Es lebe die Röhre!

  • Das dich dabei das Thema "Lebensdauer" ganz besonders interessiert war stark anzunehmen! Tschuldigung aber der musste an dieser Stelle jetzt einfach sein! ;)


    Zum Thema Lebensdauer von SEDs kann ich dir leider auch keine Informationsquelle liefern. Von gerade mal einem Prototyp kann man aber auch noch keinen realistischen Langzeittest erwarten.

  • Zitat

    Original von Felix
    Das dich dabei das Thema "Lebensdauer" ganz besonders interessiert war stark anzunehmen!


    Ich bin nunmal jemand, der lieber Qualität kauft und dafür auch bereit ist, einen höheren Preis zu zahlen, dafür muss das Zeug aber auch halten.
    Ob das jetzt ein Fernseher ist, Werkzeug (mit grüner Boschware habe ich schon lange abgeschlossen), meine Stereo-Anlage oder auch Computer-Komponenten. In meinen beiden PCs werkeln z.B. Plextor-Brenner. Den Fehler, einmal einen LG zu kaufen, habe ich bereits nach gut einem halben Jahr bereut. Der gab genauso den Geist auf, wie 2 von 8 baugleichen Geräten, die wir in PCs in meiner Firma verbauten.
    Nach nunmehr 4 defekten Sony-Geräten (2 MD-Player, 1 Autoradio, 1 DVD-Laufwerk), die allesamt nur wenige Betriebsstunden überlebten, ist "So nie" bei mir auch auf dem Index.


    Ich bin es irgendwie Leid, wenn die Gerätelebensdauer knapp über die Garantiedauer hinoptimiert wird. Wenn wir wenigsten ein Gewährleistungsrecht hätten, das nicht nach 6 Monaten die Beweislast umkehrt, dann wären die Hersteller schon deutlich mehr gefordert, Qualität abzuliefern. Man kann nur hoffen, dass bei späteren Generationen wie SED und OLEDs zumindest eine Werksgarantie von 3 Jahren mitkommt, wie jetzt bei den meisten TFTs üblich.


    "Tschuldigung aber der musste an dieser Stelle jetzt einfach sein!" ;)
    epp4

    Einmal editiert, zuletzt von epp4 ()

  • Das mit der "Lebensdauer" bezog sich ausschließlich auf deine bis zu 25 Jahre alten TV-Geräte, welche bei dir immer noch für Unterhaltung sorgen müssen. Auch wenn es dich vielleicht jetzt überrascht, deinen Anspruch an Qualität und deine Forderung nach einer Verbesserung des Gewährleistungsrechts für den Verbraucher unterstütze ich sogar. An dieser Stelle darf man aber auch nicht vergessen, dass noch vor wenigen Jahren in Deutschland ein Gewährleistungsrecht von gerade mal 6 Monaten galt – es hat sich also schon stark verbessert.


    Die Produktqualität sollte jedoch bitte nicht als Vorwand genommen werden, weil man vor Jahrzehnten ein technisches Produkt einer unkaputtbar erscheinenden Generation gekauft hat und sich dadurch nun sämtlichen bis heute erschienen Nachfolgeprodukten verschließt, da das alte Gerät ja noch so gut funktioniert. Das wäre nämlich genau der Vorwand für die Industrie, qualitativ geringwertige Produkte auf den Markt zu bringen!

  • Nochmals kurz ein paar (eigentlich Off-Topic) Worte zur Gewährleistung, dann habt ihr von mir knapp eine Woche Ruhe, es geht in die Berge =)


    Die Einführung der 2-Jahres-Gewährleistung wurde seinerzeit entweder als Werbeargument mitgenommen oder es hat sich seitdem doch einiges an der Qualität und dem daraus resultierenden Verhalten der Händler zum Negativen hin geändert.


    Im 2. Jahr nach Einführung der erweiterten Gewährleistungsfrist war es noch deutlich leichter, ein Gerät zu reklamieren, obwohl die Beweislastumkehr bereits eingesetzt hat. Da schauten sich Händler wie z.B. der allseits bekannte Mediamarkt das Gerät zunächst optisch an. Wenn keine offensichtlichen starken Abnutzungserscheinungen sichtbar waren und man deshalb von einem normalen Betrieb ausgehen konnte, wurde der Reparaturzettel auf Gewährleistung ausgefüllt.


