Allgemein: Kontrast/Overdrive/Mouselag, TFT-Glitzern und ideale Helligkeit?

  • Hallo Leute!


    Als zufriedener noch-CRT-Benutzer, der aber auch irgendwann umsteigen muss, wende ich mich an euch mit Fragen, die ein CRT *nicht* aufwirft (so viel zum Fortschritt beim TFT).


    1) Nach Konsultation von FAQ, Lexikon und Board schwant mir ein unheilvoller Zusammenhang zwischen Kontrast, Overdrive und Mouselag - und ich wuerde gerne wissen wollen, ob da was dran ist.


    Hoher Kontrast wird unter anderem "erzeugt" durch Overdrive (so hab ich das verstanden).
    Overdrive erzeugt durch die Vorausberechnung der Bilder einen entsprechenden Mouselag.


    Kuerzen wir Overdrive raus, bleibt uebrig: Hoher Kontrast (gut fuers Aug) bedeutet "automatisch" grosses Mouselag (--> unbenutzbarer Monitor).


    Also: sucht man einen TFT zum Arbeiten, wo jeder Mausklick genau dort laden soll wo er es auch bei einem CRT taete, fallen Geraete mit Aussagen wie 2000:1 automatisch aus der Wunschliste.


    Kann man das so stehenlassen?



    2) Relativ oft wird von einem GLITZERN eines TFTs berichtet, doch eine einheitliche Definition dessen findet sich eigentlich nicht.
    Was versteht man wirklich darunter und gibts irgendwelche Tips oder Regeln, wie man diesem Effekt entgehen kann, zB Wahl der Paneltechnik usw.


    Hat dieses Glitzern mit dem ewigen Streit zwischen Glare (=Schminkspiegel) und entspiegelt zu tun? Bzw kommt es bei einem der beiden oefters vor?



    3) Ebenso oft liest man von Problemen mit der richtigen Helligkeitseinstellung bei einem TFT, der fuers konzentrierte Arbeiten verwendet werden soll (fuers Daddeln scheints eher wurscht zu sein).


    Mein CRT wird seit Jahren Tag und Nacht verwendet, also bei jeder Art von Umgebungshelligkeit. Helligkeit und Kontrast wurden ein EINZIGES Mal direkt nach dem Kauf eingestellt - und dann nie wieder verstellt weil ich nie Augenprobleme durch den Schirm hatte.
    Ist uebrigens ein LG Flatron 915ft plus mit Diamondtron-Roehre.


    Sollte ich die Forenbeitraege richtig interpretiert haben, muesste man, um nach Stunden des konzentrierten Arbeitens KEIN Kopfweh zu bekommen, unmittelbar nach Veraenderung der Umgebungsbeleuchtung an der Helligkeit des TFTs drehen :-|


    Das ist wahrscheinlich etwas uebertrieben, aber wie verhaelt sich das wirklich mit den candelas und der Augenergonomie?



    Danke im Voraus fuer euer Knowhow!
    Tschuess, loci.

  • Hallo!


    Zitat

    Original von loci!
    Hoher Kontrast wird unter anderem "erzeugt" durch Overdrive (so hab ich das verstanden).
    Overdrive erzeugt durch die Vorausberechnung der Bilder einen entsprechenden Mouselag.


    Kuerzen wir Overdrive raus, bleibt uebrig: Hoher Kontrast (gut fuers Aug) bedeutet "automatisch" grosses Mouselag (--> unbenutzbarer Monitor).


    Nein, nein.
    Overdrive hat nichts mit dem Kontrast zu schaffen.
    Overdrive ist genau das was es aussagt ein Übersteuerung der LCD-
    Kristalle damit sich diese schneller ausrichten und daher die Reaktions-
    zeit geringer wird.
    Diese Übersteuerung benötigt eine Vorausberechnung, diese
    kostet eben Zeit, ist diese Geschichte nicht optimal aufs Panel
    abgestimmt kostet sie zu viel Zeit und wird fürs Auge sichtbar.


