Hallo zusammen,
Ich würde niemandem empfehlen, wegen "zu hoher Schärfe" analog statt DVI zu verwenden. Es ist für die Augen definitiv anstrengender, leicht unscharfe Darstellungen anzuschauen.
Wenn die Brennweite der (Augen)linse falsch "eingestellt" ist, sieht man den betrachteten Gegenstand unscharf. Daher versucht das Auge dann, die Linse richtig einzustellen, dann sieht man ihn scharf. Doch wenn die Darstellung sowieso unscharf ist, hilft alles Einstellen nix. Also strengt sich das Auge ständig an, das Bild scharfzubekommen...
Möglicherweise ist Dein TFT bei analogem Anschluß dunkler? Oder der Kontrast ist angenehmer? Sowas kann durchaus passieren. Du solltest auf den Helligkeitsunterschied zwischen Anzeigefläche und Umgebung achten (der sollte nicht zu groß sein). Wenn es dunkel ist, solltest Du generell das Licht anschalten. Auch sind Monitore mit schwarzem Rand zwar hübsch, aber aus diesem Grund unergonomisch.
Weiterhin ist ein extrem harter Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund (Schwarz auf Weiß) keineswegs angenehm oder gar ergonomisch. Halte mal ein beschriebenes weißes Blatt Papier direkt neben den Monitor und vergleiche die Helligkeit der beiden Hintergrundflächen.
Wenn Dich die "Pixeligkeit" der Schrift nervt, versuch' doch mal Antialiasing oder gar Cleartype zu aktivieren (geht aber glaub' ich nur bei XP, richtig?).
Wenn wir Dinge in Natura aus der gegebenen Entfernung (ca. 50 cm) betrachten, werden sie so gut wie nie weichgezeichnet. Sowas kommt eigentlich nur bei größeren Entfernungen vor.
Was die Hifi-Puristen angeht: Eine Schallplatte hat definitiv eine sehr schlechte Dynamik und schafft auch keine allzu hohen Frequenzen. Da ist die CD in jeder Beziehung haushoch überlegen. Ich wette 10:1, daß diese Leute den Unterschied zwischen einer direkt abgespielten Schallplatte, und derselben Schallplatte, erst digitalisiert und dann von CD abgespielt, nicht hören könnten. Meiner Meinung nach spielt da hauptsächlich Gefühlsduselei eine große Rolle. Natürlich kann die Handhabung von echten Vinyl-Platten durchaus als angenehm empfunden werden, und wer auflegt, wird mit CD's nix anfangen wollen. Aber vom klanglichen her gibt's keine Vorteile.
Ja, der Mensch ist keine Maschine. Er ist den Maschinen in vielerlei Hinsicht weit überlegen. So reicht auch die Schärfe eines hochauflösenden 20"-TFT's keineswegs aus, um Details so scharf abzubilden, wie sie ein Mensch (mit normalsichtigen Augen) noch erkennen könnte. Die Ohren haben eine wesentlich höhere Dynamik als eine CD (oder erst recht eine Schallplatte) bieten kann. Die Augen können wesentlich stärkere Kontraste erfassen als eine Kamera (was nicht heißt daß dies ergonomisch und angenehm wäre).
So, genug gewettert... "Analog-Fans" mögen gern ihren Monitor analog anschließen. Empfehlen kann ich es allerdings beim besten Willen nicht. Das Bild wird im TFT auf jeden Fall digital verarbeitet, egal wie er angeschlossen ist. Daher könnte man statt analogem Anschluß auch einen softwaremäßigen Weichzeichner oder unscharfe Fonts verwenden. Ich rate jedoch davon ab.
Edit: An dem Argument mit der Liniendicke der Fonts könnte durchaus was dran sein. Es ist mir völlig unverständlich warum, aber manche Fonts haben eine völlig unzureichende Liniendicke. Das kann regelrecht ekelhaft beim Lesen sein. Vielleicht kann auch gerade hier Cleartype weiterhelfen; da scheinen auch etwas andere Fonts verwendet zu werden?
Viele Grüße
Wilfried