NEC SV241 vs. EIZO CG243 vs. Quato IP242

  • Hallo,


    meine alten EIZO-Monitore sind etwas in die Jahre gekommen und müssen ersetzt werden, damit ich in den nächsten Monaten all das Photo- und Videomaterial überarbeiten kann, was in den letzten Jahren entstanden ist und seitdem einer Verwendung harrt.


    Meine Anforderungen an ein neues Gerät sind recht schlicht. Das Gerät muss


    1. hardwarekalibrierbar sein,
    2. als Anschlüsse DisplayPort und DVI aufweisen,
    3. als Auflösung mindestens 1920x1080 (FullHD) aufweisen,
    4. eine Farbraumabdeckung von 100% bei sRGB und bei Adobe RGB von mindestens 95% aufweisen.


    Nach etwas Herumlesen und vielen Vergleichen sind die nachfolgenden Monitore in die engere Wahl gekommen:


    NEC SpectraView 241
    NEC SpectraView Reference 241
    Eizo CG243W
    Eizo CG243WFS
    Quatographic Intelli Proof 242 excellence
    Quatographic Intelli Proof 244 excellence


    Was ich bei dieser Auswahl nicht verstehe bzw. nicht sehe sind die Unterschiede zwischen den Geräten, die die zum Teil recht erheblichen Preisunterschiede rechtfertigen sollen (sollten).


    So ist der für mich einzige Unterschied zwischen dem NEC SpectraView 241 und dem NEC SpectraView Reference 241 die mitgelieferte Lichtschutzblende und die unterschiedliche Pixelfehlerklasse.


    Einen Unterschied zwischen dem Eizo CG243W und dem Eizo CG243WFS kann ich ausser im Gewicht und dem Erscheinungsdatum nicht erkennen, ebenso wenig wie zwischen dem Quatographic Intelli Proof 242 excellence und dem Quatographic Intelli Proof 244 excellence.


    Damit stehe ich vor der Qual der Wahl, welchen Monitor nehmen.


    Deshalb möchte ich hiermit die Forumexperten fragen, welcher der genannten Monitore ist "der Beste" für Bildbearbeitung und Videoschnitt?


    Vielen Dank.


    MfG


    Der 3. Fragesteller ;)

  • Wenn du ohnehin bereits in solche Preisbereiche vorstoßen möchtest, gibt es derzeit wohl kaum ein Gerät mit besserem P/L-Verhältnis als den NEC Spectraview 271.
    Für Videoschnitt und Fotografie kannst schließlich nie genug Platz haben.
    Für aktuell 1299,- € bekommst du nirgends mehr Gerät fürs Geld.

    Top Beratung zu TFT Monitoren direkt vom Fachhändler. :thumbup:

  • zuerst die Entscheidung:sRGB oder aRGB.
    Videobearbeitung erfolgt in sRGB ohne Farbmanagement. Deshalb ist ein sRGB-Monitor erforderlich.


    zu 3: besser ist 1920x1200, mehr Platz für Videospuren.
    Zu 4: Forderung ist Unsinn, achte auf die Farbfehler in deltaE. Bis 3 ist nicht sichtbar, bis 5 im Hobbybereich akzeptabel.


    Bildbearbeitung erfogt in der Regel mit Farbmanagement.

    MfG

  • Wenn du ohnehin bereits in solche Preisbereiche vorstoßen möchtest, gibt es derzeit wohl kaum ein Gerät mit besserem P/L-Verhältnis als den NEC Spectraview 271.
    Für Videoschnitt und Fotografie kannst schließlich nie genug Platz haben.
    Für aktuell 1299,- € bekommst du nirgends mehr Gerät fürs Geld.