    Zitat


    Also: sucht man einen TFT zum Arbeiten, wo jeder Mausklick genau dort laden soll wo er es auch bei einem CRT taete, fallen Geraete mit Aussagen wie 2000:1 automatisch aus der Wunschliste.


    Kann man das so stehenlassen?


    Nein falscher Ansatz overdrive hat nichts mit dem Kontrast zu schaffen.
    Dazu ist 2000:1 kein 'echter Kontrast' sondern ein 'dynamischer' (tja
    diese Werbefritzen sind sich für nichts zu blöd ...). Dynamischer
    Kontrast kann nur zwischen hellen und dunklen Punkten wirken
    (helligkeit wird erhöt oder gesenkt) und ist daher nur bei bewegten
    Bildern von 'Vorteil' (?) habe aber keine Ahnung das der für
    Nebenwirkungen hat ...
    Für den Office-Betrieb daher zu vernachlässigen.


    Zitat


    2) Relativ oft wird von einem GLITZERN eines TFTs berichtet, doch eine einheitliche Definition dessen findet sich eigentlich nicht.
    Was versteht man wirklich darunter und gibts irgendwelche Tips oder Regeln, wie man diesem Effekt entgehen kann, zB Wahl der Paneltechnik usw.


    Das Glitzern ist bei S-IPS-Panels anzutreffen (keine Ahnung warum -
    kenne die In-Plan-Switching-Technik nicht). Manche störts andere
    nehmen es kaum wahr ...
    Willst Du das Glitzern 100%ig ausschliessen so nimm kein S-IPS-Panel.


    Zitat


    Hat dieses Glitzern mit dem ewigen Streit zwischen Glare (=Schminkspiegel) und entspiegelt zu tun? Bzw kommt es bei einem der beiden oefters vor?


    Nein, bei glare hast Du eher mit Spiegelungen zu kämpfen ...


    Zitat


    3) Ebenso oft liest man von Problemen mit der richtigen Helligkeitseinstellung bei einem TFT, der fuers konzentrierte Arbeiten verwendet werden soll (fuers Daddeln scheints eher wurscht zu sein).


    Auch fürs Spielen ist es wichtig: Die Herstellervoreinstellungen der
    Displayhelligkeit sind zu hoch. Es wirkt also ständig gleissendes
    Licht auf dich ein, bei den meisten Personen führt dies nach längerer
    Arbeit zu Ermüdung/Überanspruchung der Augen, etc.


    Daher die Helligkeit *immer* runterdrehen, die Hersteller sind da einfach
    gesagt 'verrückt' (Vielleicht gibts in den USA sogar mal
    Regressansprüche ;) )


    Zitat


    Sollte ich die Forenbeitraege richtig interpretiert haben, muesste man, um nach Stunden des konzentrierten Arbeitens KEIN Kopfweh zu bekommen, unmittelbar nach Veraenderung der Umgebungsbeleuchtung an der Helligkeit des TFTs drehen :-|


    Naja, möglich, aber ehrlich gesagt bei mir ändert sich die
    Umgebungsbeleuchtung genau 1 x pro Tag
    Dazu gibts dann Modelle die auf Tastendruck ein Preset laden
    mit erhöhter oder gedämpfter Helligkeit, oder aber auch Modelle
    die sich automatisch an die 'Aussenhelligkeit' anpassen.


    Zitat


    Das ist wahrscheinlich etwas uebertrieben, aber wie verhaelt sich das wirklich mit den candelas und der Augenergonomie?


    Denke man darf einfach nicht zu Hell bzw. zu übertrieben Kontrastreich
    längere Zeit davor sitzen - that's it.



    Gruss
    CD


  • Das muss ich aus meiner Sicht richtig stellen. Glitzern hat nach meiner Beobachtung hauptsächlich mit der Entspiegelung zu tun. Je rauher die Oberfläche, umso mehr wird sowohl das auftreffende als auch das austretende Licht gestreut. Durch die Lichtstreuung werden Spiegelungen verhindert, aber leider auch das Bild unschärfer. Wahrscheinlich durch überlagernde Wellen bei der Lichtstreuung glitzern rauhere Panel mehr als glattere.


