NEC 2180UX-BK (Prad.de User)

  • Mit 1600x1200 Bildpunkten bei 21,3" (54cm) Bilddiagonale ist der NEC 2180UX-BK sicherlich ein besonderer Monitor. In diesem Bericht werde ich darstellen, was das Gerät kann und was ich davon halte.
    Hierbei habe ich die Informationen auf folgende Kategorien verteilt:


    Daten - die wichtigsten Informationen in Kurzform
    Design - das Erscheinungsbild
    Geräte-Qualität - Verarbeitung und subjektiver Eindruck
    Bild-Qualität / Wiederholrate - alles rund ums Bild
    Features / OSD - Möglichkeiten zum Optimieren und Verstellen
    Anschlussmöglichkeiten
    Lieferumfang
    Sonstiges
    Negatives
    Preis
    Fazit


    Daten
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    Größe: 21,3" (54cm)
    (optimale) Auflösung: 1600x1200 bei 60Hz
    Panel: Super Advanced SFT (IPS?)
    Schaltgeschwindigkeit: 20ms laut Hersteller
    Gewicht: ca. 11kg
    Anschlüsse: DVI-D, DVI-I, D-SUB
    Pivotfunktion
    ca. 15mm schmaler Rahmen
    integriertes Netzteil
    vielfältige Optimierungsoptionen für analogen Anschluss
    36 Monate Vor-Ort-Garantie


    Design
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    Durch den schmalen schwarzen Rahmen (ca. 15mm) und den rechteckigen großen Fuß wirkt der Monitor ein wenig klobig, aber auch edel. An diesem Gerät hat sich ken Designer ausgetobt, dafür fällt der Monitor durch das Design nicht negativ in Büroumgebungen auf - wofür er auch gebaut ist. Da besonders bei dieser Größe die Bildfläche dominiert, ist das restliche Aussehen eher vernachlässigbar.
    Mir persönlich gefällt der Monitor so wie er ist. Ein speziell geformter Monitorfuß würde den Monitor nicht verbessern. Da man mit diesem Gerät lange auskommen wird, ist dieses zeitlose Design gerechtfertigt.


    Geräte-Qualität
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    Das gesamte Monitorgehäuse wirkt sorgfältig verarbeitet. Beim Drehen des Monitors in die verschiedensten Richtungen fällt sofort auf, wie ausgewogen der Widerstand gewählt wurde. Ein (versehentliches) Anstoßen des Monitors bewirkt keine Drehung und beim beabsichtigten Drehen hat man mit geringem Kraftaufwand eine genaue Kontrolle über die Bewegung.
    Die Knöpfe an der Frontseite, 8 Stück an der Zahl, sind leicht erreichbar und im Gegensatz zu vielen anderen Monitoren nicht "klapprig".
    Für die Anschlußkabel existiert zwar kein eigener Kabelkanal, alledings kann man mit Hilfe eines an der Rückwand einsetzbaren Plastikhalters die Kabel hinter dem Gerät nach unten führen.


    Bild-Qualität / Wiederholrate
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    Sämtliche Farben erscheinen so, wie sie gedacht sind. Das Bild ist von "etwas zu dunkel" über "genau richtig" bis "viel zu hell" schrittweise einstellbar. Auch der Kontrast lässt keine Wünsche offen. Dank der "Auto Contrast"-Funktion kommt man auch mit einem analogen Signal sehr schnell an ein sehr gutes Bild (später mehr zu den OSD-Funktionen).


    Die 1600x1200 Bildpunkte sind genau richtig für diese Größe. Mit rund 95 dpi hat man kein besonders "kleines" oder "großes" Bild. Auch der Abstand zum Monitor ist nicht wesentlich anders als man es gewohnt ist.


    In Sachen Blickwinkel, angegeben mit jeweils 176°, bin ich hoch zufrieden. Im Selbstversuch kann ich diese Angaben bestätigen. Es macht allerdings deutlich mehr Spaß, zentral vor dem Monitor zu sitzen :)
    Für Spieler bzw Video-Fans ist sicherlich auch interessant, ob der Monitor bei schnellen Bewegungen schliert. Mit angegebenen 20ms ist das Display theoretisch gesehen für alle Anwendungen geeignet. Filme und 3D-Spiele sind für meinen Geschmack voll in Ordnung, negative Effekte kann ich jedenfalls nicht erkennen. Da ich allerdings kein regelmäßiger Spieler bin, wird wohl nicht jeder so empfinden wie ich. Für "Hardcore-Gamer ist zum Beispiel der 2080UX+ mit anderer Panel-Technologie besser geeignet.


    Bei verschiedenen Kalibrationstests (mehrere Graustufen, Moire-Test, ...) ist mir erst richtig klargeworden, wie gut mein Monitor ist. Sämtliche Bilder sind so zu erkennen, wie es gedacht ist.