    Die Platzfrage ist mir mehr als klar und bewusst. Nicht ohne Grund habe ich schon vor zehn Jahren mit zwei EIZO F980 im Parallelbetrieb gearbeitet. ;)


    Das Geld ist zum Glück zur Zeit nicht der entscheidende Punkt. Deshalb ist mir das Preis-Leistungs-Verhältnis im Moment auch weitgehend egal. Ein 27"er passt derzeit einfach leider nicht auf meinen Arbeitsplatz. Wäre auf diesem mehr Platz, würde ich auch eher nach einem Quato IP300 EX gucken oder könnte vorübergehend meine alten und bei weitem noch nicht ausgeglühten EIZOs ausmotten oder diese durch zwei aktuelle 27" ersetzen. ;)


    Kurz: 24" ist im Prinzip (Arbeitsplatz-) platzbedingt fix, damit auch die Auflösung von max. 1920x1200. FullHD war einfach nur die Mindestanforderung und kein Ausschluss von WUXGA+.



    zuerst die Entscheidung:sRGB oder aRGB.
    Videobearbeitung erfolgt in sRGB ohne Farbmanagement. Deshalb ist ein sRGB-Monitor erforderlich.


    Das ist für mich die Gretchenfrage. Hier liegen ein paar zehntausend Photos aus den letzten 15 Jahren rum. Die warten auf eine erneute Sichtung und einige davon auf eine Verwertung. Bei den mit Hilfe meines Materials in den letzten Jahren entstandenen Medienprodukten bin ich immer ohne dediziertes Farbmanagement ausgekommen. Bei den Bildern hat mich für den Druck nie jemand nach Farbräumen etc. gefragt, die mit der Produktion Betrauten haben die Bilder dankend genommen und in die Bücher und sonstigen Druckerzeugnisse gesetzt. In aller Regel sogar in der von mir ohne jedes Farbmanagement bearbeiteten Form.


    Nun hat sich in den letzten Jahren in Bezug auf Qualität und Kosten bei Druckerzeugnissen jedoch einiges getan, sofern ich das als Aussenstehender beurteilen kann... Soll heissen es ist heute sehr viel preiswerter hochwertige Druckerzeugnisse zu erstellen als noch vor 15 oder 10 Jahren, nicht zuletzt, weil die Technik sich weiterentwickelt hat und auch preiswerter geworden ist. Damit steigen aber auch die Anforderungen an die Zulieferer, entsprechend besseres Material zu liefern.


    Und deshalb meine Suche nach einem farbverbindlichen Monitor. ;)


    Wenn ich es in der letzten Zeit richtig verstanden habe, so wird bei den Abnehmern meines Materials bei der Bildbearbeitung schrittweise von sRGB auf AdobeRGB umgestellt, um den größeren Farbraum zur Verbesserung der Endprodukte auszunutzen — seitdem dies finanziell keine große Hürde mehr ist. Aus diesem Grund habe ich mich nach langer Lektüre diverser Datenblätter, Herstellerinformationen und Forenbeiträge mit meinem auf diese Weise erworbenen (Halb)Wissen auf den Adobe-RGB-Farbraum als Merkmal für einen neuen Monitor festgelegt.


    Was spricht denn gegen einen Monitor mit Adobe-RGB-Farbraum und für einen Monitor nur mit sRGB-Farbraum?




    zu 3: besser ist 1920x1200, mehr Platz für Videospuren.


    Siehe oben. Ich habe schon vor mehr als 10 Jahren mit mehr als WUXGA+ gearbeitet, ich weiss das größere Platzangebot sehr zu schätzen. ;) Wenn ich könnte, würde ich auch mehr als 24" mit entsprechend höherer Auflösung nehmen. Geht aber leider aus Platzgründen nicht.



    Zu 4: Forderung ist Unsinn, achte auf die Farbfehler in deltaE. Bis 3 ist nicht sichtbar, bis 5 im Hobbybereich akzeptabel.


    Bildbearbeitung erfogt in der Regel mit Farbmanagement.


    Das ist des Pudels Kern. Bislang ging es bei mir ohne Farbmanagement, mittlerweile sind die externen Anforderungen jedoch gestiegen, weshalb ich meinen Arbeitsablauf auf AdobeRGB umstellen möchte. Und damit steigt die Anforderung an den Monitor.


    Bislang habe ich mehr Photo- als Videomaterial, der Videoanteil wird aber in den nächsten 3-5 Jahren voraussichtlich stark steigen. Für Video scheint nach meinem Verständnis sRGB auszureichen, für Photo wird die Forderung nach AdobeRGB-Material jedoch größer.


