Skurriler Hardwaredefekt beim Thinkpad

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe, das Thema ist hier nicht offtopic, da ich nicht sagen kann, ob es ein Monitor- oder Graphikkartenproblem ist...
    Ich habe folgende(n) merkwürdige(n) Hardwaredefekt(e) an meinem IBM T20:


    1. Regelmäßig bleibt beim Einschalten das Display schwarz. Ein Bild ist nur zu "erahnen". Durch Hin- und Herschwenken des Bildschirms ist es - meistens, aber nicht immer - zu beheben. Der Fehler läßt sich nur schwer reproduzieren, ist aber im laufenden Betrieb bisher noch nicht aufgetreten (zumindest bei mir nicht; das Teil ist aber erst seit drei Tagen in meinem Besitz), sondern nur beim Einschalten.


    2. Viel nerviger (und kurioser) ist, daß regelmäßig Zeilen mit defekten Bits dargestellt werden - allerdings nur, wenn sich _Schrift_ zwischen dem linken Bildschirmdrittel und der Bildmitte befindet.
    Das linke Drittel bleibt stets einwandfrei. Befindet sich die Schrift nur rechts von der Bildschirmmitte, bleibt ebenfalls alles fehlerfrei.
    Befindet sich dagegen Schrift in dem genannten Bereich zwischen dem linken Bildschirmdrittel und der Bildmitte, werden auch andere Objekte (z.B. ein Mauszeiger) "verformt", wenn sie sich rechts davon befinden.


    Der Fehler äußert sich so, daß, sobald in den genannten Bereichen Schrift dargestellt werden soll, bis zum rechten Bildrand hin alle Bildschirmpunkte in zufälliger Verteilung nach links versetzt werden, so daß ein scheinbares "Flackern" nach links zu sehen ist.


    Ein zusätzlich angeschlossener _externer_ Monitor zeigt übrigens weder den einen noch den anderen Fehler; hier ist alles einwandfrei!


    Ich hatte zunächst angenommen, daß es ein Kabelbruch der Videoleitung ist; das könnte ja beide Fehler erklären(?), und auch, daß der externe Monitor funktioniert. Aber warum erfolgt das "Bitkippen" dann nicht in beliebigen Bildobjekten (z.B. Bildern), sondern nur, wenn es durch Schrift ausgelöst wird?
    Und wenn es ein Fehler der Grafik"karte" wäre, müßte er doch sowohl auf dem internen als auch auf dem externen Monitor zu sehen sein(?)
    Dazu sollte ich wohl sagen, daß mal Flüssigkeit (Tee) in den Rechner gelangt ist. Inzwischen ist aber alles wieder trocken.


    Ein Treiberproblem denke ich außerdem noch ausschließen zu können, da der Fehler sowohl unter Linux(konsole) als auch unter Windows auftritt.


    Für jeden Tip bin ich dankbar :)


    Viele Grüße,


    Christoph

  • Der Rechnerinnenraum kann zwar schon wieder trocken sein, aber möglicherweise bilden die Überreste des Getraenks einen Kurzschluss zwischen 2 oder mehreren Adress- und/oder Datenleitungen im Geraet oder bei den Kontakten im Scharnier des Panels.


    Ich habe allerdings keine Erklaerung, warum dieses Phaenomen rein auf die Schrift beschraenkt sein sollte. Vielleicht ist es bisher nur bei der Schrift ausgefallen, weil beispielsweise ein Kontrastwechsel an einem Bestimmten Zeilen-/Spalten-Übergang für den Effekt verantwortlich ist. Evtl. könnte man den Effekt provozieren, wenn man bestimmte Muster, Linien oder Vergleichbares mit entsprechendem Kontrast über die gesamte Bildschirmflaeche animiert, so dass alle Bildschirmpunkte davon betroffen sind.


    Eine Lösung dieses Problems sehe ich leider kaum. Das einzige theoretisch denkbare Lösung, die mir dazu einfallen würde, bestaende in einer Komplettreinigung des Rechnerinneren.
    Neben den allgemeinen Risiken, die Elektronik dabei auf Dauer zu beschaedigen, kommt bei Notebooks noch hinzu, das sich die Gehaeuse ohne Folgeschaeden kaum öffnen lassen.


    Je nach Wert dieses Notebooks macht es evtl. noch Sinn, das Geraet einzuschicken. Solche Reparaturen sind aber in der Regel astronomisch teuer. :(

  • Ich habe es nochmal überprüft: es scheint tatsächlich an den Kontrastwechseln zu liegen. (Inzwischen scheint es auch schlimmer geworden zu sein.) Einerseits ist der Effekt jetzt auch beim Mauszeiger auf weißem Grund zu sehen, und zweitens läßt der Fehler stark nach, wenn ich als Hintergrundfarbe kein Weiß, sondern Grautöne wähle: Je dunkler, desto besser ist die Schrift lesbar.
    So wie es sich darstellt, könnte es wohl so sein, daß der eingedrungene Tee und die beschriebenen Fehler gar nicht in ursächlichem Zusammenhang stehen?
    Denn daß die ausgefallene Hintergrundbeleuchtung sich bei Vor- und Zurückbewegen des Bildschirms manchmal einschalten läßt, könnte ja dann tatsächlich auf einen Kabeldefekt hindeuten(?)
    Vielleicht sollte ich doch mal bei meinem Bekannten, von dem ich das Teil habe, abklären, ob es noch Garantie hat... :)


    Vielen Dank schonmal,


    Christoph

  • Ob tatsaechlich ein ursaechlicher Zusammenhang zwischen den Bildeffektern und dem Tee besteht, ist nur schwer zusagen. Ausschliessen würde ich das aber noch nicht.


    Ich hatte mal einen Defekt an meinem Fernseher, wo horizontal weisse Streifen quer über das gesamte Bild auftraten, wenn das gesamte Bild eine bestimmte Helligkeit überstieg.
    Nach Schaltplanstudium und Messung der Strahlstrom-Schaltungen hat sich herausgestllt, das ein einzelner Widerstand für diesen Effekt verantwortich war, der durch die vielen Kilos Staub auf den Kontakten ausserhalb der Toleranz betrieben wurde.
    Nach Entstauben war alles wieder in Ordnung.


    Vorauf ich hinaus will: jedes elektronische Bauteil hat einen Nennwert und eine Toleranz. Es ist daher nicht auszuschliessen, dass der Tee hier evtl. negative Auswirkungen diesbezüglich hat und möglicherweise doch dafür verantwortlich ist. Nur das könnte Dir allein die Spezialisten beim TFT-Hersteller sagen...