    Und wie sieht es jetzt aus? An den Servicetheken prangert der nicht übersehbare Hinweis mit der Beweislastumkehr nach 6 Monaten.


    Ich bin mit der neuen Regelung gar nicht zufrieden, teilweise steht der Kunde schlechter da als vorher. Manche Hersteller (jetzt nicht im Monitorbereich) haben klammheimlich ihre Werksgarantie von 2 Jahren auf 1 Jahr gesenkt, weil die neue 2-jährige Gewährleistung in aller Munde war.
    Nur was hilft das dem Kunden weiter, wenn nach Ablauf von 6 Monaten der Gewährleistungsanspruch nur noch mit teuren Gutachten geltend gemacht werden kann? Bei Kleingeräten im Bereich von einigen hundert Euro ist die Gewährleistungserhöhung auf 2 Jahre schlichtweg wertlos.
    epp4

  • Ich arbeite selbst bei einem der größten IT-Service-Provider Europas. Aus meiner langjährigen Erfahrung kann ich dir sagen, dass seit Jahren ein eindeutiger Trend an gesteigerter Zuverlässigkeit/Lebensdauer bei nahezu aller IT-Hardware zu vermelden ist. Mit den klassischen Qualitätsmerkmalen Verarbeitung und Materialien hat das jedoch wenig zu tun, da sich diese nicht entsprechend verbessert haben. Die aktuelle Hardware-Technik ist einfach nicht mehr so fehleranfällig wie noch vor Jahren. Zu den Hauptfehlerquellen gehört die Software und vorrangig die Person welche vor dem PC sitzt.


    Das am 01. Januar 2002 in Kraft getretene Gewährleistungsrecht war kein „Werbeargument“. Und verschlechtert hat sich für den Verbraucher dadurch auch nichts. Ganz im Gegenteil. Vorher musstest du als Verbraucher bei einer Reklamation nach 6 Monaten auf die Kulanz des Händlers bzw. Herstellers hoffen. Seit 2002 hast du 18 Monate länger Zeit deinen gesetzlichen Anspruch auf eine Fehlerbehebung des Gerätes durchzusetzen – auch mit Beweislastumkehr.


    Der viel größere Vorteil für die Verbraucher durch diesen Gesetzesbeschluss war jedoch die entsprechende Reaktion der Hersteller, welche ihre „Garantieleistungen“ deutlich nach oben korrigiert haben. Wo man früher mit gerade mal 6 bis 12 Monaten Herstellergarantie leben musste, erhält man heute i.d.R. mind. 24 Monate. Selbst 36 Monate sind heute schon Standard. Und wenn du z.B von Eizo einen Monitor kaufst, erhältst du selbst ohne Service-Upgrade bereits standardmäßig 5 Jahre Herstellergarantie!


    Trotz all unserer Diskussionen wünsche ich dir einen schönen erholsamen Urlaub in den Bergen! Vielleicht findest du ja dort die entsprechende Inspiration über das ein oder andere hier besprochene nachzudenken - über viele Dinge etwas positiver zu denken!

    2 Mal editiert, zuletzt von Felix ()

  • Zitat

    Original von Felix
    Der viel größere Vorteil für die Verbraucher durch diesen Gesetzesbeschluss war jedoch die entsprechende Reaktion der Hersteller, welche ihre „Garantieleistungen“ deutlich nach oben korrigiert haben.


    O.k., vielleicht bin ich hier aufgrund von Einzelbeispielen negativ "vorgespannt". Aber ziemlich genau zeitgleich mit der 2-Jahres-Gewährleistung haben die führenden Festplattenhersteller ihre Garantiezeit für die Platten mit 2MB Cache auf 1 Jahr gekürzt. Maxtor mit dem Argument: "Wir haben die Qualität erhöht, also macht es nichts aus, wenn wir die Garantie verkürzen". Aber lassen wir es.


    Zitat

    Original von Felix
    Trotz all unserer Diskussionen wünsche ich dir einen schönen erholsamen Urlaub in den Bergen! Vielleicht findest du ja dort die entsprechende Inspiration über das ein oder andere hier besprochene nachzudenken - über viele Dinge etwas positiver zu denken!


