Beiträge von Denis

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    Hallo, ist Euch die Frage unangenehm? :?: oder weshalb wird darauf nicht reagiert?


    Seit deiner Frage sind ja weniger als 24 Stunden vergangen...


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    Die EIZOS haben es mir angetan, aber ich frage mich, ob es da zu einem Technikwechsel von CCFL auf RGB-LED kommt oder nicht,


    War immer eine reine Nischenlösung und wird über diesen Status nicht hinauskommen. Es steht allerdings tatsächlich ein Technologiewechsel an, vergleichbar mit der Umstellung von CCFL zu W-LED. In diesem Fall werden WCG-CCFL-Hintergrundbeleuchtungen durch GB-r-LED Konfigurationen ersetzt. Der erzielte Farbumfang ist vergleichbar (mit RGB-LEDs war er noch etwas größer). Die Hersteller haben ihr Produktportfolio entsprechend angepasst oder sind gerade dabei.


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    insbesondere CG276, CX270, und SX2762. Korrigiert mich, aber diese sind alle noch mit der CCFL-Technik, nicht?


    Ja.

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    Falls ja, woher bekomme ich die Software auf legalem Wege in Deutschland?


    Ich kenne da derzeit keine Quelle.


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    Zur Zeit nutzte icj das DTP94 mit iColor 3 zum Kalibrieren. Würde dieses Colrimeter auch mit der SV2 zusammenarbeiten oder ist es ratsamer eine andere Sonde zu benutzten?


    Davon ist abzuraten, da SpectraView II keine geeigneten Korrekturen für das WCG-CCFL Spektrum der beiden NECs implementiert (iColor Display bietet da ja eine geeignete Auswahl). Das i1 Display Pro wäre deutlich besser geeignet.

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    Ist wohl so, weil Windows in sRGB arbeitet.


    Da gibt es kein Farbmanagement "von oben". Die Tonwerte des Hintergrundbildes werden einfach ohne Farbraumtransformationen durchgereicht. Wenn du hier eine korrekte Darstellung möchtest, musst du das Bild in den Monitorfarbraum konvertieren.


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    Im Grunde muss ich aber auch die Druckdatei in sRGB speichern, da der Zulieferer das so benötigt.


    Ist sicherlich die "Sorgloslösung" des Anbieters. Hier würde ich aber mal nachfragen, ob du nicht selbst nach CMYK (mit dem geeigneten Ausgabeprofil) separieren kannst oder zumindest ein medienunabhängiger Workflow – in diesem Fall also RGB-Daten mit Farbprofil – unterstützt wird. Mit sRGB verschenkst du selbst gegenüber dem Vierfarb-Offsetdruck unnötig Farbumfang.


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    Das heißt du hast ICC-Profil das ProPhoto RGB zugewiesen?


    Das ist ein interner Prozess für die Entwicklung und anschließende Bearbeitung der RAW-Daten.

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    Alles darüber erhält im MultiProfiler die Warnung Uniformity.


    Ist normal. Durch die Flächenhomogenitätsverbesserung (ColorComp) muss der Weißpegel abgesenkt werden. Höhere Helligkeiten führen dann zu einer schrittweisen Deaktivierung von ColorComp.

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    Habe diesen Link getestet und bei der Einstellung Full beim Farbraum keine 1er gesehen


    Diese Bilder sind generell hochproblematisch. Die Sichtbarkeit in den Tiefen und Lichtern hängt in diesem Szenario (kein Farbmanagement, nicht charakterisierte Inhalte) vor allem von der Gradation deines Bildschirms in Kombination mit den Umgebungsbedingungen (dunkler Raum, lichtdurchfluteter Raum etc.) ab. In der Einstellung "Full" erreicht der NEC standardmäßig eine Gamma 2.2 Tonwertkurve. Damit ist die Tonwertdichte in den Tiefen vglw. hoch. Schalte testweise in den sRGB-Modus (für das Arbeiten in nicht farbmanagementfähiger Umgebung und mit sRGB-Inhalten die korrekte Einstellung) um oder wähle unter dem Reiter 1 "Gamma: sRGB" aus. Durch die veränderte Tonwertkurve wird nun auch die "1" einwandfrei erkennbar sein.


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    Und es tritt immer ein merkwürdiger Effekt auf, wenn ich die Helligkeit verstelle. Ich drehe sie etwas hoch, dann wird das Bild relativ hell und alles wirkt super ausgeglichen. Aber nachdem er sich eingestellt hat fällt es wieder auf einen dunkleren Wert zurück.


    Beim NEC völlig normal. Falls dir das Ergebnis nicht zusagt, wähle doch einfach eine höhere Leuchtdichte und ggf. einen anderen Weißpunkt aus. Bitte deaktiviere auch die METAMERISM Einstellung im erweiterten OSD (Reiter 2).