    Deshalb suche ich einen hochwertigen Monitor für Video-Bearbeitung im sRGB- und Photo-Bearbeitung im AdobeRGB-Farbraum mit maximal 24"-Dimensionen und größtmöglicher Auflösung bei höchstmöglicher Farbgenauigkeit. Kosten sind sekundär, primär ist die Darstellungsqualität (ggf. auch erst durch entsprechende Farbmanagementsoftware bzw. farbmanagementfähige Software erreicht).


    Das Gerät sollte hardwarekalibrierbar sein und über eine Lichtschutzblende verfügen.


    Die von mir herausgesuchten Geräte habe ich oben genannt, bei diesen aber bis auf den Preis und marginale Unterschiede keine signifikanten Abweichungen in den technischen Merkmalen und Ausstattungsdetails finden können. Und deshalb war meine Frage an die Experten und Nutzer der Geräte hier im Forum: Welches der genannten Geräte für den skizzierten Anwendungsbereich nehmen? Den NEC SV Ref241, einen EIZO CG243, einen Quato IP242EX oder einen Quato IP244EX?


    Welches des genannten Geräte ist für einen Nutzungszeitraum von 5 Jahren in Hinblick auf die Bildqualität und den Arbeitsfluss für Photo- und Videobearbeitung die beste Investition, d.h. welches der Geräte ist technisch und qualitativ auf dem neuesten Stand?


    Danke für Antworten schon vorab.


    MfG


    Der Fragesteller

  • nochmal zu sRGB und aRGB.
    ich presentiere Bilder auf dem TV: also in sRGB.
    Fotolabore erstellen Abzüge in sRGB. Ich habe noch keines für aRGB gefunden, Bilder in aRGB sind möglich, werden jedoch nach sRGB transformiert. Nach Rücksprache hier im Forum ist aRGB auch nicht komplett druckbar.
    Fehlt der Farbraum im Bild, wird vom Labor sRGB unterstellt.
    aRGB scheint nur für Computermonitore geeignet zu sein. Für mich bedeutet das, das Geld für aRGB spare ich mir.

    MfG

  • Zitat

    Fotolabore erstellen Abzüge in sRGB. Ich habe noch keines für aRGB gefunden, Bilder in aRGB sind möglich, werden jedoch nach sRGB


    Profile berücksichtigen einige Dienstleister. Sie sollten auch gleich das Ausgabeprofil für Sotfproof-Zwecke mitliefern. Teilweise verlangen sie die Datenanlieferung mit entsprechend konvertieren Daten. Mit sRGB beschneidet man sich doch teilweise recht ordentlich. Sowohl sRGB als auch AdobeRGB können im Druck oder der Ausbelichtung nie vollständig abgedeckt werden. Die Farbraumvolumen sind generell sogar geringer als sRGB, ragen in Teilbereichen aber eben doch signifikant darüber hinaus. Mit AdobeRGB oder insbesondere auch ECI-RGB v2 nutzt du den Farbumfang bei entsprechenden Motiven viel besser aus, und das schon im CMYK-Offset, siehe dazu unsere Farbraumvergleiche in Lab mit ISO Coated v2 als Vergleichsziel. Das Geräteprofil kannst du dann, wie angedeutet, als Softproof-Ziel nutzen und das Bildmaterial ggf. noch entsprechend bearbeiten (oder der Dienstleister verlangt die Anlieferung direkt in diesem Gerätefarbraum; bei Ausbelichtern sicherlich unüblich aber im Print gängige Praxis).


    Ein guter Dienstleister wird nicht generisch sRGB unterstellen.


    Fragesteller 3: Ich melde mich heute nachmittag noch mal.

    Gruß


    Denis

  • Zitat

    zuerst die Entscheidung:sRGB oder aRGB.
    Videobearbeitung erfolgt in sRGB ohne Farbmanagement. Deshalb ist ein sRGB-Monitor erforderlich.