    Danke! Ich werde aber in Südtirol an alles denken, wohl sicher nicht an irgendwelche technischen Geräte etc.. Eher an das nächste Speckbrot bzw. das Viertele Roten. Ist es in den Alpen überhaupt erlaubt, sich über 2000m Seehöhe mit diesen technischen Themen zu befassen? ;) Diese Höhe werden wir aber über Tage nicht unterschreiten.
    epp4

  • Felix:
    du *** (editiert durch Admin) darfst mir ruhig deinen 'veralteten' HDTV schenken, dir schonmal was aktuelleres zulegen & somit den geldgierigen Konzernen bei ihren 'Innovationen' behilflich sein..!


    doch lächerlich^^, du hast dich wohl schon bisserl doll auf das Marketing deines genialen IT-Service Providers versteift.


    hoffentlich gehts dem noch ne Weile jut & es droht keine feindliche Übernahme bzw. Fusion -->
    dann biste nämlich ganz flott arbeitslos & würdst mal sehen, was diese dollen Versprechen wert sind, wenn man kein fettes Gehalt mehr bezieht!!


    @topic: wir haben 2 RöhrenFernseher & einen HDTV (VS N3000w), auf dem ich jedoch das Fernsehbild (Kabel / PAL) vergessen kann, da sich in Europa ja leider noch kein HDTV durchgesetzt hat (ausser Pay- Premiere) ;(
    -->ich benutze den TFT-Fernseher atm eh nur um mir von P2P-netzen gesaugte (rat-)DVDs reinzuziehen ;P .. eigentlich ne Verschwendung der 750€
    bis unsere Fernsehanstalten auf den HDTV - Zug aufspringen, gibts in Amerika/Japan bestimmt schon nächst besseren Standard für OLED - Displays odda so, kann ich mir vorstellen

    AMD RyZen 9 5900X | MSI MAG X570 Tomahawk Wifi | AMD Radeon RX 6900 XT |
    2x16GB DDR4 G.Skill TridentZ F4-3333C16D-32GTZKW | Seasonic Focus 750W | HP X34

  • Dein geäußerter Frust in Verbindung mit deiner Argumentation lässt darauf schließen, dass dir so etwas wie Arbeitslosigkeit bereits widerfahren ist. Das ist selbstverständlich nicht gut. Gut ist jedoch auch nicht, dass du bei einer Diskussion zu einem Sachverhalt unsachlich und stattdessen ausschließlich emotional argumentierst und damit versuchst die Person und nicht die Sache zu diskreditieren.


    Warum sollte ich jemanden, welcher versucht zu beleidigen, etwas schenken wollen? Und wenn du mit anderen Menschen auch so umgehst wie hier in diesem Forum, wird es auch in Zukunft ausschließlich bei dem Wunsch eines "fetten Gehaltes" bei dir bleiben!

  • Bin zwar noch recht neu hier auf prad.de, aber beschäftige mich schon seit den anfängen jedwediger display technologien mit solchen themen. Mein erster eigener Monitor war ein CGA CRT (GElb-Schwarz), davor spielte ich noch ping-pong (ich glaube das war der name) auf einem PC der ein >5 1/4" Laufwerk hatte und im prinzip aus einem riesigen display bestand, welches grün-schwarz anzeigte. LCD Technik ist nun mindestens 15 Jahre alt, obgleich damals nicht leistbar bzw. grottenschlecht (man denke einmal an taschenrechner artige anzeigen, welche natürlich auch LCD displays sind).


    Zum thema lebensdauer: Ich muss sagen ich finde es sehr seltsam, wenngleich auch nicht unverständlich, dass man noch monitore/fernseher benutzt, welche über 20 Jahre alt sind - mein momentaner, 3 Jahre alter CRT hat damals 120€ gekostet (66cm echte bilddiagonale), ist damit ein eigentlich mieses gerät, hat jedoch eine Schärfe welche einen großteil der heutigen LCD in den schatten stellt (man beacht: Schärfe inkludiert auch bewegungsschärfe/bewegungsunschärfe, Blickwinkelabhängige schärfe etc) - das ganze natürlich nach ca. 2 Stündiger handjustierung an den 2 Schrauben auf der rückseite und arbeiten am Werksmenü, welches offiziell natürlich garnicht existiert.


