Beiträge von Denis

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    Beide Monitore habe ich natürlich auf den Gammawert von 2,2 eingemessen !


    Nutze mal die sRGB-Gradation.


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    In der Mitte messe ich ca. 6450k , im linken Bereich bin ich da schon bei 6750k. Rechts ebenfalls 6700 Ist so eine Abweichung normal ?


    Die CCT in Kelvin ist nur sehr bedingt aussagekräftig, weil dahinter "unendlich" viele Farbtöne stecken können. Wenn du dir die Mühe machen willst, dann messe deinen Bildschirm an 15 Punkten aus und poste die XYZ-Normfarbwerte.


    Gruß


    Denis

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    Wie sehen denn dann der Windows-Desktop, Office-Programme, Web-Sites oder Fotos im sRGB-Farbraum auf einem Wide-Gammut-Display aus?!?!


    Abseits gemanagter Applikationen wird es natürlich problematisch. Der Browser gehört aber nicht dazu. Firefox implementiert ein vollständiges Farbmanagement, sogar für nicht Bildelemente und ungetaggte Inhalte (unterstellt wird dann sRGB).


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    Welche Vorteile hat die Bildbearbeitung im AdobeRGB-Farbraum im Hobbybereich überhaupt, wenn es um die Betrachtung am Bildschirm geht oder bei Dienstleistern Abzüge und Fotobücher bestellt werden sollen?


    Zunächst eröffnest du dir ja nicht nur AdobeRGB. Auch ein Arbeiten mit anderen Arbeitsfarbräumen wird deutlich sinnvoller. sRGB umfasst nur ca. 35 Prozent der sichtbaren Farben. Das ist natürlich schon eine Einschränkung gegenüber den ~50% bei AdobeRGB. Sofern du originär RAW-Dateien hast, hältst du dir alles offen (je nach Converter auch andere Zielfarbräume als sRGB und AdobeRGB).


    Hinsichtlich der Ausgabe ist mit einem Bildschirm ohne erweiterten Farbraum (der in Richtung sRGB tendiert) ein vernünftiges Soft-Proofing nicht möglich. Schon im Vergleich zum standardisierten CMYK ergeben sich erhebliche Unterabdeckungen.


    Gruß


    Denis

    These profile validation presentation is quite problematic (and often misused by many review sites). Can you provide the ICC profile?


    Best regards


    Denis

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    Die Verwendung eines Spektralfotometers wie dem Munki sollte Metarismus eigentlich ausschliessen,


    Nein. Der Grund liegt darin, dass die Spektralwertkurven des 2 Grad CIE-Normbetrachters kein 1:1 Matching gegenüber der Empfindlichkeit deines Sehsystems aufweisen (die Basis war seinerzeit auch nur eine geringe Anzahl an Probanden, vom eingeschränkten Sehfeld mal ganz abgesehen). Damit unterscheidet sich "deine" Farbvalenz gegenüber der des Messgerätes. Die schmalbandigen Spektren von WCG-CCFL und RGB-LED Hintergrundbeleuchtungen verhalten sich mit ihren steilen Flanken diesbezüglich besonders ungünstig. Kleine Abweichungen können sich bereits erheblich auswirken.


    Eizo bietet in Color Navigator als Comfortfeature für den Mehrbildschirmabgleich optional an, die spektralen Daten mit dem 10 Grad CIE-Normbetrachter auszuwerten. Das ergibt schon bessere, aber nicht zwangsweise ideale Ergebnisse. Die Profilierung dann wieder ICC konform mit dem 2 Grad Normbetrachter.


    Die 10nm Abtastgenauigkeit des Munki (3.3nm + Oversampling) oder i1 Pro wirken in Bezug auf diese Spektren auch einschränkend, weil immer etwas die Angst mitschwingt, steile Flanken nicht hinreichend zu erfassen. Deswegen werden in ISO3664 auch <=5nm gefordert. Insgesamt sind die Ergebnisse aber bislang immer hinreichend konsistent ausgefallen.


    Gruß


    Denis

    Das EOD3 kannst du bedenkenlos einsetzen. Die Filtercharakteristik ist nativ sogar deutlich näher am theoretischen Ideal. Alterungsbeständigkeit sollte ähnlich günstig wie beim DTP94 ausfallen.


    Gruß


    Denis

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    wenn man kalibriert arbeiten will oder muß und auch noch Hardware-Kalibrieren will, was wohl nur mit dem EIZO Easypix geht, kann man zu 2332 greifen. Ansonsten zum 2333.



