Beiträge von Denis

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    Und "White point error = 10.667552 deltaE" ist irgendwie krass ...


    Jein. Zunächst ist das Vergleichsziel nicht D65 (was du in SV II sicher eingestellt haben wirst), sondern 6500K auf der Schwarzstrahlerkurve. Der Abstand zu D65 – eine Position auf der Tageslichtkurve – läge bei dE ~ 7. Da du in dispcalGUI bestimmt noch keine Korrekturinformationen angegeben hast, deutet das schon darauf hin, dass SV II auf die korrekte spektrale Charakterisierung zurückgreift. Um da völlig sicher zu gehen, müsstest du dispcalGUI anweisen, diese Charakterisierung ebenfalls zu nutzen (siehe meinen vorigen Beitrag).

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    Falls es reicht, habe ich mit dispcalGUI jetzt mal die Kalibrierung überprüft.


    Und da hast vorher keine Kalibration über dispcalGUI (also Argyll) durchgeführt (wir wollen ja den Weißpunkt überprüfen, der nach der Kalibration durch SV II vorliegt)? Falls ja, würde das auch funktionieren. Du müsstest dann aber noch die geeignete Korrektur angeben. Ist da unter "Mode" bzw. "Correction" (habe das Programm grad nicht geöffnet) irgendwas in Richtung WCG-CCFL verfügbar? Ich weiß nicht, ob dispcalGUI die konvertierten X-Rite edr-Dateien schon mitbringt, oder ob du das über



    selbst machen musst. Das klingt jetzt erstmal sehr kompliziert, aber gehe das mal durch. Letztlich geht es nur darum, die Charakterisierungsdateien, die X-Rite mitliefert (8 Stück) in ein für Argyll lesbares Format zu ändern.


    edit:


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    Ach halt, ein was muss ich natürlich noch erwähnen: Diese Überprüfung ist von der Spyder Kalibrierung und überprüft mit dem i1.


    Diese Gegenmessungen bringen erstmal nichts. Ich wollte sicherstellen, dass SV II die idealen Charakterisierungsdaten für das i1 Display Pro nutzt (auch das Spyder 4 implementiert übrigens ein ähnliches System). Diese Daten sind notwendig, weil die verwendeten Filter die angestrebte Idealcharakteristik nie perfekt nachstellen können. Ablauf wäre also:


    Kalibration mit SV II und dem i1 Display Pro => Nachmessung mit dem i1 Display Pro aus anderem Programm und Überprüfung des Weißpunktes in Bezug auf das Ziel in SV II. In einem ersten Schritt mit der besagten "WGCCFLFamily_07Feb11.edr" Charakterisierung (Argyll kann diese Dateien nicht direkt nutzen, sondern benötigt eine übersetzte Version). Wenn Ziel und Nachmessung hinreichend übereinstimmen, weist du, dass SV II auf diese Datei zurückgreift.

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    Bedeutet "günstig" in deinem Fall jetzt "es kostet wenig", oder "es ist praktisch"?


    Die Filtercharakteristik kommt dem Ideal schon vglw. nahe – das i1 Display Pro ist eine sehr gute Sonde.


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    Und ich habe mit dispcalGUI jetzt eine Kalibrierung mit dem i1Display durchgeführ


    Das bringt uns in Bezug auf die Frage, welche Charakterisierung SV II für das i1 Display Pro verwendet, leider nicht weiter. Du müsstest eine Kalibration mit SV II durchführen und dann z.B. mit Spotread aus der Argyll Suite eine Weißfläche vermessen.



    Das Ergebnis kann man mit dem Kalibrationsziel vergleichen. Im ersten Versuch am besten mit dem für Argyll konvertierten "WGCCFLFamily_07Feb11.edr" File, das für deinen Bildschirm geeignet wäre. Weitere Infos:



    Falls die Weißpunktmessung mit dem Ziel in SV II dann relativ exakt übereinstimmt, greift SV II auf dieses edr-File zurück.


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    Steht das nicht eigentlich im Gegenspruch dazu, dass das i1 einen dunkleren Schwarzwert kalibriert, als der Spyder?


    Hat mit der Tonwertkurve zu tun, wobei das beim Betrachten in farbmanagementfähiger Software eigentlich transparent ist, weil ja die aktuelle Charakteristik berücksichtigt wird. Kann aber sein, dass eine Ist-Soll-Abweichung nach der Kalibration auftritt bzw. in den absoluten Tiefen Präzisionsverluste zu Tage treten. Das i1 Display Pro misst auch in diesem kritischen Bereichen ziemlich genau.