    Auf der anderen seite wäre ein perfektes gegenbeispiel natürlich der VCR - wenn man sich heuite sowas um ca. 80€ kauft (die teuereren geräte sind genau das gleiche zeug mechanisch und qualitativ gesehen) bekommt man nurmehr schrott, früher war das anders, aus dem einfachen grund, dass diese technologie als veraltet angesehen wird, obgleich ich einmal sehen möchte wie eine zerkratzte DVD gegen eine zerkratzte Videokasette anttritt :)


    Zum thema HDTV: Meiner meinung nach nur eingeführt um einen neuen Kopierschutz ins rennen bringen zu können - zum vergleich: Man schau sich einmal das foto einer analogen und dann das einer digitalen an - normalerweise gewinnt da die gute alte analoge Kamera, nachdem bei der ein Punkt nicht ca. 0.02 mm groß (jetzt nur ein schätzwert) sondern eher im bereich von 300 - 900 nm liegt (lichtwellenlänge +- ein paar hundert, natürlich farbabhängig). Genauso ist es mit Pal + CRT und HDTV + LCD - wenn auch die theorie besagt, dass bei hdtv mehr vom anfänglichen material das Ziel erreicht, so wirkt ein Pal bild auf einem CRT noch um viele male besser, da es eher einer netürlich darstellung gleich kommt, nicht so wie das hoch-digitale bild eines HDTV LCDS - man bedenke inemal das thema fuzzy-logic (sorry, bin informatik student)


    Ausserdem: HDTV ist auflösungsmäßig auf der einen seite veraltet - es gibt schon seit sehr langer zeit PC Monitore die solch eine auflösung anzeigen können - und auf der anderen seite seiner Zeit vorraus, da der umstieg von Video - Kassette auf DVD noch immer nicht komplett abgeschlossen ist.


    Des weiteren spielt die qualität des ausgangsmaterials eine viel größere Rolle als die Auflösung mit der dieses dann angezeigt wird - wer sich der dritte man in HDTV anschauen will, der hat komische vorstellungen von der Technik. Das nächste ist, dass farbechtheit, farbraum, farbtreue (nicht das gleiche wie farbechtheit!) etc. im Normalfall sowohl theorethisch für das menschliche Auge als auch praktisch für den subjektiven eindruck viel wichtiger sind.


    Zu SED:
    Man suche mal in google nach SED/Oled/QDLed/Pled/Fled/FED/EINK/Electrowetting/... - ich könnte jetzt wahrscheinlich noch ein paar aufzählen wenn ich etwas nachdenke - tatsache ist, dass etliche Displaytechniken auf erprobung sind, und meiner Meinung / Anaöyse nach, es keine vor 2010 schaffen wird, wirklich reif für den Massenmarkt zu sein.

    lG Griffin

  • Ich melde mich auch wieder mal zu Wort.
    Erst gestern hatte ich eine Diskussion mit einem Bekannten, der nach dem Defekt seines CRT-TVs zu einem TFT-TV gegriffen hat. Fragt mich jetzt bitte nicht, welches Modell genau er gekauft hat. Es war natürlich eines, das im Geschäft einen hervorragenden Eindruck gemacht hat und er hat knapp 1500.- dafür gelöhnt.


    Wie jetzt das Gespräch gestern ergab, musste er zugeben, dass das Bild im Fernsehbetrieb um Klassen schlechter ist, als zuvor mit der Röhre. Auch sein noch funktionierender uralter Röhrenzweitfernseher bringt ein deutlich besseres Bild zutage. Als Empfangsquelle nutzt er derzeit eine Sat-Anlage mit Analog-Receivern. Um ein vernünftiges Bild zu erhalten, muss er jetzt wohl noch einiges mehr investieren und seine Anlage auf digital umstellen. Der derzeitige Zustand ist jedenfalls absolut untragbar!


    Hier zeigt sich doch wieder das Manko an der neuen Flach-TV-Technik, allen voran TFTs, dass man gleich das ganze System von vorne bis hinten erneuern muss, bis was vernünftiges rauskommt. Gut, mein Bekannter kann als Hausbesitzer für einige hundert Euro auf digital umrüsten (mal sehen, ob dabei jetzt wirklich die Verschlüsselung von RTL & Co. kommt), aber was manche die Millionen von Menschen in Wohnblöcken mit Gemeinschaftsanlagen? Dort wo es auch weit und breit kein Digitalkabel gibt.


    Man kann nunmal nicht einfach die digitale Welt als gegeben definieren und solange ein erheblicher Anteil der Bevölkerung nur analog empfangen kann, sollen die Empfangsgeräte auch noch in der Lage sein, dies zumindest annähernd in alter Röhrenqualität zu gewährleisten. Und wenn es neue TFT-Geräte nicht können, dann soll das gefälligst für den Konsumenten auch so rüberkommen, ansonsten ist die Ausgabe eines höheren Geldbetrages mit gleichzeitigem Frustfaktor vorprogrammiert.