    Schließt man den 2180UX-BK an ein analoges Signal an (entweder mit D-SUB oder DVI-I), wird das Bild automatisch justiert. Das Gerät beschränkt sich dabei nicht nur auf die zentrierte Bildposition und richtige Größe. Es wird auch (auf Wunsch) automatisch die Schärfe optimiert und der Schwarzwert angepasst. Im OSD, besonders im erweiterten, existieren viele Möglichkeiten, das letzte Quentchen Signalqualität aus dem analogen Signal herauszuholen. Wer sich diesen Monitor leistet, sollte aber meiner Meinung nach auch DVI (digital) nutzen.


    Wird der Monitor digital angesteuert, kann man sehr viel weniger einstellen - was allerdings auch nicht nötig ist. Das Bild sieht einfach optimal aus, sofern man eine Standard-konforme Grafikkarte hat (viele NVIDIA-Karten produzieren kein für 1600x1200 Pixel brauchbares Signal).


    Features / OSD
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    In diesem Monitor stecken viele interessante Features. Man kann zum Beispiel, was nichts besonderes ist, zwischen den beiden Eingängen umschalten. Dabei kann man an beide Eingänge entweder ein digitales oder ein analoges Signal legen.


    Des weiteren finde ich besonders die Funktion "Auto Contrast" praktisch, wenn man ein analoges Signal benutzt. Wenn man die gewünschte Helligkeit eingestellt hat, optimiert diese Funktion automatisch den Kontast - das Bild wird noch besser.


    Im OSD findet man zusätzlich die Option "Auto Brightness". Sofern diese aktiviert ist, stellt der Monitor basierend auf dem Weißwert des Bildes automatisch die optimale Helligkeit passend zum Kontrast ein. Ich persönlich mag diese Funktion nicht besonders, da das Bild zu oft verändert wird - auch wenn es dadurch nicht schlechter aussieht.


    Falls man Auflösungen abseits von 1600x1200 bei 60Hz benutzt, wird man durch ein kleines Hinweisfenster automatisch darauf hingewiesen, dass man den Monitor nicht in der optimalen Auflösung ansteuert. Diese Anzeige lässt sich natürlich auch abschalten.


    Mit der "Expansionmodus" genannten Option kann man festlegen, wie Bilder mit einer Auflösung von weniger als 1600x1200 dargestellt werden sollen. Man hat hier die Wahl zwischen "Vollbild", "Seitenverhältnis" und "Aus".
    Für Auflösungen mit dem Seitenverhältnis 4:3, also zum Beispiel 6480x480 und 800x600, wird das Bild bei den ersten beiden Optionen automatisch bildschirmfüllend angezeigt.
    Für andere Auflösungen, beispielsweise 1280x1024, wird bei "Vollbild" das Bild gestreckt bzw. gestaucht - Kreise sind nicht mehr rund und das Bild sieht unscharf aus.
    Bei "Seitenverhältnis" hingegen wird das Bild so gut wie es geht bildschirmfüllend angezeigt. Die durch das Seitenverhältnis nicht passenden Bereich bleiben schwarz. Wählt man "Aus", wird das Bild in der Größe unverändert in der Bildschirmmitte angezeigt.
    Bei 800x600 im "Aus"-Modus hat man also rund um das eigentliche Bild eine drei mal so große schwarze Fläche.
    Falls man den Monitor nicht von Hand ausschalten möchte, kann man die "Timer"-Option benutzen. Je nach eingestellter Zeit, 1 Stunde bis 24 Stunden, schaltet sich der Monitor nach Ablauf dieser Zeit automatisch aus.


    Anschlussmöglichkeiten
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    An der Geräterückseite gibt es zwei getrennte Bereiche für die Signalversorgung, zwischen denen umgeschaltet werden kann. Der erste Bereich (die Reihenfolge hat keine Bedeutung) hat einen DVI-I-Anschluss. Hier kann man entweder ein digitales Signal (DVI-D) oder mit einem DVI-I bzw. analogem DVI-Kabel eben ein analoges Signal einspeisen. Im Lieferumfang ist ein DVI-D -> DVI-D Kabel enthalten (für Grafikkarte mit DVI-Ausgang), außerdem ein DVI-I -> D-Sub Kabel (für "normale" Grafikkarten). Man kann also ohne Kabelneukauf jede Grafikkarte an diesem Port anschließen.
    Im zweiten Bereich existiert ein D-Sub-Anschluss neben einem DVI-D-Anschluss. Bei ersterem kann man nur, wie bei CRTs gewohnt, analoge Signale mit den üblichen D-Sub -> D-Sub Kabeln einspeisen. Der DVI-D-Anschluss akzeptiert im Gegensatz zum DVI-I-Anschluss im ersten Bereich nur ein digitales Signal.
    Insgesamt kann man also mit entsprechenden Kabeln, von denen die zwei wichtigsten mitgeliefert werden, zwei beliebige Bildsignalquellen anschließen.