    Diese Entscheidung erübrigt sich, sofern man ein Gerät mit echter Farbraumemulation wählt.
    Sprich: Der Eizo CG243 (W oder WFS bezieht sich nur auf den verbauten Fuß, aktuell WFS), sowie der NEC Spectraview 241 (Reference sind werkseitig selektierte Geräte mit mehr Lieferumfang und garantiert pixelfehlerfreier Lieferung -wie bereits richtig erkannt) lassen dir hierbei eine völlig freie Wahl des Farbraums.

    Top Beratung zu TFT Monitoren direkt vom Fachhändler. :thumbup:


  • Diese Entscheidung erübrigt sich, sofern man ein Gerät mit echter Farbraumemulation wählt.


    Verstehe ich das als weitreichender Laie auf dem Gebiet richtig, dass die Monitore als Hardware letztendlich nur einen Farbraum X abdecken können, dieser im Idealfall größer ist als alle anderen Farbräume der Medienprodukte (z.B. sRGB, AdobeRGB, CMYK, PAL- und NTSC-Farbraum und wie sie alle heißen) und dann erst per Software künstlich auf den jeweiligen Zielfarbraum eingeschränkt werden? Und diese softwarebasierte Reduktion der Anzeigemöglichkeiten des Monitors auf den Farbraum des Zielmediums ist dann die Farbraumemulation?


    Wenn ich das so richtig verstanden haben sollte, was ist dann eine "echte" und was eine "unechte" Farbraumemulation?



    Sprich: Der Eizo CG243 (W oder WFS bezieht sich nur auf den verbauten Fuß, aktuell WFS), sowie der NEC Spectraview 241 (Reference sind werkseitig selektierte Geräte mit mehr Lieferumfang und garantiert pixelfehlerfreier Lieferung -wie bereits richtig erkannt) lassen dir hierbei eine völlig freie Wahl des Farbraums.


    Ah. Sehr gut. Wieder etwas dazu gelernt.


    NEC SpectraView Reference 241 = NEC SpectraView 241 + mehr Zubehör + geringere Pixelfehler
    EIZO CG243WFS entspricht dem EIZO CG243W, hat nur einen anderen Ständer


    Was ist dann der Unterschied zwischen den beiden genannten Quatos? Ich vermute mal gar keiner (mir liegen die Datenblätter der beiden Modelle vor, diese sind bis auf Unterschiede in der Font-Größe komplett identisch) und Quato hat einfach aus Gründen der Marktpolitik den Preis des IP242 nicht gesenkt, sondern den IP242 in IP244 umbenannt und für dieses "neue Modell" den Preis gesenkt. Kann das sein?


    Der Fragesteller

  • Zitat

    Verstehe ich das als weitreichender Laie auf dem Gebiet richtig, dass die Monitore als Hardware letztendlich nur einen Farbraum X abdecken können, dieser im Idealfall größer ist als alle anderen Farbräume der Medienprodukte (z.B. sRGB, AdobeRGB, CMYK, PAL- und NTSC-Farbraum und wie sie alle heißen) und dann erst per Software künstlich auf den jeweiligen Zielfarbraum eingeschränkt werden?


    Ja, das kommt in etwa hin. Das Monitprofil charakterisiert den Bildschirm und ein Farbechner in farbmanagementfähigen Anwendungen nimmt die Farbraumtransformationen anhand der beteiligten Profile vor.


    Zitat

    Wenn ich das so richtig verstanden haben sollte, was ist dann eine "echte" und was eine "unechte" Farbraumemulation?


    Die High-Ender können über ihre Farbraumemulation "beliebige" Charakteristiken emulieren (aber natürlich jeweils nur eine, während du in farbmanagementfähiger Umgebung auch problemlos ein Bild z.B. in sRGB und AdobeRGB gleichzeitig geöffnet haben kannst). Das ist für farbkritische Arbeiten in nicht farbmanagentfähiger Umgebung wichtig. Viele Programme im Videobereich zählen beispielsweise dazu, aber auch Spiele. Die Lösungen in bestimmten Eizo CG (Link; zweite Emulationsfunktion) sind hier sehr ausgereift. Über SpectraView Profiler wird ein ähnlicher Ablauf für die NEC SpectraView realisiert (Link; unten).

    Gruß


    Denis