    Man kann dies jetzt natürlich wieder als unnötige Kompatibilität verteufeln, die nur den Fortschritt aufhält, aber davon kann sich ein Betroffener auch nichts kaufen. Und es dürfte wohl bekannt sein, wieviel Chancen ein Mieter in einer Wohnanlage hat, eine Eigentümergemeinschaft zum Beschluss einer Digitalanlage zu bewegen: Gar keine!!!


    Hauptsache die TFT und Plasma-TVs in MM, Saturn & Co. zeigen wunderschöne Bilder, aber ja keine schnellen Sportszenen etc. Das Vorwort auf Seite 3 der letzten C't-Ausgabe verdient absolut wieder das Prädikat "Treffer versenkt".
    epp4

  • Die unzureichende Bildqualität bei dem LCD-TV deines Bekannten liegt sicherlich nicht an seinem Fernseher, sondern wie du ja selbst geschildert hast an der Quelle. Das ist wieder mal ein Beweis mit welcher desolaten Qualität die Fernsehzuschauer – in Fachkreisen auch Kunden genannt – durch die Sendeanstalten Jahrzehnte lang konfrontiert wurden und bis heute konfrontiert werden.


    Früher ist es einem nicht so bewusst gewesen, da es zum einen nichts Vergleichbares gab und zum anderen die Röhren-Fernseher eine verhältnismäßig geringe Bildfläche aufweisen, womit die PAL-Auflösung bei entsprechendem Abstand zum Gerät ausreichend ist. Zudem haben alle Röhrenfernseher – allerdings auch die meisten LCD-TVs - eine bewusst implementierte Bildunschärfe um damit über das schlechte PAL-Meterial hinweg täuschen zu wollen.


    Bereits Anfang der 80er Jahre hat man laut darüber nachgedacht, sich von PAL zu verabschieden und eine höhere Auflösung im TV-Bereich einzuführen. Das wurde jedoch erfolgreich von den Sendeanstalten verhindert. Der Grund: Zu hohe Kosten und fehlende Geräte auf dem Markt. Erst durch die Einführung und die größere Verbreitung der LCD- und Plasma-TVs ist der Stein jetzt ins rollen gekommen. Gäbe es bis heute ausschließlich Röhren-TVs, so bin ich mir sicher, dass bis heute keine HDTV-Standards in Europa verabschiedet worden wären.


    Die Innovationen kommen somit – wie so oft - von der Hardware-Industrie! Darum finde ich es nicht fair wenn man den Schuldigen bei den TV-Herstellern sucht. Die Problematik liegt an den innovationsfremden Übertragungsstandards der Sendeanstalten. Aber man macht es den Sendeanstalten ja auch einfach, da der durchschnittliche TV-Zuschauer genügsam ist und neuen Technologien oftmals uninteressiert gegenüber steht, oder noch schlimmer, keine Kenntnis über bessere Alternativen besitzt.


    Eine vergleichbar fehlende Innovationsfreude findet man leider auch im IT-Bereich. Beispiel: Ich werde mir sobald er verfügbar ist, einen Samsung SyncMaster 305T kaufen. Dieses Gerät hat eine 16:10 Auflösung mit 2.560 x 1.600 Bildpunkten. Zugleich bin ich jedoch auch ein Fan des Computerspiels "Fußball Manager" von EA-Sports, welches auch dieses Jahr in der 07-Version wieder mit einer statischen 4:3 Auflösung von 1.024 x 768 veröffentlicht wird. Das dieses Spiel bei mir dann unerträglich aussehen wird, ist doch nicht die Schuld der Fa. Samsung. Nein, es liegt am Softwareentwickler EA-Sports.


    Fazit: Selbstverständlich sollte jeder Kunde beim Kauf eines technischen Gerätes eine Kosten-/Nutzen-Analyse durchführen. Wenn man dann zu dem Ergebnis gekommen ist, dass der Nutzen überwiegt kann das Gerät gekauft werden. Die Standards in Form einer TV-Übertragung oder eines Softwareproduktes sollten jedoch dann meinem Gerät entsprechen und nicht umgekehrt. Wenn die alten Standards unzureichend für mein neues Gerät und meine gestiegenen Ansprüche geworden sind, nutze/kaufe ich entsprechend in die Jahre gekommene Leistungen/Produkte eben nicht (mehr).