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    ch empfinde das Weiß als "Weißer", das des i1 hat für mich einen kleinen Grünstich.


    Lass dir mal ein wenig Zeit. Du kannst auch den Weißpunkt anpassen, es gibt da nicht die eine universal richtige Vorgabe.

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    Na toll, jetzt hast du diesen Satz heraus genommen


    :-). Tatsächlich komme ich jetzt aber an der Stelle erstmal nicht weiter. Das Profil selbst in jedem Fall in Ordnung und wird die aktuelle Charakteristik widerspiegeln. Warum es nicht zu hinreichenden Transformationen in Firefox kommt, kann ich nicht sagen. Möglicherweise ein Bug. Hast du eine Möglichkeit, das nochmal unter Windows 7 nachzuvollziehen?


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    der Black Level des Spyder beträgt 0,29, der des i1Display 0,19 cm/m².


    Bei einer Leuchdichte von 120 cd/m² korrelieren die 0,19 cd/m² für den Schwarzpunkt mit unseren Messungen.


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    Welchem soll ich denn nun vertrauen? :x


    Das i1 Display Pro hat von Haus aus eine recht günstige Filtercharakteristik. Unter der Prämisse, dass SV II noch die passenden spektralen Charaktersierungsdaten für die Sonde nutzt, ist die absolute Genauigkeit hinreichend groß. Das könntest du mit einer Nachmessung aus anderer Software überprüfen, z.B. über die Open Source Lösung Argyll. Auf Wunsch kann ich das morgen weiter ausführen.

    Du siehst ja das native Pixelmapping spätestens mit Makro-Aufnahmen. Ein subjektiv höherer Schärfeeindruck kann darüber hinaus nur durch entsprechende Eingriffe (Kantenschärfung, spezielle Detailverbesserung) erzielt werden. Die Subpixel-/ Domänenstruktur spielt natürlich auch eine Rolle, deswegen wirken beispielsweise S-PVA Panels im direkten Vergleich mit TN- und IPS-Varianten etwas unschärfer (Beispiel).


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    das auf Schärfeeinstellung 50(Normal) die einzelnen Buchstaben noch neben hochschwarzen Pixeln im inneren relativ helle Pixel außen hat die verschwinden wenn ich auf 100 Stelle


    Wie gesagt, 50 ist bei dem Bildschirm in non Game-Modus "nativ". Schaue dir z.B. meine Bilder aus Civilization an, die im Game-Modus dann sichtbare Doppelkonturen aufweisen. Das macht das Bild dann zunächt knackig scharf, degradiert aber die Qualität doch erheblich.

    Das Profil ist in Ordnung. Wenn ich mit einem separaten CMM die Transformation von sRGB nach Bildschirm-RGB nachvollziehe, sind die Werte auch hinsichtlich des Farbumfangs deines Bildschirms stimmig.


    Mapping in diesem Fall in Bezug auf Grün: 0/140/88 => 81/135/91; also in erster Linie eine Entsättigung


    Deine Screenshots zeigen aber:


    0/140/88 => 13/140/87.


    Das passt in Bezug auf das Profil gar nicht. Dieser Wert durch dein Bildschirmprofil gejagt ergibt ein dE 94 > 12 zum Sollwert in sRGB. Ich sehe in deinen Screenshots, dass du mehrere Monitore eingebunden hast. Vermutlich greift Firefox da auf ein Profil zurück, das deinem Primärbildschirm zugeordnet ist. Betreibe mal bitte nur den NEC und gehe das nochmal durch.

    Ich habe mir die Bilder nun mal genau angesehen: Einstellung 1.jpg zeigt schon, dass eine Farbraumtransformation stattgefunden hat. Angesichts des Farbumfangs deines NECs fällt die Verschiebung aber extrem gering aus. Hast du wirklich mit der Einstellung Color Gamut Native kalibriert? Hänge doch mal bitte das Profil an und einen Screenshot aus der Windows-Farbverwaltung (Reiter Geräte).

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    Danke! Diese Einstellung hatte ich natürlich nicht getroffen. Jetzt wurden auch die 3 Farben angezeigt. Reicht es denn aber, wenn nur die 3 Hauptfarben angezeigt werden? Normale Profilierungen gehen doch hunderte Farbfelder durch?


    Da ein einfaches Matrix-Profil erzeugt wird, reicht das aus. Es enthält in Bezug auf die Bildschirmcharakterisierung letztlich nur die farbmetrischen Daten der Primärfarben und die Tonwertkurve für jeden Kanal. Warum das grundsätzlich für Selbstleuchter funktioniert, kannst du hier nachlesen (Graßmannsche Gesetze der (additiven) Farbmischung).