    Die weiteren Blickwinkel der IPS Panel und evtl. noch weitere Eigenschaften scheinen das noch zu begünstigen, es gibt aber auch genügend glitzernde VA-Panel. Auf der anderen Seite habe ich aber noch keine Beschwerden von Besitzern des NEC 20WGX2Pro gehört, welcher ein glossy Panel nutzt, also das Licht völlig ohne Streuung austreten lässt. Dieser nutzt aber ein IPS Panel! Ich lasse mich aber gerne Belehren.


    Zwischen sehr rauh Matt und sehr glatt Glossy gibt es einige Panel deren Frontscheibe weniger aufgerauht ist, diese Spiegeln deutlich weniger als Glossy und streuen/glitzern deutlich weniger als Matt. Ich bin glücklicher Besitzer eines solchen Geräts und empfinde es als die beste Lösung für beleuchtete Umgebungen. Ansonsten wären eigentlich die glossy Panel die beste Lösung, an deren Umsetzung wird aber noch zu stark gespart. So müssten z.B. mehr Schichten aufgetragen werden, um Reflektionen besser in den Griff zu bekommen.


    Zitat

    Sollte ich die Forenbeitraege richtig interpretiert haben, muesste man, um nach Stunden des konzentrierten Arbeitens KEIN Kopfweh zu bekommen, unmittelbar nach Veraenderung der Umgebungsbeleuchtung an der Helligkeit des TFTs drehen :-|


    Es gibt Geräte mit Helligkeitssensor für das Umgebungslicht (z.B. von Eizo), die regeln die Helligkeit angepasst an das Umgebungslicht von selbst. Ansonsten kann man oftmals über die mitgelieferte Software oder per OSD auf verschiedene Profile zugreifen, die man bei guten Geräten auch nach eigenem Gusto einstellen kann.

    We're all mad in here...

  • Hallo!


    Zitat

    Original von Timur
    Die weiteren Blickwinkel der IPS Panel und evtl. noch weitere Eigenschaften scheinen das noch zu begünstigen, es gibt aber auch genügend glitzernde VA-Panel.


    Ich habe noch keinen Bericht gelesen bei dem einem
    VA-Panel ein Glitzern nachgesagt wird?!?
    Soweit ich es sehe sind so gut wie alle S-IPS davon betroffen
    (ob es nun stört/auffällt ist eine andere Sache).


    Technische Frage:
    Woher kommt dieses Glitzern eigentlich, also wenn man
    man von einem matten/entspiegeltem Display ausgeht?



    Gruss
    CD

  • Ich habe noch keinen Bericht gelesen bei dem einem VA-Panel ein Glitzern nachgesagt wird?!?


    Hier hast du ihn (den Bericht)! Meines Erachtens hat Timur den Nagel auf den Kopf getroffen, was das Glitzern betrifft.


    In den letzten Wochen habe ich einen 20"-Dell (irgendwas IPS) und einen 24"-Dell (irgendwas VA) in Augenschein genommen -- beide haben eine sehr matte Antireflexionsfolie, die mich ziemlich stört (ich hab immer das Gefühl, meine Augen würden wegen des Glitzerns auf die Folie statt auf das eigentlich Panel fokussieren). Genau wie von Timur beschrieben, war der Effekt beim VA-Panel etwas geringer; das liegt wahrscheinlich zum einen daran, dass der Blickwinkel beim VA geringer ist und somit einfach weniger Licht von der Folie gestreut wird, und zum anderen an den etwas größeren Pixeln des 24"-VA-Panels (-> höherer Betrachtungsabstand). Evtl. könnte ich mich beim großen Dell daran gewöhnen, müsste aber mehr Zeit mit dem Teil verbringen, um das eindeutig zu sagen. Vom kleinen Dell hab ich Kopfschmerzen bekommen, was ich auf die AR-Folie zurückführe und nicht auf das Panel (bei dunklen Inhalten war die Bildqualität astrein; siehe dazu auch den letzten Absatz).