    7 Mal editiert, zuletzt von Felix ()

  • Zitat

    Die unzureichende Bildqualität bei dem LCD-TV deines Bekannten liegt sicherlich nicht an seinem Fernseher, sondern wie du ja selbst geschildert hast an der Quelle. Das ist wieder mal ein Beweis mit welcher desolaten Qualität die Fernsehzuschauer – in Fachkreisen auch Kunden genannt – durch die Sendeanstalten Jahrzehnte lang konfrontiert wurden und bis heute konfrontiert werden.


    Die Quelle ist allerdings nur die Vorraussetzung, um eine gute Qualität zu bekommen. Woran es derzeit scheitert, ist eher die Bildaufbereitung des Gerätes. Da wird eben gespart. Anders wären die Preise in dem Bereich auch gar nicht zu halten. Namentlich ist es das Scaling und vor allem Deinterlacing, welches zum großen Teil über die Qualität entscheidet. Hinzu kommen die sogenannten "Bildverbesserer" Ich will da nun gar nicht weiter ausholen. Natürlich ist es nicht realisierbar, jedem LCD oder Plasma nun eine High-End Scaling/ Deinterlacing Lösung zu verpassen. Entpräche auch nicht dem Plug&Play Gedanken. Aber die Hersteller sollten endlich mal eine uneingeschränke externe Zuspielung (unter Ausschaltung aller Bildverbesserer) erlauben. Dann könnte jeder Nutzer selbst entscheiden, wieviel Qualität er braucht. Nativ, am Besten in 50/60Hz (idealerweise kämen noch 48Hz dazu) und über die digitalen Eingänge. Davon ist man überwiegend (Ausnahmen gibt es) weit entfernt.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Zitat

    Original von Felix
    Fazit: Selbstverständlich sollte jeder Kunde beim Kauf eines technischen Gerätes eine Kosten-/Nutzen-Analyse durchführen. Wenn man dann zu dem Ergebnis gekommen ist, dass der Nutzen überwiegt kann das Gerät gekauft werden. Die Standards in Form einer TV-Übertragung oder eines Softwareproduktes sollten jedoch dann meinem Gerät entsprechen und nicht umgekehrt. Wenn die alten Standards unzureichend für mein neues Gerät und meine gestiegenen Ansprüche geworden sind, nutze/kaufe ich entsprechend in die Jahre gekommene Leistungen/Produkte eben nicht (mehr).


    Aber genau hier liegt für viele Leute das Hauptproblem.
    Produkte nicht mehr nutzen hieße hier für viele, auf das Fernsehen ganz zu verzichten und nur noch DVDs zu gucken. Solange die analoge Übertragung nicht eingestellt ist, werden nunmal Millionen von Zusehern in der Eigenschaft als Mieter an keine bessere Qualität rankommen.
    Ich möchte nicht wissen, wie viele von denen jetzt schon einen im Geschäft top aussehenden TFT-TV gekauft haben und sich wie mein Bekannter über die miese Qualität bei Analogspeisung ärgern. Und der Upgrade auf digital kommt erst dann, wenn die Eigentümergemeinschaft dies nicht mehr verhindern kann, weil analog tot ist.


    Gut, zum gewissen Anteil sind die Leute selber schuld. Wer sich bei MediaMarkt & Co. von den "Aquariumbildern" überzeugen und so ein Gerät aufschwatzen lässt, obwohl er kein passendes Quellmaterial hat, trägt seinen Teil dazu bei. Der seriöse Kleinhändler vor Ort wird dagegen von so einem Gerät dringend abraten, wenn er weiß, dass der Kunde in absehbarer Zeit nur PAL-Analog angeboten bekommt.
    epp4

  • Wenn ausschließlich analoger Empfang in einer Immobilie möglich ist, bin ich absolut deiner Meinung. Daher wäre ja das Beste für die TV-Kunden, die Übertragung von analog TV besser heute statt morgen komplett einzustellen. Warum macht man das nicht? Wem nutzt analoge Übertragung überhaupt noch? Den Nutzen davon haben doch ausschließlich diejenigen, welche mit der analogen und alten Technik zufrieden sind und sich vor den neuen Technologien im TV-Bereich komplett verschließen.