    EasyPix setzt nicht die "klassische" Hardwarekalibration um, sondern den ersten Teil einer Softwarekalibration, in der der User mit Bordmitteln (also in Hardware - daher die Nomenklatur) versucht, den Kalibrationszielen so nah wie möglich zu kommen. Dieser Schritt wird bei EasyPix automatisiert durchgeführt. Im Gegensatz zu einer Softwarekalibration wird der zweite Schritt, d.h. die aufsetzenden Korrekturen über die Grafikkarten-LUT, weggelassen. Es finden aber auch keine weiteren Korrekturen in der Monitor-LUT statt. Man ist dementsprechend darauf angewiesen, dass der Bildschirm schon mit Bordmitteln die gewünschten Neutralitäts- und Gradationseigenschaften erreicht. Im dritten (bzw. hier dann zweiten) Schritt wird eine Profilierung durchgeführt.


    Insofern ist EasyPix kein "must have". Ich empfehle eher eine "normale" Softwarekalibration, die bei den für diese Preisklasse hervorragenden Neutralitätseigenschaften und recht umfangreichen Bordmitteln gute Ergebnisse erzielt. Im Preisbereich um 200 Euro bietet sich das Quato Silver Haze Pro Bundle an. Die ganz ambitionierten Nutzer können zur CG-Reihe mit Color Navigator greifen. Die implementieren dann eine umfangreiche Hardwarekalibration. In der neuesten Version wurde auch einer der wenigen Kritikpunkte beseitigt.


    Die Unterschiede zwischen FS2332 und EV2335 sind übrigens größer als zwischen FS2331 und EV2333, auch wenn die Kombinationen jeweils das gleiche Panel einsetzen. Mehr dazu im kommenden Testbericht.


    Gruß


    Denis

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    Unter den normalen Desktopbedingungen ist alles hell genug aber sobald es dunkle Spielbereiche gibt ist es mir zu dunkel. Oder hat man sich hier zu sehr an die CCFL Hintergrundbeleuchtung gewöhnt ?


    Wenn ich mir den Testbericht des 2209 ansehe, kann man daraus eine problematische Gradationscharakteristik ableiten, die im Durchschnitt etwa einem Gamma von 1.8 entspricht. Damit werden (ohne Kalibration bzw. Farbmanagement) dunkle Mitteltöne deutlich heller dargestellt. Daran hast du dich gewöhnt. Der HP ist da out of the box auch nicht ideal, aber mit deutlichen Unterschieden zum DELL (siehe Bericht). Die Kalibration mit einem Gamma von 2.2 oder sRGB-Gradation hilft dir in Spielen erstmal nicht, weil die Grafikkarten-LUT bei Spielstart zurückgesetzt wird. Man kann u.a. durch periodisches Neuladen die Kalibration aber auch in Spielen erhalten. Ad hoc habe ich da jetzt kein Tool, sollte sich aber finden lassen. Dann den HP am besten mit der sRGB-Gradation kalibrieren. Das wird die Detailzeichnung in dunklen Spielbereichen gegenüber einem Gamma von 2.2 verbessern.


    Gruß


    Denis

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    denn im Custom Mode kann ich die RGB Gains einstellen :)


    Das war schon immer so. Das Problem lag in den Nichtlinearitäten, die sich in diesem Modus ergaben.


    Gruß


    Denis

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    Jedesmal weicht die 6500k um ca. +50 ab, bei gleicher


    Absolut im Rahmen, ist ja auch nur die CCT. Da kommst du schon in den Bereich der Wiederholungsgenauigkeit.


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    Weiß erscheint mir auch ein wenig gelb, aber vielleicht ist es auch einfach eine Gewöhnungsphase ?


    Die 6500K sind nicht in Stein gemeißelt und keinesfalls notwendig, um "farbecht" zu arbeiten. Der Weißpunkt sollte für dich in deinem Arbeitsumfeld neutral sein. Da wird im Privatbereich ohnehin immer gewisse Schwankungen (Beleuchtung/ Tageslichteinfall) geben. Wie auch immer: Du kannst jetzt mit den 6500K weiterarbeiten oder mal ein anderes Ziel probieren. Mein Tip wären da 5800K als Ausgangspunkt.


    Gruß


    Denis

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    Der IE ist in meinem Fall angeblich tauglich, Firefox nicht.


    Der IE führt zwar Farbtransformationen durch, unterstellt als Ziel aber immer sRGB und nicht das Monitorprofil. Nutze daher auf jeden Fall den Firefox, zumal er auch für untagged Inhalte sRGB (als Quelle) unterstellen kann.


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    Wenn Jemand hier mit einfachen Worten beschreiben kann, warum ICC Profile de version 4 besser sind, als die der Version 2, trifft er bei mir auf großes Interesse.


    Das ist leider nicht möglich, ohne tief in die Farbmetrik-Materie einzutauchen. Einen guten Einblick gewährt "Color Management - Understanding and Using ICC Profiles" (ISBN: 978-0-470-05825-1). Ist allerdings nicht ganz billig und lohnt sich nur, wenn du da wirklich tiefer einsteigen willst und schon solde farbmetrische Kenntnisse hast. Ansonsten gilt: v2 vs. v4 ist vergleichbar mit IDE vs. SCSI vor ein paar Jahren: Wer es nicht genau kannte, brauchte es nicht (ist jetzt überhaupt nicht böse gemeint).