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    Dass die Farbe so aussieht, wie auf meinem anderen Monitor ohne erweiterten Farbraum, bringt die Veränderung der Einstellungen nicht hervor


    Ein volltständiges Matching wäre aus verschiedenen Gründen auch nicht zu erwarten, aber der Unterschied muss deutlich sein. Mach doch bitte mal einen Screenshot von der im vorigen Beitrag verlinkten Seite in Einstellung 0 und 1 und hänge ihn hier an.

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    Ich habe mal in den Anhang einen Screenshot der mir verfügbaren Einstellungen gehangen. Das Feld "6 Axis Color Trim" lässt sich nicht auswählen.


    Das hat auch nichts mit der Kalibration zu tun und sollte tunlichst nicht verändert werden.


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    Aber müssten bei der Profilierung nicht Farbfelder angezeigt werden?


    Irgendwann gegen Ende werden in jedem Fall Weiß, Rot Grün und Blau angezeigt und vermessen, sofern du in den Preferences unter dem Tab ICC Profile als Source of primary color chromaticities for ICC Profile auch Calibration sensor measurements angegeben hast. Ansonsten können die Werte aus der Bildschirm-Engine übernommen werden (nach Auswahl des letzten Radiobuttons auf jeden Fall).


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    Nun verwende ich Firefox und dort gibt es im about:config Dialog die Einstellung gfx.color_management. Leider bringt diese bei mir keine Veränderungen, egal was ich einstelle (den Neustart jetzt nicht vergessen). Egal ob mit 0,1 oder 2, die Bilder sind immer gleich übersättigt


    Zwischen deaktivierter und aktivierter Einstellung muss es bei in Windows hinterlegtem Bildschirmprofil in deinem Fall eine sichtbare Veränderung geben. Das Grün auf dieser Seite unterscheidet sich nach Auswahl von 0 (deaktiviert) und 1 (aktiviert, sRGB für alle nicht ausgezeichneten Elemente unterstellt – meine Empfehlung) gar nicht?


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    Problem dabei ist nur, dass dieser einen leichten Farbstich hat und ich somit bei jeder Änderung den Monitor neu kalibrieren müsste.


    Zwischen kalibrierten Targets kannst du in SV II on the fly wechseln.

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    Die Profilierung ist für die exakte Farbwiedergabe aber genauso entscheidend, wie die Kalibrierung, oder? Wenn ja, fehlt mir erstere ja komplett?!


    Nein, SV II profiliert deinen Bildschirm nach Abschluss der Kalibration – zumindest in vollem Umfang, wenn du ColorSpace "native" wählst (s.u.).


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    Eben diese, die auch die Software unterstützt, also Helligkeit, Schwarzwert, Weißpunkt, Gamma und Farbraum.


    Wenn du "native" wählst, hast du einen klassischen Kalibrations-/ Proflierungsablauf. Das wäre die richtige Einstellung für die Verwendung von farbmanagementfähiger Software wie Photoshop. Bezgl. der Einstellungen meinte ich aber spezielle Sondeneinstellungen.

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    Daher gibt es doch solche Diagramme, oder? ->
    Im kompletten Kalibrierungsvorgang von SpectraView wird keine einzige Farbe dargestellt?


    Die Validierungsfunktion in SV II ist nur sehr eingeschränkt. Während des Kalibrationsvorgangs müssen aber tatstächlich keine bunten Farben angezeigt werden. Das erfolgt erst während der Profilierung.


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    Was ist, wenn der
    Monitor einige Farben (also nicht Grauwerte) verfälscht darstellt?


    Wie gesagt, für die Farbraumtransformationen ist in farbmanagementfähiger Software ein Farbrechner verantwortlich. Er berücksichtigt alle beteiligten Profile.


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    augenscheinlich ist meine ursprüngliche Frage nach dem Colorimeter gar
    nicht verkehrt. Wenn ich den Ausschnitt des Tests hier bei Prad richtig
    interpretiere, ist der Einsatz des Spyder vollkommen sinnfrei?


    Das Spyder 4 ist schon eine modernere Lösung, genau wie das von mir angesprochene i1 Display Pro. Sie liegen bereits nativ näher an der angestrebten Charakteristik und implementieren ein umfassenden Korrektursystem – ob Letzteres in SV II vollständig zugänglich gemacht ist, kann ich an dieser Stelle nicht sagen. Hast du nach bzw. während der Sondenauswahl irgendwelche Einstellmöglichkeiten?