    Aber es darf doch wirklich nicht sein, dass solche Leute primär den deutschen TV-Markt bestimmen. Denn im Umkehrschluss werden alle anderen Kunden, zu denen auch ich mich zähle, weitgehend ignoriert. Und dadurch, dass PAL egal ob analog oder digital eine zu geringe Auflösung für einen aktuellen TV bietet, sehe ich mich dann auch noch gezwungen, wie Denis ja schon richtig als Ergänzung zu meinem Beitrag geschrieben hat, noch ein Zusatzgerät in Form eines Scalers zu kaufen um von der Quelle, dem alten PAL-Standard, eine zeitgemäße Bildqualität auf meinem TV zu skalieren. Doch so ein Scaler kostet allein schon so viel wie der neue LCD-Fernseher von deinem Bekannten.


    Meines Erachtens stehen die Fernsehsender aktuell am Scheideweg. Sowohl technisch als auch inhaltlich. Außer mit Einschränkungen bei Premiere sehe ich aktuell bei keinem deutschen Fernsehsender ein innovatives Denken und Handeln. Das ist auch der Grund, warum mich die meisten Fernsehsender schon lange nicht mehr zu ihren Kunden zählen können. Und ehrlich gesagt, es fällt mir noch nicht mal schwer. Denn das Gebotene, sowohl technisch als auch inhaltlich, ist weit von dem entfernt was ich unter anspruchsvoller Unterhaltung verstehe.


    Zunächst dachte ich, dass liegt an meiner Generation. Einer Generation welcher man nachsagt, dass sie es nie gelernt hat warten zu können. Aber ich habe inzwischen mit den verschiedensten Menschen unterschiedlichen Alters darüber gesprochen. Dabei bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass das mit der Generation nur bedingt etwas zu tun hat. Es liegt am eigenen Anspruch und am innovativen Denken.

    5 Mal editiert, zuletzt von Felix ()

  • Jetzt könnte man im Zusammenhang mit der Einstellung von Analog-TV gleich noch einen Nebenkriegsschauplatz aufmachen.
    Das Vorhaben von SES-Astra & RTL, die digitale Übertragung mit einer "Grundverschlüsselung" zu versehen, wird genau dazu führen, dass analog keinen Tag früher als ursprünglich geplant eingestellt wird, bzw. in vielen Fällen deshalb erst recht mit der Umrüstung auf digital abgewartet wird.


    Die von dir geäußerten inhaltlichen Bedenken kann ich nur voll bestätigen. Wenn man wie Astra & RTL digital als Vorwand nimmt, um neue Einnahmequellen zu erschließen, als ob gerade diese Sender irgendwas urheberrechtlich Wertvolles aussenden würden, dann kommt der Bärendienst nicht von der neuen Technik, sondern von irgendwelchen "Möchtegernrechteverwertern", die den Realitätssinn verloren haben, was den Wert ihrer Produktionen angeht.


    Von mir aus hört Astra ziemlich kurzfristig mit allen Analogausstrahlungen auf, da bin ich ganz deiner Meinung, aber nur dann, wenn die bisher frei empfangbaren Programme auch weiterhin frei bleiben. Bei der Einführung von DVB-T mussten die Leute ja auch reagieren, aber gleichzeitig zu sagen: "Ab sofort kostet es Geld", so nicht!!!
    epp4

  • Zu diesem Sachverhalt kann ich mich aus einem anderen Thread mal kurz selbst zitieren:


    "Sobald die Privatsender ihr Programmangebot verschlüsseln, können die Ihre Werbung mit Talkshow-Unterbrechungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit senden. Immer schlecht, wenn man den Anspruch hat massenkompatible Unterhaltung zu zeigen, jedoch zugleich durch Verschlüsselung sich von der Masse verschließt."

  • Zitat

    Original von griffin1987
    ... Man schau sich einmal das foto einer analogen und dann das einer digitalen an - normalerweise gewinnt da die gute alte analoge Kamera, nachdem bei der ein Punkt nicht ca. 0.02 mm groß (jetzt nur ein schätzwert) sondern eher im bereich von 300 - 900 nm liegt (lichtwellenlänge +- ein paar hundert, natürlich farbabhängig)....


