Da ARD und ZDF angekündigt haben kein HDTV zu senden, wird es in absehbarer Zeit nur wenig HDTV Programm geben. Lediglich der Pay TV Sender Premiere wird ab November 2005 regelmäßig HDTV Sendungen anbieten. Viele "HD ready" Fernseher können das normale Fernsehbild nur recht schlecht darstellen und haben Probleme mit HDTV Bildern, die nicht in ihrer eigendlichen Auflösung gesendet werden. Nur Premiere wird die WM 2006 in HDTV ausstrahlen.
Die WM werden viele Premiere Zuschauer nur in 3. klassigem HDTV sehen, da ihr "HD ready" Fernseher das 1080i Signal in ein 720i oder 720p Signal umwandeln muss. Für etwa 50,-- Euro monatlich bekommt der Zuschauer gerade mal 144 Zeilen mehr vertikale Auflösung als bei einem PALplus Bild, da die heute zu kaufenden HDTV Fernseher meist nur 720 Zeilen bieten. Der Unterschied ist also genauso gering, wie zwischen einer PAL Letterbox und einer PALplus Ausstrahlung.
Wer im Abstand von etwa dem 4fachen der Höhe seines TVs zuschaut, wird kein Unterschied zwischen HDTV und PAL erkennen. Die Details die HDTV zeichnen kann verlieren sich mit dem Betrachtungsabstand. Zudem sind "HD ready" Geräte mit dem Intel Kopierschutz HDCP ausgerüstet. Auch daher ist vom Kauf abzuraten. Denn sollten sich "HD ready" TVs durchsetzen, wird dies das Aus für den Videorecorder bedeuten. Mittels "Intel inside" HDCP Kopierschutz können auch Videoaufnahmen in VHS oder DVD Qualität unterbunden werden.
Quellen:
HDTV: "HD-Ready" kein Garant für perfekte Bildqualität
HDTV-Skandal: Filmindustrie fordert Kopierschutz, der Hardwareneukauf vorraussetzt!
HDTV aufzeichnen: Unerwünscht.
Kopierschutz: Adios Videorecorder
"Restriktiver Kopierschutz stellt eine ernsthafte Gefahr für die Akzeptanz der neuen Technik dar.
Es hat einen besonderen Grund, warum HDTV-fähige Fernseher eine DVI- oder HDMI-Schnittstelle haben müssen: Beide kommen mit der Verschlüsselungstechnik HDCP (High Bandwidth Digital Content Protection) zurecht.
Industrie fordert Kopierschutz
Verschlüsselte Bilddaten sind eine Forderung der Film- und Musikindustrie. Sie will nicht, dass Privatpersonen hochwertige Filmkopien anlegen können. Allerdings wird man auch keine analogen Kopien erstellen können, da die Industrie untersagt, analoge Fernsehsignale neben dem digitalen mit auszustrahlen. Das wäre der Tod des Videorekorders.
Als Rekorder kämen wegen der riesigen Datenmenge nur Blue-Ray-Disc oder HD-DVD in Frage, zwei Technologien, die als Nachfolger der heutigen DVD gelten und ein Vielfaches an Daten speichern können. Auch ohne Kopierschutz wäre somit für Aufzeichnungen gleichwohl die Anschaffung eines neuen Rekorders fällig.
Verschlüsselte Tonübertragung noch offen
Für die Tonübertragung ist noch nicht abschließend geklärt, auf welche Weise dieser übertragen werden soll. Im Gespräch ist auch hier die HDMI-Schnittstelle, um den Kopierschutz auch auf den Ton auszuweiten. Sollte sich das bewahrheiten, wäre eine neuer AV-Receiver nötig, denn heutige Geräte verfügen in der Regel nicht über diese Schnittstelle.
Wird HDTV sich problemlos durchsetzen?
Diese sehr restriktiven Maßnahmen der Industrie könnten die Akzeptanz des hoch auflösenden Fernsehens in der Öffentlichkeit gefährden und die Durchsetzung der neuen Technik verhindern. Es bleibt zu hoffen, dass nicht das gesamte Programm vom Kopierverbot betroffen sein wird."
Broadcast Flag kommt auch nicht durch die Hintertür
"Kopierschutzmechanismen bei HDTV sind von der Entscheidung gegen diese Technik nicht betroffen. Das High-Definition Multimedia Interface (HDMI) basiert auf dem bekannten Digital Visual Interface (DVI), setzt aber stets den von Intel entwickelten HDCP-Kopierschutz ("High-bandwidth Digital Content Protection") ein."