Welche Schaltzeit bei TFTs ist mit der von CRTs vergleibar ?

  • Hallo,


    Welche Reaktionzeit müsste ein TFT haben, damit er in etwa mit der Geschwindigkeit von CRTs (sagen wir mal @100Hz) vergleichbar ist ?
    Ich frage deshalb, weil mir CTRs gerade mal schnell genug sind, wobei mein Gehirn offenbar so viele Bilder registiert, dass ich selbst auf CRTs nachieheffekte warhnehme.

  • Mmmhh. Das ist ein Thema, bei dem mich ein Posting von wwelti interessieren würde. Schätzen wir doch mal: 100Hz müßten ein Refresh nach 10ms bedeuten, denn 1000ms=1s und 1Hz bedeutet ein Takt pro Sekunde. Wobei es auch Röhren gibt, die deutlich höhere Bildwiederholfrequenzen schaffen (okay, die Billig-17zoll-Dinger aus dem Blödmarkt gehören wohl nicht dazu läster). Und mit 100Hz wird meines Wissens kein Flachbildschirm angesteuert. Tja, und andererseits glaube ich mal irgendwo gelesen zu haben, daß Röhrenmonitore eine Verzögerung von 3 bis 4ms haben...
    Ich bin gespannt, was die Profis zu sagen.


    Gruß
    Michael

  • Hallo zusammen,


    Ja, auch bei CRT's gibt's Nachzieheffekte. Diese treten vor allem bei Hell->Dunkel Übergängen auf, kaum jedoch bei Dunkel->Hell Übergängen. Auf Deutsch: Bei flüssiger Bewegung wird ein weißes Objekt auf schwarzem Grund sichtbare Schlieren ziehen (bei den meisten CRT's). Ein schwarzes Objekt auf weißem Grund hingegen wird kaum Schlieren nachziehen, dafür wird es ein wenig zu hell sein. Die Stärke dieser Effekte ist natürlich bei verschiedenen CRT's sehr unterschiedlich.


    Nun gibt es jedoch einen wichtigen Unterschied: Der S&H(Sampling&Hold) - Effekt tritt bei CRT's überhaupt nicht auf, bei TFT's jedoch grundsätzlich (unabhängig von der Panel-Geschwindigkeit). Dieser Effekt bewirkt den Löwenanteil der Bewegungsunschärfe bei TFT's. Tatsächlich wird ein flüssig bewegtes Bild auf einem CRT auch bei ähnlicher "Schlieren-Länge" deutlich schärfer aussehen, als auf einem TFT.


    Die meisten dieser Aussagen sollten sich mit PixPerAn verifizieren lassen. (z.B. "Bewegungsschärfe" überprüfen mit Lesbarkeitstest, "Länge der Schlieren" mit Verfolgungstest)


    Welche Bildwiederholfrequenz ein Gerät schafft, hat nicht viel mit der Schaltzeit des Panels / der Phosphorschicht zu tun, sondern vor allem mit der Ansteuerungselektronik. Die übliche angegebene Schaltzeit ist sowieso ein nicht allzu bedeutender "Spezialfall" des Reaktionsverlaufes, (nämlich schwarz->weiß und weiß->schwarz Übergänge) der in der Praxis höchstens einen groben Überblickswert (der oftmals irreführend ist) für das Reaktionsverhalten gibt.


    Damit ein TFT mit einem CRT vergleichbar sein könnte, müsste der S&H-Effekt "abgeschaltet" werden.


    Zur Vertiefung empfiehlt sich die Lektüre des Schlieren-FAQ's (Link oben in der weißen Info-Box).


    Viele Grüße
    Wilfried