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    Heißt dies nun i Umkehrschluß auch, daß ich mit der basICColor Software eine Hardwarekalibrierung am PA271 machen kann?


    Nein, das unterstützen die PAs mit dieser Software nicht. Hier musst du explizit auf SpectraView II zurückgreifen.

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    Nur der Samsung hat halt den komischen Farbstich.


    Wenn der Weißpunkt hier visuell nicht identisch ist, kann das auch in Einschränkungen der Messtechnik begründet liegen – ich will das an dieser Stelle der Einfachheit halber aber nicht ausführen. Du kannst in einem ersten Schritt ein anderes Weißpunktziel wählen (etwas experimentieren), das zu einer visuellen Übereinstimmung (und nur das ist wichtig) führt.


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    Warum das Messfeldsatz auf Klein?


    Reicht in diesem Fall (Bildschirm + Matrixprofil) völlig aus. Erst wenn die Profilvalidierung größe Abweichungen ergibt, kannst du versuchen, entsprechende Nichlinearitäten über ein LUT-Profil zu kompensieren. Dann können weitere Messfelder ggf. sinnvoll sein.

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    Ich hab einen Samsung T23A750 und einen Asus PB238Q hier stehen. Was würdet ihr bei den beiden als Monitortyp einstellen? Achso ich verwende den i1Profiler zum kalibrieren.


    Weiße LED.


    Ich empfehle dir für den Start folgende Einstellungen:


    Weißpunkt: D65
    Leuchtdichte: 140 cd/m²
    Kontrastverhältnis: Nativ
    Flare Correct: Nein
    Smart-Control für Umgebungslicht: Nein
    Chromatische Adaption: Bradford
    ICC-Profilversion: Version 2
    Tonwertkurve: sRGB
    Profiltyp: Matrix
    Messfeldsatz: Klein
    Automatische Monitorkontrolle (ADC): Erstmal nein
    RGB-, Helligkeits- und Kontrasteinstellungen manuell vornehmen: Ja


    Nach Start der Messung kannst du die manuelle Kontrasteinstellung deaktvieren. "RGB-Einstellungen" aktivieren, sofern RGB-Gain-Regler vorhanden sind. Die Helligkeitsoption ebenfalls aktivieren. Dann den Anweisungen folgen.

    Technisch sind natürlich beide Bildschirme sehr potent. Der neuere CX böte das blickwinkelstabilere Panel – vermutlich Samsung PLS – mit LED-Hintergrundbeleuchtung (Farbumfang beider Bildschirme ist vergleichbar). Es ist mit einer speziellen Polarisationsfolie versehen, die die Kontraststabilität gegenüber anderen IPS-Varianten deutlich verbessert (siehe Testbericht). Plane beim CX aber noch den Kaufpreis von Color Navigator ein. Die Software zur Hardwarekalibration liegt, anders als bei den CGs, nicht bei.

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    Wenn ich das richtig verstehe kann man den PA271W hardwarekalibrieren, wenn man sich die Software aus den USA besorgt?


    Ja, es handelt sich dabei um SpectraView II. Mit SpectraView Profiler (lizensiert von basICColor) kannst du dagegen nur für Bildschirme aus der SpectraView-Reihe eine Hardwarekalibration durchführen. SpectraView II ist zwar etwas reduziert, reicht in den meisten Fällen aber völlig aus.


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    Die Software funktioniert dann ebenfalls nur mit der NEC Sonde?


    Nein, eine breite Sondenunterstützung ist in beiden Fällen gegeben. Es böte sich z.B. die Retail-Variante des i1 Display Pro an, weil du sie auch mit anderen Softwareprodukten nutzen kannst.


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    Welche Unterschiede ergeben sich im täglichen Gebrauch zwischen den beiden Varianten?


    Mit üblichen Kalibrationszielen ist der Unterschied aufgrund der umfangreichen Bordmittel relativ gering – in jedem Fall ist die Hardwarekalibration aber komfortabler.

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    Komischerweise gibt es aber keine High-End Bildbearbeitungsmonitore auf LED Basis....
    Das sollte doch zu denken geben oder?


    Bis vor knapp einem Jahr gab es hier auch nur die Alternative, auf RGB-LEDs (in Full-Matrix Konfiguration) zurückzugreifen, wenn ein hoher Farbumfang gewünscht wurde. Das war in der Implementierung recht aufwändig und insbesondere auch teuer. Mit den beschichteten GB-LEDs (oder Quantum-Dot Lösungen) hat sich das aber geändert. Da LG schlicht keine IPS Panels mit WCG-CCFL blu mehr herstellt, wird es also entsprechende Umstellungen geben, siehe z.B. das WCG Ultrasharp Lineup von DELL. Eizo setzt in seinen ganz aktuellen (vermutlich PLS) CGs ebenfalls entsprechende LED-Hintergrundbeleuchtungen ein.