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    Und gibt es evtl. auch eine Software, welche den NEC ebenfalls hardwarekalibrieren kann? SpectraView kalibriert zwar gut den Weißpunkt und die Helligkeit, geht aber nicht auf die Farbwiedergabe ein, diese wird einfach nicht getestet und somit auch nicht kalibriert.


    Eine Bildschirmkalibration stellt den gewünschten Weißpunkt und die vorgegebene Tonwertkurve (Gamma) sicher. Wichtig ist in dem Zusammenhang auch die Optimierung der Graubalance, damit die Wiedergabe von Neutraltönen farbstichfrei erfolgt. Im Anschluß wird der Bildschirm noch einmal vermessen und ein charakterisierendes ICC-Profil erstellt. Die notwendigen Farbraumtransformationen übernimmt dann ein Farbrechner in farbmanagementfähiger Software. Die Hardwarekalibration aus SV II umfasst alle genannten Aspekte und ist daher "full featured" – kurz: Es fehlt nichts.


    Auf Wunsch kannst du aus SV II auch die Farbraumemulation deines Bildschirms nutzen. Das ist für Arbeiten in nicht farbmanagementfähiger Umgebung mit bekannter Zielcharakteristik interessant. Die entsprechenden Transformationen übernimmt die Engine des Bildschirms. Noch etwas präziser wäre die Umsetzung für Bildschirme aus der SpectraView-Reihe bzw. bestimmte Eizo CG. Die Fabraumemulation wird hier über softwareseitige Berechnungen realisiert, die aktuelles Bildschirm- und Zielprofil berücksichtigen. Das Ergebnis wird in die 3D-LUT geladen. Bei deinem PA wäre das – egal ob über SV II oder OSD – ein bildschirminterner Prozeß. Allerdings liefert auch diese einfachere Umsetzung hervorragende Ergebnisse.


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    Daher wollte ich gern eure Meinung wissen und welches Kalibriergerät ihr mir für den Monitor empfehlen würdet? Ist der Spyder4 vollkommen ausreichend, oder sollte ich mir lieber ein anderes Gerät zulegen?


    Bei einem Neukauf rate ich zum i1 Display Pro, das ein absolut hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis bietet. In deinem Fall würde ich aber erstmal mit dem Spyder 4 arbeiten.

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    Wenn du einen 10 10 10 Monitor an eine 8 8 8 Grafikkarte ansteckst dann erkennst du im Grauverlauf bei genauem hinsehen weniger Banding als bei einem 8 8 8 Monitor an einer 8 8 8 Grafikkarte.


    Nicht per se. Es werden ja keine Tonwertwerte hinzugedichtet. Wichtig ist in dem Zusammenhang eine Signalverarbeitung mit hoher Präzision, damit Tonwertverluste gegenüber dem Ausgangssignal vermieden und die gewünschten Reproduktionseigenschaft möglichst exakt errreicht werden. Ob dann am Ende ein 8bit, pseudo 10bit (10bit LVDS, 8bit Panel; heute die übliche Implementierung) oder eines der ganz wenigen echten 10bit Panels verbaut ist, ist unerheblich.


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    Steck mal einen 10 Bit Eizo an und zeichne dir in Photoshop einen Radial Verlauf.


    PS dithert hier ohnehin.


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    Das man einen 10 10 10 Monitor unbedingt mit einer total überteuerten Fire / Quadro betreiben muss stimmt nicht.


    Für eine Zuspielung in 10bit pro Farbkanal schon.

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    Meine Meinung war, dass 8-bit max. 16,77 Mio Farben schaffen und damit mehr oder weniger den sRGB Farbraum abdecken - dagegen wide gamut Monitore mit 10-bit bis zu 1000 Mio Farben darstellen können und damit den Adobe RGB FR abdecken. Falls hier etwas falsch ist, bitte ich um Korrekt


    Der Farbumfang ist von Tonwertumfang völlig losgelöst. Ersterer wird durch die Kombination von Hintergrundbeleuchtung und Panelfiltern bestimmt. Du steuerst also auch einen WCG-Bildschirm üblicherweise mit 8bit pro Farbkanal an. 10bit Workflows sind, wie angedeutet, noch sehr wakelig. Neben der Grafikkarte muss auch die Software das explizit unterstützen.


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    Quato Silver Haze 3 oder X-Rite i1 Display Pro? Denis? Danke!


    Gleiche Sonde, beim Quato-Bundle in der OEM-Variante. Mit dem i1 Display Pro von X-Rite wärst du in Bezug auf den Softwareeinsatz flexibler (iColor Display könntest du auch separat erwerben falls dir die Software von X-Rite nicht zusagt bzw. ausreicht).