    Entgegen mancher Vermutungen hier habe ich mich nicht durch irgendeine "Panikmache" in Foren bzgl. dieses Effekts verunsichern lassen. Recherchiert und Infos dazu gefunden hab ich erst, nachdem ich zum ersten Mal einen TFT (den 20"-Dell) zu Hause hatte und mich darüber wundern musste, was das soll. Manche scheint die starke Lichtstreuung gar nicht zu stören, aber wenn man -- wie ich -- eher nah am Monitor sitzt, fällt es stark auf.


    Der 24"-Eizo hat auch ein VA-Panel (vielleicht sogar vom selben Typ, der beim Dell verbaut wird), der Effekt ist da aber lang nicht so stark; ich vermute, dass die einfach eine etwas weniger matte Folie aufkleben.


    Außerdem scheint es zwei Arten von "Glitzern" zu geben, was zu noch mehr Verwirrung führt. Das sogenannte IPS-Glitzern tritt manchen Berichten zufolge besonders bei dunklen Bildinhalten auf, was mich vermuten lässt, dass dieser Effekt tatsächlich mit dem Panel-Typ zu tun hat. Das Glitzern der AR-Folie ist eher bei hellen Bildinhalten zu sehen (mehr Licht = mehr nervende Streuung durch die Folie) und entsteht *eindeutig* auf der Oberfläche.


    T

    5 Mal editiert, zuletzt von tgk ()

  • Many Thanks for the Input @ all !


    Zusammen mit den Infos aus dem 20er TFT-Thread (fast schon eine Privatangelegenheit von uns dreien ;) ) kristallisiert sich die VA-Technik eindeutig als der Qualitaetssieger heraus.
    Der Massenmarkt besteht aus TN-Panels, geschuldet den guenstigeren Herstellungskosten und den bescheidenen Blickwinkeln, doch kann man den TNs eigentlich zumindest augentechnisch etwas gutes zuschreiben, zB kein Glitzern?


    Zum Glitzern moechte ich gerne ins Detail gehen und hoffe, euch damit nicht zu nerven. Als jemand der so etwas noch nie gesehen hat, kann ich mir nicht wirklich vorstellen wie das aussieht. Bitte beschreibt es und geht auch auf die Intensitaet und Flaechenverteilung ein. Gleicht das Glitzern dem eines Sternspritzers und konzentriert es sich beispielsweise nur in der Mitte usw.
    Wandert es mit der Kopfbewegung mit, nimmt es mit dem Blickabstand ab usw.


    Zur Helligkeit nochmal die Ausgangsfrage. Selbst wenn es diverse bequeme Methoden gibt, die Helligkeit des TFT zu regeln, warum ist das IM VERGLEICH zu einem GUT eingestellten CRT ueberhaupt noetig?
    Ich habe Probleme mir das vorzustellen, weil ich wie gesagt vor einem CRT sitze, der ein einziges Mal eingestellt wurde und seit damals passt dessen Bild einfach fuer jede Gelegenheit.
    Hat das technische Gruende zB im Panelaufbau, warum eine "one for all"-Einstellung bei LCDs scheinbar nicht moeglich ist?

  • Zitat

    Original von loci!kristallisiert sich die VA-Technik eindeutig als der Qualitaetssieger heraus.
    Der Massenmarkt besteht aus TN-Panels, geschuldet den guenstigeren Herstellungskosten und den bescheidenen Blickwinkeln, doch kann man den TNs eigentlich zumindest augentechnisch etwas gutes zuschreiben, zB kein Glitzern?