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    Wie ist der "Ablauf der Datenströme" von A bis Z, sprich "von z.B. dem Foto in Fotoshop im z.B. ProFoto RGB-Farbraum" bis zum leuchtenden Pixel auf dem Panel?


    Input-RGB => Dateiprofil => PCS (geräteunabhängiger Verbindungsfarbraum über den auch das Gamut-Mapping realisiert ist => Bildschirmprofil => LUT-Linearisierungskorrekturen über Grafikkarte => Output-RGB => Bildschirm-LUT => Panel-LVDS => Paneltreiber => Anzeige.


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    8 bit > 10bit > 14bit > 8 bit, etc... Werden die Daten ständig hoch- und runter interpoliert oder wie läuft das ab? Ist gar der kleinste gemeinsame Nenner ausschlaggebend?! Wie ist der genaue Ablauf und was wird wie umgewandelt oder durchgereicht, etc.?


    Die Berechnungen des entsprechenden CMM auf Softwareseite finden mit hoher Präzision (float, double) statt. Das ist wichtig, selbst wenn es sich nur um eine Datei mit 8bit pro Farbkanal handelt. In Richtung Grafikkarte werden dann natürlich nur 8bit – bzw. sofern unterstützt 10bit – pro Farbkanal übertragen. Danach setzen bei einer Softwarekalibration die Linearisierungskorrekturen über die LUT der Grafikkarte an. Die LUT des Bildschirms sollte im nächsten Schritt möglichst hochbittig ausgeführt sein (Vermeidung von Tonwertverlusten und Sicherstellung präziser Darstellungseigenschaften; ggf. auch Umsetzung einer Hardwarekalibration). Das so transformierte Signal wird abschließend dann via FRC-Dithering auf die notwendige Farbtiefe (i.d.R. 8bit pro Farbkanal) für den Paneltreiber reduziert. Heute passiert das üblicherweise panelintern.


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    In welchem Gesamtkontext stehen diese Zahlen auf der Rechnerseite zum Farbraum, z.B. sRGB oder ProPhoto und auf der Monitorseite zum Gamut des Panels, also z.B. Normal-Gamut (bis ca. sRGB) oder Wide-Gamut (also mehr als normal, sprich z.B. Abdeckung von Adobe RGB, ECI, etc.)


    In keinem direkten Wirkzusammenhang. Du musst vor allem die Farbtiefe in der Anzeige von der Farbtiefe der Daten trennen. Auch wenn dein Bildschirm in 8bit pro Farbkanal angesteuert wird, solltest du dich in der Bearbeitung nicht beschränken. Das gilt nicht nur für den riesigen ProPhoto-RGB Arbeitsfarbraum, der in Abwandlung u.a. von Lightroom als Basis verwendet wird, sondern auch für alle anderen Arbeitsfarbräume. Gleichzeitig bedeutet dies nicht, dass du beispielsweise AdobeRGB-Inhalte nur sinnvoll auf einem Bildschirm darstellen kannst, der in 10bit pro Farbkanal angesteuert wird.


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    Ich lese überall, dass das mit den 10 Bit "durch den Displayport" ermöglicht wurde. Stimmt das eigentlich?


    Via DVI bleiben dir nur DualLink-Implementierungen. Eizos CG303 kann beispielsweise in 10bit pro Farbkanal angesteuert werden. Allerdings dann nur bei 1680x1050@60Hz oder 2560x1600@30Hz. Halbwegs alltagstauglich und verbreitet sind Lösungen via DisplayPort. HDMI wäre grundsätzlich auch geeignet. Für dich bleibt letztlich aber nur der Weg über DisplayPort und Quadro- bzw. FirePro-Grafikkarte.


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    Hat da der RGB-Regler plötzlich 1024 Abstufungen pro R, G und B?!


    Nein. Der hat mit der Farbtiefe zum Bildschirm sowieso nichts zu tun. Aber auch bei einer Datei mit 16bit pro Farbkanal bist du eingabeseitig hier auf 8bit beschränkt.


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    Manipulieren der Grafikkarten-LUT entsprechend dem im Betriebssystem hinterlegten Monitorprofil


    Aufpassen: Die Transformationen über die LUT der Grafikkarte stellen kein Farbmanagement dar. Sie sichern nur Neutralität/ Linearität in Bezug auf das gewählte Kalibrationsziel.