich immer noch zuerst nach einem Fehler bei mir suche...


    Fakt ist jedoch: Während mir die Validierung in ColorNavigator z.B. den Grauwert (131,131,131)
    bei 6900K mit den Lab-Werten 52.34, -0.41 und -0.40 bestätigt, zeigt mir die
    Messung mit der dem Spyder4 beigelegten Software einen Wert von 65.084, -0.545 und -13.991(!!) bei
    6500K an, was auch eher mit meinem visuellen Eindruck übereinstimmt - ich muss
    einige hundert K höher kalibrieren, um ungefähre Übereinstimmung mit meiner D65 Vollspektrum-Beleuchtung zu bekommen, und trotzdem weißt das Bild einen Magentastich auf. Diesen kann ich zwar korrigieren, indem ich nachträglich manuell in die Kalibrierung eingreife, und so den Weißpunkt ändere, doch das kann ja wohl nicht Sinn und Zweck der Sache sein...



    Ähneliche Abweichungen bekomme ich auch bei allen anderen Profilen.





    Ganz grundsätzlich zeigen die Validierungen aller Profile auch DeltaE
    Werte die
    als Maximum tlw. knapp an 10 herankommen – ich weiß dass das innerhalb der Toleranzen
    ist, aber von optimal kann damit wohl auch keine Rede sein.



    Und was mir zusätzlich aufgefallen ist: Beim ColorNavigator gibt es ja ein Testbild, das man sich anzeigen lassen kann - da scheint für mich die Box für Gamma 2.4 korrekt dargestellt, obwohl auf Gamma 2.2 kalibriert ist.




    Was meint ihr, hat wer Erfahrungen mit diesem Problem?



    Vielen Dank im Voaus für jeden Input!

  • OK, Update nach weiteren vielen Stunden der Fehlersuche: Es dürfte (zumindest großteils) die Grafikkarte schuld sein. Ich hab mit verschiedenen Kelvin-Einstellungen herumprobiert, und dabei entdeckt, dass ich bessere Delta-E Ergebnisse bekommen, wenn ich die Grafikkarte auf 7400K stelle, statt auf 6500K, wenn ich auf 6500K kalibriere! Da hat's also eindeutig was...


    Hab dann zum Gegenvergleich (darauf hätte ich auch viel früher kommen können...) mein Notebook angeschlossen, und von dort weg kalibiriert - und siehe da, die DeltaEs reduzieren sich fast gegen Null!


    Ärgerlich... werde jetzt noch etwas rumprobieren, aber ich sehe mich schon die Grafikkarte tauschen - obwohl meine neu ist, und nicht grad die billigste war.


    Ist das bekannt dass manche Grafikkarten für Farbmanagement wenig brauchbar sind? Trial and Error bis man eine gute hat wird teuer...

  • Zitat

    wenn ich die Grafikkarte auf 7400K stelle, statt auf 6500K, wenn ich auf 6500K kalibriere! Da hat's also eindeutig was...


    Was stellst du denn da wo um? Über den Grafikkartentreiber sollten auf gar keinen Fall (!) irgendwelche Transformationen durchgeführt werden.


    Zitat

    zeigt mir die Messung mit der dem Spyder4 beigelegten Software


    Da musst du generell aufpassen, weil Color Navigator ja Messwertkorrekturen durchführt (Link), die mit anderer Software vollständig repliziert werden müßten.


    Zitat

    ich muss einige hundert K höher kalibrieren, um ungefähre Übereinstimmung mit meiner D65 Vollspektrum-Beleuchtung zu bekommen


    Grundsätzlich gilt an dieser Stelle: Die visuelle Neutralität ist entscheidend. D65-Normlicht zur Abmusterung impliziert nicht, dass dieser Weißpunkt dann auch als Kalibrationsziel eine hinreichende Übereinstimmung ergibt. Ursächlich sind hier verschiedene Faktoren, insbesondere aber Einschränkungen der Messtechnik in Bezug auf die normierte Beobachterfunktion und natürlich auch die eingesetzten Papiertypen. Ich mustere beispielsweise unter D50-Normlicht ab und habe meinen Hauptbildschirm auf 5800K kalibriert. Das Weißpunktziel des Zweitbildschirms weicht dann bei visueller Übereinstimmung nochmal deutlich ab.


    Zitat

    Ist das bekannt dass manche Grafikkarten für Farbmanagement wenig brauchbar sind?


    Nein. Aber jegliche "Tonwertverbiegung" sollte unterbleiben. Selbst bei einer Softwarekalibration (für dich mit Color Navigator nicht relevant) würde das transparent über ein spezielles Tag im ICC-Profil umgesetzt.

    Gruß


    Denis