    Eigentlich sind IPS Panel vom Prinzip besser als VA Panel, hauptsächlich der Kontrast ist niedriger (helleres Schwarz), da scheint Grafiker aber nicht zu stören. Ich denke (aber weiß es nicht aus Erfahrung), dass ein dunkel geregeltes IPS Gerät (niedriger Schwarzwert, niedriger Kontrast) für normales Arbeiten sogar augenfreundlicher ist. Ob die Schwarzwerte allerdings so niedrig einstellbar sind, sprich die Beleuchtung so weit runter zu regeln sind, hängt vom Gerät ab.


    Zitat

    Zum Glitzern moechte ich gerne ins Detail gehen und hoffe, euch damit nicht zu nerven. Als jemand der so etwas noch nie gesehen hat, kann ich mir nicht wirklich vorstellen wie das aussieht. Bitte beschreibt es und geht auch auf die Intensitaet und Flaechenverteilung ein. Gleicht das Glitzern dem eines Sternspritzers und konzentriert es sich beispielsweise nur in der Mitte usw.
    Wandert es mit der Kopfbewegung mit, nimmt es mit dem Blickabstand ab usw.


    Das Glitzern ist natürlich gleichmäßig verteilt, ist aber Blickwinkel abhängig und umso stärker zu erkennen, je näher man vor dem Monitor sitzt und je mehr man den Kopf bewegt. Zudem ist es vor allem bei großen einfarbigen Flächen erkennbar, teilweise abhängig von der Farbe (das PRAD Blau z.B. glitzert recht gut). Gerade wenn man recht nahe vor dem Gerät sitzt und den Kopf hin und her bewegt fällt es dadurch besonders ins Auge, weil sich das Glitzern dann mit dem Kopf mitbewegt, also dynamisch auftritt. Weiter weg sitzend fällt einem vor allem auf, dass Farbflächen nicht wie aus einem Guss wirken, sondern seichte Sprenkel aufweisen. Das ist auch der Grund warum es hier meisten als Kristallineffekt bezeichnet wird. Die Farbflächen wirken etwa wie grobkörniges seidenglanz Fotopapier.


    Zitat

    Zur Helligkeit nochmal die Ausgangsfrage. Selbst wenn es diverse bequeme Methoden gibt, die Helligkeit des TFT zu regeln, warum ist das IM VERGLEICH zu einem GUT eingestellten CRT ueberhaupt noetig?


    Das ist auch beim CRT nötig, da die Augen sich immer auf die durchschnittliche Helligkeit einstellen. Der Mechanismus ist dazu da, dass Du sowohl im hellsten Sonnenschein, als auch im abgedunkeltem Zimmer gut sehen kannst. Die Augen brauchen nur einige Sekunden, um von Dunkelheit auf Helligkeit umzustellen, jedoch über 15 Minuten um sich auf Nachtdunkelheit einzustellen.


    Wenn Dein Raum abgedunkelt ist, wirkt die Helligkeitkeit des Monitors (egal ob CRT oder TFT) eher gleißend. Bei sehr heller Umgebungshelligkeit wirkt der Monitor zu dunkel. Beim TFT fällt das nur deshalb mehr auf, weil diese wesentlich heller voreingestellt sind, und nur schwer so dunkel regelbar sind wie CRT, zumal selbst Schwarz meist heller ist als am CRT. Wichtig ist, dass der Kontrast auf Hintergrund und Monitor nicht zu stark ist. Die TCO ging früher so weit zu sagen, dass der Rahmen eines Monitors in hellen Büroumgebungen nicht Schwarz sein darf (Helles Bild, dunkler Rahmen, heller Hintergrund). Mittlerweile sind sie aber davon abgekommen. Wenn Du vorher nicht an der Helligkeit regeln musstest, dann wirst Du es mit einem TFT wahrscheinlich auch nicht müssen. Ob Du ihn so dunkel bekommst wie den CRT musst Du testen (wahrscheinlich nur indem Du auch die RGB-Werte bzw. den Kontrast runterregelst). Meinen Augen hat geholfen Abends eine kleine Lampe (3-5W Energiesparlampe reicht) hinter dem Monitor gegen die dahinterliegende Wand strahlen zu lassen.