    Lieferumfang
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    Neben dem Monitor und den bereits erwähnten Kabeln (Kaltgerätestecker, DVI-D, DVI-I -> D-Sub) liegt im Karton auch noch ein recht dickes Handbuch. Dieses Handbuch ist allerdings nur so dick, da viele verschiedene Sprachen darin abgedruckt sind. Auf der ebenfalls mitgelieferten CD befindet sich ein umfangreicheres Handbuch als PDF-Datei (worin auch das erweiterte Menü beschrieben wird).
    Jene CD beinhaltet auch noch ein Tool, mit dem man unter Windows ohne ein zusätzliches Kabel die Einstellungen des Monitors bearbeiten kann. Zusätzlich sind verschiedene Monitor-Treiber für Windows (INF-Dateien) auf der CD.


    Sonstiges
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    Im Standby-Modus (manche Leute würden es "Aus" nennen) verbraucht das Gerät laut Hersteller unter 1W - was sehr gut ist. Zusätzlich kann man den Monitor ganz abschalten. Dafür existiert an der linken Geräteseite ein richtiger Ein-Aus-Schalter.
    Wer möchte, kann für dieses Modell eine Soundoption erwerben. Man muss allerdings davon ausgehen, dass der Sound nicht so toll sein wird wie das Bild...


    Negatives
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    Ein fest installierter Kabelkanal, wie er bei vielen anderen Geräten vorhanden ist, würde das Kabelproblem noch effizienter Lösen als die hier vorhandene "Behilfskonstruktion".
    Bei meinem Modell ist ein Subpixelfehler vorhanden (1 Pixel wird nicht grün, anstatt weiß habe ich also einen Rotton, anstatt grün einen schwarzen Punkt). Bei nahezu 2 Millionen Pixeln bzw. 6 Millionen Subpixeln ist dieser Fehler aber verzeilich - außerdem muste ich lange suchen, um den Fehler zu finden.
    Da die Bedienungsknöpfe alle nebeneinander angeordnet sind, fällt es in dunklen Umgebungen schwer, das OSD zu bedienen.
    Bei diesem Modell läßt sich im Gegensatz zum L985EX von Eizo die Status-LED nicht abschalten. Besonders bei Filmen in ansonsten absoluter Dunkelheit ist dieser helle grüne Fleck ein wenig störend.
    Ein vollständiges gedrucktes Handbuch wäre besser.


    Preis
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    Im Versandhandel kann man den 2180UX-BK für rund 1800 Euro bekommen, der "weiße Bruder" 2180UX ist für ein paar Euro weniger zu haben. Bei und gibt es den 2180UX-BK momentan für rund 1540 Euro als Messemodell (die Geräte waren auf der Cebit in einer 5x5-Monitorwand installiert).
    Im Preis des Monitors ist eine 36 Monate Vor-Ort-Garantie enthalten. Des weiteren werden alle benötigten Kabel mitgeliefert (DVI-D -> DVI-D, D-SUB -> DVI-I, Kaltgerätetecker).
    Mit diesem Preis gehört der NEC zu der teureren Klasse der 21"-Geräte, zusammen mit dem L985EX von Eizo und dem ViewSonic VP201m.
    Für rund 1300 - 1400 Euro bekommt man Geräte wie den Samsung 213T (21"), NEC 2080UX+ (20"), IBM L200P (20").


    Fazit
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    Wer es sich leisten kann, 1800 Euro für einen Monitor auszugeben, wird mit diesem Gerät voll zufrieden sein. Das Bild lässt keine Wünsche offen und auch in allen anderen Bereichen gibt es (fast) nichts zu bemängeln.
    Ich bin mit diesem Gerät voll zufrieden. Mit 1600x1200 Pixeln (+ 1280x960 auf dem anderen Monitor) habe ich nun endlich genug Platz, um ohne "Aufräumen" effektiv arbeiten zu können. Außerdem gefällt es mir, ohne Scrollleisten zu surfen und die weißen Ränder links und rechts um ebay.de zu betrachten :)
    Insgesamt: großes Lob an NEC für dieses Spitzengerät!

  • Da Du doch auch über das Prad.de Forum von Informationen profitiert hast wäre es doch nett von Dir, wenn Du auch deinen Testbericht zum 2180UX-BK in diesem Forum zum besten gibst und nicht nur durch einen Link darauf verweist.


    REBK

    REBK

  • Ein sehr schöner Erfahrungsbericht aus Kundensicht.
    Sehr aussagekräftig ohne zu technisch zu werden.
    Ich finde den Bericht spitze, denn damit kann auch jemand etwas anfangen, der von den technischen Daten her keine Vorstellung vom Gerät bekäme ;)


    Vielen Dank dafür C-Otto.