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    außer dass in der Version 4 allen Parametern ein definierter Weißpunkt zu Grunde gelegt wird


    Das Weißpunkt-Handling ist nun tatsächlich definierter (so ist z.B. die Adaptionsmatrix vom originären Weißpunkt ('chad'-Tag) nun obligatorisch), allerdings arbeitet man auch in v2 intern grundsätzlich relativ zu D50 (die Messdaten der Sonde werden während der Profilierung dann entsprechend adaptiert).



    Gruß


    Denis

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    Ihr habt da im Test so schöne Werte für RGB, Helligkeit und Kontrast genannt. Es bringt mir also nichts, den Monitor so einzustellen, wenn ich nicht gleichzeitig ein Profil erstellen lasse, das meine Software (Bildbearbeitung etc.) benutzt?


    Ja. Die OSD-Einstellungen alleine bringen dich nicht weiter, zumal Dinge wie die Weißpunktwahl keine festen Größen sind, sondern sich nach individuellen Gegegenheiten richten. Das Profil beschreibt nicht nur den aktuellen Bildschirmzustand farbmetrisch, damit in entsprechender Software notwendige Farbtransformationen vorgenommen werden können, sondern enthält bei einer Softwarekalibration auch Korrekturen für die Grafikkarten-LUT. Sie sichern die Kalibrationsziele (Weißpunkt, Helligkeit, Gradation) und eine diesbezügliche Neutralität.


    Gruß


    Denis

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    Müsste doch bei den Leuten genauso sein...


    Ist es auch. Insbesondere bei den größeren IPS Panels von LG. Siehe z.B.:




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    befürchte aber, dass mir das Ding in Zukunft vielleicht mal beim
    Reinigen komplett abfällt.


    Das ist faktisch ausgeschlossen - keine Sorge.


    Gruß


    Denis

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    Will sagen, wenn mir persönlich 7000K gefallen ich aber im AdobeRGB (6200K 6500K) arbeiten will, wie gehe ich dann vor?
    So ganz blick ich da noch nicht durch.


    Ich habe hier heute noch eine Menge zu tun, aber das schonmal vorweg: Es gibt keine feste Verknüpfung von Arbeitsfarbraum und Bildschirmweißpunkt (im ICC-Workflow wird intern übrigens relativ zu D50 gearbeitet, d.h. die Messwerte werden für die Profilerstellung entsprechend adaptiert). Generell sind 6500K für hiesige Bedingungen meist bereits etwas zu kühl, allerdings hat man im privaten Umfeld ohnehin selten stabile und definierte Umgebungs-/ Abmusterungsbedingungen. Ich empfehle meist 5800K als Ausgangspunkt für die Wahl "seines" Weißpunktes.


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    Den zweiten Teil des Prozesses, die Profilierung, hab ich glaube ich grundsätzlich verstanden. Es wird der Monitor mit der Sonde vermessen und mit definierten Vergleichsräumen verglichen. Die Differenzen werden dann in das ICC Profil geschrieben. Somit kann der Monitor einen genau definierten Farbraum darstellen, in dem anhand der Differenzen zurückgerechnet wird?!


    Nein. Die aktuelle Bildschirmcharakteristik wird erfasst und geeignet in das Profil geschrieben. Bei einem einfachen Matrix-Profil, das für einen Bildschirm i.d.R. ausreichend ist, geschieht das durch die farbmetrischen Daten der Primärfarben + Gradation für jeden Kanal. Damit können in farbgemanagter Software Daten aus einem geräteunabhängigen Verbindungsfarbraum (dem PCS = Profile Connection Space) sehr simpel in Monitor-RGB transformiert werden.


    Hier ein einfacher Ablauf unter Beteiligung zweier Profile:
    Quell-RGB => Dateiprofil => PCS => Ggf. Gamut-Mapping (Quellfarbraum > Zielfarbraum) => Monitorprofil => Monitor-RGB


    Oft mißverstanden wird die Kalibrierung: Man kalibriert dabei nicht "auf" irgendeinen Zielfarbraum. Im Rahmen der Kalibrierung werden gewünschter Weißpunkt, Gradation und Graubalance sichergestellt. Die hierfür notwendigen Transormationen werden im Falle eine Softwarekalibrierung über die Grafikkarten-LUT realisiert und zusätzlich zu den oben beschriebenen Daten im ICC-Profil gespeichert.


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    Ist das i1 Display Pro mit iColor Display kompatibel?


    In der nächsten Version ist davon auszugehen.


    Gruß


    Denis