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  • Zu den TN-Panels hast du zitiert, jedoch nichts dazu gesagt, daher frage ich erneut: Gibts von der Front der TNs irgendetwas augenbezogen positives zu berichten?


    In Sachen Glitzern sind jetzt keine Fragen mehr offen, bzw fast keine ;)
    Ich wuerde naemlich noch gerne wissen wollen, ob das Glitzern PRINZIPIELL bei den Schminkspiegel-Glare-Panels NICHT auftritt. Da es ja hauptsaechlich mit der Entspiegelungsfolie zusammenhaengt und in dieser Form gibts eine solche ja bei den Glares nicht, oder?



    Zur Helligkeit nur eine Anmerkung: Dein Ansatz mit der Lampe hinter dem Monitor entspricht dem Philips-Schmaeh mit dem Ambilight, vielleicht klopfen die mal bei dir an wegen Patentverletzung :)
    Das mit der Lampe wurde allerdings schon ab den 1970ern von meiner Grossmutter hinter ihrem Fernseher praktiziert. Das war sogar eine Lampe, die tatsaechlich nur fuer diesen Zweck entworfen wurde, das Plastikgehaeuse hatte kleine Haken rausstehen, die in den allgegenwaertigen Lueftungsschlitzen der damaligen TVs halt fanden.
    Gekostet hat das nicht viel - viele Jahre spaeter kommt Philips daher, baut die Lamperl gleich ins Geraet ein und verkauft die Geschichte nun schweineteuer.
    In diesem Sinne ist es direkt schade, dass sich meine Oma dieses Zimmerkontrast-Lamperl damals nicht patentieren liess ;)

  • Zitat

    Original von loci!Zu den TN-Panels hast du zitiert, jedoch nichts dazu gesagt, daher frage ich erneut: Gibts von der Front der TNs irgendetwas augenbezogen positives zu berichten?


    Mir fehlt mit TN-Paneln die Erfahrung, der Kontrast ist niedriger und die Blickwinkel. Weil sie nur 64 Farbstufen pro Farbkanal kennen, müssen sie mehr Farben über FRC (Frame Rate Control) , eine Art zeitliches Dithering. Dabei wird grob zwischen zwei benachbarten Farbabstufungen hin- und hergeschaltet, um dem Auge eine Zwischenfarbe vorzugauckeln. Das funktioniert mittlerweile gut, da die Abstände zwischen zwei Farbstufen bei nur 64 Gesamtstufen aber recht groß sind, erkenne ich das bei TN-Paneln als deutlicheres Flimmern, als etwa bei 8 Bit + FRC VA Paneln.


    Zitat

    Ich wuerde naemlich noch gerne wissen wollen, ob das Glitzern PRINZIPIELL bei den Schminkspiegel-Glare-Panels NICHT auftritt. Da es ja hauptsaechlich mit der Entspiegelungsfolie zusammenhaengt und in dieser Form gibts eine solche ja bei den Glares nicht, oder?


    Zumindest sollte es das nicht, da das Licht die Entspiegelungsschichten ungehindert passieren sollte. Leider weiß ich es auch noch nicht sicher, zumal die Hersteller bei der Umsetzung der glossy Scheiben noch zu sehr sparen (zuwenige Schichten zur Lichtbrechung).


    Dazu muss man auch bedenken, dass es bis vor kurzem noch weitläufig hieß, das Glitzern hänge ausschließlich von der Panel-Technologie ab, und nur IPS Paneln zugeschrieben wurde. Dann stellten einige Leute fest, dass ihre VA-Panel irgendwie auch glitzern. Und erst mit meinem Testbericht des Eizo S2111W von vorletzter Woche habe ich klargestellt, dass die Entspiegelung mehr damit zu tun hat, als alles andere. Dabei handelt es sich aber um meine eigene Auffassung und Beobachtung, die ich durch noch keine Rechergebeiträge im Internet bestätigt fand. Mit Ausnahme der Beschreibungen, wie die beiden Entspiegelungsarten (matt/glossy) grundsätzlich funktionieren (Streuung/Brechung). Bis jetzt fand meine Theorie aber noch keinen Widerspruch. Ich bin aber auch interessiert daran die Erfahrung von verschiedenen Nutzern zu hören, und lasse mich gerne berichtigen.