    Auflösung_Fotografie
    Korn_Foto
    Zitat (aus :(
    Ein hohes Auflösungsvermögen setzt ein feines Korn mit
    gleichmässiger Verteilung sowie einen wirksamen Lichthofschutz voraus.
    Die in den technischen Daten angegebenen Zahlenwerte geben die unter dem
    Mikroskop ermittelte Menge von parallelen Linien eines fotografierten Rasters
    an, die - je nach Kontrast des Testobjekts - noch auf einem Millimeter
    Filmoberfläche deutlich getrennt wiedergegeben werden (Angabe:
    Linien/mm). Je höher also diese Werte sind, desto besser ist das
    Auflösungsvermögen des Films. Das praktisch erreichte Auflösungsvermögen
    hängt vom Kameraobjektiv sowie von einer korrekten Belichtung und
    Entwicklung des Films ab. Die angegebenen Zahlenwerte sind daher die
    erreichbaren Bestwerte des Films, werden aber in der Praxis kaum erreicht. Für
    die bildmässige Fotografie ist der niedrigere Kontrast (1,6 : 1) praxisnäher.
    Werte (bei Objektkontrast 1000 : 1) über 200 L/mm kennzeichnen eine äusserst
    hohe Auflösung, über 125 L/mm eine sehr hohe, über 80 eine hohe, um 80
    L/mm eine mittlere und um 50 L/mm eine niedrige


    Die von dir genannte physikalische Grenze der Lichtwellenlänge von 300 nanometer bis 900 nanometer entspräche demnach 3333 bis 1111 L/mm. Wäre zwar zu schön, aber da macht einem dann doch vorher die Praxis einen Strich durch die Rechnung.

  • War demnach wohl ein schlechter vergleich / bzw schlecht ausgedrückt - abgesehen davon, freu ich mich natürlich immer, wenn ich eines besseren belehrt werde und damit etwas dazu lernen kann (lerne für mein leben gerne neue sachen - aber wer tut das denn nicht...)


    Vielleicht um das ganze ein wenig anders darzustellen - mir ging es primär um die subjektive qualität, und bedenkt man, dass so manche auflösung sowieso über das hinwegschießt, was man wahrnehmen kann (sehen kann man mehr, nur mischt dann das gehirn dicht nebeneinanderliegende punkte zusammen - wenn das nicht so wäre, würden so einige anzeigetechniken nicht funktionieren), so ist die Sache mit der Auflösung vielleicht doch nicht immer so wichtig. Tatsache ist, subjektiv betrachtet kamen (kommen noch immer?) digital fotografien nicht an "analoge" ran - im profi bereich wird, soweit ich bescheid weiß, deshalb immer noch mit analogen kameras gearbeitet. Aber man möge mich natürlich stets eines besseren belehren.


    Abgesehen jetzt einmal von dem, geht es hier natürlich nicht um das fotoggrafieren, sondern um das fernsehen...

    lG Griffin

  • Diesen Januar war ich auf dem hier in Saarbrücken alljährlich stattfindenden "Max Ophüls Film Festival" auch bei der untenstehenden Veranstaltung, die mich inhaltlich sofort interessiert hatte als ich darüber las. Dort wurden recht ausführlich die Pro und Kontras von Digitalfilm vs. Analogfilm beleuchtet. Im HDTV -tauglichen Cinestarkino, wo der Vortrag abgehalten wurde, hat der Referrent Prof. Sauter dann immer zwischen hochauflösenden analogen und digitalen Bildern hin und her geschaltet, sowie diese im gezoomten Splittscreen nebeneinander laufen lassen.
    Um es kurz zu machen: Trotz einiger Restschwierigkeiten die es momentan durchaus noch gibt, bietet Digitale Aufnahmetechnik mittlerweile mehr Vor- als Nachteile verglichen mit der analogen Variante. Vor fünf bis zehn Jahren hätten die meisten Filmpuristen über diese Behauptung noch - und durchaus zurecht - die Nase grümpft. Aber die Technik hat sich sehr rasant weiterentwickelt. Vor allem das Bildrauschen bei einfarbigen Flächen fällt bei digitalen Aufnahmen wesentlich geringer aus. Das einzige was im Moment viele Filmstudios noch davon abhält flächendeckend bei den Dreharbeiten auf digital umzustellen, sind die Kosten sowie eine gewisse Scheu und Vorurteile vor dem Neuheitsfaktor, als auch die mancherorts fehlende Expertise im Umgang mit der neuen Technik.
    Wie so oft, hält man es für opportun sich zunächt einmal in abwartender Haltung zu üben.