    Zitat

    Dein Ansatz mit der Lampe hinter dem Monitor entspricht dem Philips-Schmaeh mit dem Ambilight, vielleicht klopfen die mal bei dir an wegen Patentverletzung :)


    Ey, ich war zuerst, Du, aba Dein Omma is auch cool! 8)
    Ist Philips ja grundsätzlich positiv anzurechnen, dass sie sich darum bemühen den Komfort für die Augen zu erhöhen.

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  • Danke fuer die restlichen Infos!


    Offtopic zum Ambilight:
    (Seit ein paar Jahren hat besagte Oma den finalen Rundumblick, d.h. sie betrachtet den grossen FlatScreen von oben, mit hervorragendem 3D-Effekt :) Das Fernseh-Lamperl war uebrigens wirklich bis zum Ende im Einsatz.)


    Das Ambilight wurde so weit ich mich erinnern kann, in manchen Cebit-Berichten als eher lustig denn must-have eingestuft und mittlerweile konnte ich diesen Eindruck live bestaetigen. Vor einiger Zeit erklaerte ich einer Bekannten die Bedienung ihres LCD-TV, ein grosser Philips um 2k Euro, den sie sich vom Verkaeufer als SpitzenWeltErfindung aufschwatzen liess.
    Abgesehen davon dass die Menuefuehrung zwar ganz nett aber 100fach ueberladen ist, zumindest fuer den unbedarften Normalmenschen, gibts fuers Ambilight auch einen ganzen Haufen Einstellungen.
    Der Apparat befindet sich bei ihr recht knapp in einer Kastenoeffnung, sodass sich das Licht vom Ambilight sehr deutlich am dunklen Holz abzeichnete. Vielleicht kommen diese Lamperl-Leisten besser rueber, wenn der Fernseher alleine auf einem Rack steht, aber ich hab da so meine Zweifel dran denn fuer mich wirkte dieser Lichteffekt eigentlich nur laecherlich.
    Man kann zwar die Lichtfarbe verstellen und auch die Intensitaet (glaub ich), dennoch konnte es den Mehrpreis keineswegs rechtfertigen.
    Ein paar Haeuser weiter wohnt naemlich eine Verwandte, der ich ein paar Tage zuvor ebenfalls einen neugekauften LCD-Apparat erklaerte. Selbe Bilddiagonale, sehr aehnliche technische Daten, allerdings steht halt Medion oder Tevion oder sowas drauf, weil das Geraet vom Hofer (Deutschland: Aldi) stammt und weil es der letzte war, "nur" 800 Euro kostete.
    Und im direkten Vergleich muss ich sagen, konnte ich wirklich keinen Bildqualitaets-Unterschied der beiden Panels entdecken. Beide Geraete wurden von Digitalsatelliten-Receivern gespeist.
    Ich vermute, wenn man mal drei, vier oder mehr Meter von dem Geraet entfernt sitzt, loest sich ein eventuell doch vorhandener Bildqualitaetsvorsprung in nichts auf. Finanziell liegen zwischen den Geraeten aber immerhin 1200 Euro.
    Die Lamperl vom Ambilight vom Philips schlagen bei dieser Rechnung wohl mit mindestens 500 Euro zu Buche ;)

  • Ambilight macht nach meiner Erinnerung einen leuchtenden/farbigen Lichtkasten rund ums Bild. Das entspricht eh nicht genau dem, was das "Lamperl" hinter dem Fernseher bewirken soll. Nämlich die gesamte Umgebung des Fernseher indirekt zu erhellen, um den Kontrast der hellen Bildfläche zum dunklen Zimmer zu entschärfen, ohne den Zuschauer direkt zu blenden, oder Reflektionen auf der Mattscheibe zu produzieren.

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